Hhmm... Vielleicht gibt's so eine "impressionistische Theorie auch gar nicht und meine Erinnerung reimt sich da nur was zusammen, weil's mir selbst so logisch erscheint. Ich hatte gedacht, mal was in dieser Richtung im Zusammenhag mit Seurat, Signac und dem gesamte Pointillismus gleseh zu haben, werde da aber jetzt nicht wirklich fündig.Thorsten hat geschrieben:Dazu wären ein paar zusätzliche Ausführungen schön. Wenn es nicht den Rahmen sprengt. Danke.Chinasky hat geschrieben:weil, zumindest entsprechend der "impressionistischen" Theorie Orangebraun die Schattenfarbe von Blau ist (verkürzt ausgedrückt).
Was ich meine, ist, daß die Impressionisten vemehrt die Farbigkeit von Schatten gezielt eingesetzt haben, statt, wie es in der früheren Malerei üblich war, Lokalfarben in den Schattenpartien einfach abzudunkeln. Dabei ist es meiner Erfahrung nach (die allerdings auch was mit der Ölmalerei zu tun hat, die ich lange Jahre ausschließlich betrieb) hilfreich, wenn man Schatten gezielt in der Komplementärfarbe des jeweiligen Objekts anlegt. So erreicht man mit weniger "Tonwertdifferenz-Aufwand" mehr "Strahlkraft". Vielleicht leichter an einem Beispiel zu erläutern: Ich nehme mal bewußt keine Landschaft, sondern ein Portrait und zwar eines aus der Hand von Singer Sargent.
Da kann man schön sehen, wie er trotz des ziemlich geringen Tonwertumfangs der weißen (Lokalfarbe) Kleidung er da eine Menge "Kontraste" reinbringt, indem er gezielt den Komplementärkontrast Blauviolett vs. Gelb-Orange einsetzt. Das die Lichtsituation des Bildes insgesamt eher warm wirken soll, sind die "Lichter" eher in warm (orangegelb) gehalten und die Schatten eher in kühl (bläulich-violett).
Die Impressionisten waren nicht die ersten, die diesen Effekt einsetzten, aber bei ihnen kommt es sehr häufig vor und ich meinte mich zu erinnern, dass einige von ihnen sich eben auch intensiv mit den neueren Erkenntnissen um Farbphysik und Farbpsychologie auseinandergesetzt und dieses Wissen dann auf ihre Bilder angewendet hatten.
Hier mal ein Ausschnitt daraus: