T's

Stellt Eure in Arbeit befindlichen oder fertigen 2D-Artworks hier aus, um sie diskutieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Euer Artwork in klassischen Techniken oder digital entstanden ist.
MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 24. Nov 2007, 03:24

Dann hast du die Arschkarte wenn deine Kollegen nicht mit überdurchschnittlicher Kompetenz gesegnet sind ;).

Also: Gelb ist eine lasierende Farbe, d.h. sie muss im Siebdruck mit Weiß hinterlegt werden. Das heißt wiederum ein aufgerasterter Siebdruck ginge nur mit ultra präzise arbeitenden Maschinen die die beiden Farben zuerst auf ner Folie zusammendrucken und dann aufs Textil transferieren. Dann zahlt ihr natürlich 2 Farben. Und es ist unwahrscheinlich das ihr die Möglichkeit mit ner kleinen Auflage überhaupt habt. Dann könntet ihr ein flächiges Siebdruckmotiv nehmen das weiß hinterlegt wird, dann entstehen wahrscheinlich grüne Ränder, da wo das Gelb über das Weiß hinausragt, oder weiße Blitzer, wenn das Gelb zu wenig überfüllung für die niemals perfekte Passergenauigkeit hat. angesichts dieser Sachen bleibt fast nur noch der Flock/Flex Druck. Dabei musst du dein Motiv als Vektorgrafik anlegen. Die wird dann später aus ner Folie ausgeschnitten und "aufgeklebt". Jedes Teil das nicht mit nem anderen Verbunden ist muss afaik einzeln platziert werden. Also halt dich mit der Umsetzung des Fells eher zurück. Zackige Outlines sollten aber gehen wenns nicht in zu feine Spitzen ausläuft (die könnten sich schnell ablösen). Mach am besten ein Pictogramm von nem Wolf, das fänd ich am coolsten.

Und auf jeden Fall solltest du erst persönlich mit der Druckerei rücksprache halten wie die Datei beschaffen sein muss. Manchmal gibts da für die Vectordateien auch nochmal besondere Anforderungen.

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blue_lord
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Beitrag von blue_lord » 24. Nov 2007, 10:21

MartinH. hat geschrieben:Dann hast du die Arschkarte wenn deine Kollegen nicht mit überdurchschnittlicher Kompetenz gesegnet sind ;).
Da hast du recht. ^_^

Vielen Dank für die Info mit den Druckarten. :)

Was jetzt noch ein kleines Problem ist, ist das umsetzen des Fotos in schwarz und weiß, da es ja keine Graustufen als Übergang gibt. So etwas extrem vereinfacht habe ich noch nie. Habt ihr da ein paar Tipps, wie ich da am besten an die Sache ran gehen kann?

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IronCalf
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Beitrag von IronCalf » 24. Nov 2007, 10:54

Zeig mal her das Foto... wird dir schon keiner wegstibitzen. Am besten du suchst im Netz mal nach Stencil-Tutorials oder Anleitungen für Schablonen.
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blue_lord
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Beitrag von blue_lord » 24. Nov 2007, 14:08

Hier der Wolfskopf.

Bild
Am besten du suchst im Netz mal nach Stencil-Tutorials oder Anleitungen für Schablonen.
Stencils, das war es was ich gesucht habe.

Der Wolfskopf macht irgendwie Probleme, wenn ich eine Stencil daraus erstellen möchte. Bei Personen oder anderen Gegenständen geht das einfacher.
Bei dem Wolf bekomme ich nur unkenntliches Zeugs raus. Entweder zu viel weiß, oder zu viel schwarz, und das auch noch an den falschen Stellen. :?

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coodle
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Beitrag von coodle » 24. Nov 2007, 16:10

Naja, am besten malt man da einfach mit halbtransparenten Layern drüber und checkt zwischendurch immer mal wieder die Erkennbarkeit.
Würd ich btw gleich mit nem Vektorprogramm machen, dann sparst du dir hinterher die Konvertierung...

edit: also am besten vorher noch den Kontrast kräftig erhöhen, das erleichtert dann die Handarbeit.

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blue_lord
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Beitrag von blue_lord » 24. Nov 2007, 16:37

Jo, Kontrasterhöhen, Schwellenwert, etc. hab ich alles gemacht.
Geht da aber immer noch schwer.

Naja, habe jetzt mal darübergepinselt, jetzt sieht es so aus.

Bild

Bin aber noch net zufrieden, weiß aber net, wo ich am besten weiter mache.
Mir ist aufgefallen, dass es doch relativ viel schwarz sein muss. Die vorherige Version war mit mehr Weiß, sah aber net so gut aus.

Habe das jetzt nicht mit einem Vektorprogramm gezeichnet, da ich da mit dem Zeichnen net so zurecht komme.
Aber es geht ja später relativ gut das Motiv zu tracen.

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Beitrag von MartinH. » 24. Nov 2007, 17:45

Du solltest bei deinem entwurf in Gelb auf Blau arbeiten, sonst bist du hinterher überrascht, das dein Motiv "invertiert" ist.
Richte dich mal lieber mehr nach der Beleuchtung größerer Formen und mach nicht so viele Details rein. Fell kannst du durch einzelne zackige Konturen andeuten. Und schneid dem Wolf nicht den Hinterkopf ab, das sieht imho komisch aus.

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Beitrag von Mrs.Threepwood » 24. Nov 2007, 18:17

hallo das siebdrucken interessiert mich mächtig. hat jemand ne gute anleitung? was für farben benutzt man und wie funktioniert das ganze verfahren? ich hab so grob ne ahnung aber wäre für details sehr dankbar. das ist doch auch was für heimproduktion ?:-)

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Beitrag von blue_lord » 24. Nov 2007, 19:18

Hm, wenn ich noch ein Stück Hals daran lasse, erkennt man das Ohr und den "Hauptkopf" nicht mehr so. :?

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Beitrag von coodle » 25. Nov 2007, 11:42

Ich glaube fast, du denkst zuviel beim Übermalen :lol:
Einfach nur drüber und dabei genau an die Vorlage halten, dann im Nachhinein noch justieren, aber bei dir sieht das wie ein ganz anderer Wolf aus.
Ich hab einfach mal ganz schnell drüber, er ist imho aber noch erkennbar...
so in etwa hätt ichs mir vorgestellt, wollt jetzt aber nicht dran rumtüfteln, musst du schließlich machen ;)
Test

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Beitrag von blue_lord » 25. Nov 2007, 15:21

Hab mal weiter gemacht.

Bild
Ich glaube fast, du denkst zuviel beim Übermalen :lol:

Da könntest du recht haben.
Aber wenn ich einfach nur drübermale, ist er bei mir nicht ganz erkennbar. :?
Außerdem sollten der Farbige Teil, also Gelb, bzw. Schwarz, miteinander verbunden sein. Sonst wird das mit dem Drucken schwierig.

V.a. der Halsteil macht mir Schwierigkeiten, bzw. dessen Ansatz am Kopf, da man da keine richtige Trennung erkennen kann. :dead:

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Beitrag von pro-phet » 26. Nov 2007, 17:11

hier mal mein neustes werk vom samstag. textilfarbe auf textil :P

Bild

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Beitrag von blue_lord » 26. Nov 2007, 18:03

pro-phet
Hehe, ist cool.


Ich glaube ich werde besser. :) :P

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Bin aber mit der Ohrpartie nochnet zu frieden, habe glaub wieder zu viele Details verwendet. Aber bei weniger Details erkennt man es wieder nicht. :?


EDIT:
Bei welchen Drucktechniken müssen die zu druckenden Teile aneinanderhängen? Beim Siebdruck ist das ja so, aber ist das auch bei Flex- und Flockdruck so?

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 13. Dez 2007, 18:52

Ich hab dir immer mal ein OP machen wollen, hatte aber erst keine Zeit und habs dann total vergessen. Kommt jetzt wahrscheinlich zu spät, aber fürs nächste mal dann:
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Ich hab versucht überwiegend Gelb als das Licht und nicht als den Schatten zu interpretieren und hab nicht so stark an der Vorlage geklebt. Die fand ich nämlich gar nicht so toll.

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Beitrag von blue_lord » 13. Dez 2007, 20:10

MartinH. hat geschrieben:Ich hab dir immer mal ein OP machen wollen, hatte aber erst keine Zeit und habs dann total vergessen. Kommt jetzt wahrscheinlich zu spät, aber fürs nächste mal dann:
Bild

Ich hab versucht überwiegend Gelb als das Licht und nicht als den Schatten zu interpretieren und hab nicht so stark an der Vorlage geklebt. Die fand ich nämlich gar nicht so toll.
Oh, danke. :)

Jo, ist jetzt zu spät. Die Idee wurde jetzt doch nicht genommen, da der Kopf irgendwie einseitig wird, wenn er vorne mittig auf einem Hoody ist.
Und die anderen jetzt doch keine Tier wollen, bzw. die wissen eigentlich gar nicht was sie wollen. :roll:

Aber ich weiß jetzt die Drucktechnik, war in der Druckerei. Es wird Flexfolie verwendet.
Da, wie du schriebst gelb auf dunkelblau nicht gut geht.
Es können aber nur Details bis mind. ~ 5mm verwendet werden, da man bei kleineren Details die ausgeschnittene Folie kaum aus der Folie bekommt.

-------------------------------------------------------------------------

Jetzt noch eine andere Frage.
Bei den meisten solcher Details kann das Motiv doch nicht per Siebdruck gedruckt werden, da beim Siebdruck eine Schablone verwendet werden muss?

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Jetzt kamen welche auf die Idee die Hoodys selbst zu drucken. :ugh:

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Beitrag von MartinH. » 13. Dez 2007, 21:24

Der der das selber Drucken vorgeschlagen hat, soll es dann auch selber machen.

Vom Detailgraf kriegst du alles in ein Sieb, die Passergenauigkeit bei mehrfarbigem Druck ist nur kritisch.

Siebdruck geht vereinfacht gesagt so:
Du machst ne Schwarzweißgrafik ohne Graustufen. Die wird auf ne Folie gedruckt/ausbelichtet. Das Ding nennt man dann Film. Den Film legt man auf ein in speziellen Chemikalien getränktes Sieb, Leutet mit ner speziellen Lampe drauf und da wo der Film das Licht durchlässt wird das Zeug im Sieb dann halt fest oder nicht (kann mir nie merken wie rum das ist), den Rest wäscht man wieder aus dem Sieb raus. Beim Drucken, wird dann die Farbe durch die freien Stellen im Sieb gepresst.

Sowas wie der Schriftzug ist schwer. Ihr müsstet das weiß unterlegen und dann mit Gelb auf das Weiß drucken. Das Textil wird aber nie perfekt unter dem Sieb liegen und das Sieb ist auch elastisch und verzieht sich beim Drucken. Das heißt, das ihr immer irgendwo entweder weiße Blitzer, oder grüne Ränder habt. Wenn ihr für das Gelb Überfüllung anlegt (es also weit genug über das weiß hinausragen lasst) habt ihr vielleicht keine Blitzer, aber überall unregelmäßige Farbränder.

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Marsupilama
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Beitrag von Marsupilama » 1. Mai 2009, 12:42

Erstmal schade das in diesem Thread so wenig geposted wird, zweitens hab ich ein paar Fragen an Leute die sich mit Siebdruck auskennen. Hab mir Shus Bericht durchgelesen, mir war jedoch nicht alles klar.

Zuerstmal der Druck durch nen Plotter. So weit ich das jetzt verstanden habe liegt am Schluss nix anderes vor als ne Klarsichtfolie mit schwarzgedrucktem Motiv wie man sie von Tageslichtprojektoren kennt. Wenn das der Fall ist, wieso muss man das Motiv dann als Vektorgrafik vorliegen haben ? Reicht es nicht eine entsprechende Folie in den Hauseigenen Drucker zu legen und einfach mit dem gewünschten Motiv zu bedrucken ?

Dann warum der Glaskasten + Luftentzug usw. ? Reicht es da nicht auch wenn man die Folie auf den getrockneten Film legt. Das müsste doch genausogut den Zweck erfüllen und das Licht ebenso abschirmen.

Und zum Schluss, wie waschfest sind solche Siebdruckshirts ?

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Beitrag von kaktuswasser » 3. Mai 2009, 13:31

Marsupilama: Jep, es reicht eine entsprechende Folie mit dem gewünschten Motiv zu bedrucken.

Glaskasten+Luftenzug ist deswegen gut, weil so die Vorlage und das Sieb dicht aneinandergehalten werden, damit auch wirklich gleichmäßig belichtet wird.

Die T-Shirts die ich bisher gedruckt hab, sind super waschfest. Wasche sie ganz normal mit meinen anderen Klamotten und konnte noch keine Veränderung des Motivs feststellen.

Ein paar potentielle T-Shirts für unseren Physik-FB:
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Jan
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Beitrag von Jan » 5. Mai 2009, 08:23

Was ist denn das fürn Schnuller?

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Beitrag von kaktuswasser » 5. Mai 2009, 16:01

:D Das ist der Winkelanteil der Aufenthaltswahrscheinlichkeit für ein Elektron im Wasserstoffatom für den Zustand l=2,m=0. Die Funktionen laufen unter dem Namen Kugelflächenfunktionen und tauchen als Lösung der Schrödingergleichung auf, falls du mehr wissen willst :)

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Beitrag von MrKoRnitallic » 6. Mai 2009, 20:31

tztz jan, also ich habs sofort gewusst.

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Beitrag von The-Student » 6. Mai 2009, 22:51

Das letzte Motiv ist das beste, das hat am meisten Bewegung(Jetzt noch die Farbe des "Schnullers" und der Typo anpassen ;))!
If today was perfect there would be no need for tomorrow!

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Beitrag von ReturnToZer0 » 14. Mai 2009, 10:32

kaktuswasser: mir gefallen alle gut, sowas würde ich gerne tragen.. jeweisl die versionen
mit den motiven über das ganze shirt..

frage, hat jemand ehrfahrung mit der anfertigung von t-shirts mit schablone und
sprühdose? ich hab das bis jetzt einmal gemacht, mit der zeit wirkt die farbe jedoch
ausgewaschen.. nimmt mich eben wunder welche marke ich am besten verwenden soll..
ich benutze übrigens montana gold..

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Schuck
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Beitrag von Schuck » 19. Mai 2009, 17:51

Marsupilama hat geschrieben:Zuerstmal der Druck durch nen Plotter. So weit ich das jetzt verstanden habe liegt am Schluss nix anderes vor als ne Klarsichtfolie mit schwarzgedrucktem Motiv wie man sie von Tageslichtprojektoren kennt. Wenn das der Fall ist, wieso muss man das Motiv dann als Vektorgrafik vorliegen haben? Reicht es nicht eine entsprechende Folie in den Hauseigenen Drucker zu legen und einfach mit dem gewünschten Motiv zu bedrucken?
Fürs Plotten muss das Motiv als Vektor vorliegen, da der Plotter ja quasi das Motiv aus der Folie herausschneidet und dabei die Vektorkurven abfährt.

Ist natürlich die Luxusvariante, für den hausgebrauch reichen auch per Ink-Jet bedruckbare Tageslichtschreiberfolien. Hierbei ist es aber zu empfehlen, das Motiv zweimal zu drucken und beide Folien übereinander zu kleben, da eine Folie alleine noch zu viel Licht durchlassen würde.

Dann warum der Glaskasten + Luftentzug usw. ? Reicht es da nicht auch wenn man die Folie auf den getrockneten Film legt. Das müsste doch genausogut den Zweck erfüllen und das Licht ebenso abschirmen.
Glaskasten + Luftentzug nimmt man, dass der Sieb auch 100% plan und ohne Zwischenraum auf der Folie aufliegt. Geht aber auch ohne, wenn man den Sieb von oben gut beschwert. [/quote]

Und zum Schluss, wie waschfest sind solche Siebdruckshirts ?
Kommt auf die Dicke des Druckes und die verwendete Farbe an, ich hab hier hitzefixierende Druckfarbe die bis 90°C waschfest sein soll. Hab aber bisher die Erhfahrung gemacht, dass sich die Farbe löst, wenn der Auftrag zu dünn ist. Weitere Tests stehen noch aus. ;)











Womit wir zu meiner kleinen Siebdruckwerkstatt kommen, die ich mir gerade eingerichtet habe.
Hab schon länger mit der Idee gespielt sowas zu machen um endlich unabhängig von der Textil- und Modemafia zu werden und mir günstig meine eigenen Motive zu drucken.

Bin dann auf diese sehr gute Anleitung gestoßen und hab kurz später auch recht günstig zwei Siebe bei eBay erstanden.

Baustrahler, Glasplatte, Hochdruckreiniger und einen geeigneten Raum hatte ich zum Glück auch, ideale Vorraussetzungen also für eine eigene kleine Siebdruckwerkstatt. :)


Gekauft werden musste insgesamt:

2 Siebe 40x60cm, 34T (Fäden/cm): 2x15=30€ von ebay
Entfetter, Entschichter, Siebreiniger und Textildruckfarbe von Siebdruck Gröner, gesamt 100€
Rotlichtlampe ~8€ vom Obi
Sperrholzplatten und ein Stück Rohr, auch Obi 15€ (optional)
__________________________

Macht unterm Strich etwa 150€, eine nicht ganz billige Investition, die sich aber lohnt, vor allem da nur die Anfangskosten so hoch sind.



Als allererstes braucht man zu den Sieben einen Rakel, da ich es nicht einsehe für ein Stück Gummi mit Holzgriff teures Geld auszugeben hab ich mir zwei Rakel aus einem Kantholz, etwas dünnem Pressholz, ein paar Schrauben und einem Rest PVC Fußboden selbstgebaut.

Bild

Wenn das erledigt ist geht es daran, den Sieb vorzubereiten. D.h. die alte Beschichtung muss runter. Erst den Entschichter einwirken lassen, dann den Sieb ordentlich abkärchern. Anschließend das ganze nochmal mit Siebreiniger um auch die letzten Reste Farbe und Kopierschicht zu entfernen.
Danach sollte der Sieb aussehen wie neu, d.h. es sollte keine alte Kopierschicht und auch kein Geisterbild des alten Motivs mehr zu sehen sein.

Danach den getrockneten Sieb mit Entfetter einreiben, einwirken lassen und mit einem Schwamm unter fließendem Wasser auswaschen. Ich hab erst überlegt mir das Geld für die Entfettungslösung zu sparen, aber angeblich braucht man diesen Schritt, dass die neue Kopierschicht perfekt hält.



Den so vorbereiteten Sieb lässt man dann trocknen und mischt schonmal die neue Kopierschicht an, die aus einer Emulsion (zähflüßig) und einem Aktivierstoff (Pulver) besteht. Da die Kopierschicht lichtempfindlich ist muss dieser Schritt bei Rotlicht geschehen.

Bild

Nachdem der Sieb getrocknet ist und die Emulsion ein paar Stunden geruht hat, verteilt man diese mit dem Rakel beidseitig (nicht zu dünn und nicht zu dick) auf dem Sieb, wie in der verlinkten Anleitung beschrieben. Danach darf der Sieb mit Kopierschicht über Nacht ruhen und antrocknen.


Am nächsten Tag geht es ans Belichten des Siebes. Hierzu druckt man das Motiv zweimal mit dem Tintenstrahldrucker auf Folie und klebt beide Folien deckungsgleich übereinander.

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Die Folie kommt dann seitenrichtig auf eine Glasplatte, darauf der Sieb und auf den Sieb eine Holzplatte, die man großzügig beschwert, dass der Sieb möglichst gut auf dem Glas aufliegt und von oben kein Streulicht an die Beschichtung kommt.
Belichtet wird der Sieb von unten mit Hilfe des Baustrahlers (min. 500Watt) im Abstand von etwa einem halben Meter. Hierzu reicht mir eine einfache Vorrichtung aus zwei Holzböcken und der Glasplatte eines Bilderrahmens.


Bild


Auf dem gestellten Foto fehlt natürlich die Holzplatte und Beschwerung auf dem Sieb. ;)
Wenn der Sieb lange genug (ich hab mit 45min gute Erfahrungen gemacht) belichtet ist wird er unter Rotlicht vorsichtig mit dem Kärcher gereinigt. Vorsichtig deshalb, weil man nicht aus zu kurzer Distanz auf den Sieb draufhalten darf, da sonst die Kopierschicht aufreißen kann. Um feine Details freizulegen kann man diese auch vorsichtig mit einem Schwämmchen abreiben.

Am Ende sollte er in etwa so aussehen:

Bild

Also eine schöne durchgehende Schicht haben, wobei das Motiv sauber ausgewaschen wurde ohne dass die Ränder aufreißen. Motive die gerade nicht gedruckt werden sowie Löcher in der Kopierschicht werden von oben und unten mit Klebeband maskiert.


Wenn der Sieb fertig vorbereitet ist geht es an den eigentlichen Druckvorgang.


Hierfür hab ich mir aus Sperrholz eine Unterdruckkiste in der gleichen Größe wie die beiden Siebe gebaut. So eine Kiste braucht man vielleicht nicht umbedingt, aber sie ist sicher nützlich um das Shirt unter dem Sieb plan zu halten, bzw. um zu verhindern, dass der Stoff beim Anheben des Siebes daran hängen bleibt.

Bild

Die Kiste ist aus Sperrholz zusammengeschraubt, wobei die Kanten mit Fugensilikon und Panzertape abgedichtet wurden. Auf der Oberseite sind im Abstand von 3cm kleine Löcher gebohrt durch die das T-Shirt dann angesaugt wird.

Bild

An die Kiste wird über ein kurzes Stück Rohr ein Industriestaubsauger angeschlossen, der einen Unterdruck erzeugt um das Shirt anzusaugen.

Bild

Ins Innere des T-Shirts kommt ein Stück Pappe, dass der Stoff besser angesaugt wird und es die Farbe beim Druck nicht auf die Rückseite durchdrückt.

Danach wird der Sieb auf dem Shirt fixiert und das Motiv (ohne Druck!) mit Farbe bestrichen, d.h. der durchlässige Teil des Siebs wird mit Farbe gefüllt. In der verlinkten Anleitung machen sie das nicht, aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass es sich so besser druckt.

Im Idealfall hat man einen Helfer, der den Sieb festhält, wenn man alleine ist tut es auch eine Schraubzwinge.

Bild


Nachdem das Motiv gefüllt ist gibt man zusätzlich noch etwas Farbe darauf und zieht einmal fest und schnell mit dem Rakel darüber.

Bild


Die Betonung liegt auf einmal und fest. Dies ist der schwierigste Schritt, da sowohl zu viel wie zu wenig Druck und Farbe zu ungewünschten Ergebnissen führen.


Bild

Hier war zu wenig Farbe/Druck im Spiel, das Motiv wurde nicht vollständig gedruckt.


Bild

Hier war, wie man sieht, das Gegenteil der Fall. Zu viel Druck, viel zu viel Farbe und auch noch mehrmals mit dem Rakel drüber gezogen. Naja als Putzlumpen taugt es noch. :D



Danach Vorsichtig den Sieb anheben und hoffen, dass der Druck etwas geworden ist.

So wie der hier:

Bild


Dann gleich den Sieb mit dem Schwamm und viel Wasser auswaschen, da sonst die Farbe im Gewebe eintrocknet.

Bild


Anschließend darf das Shirt noch für ein paar Minuten bei 160°C in den Ofen, da ich heißfixierende Farbe verwende.

Bild

Vor dem ersten Waschen trotzdem, wie in der Anleitung beschrieben, nochmal drüberbügeln, dass das Motiv auch gut auf dem Stoff bleibt.



Hier noch ein Bild von meinem kleinen Siebdruckraum und einem fertigen Shirt mit Front- und Backprint und Nahaufname. :)


Bild

Bild

Bild

Bild



Fazit:

An sich ist es kein Ding der Unmöglichkeit auch mit einfachen Mitteln T-Shirts qualitativ ordentlich zu bedrucken. Allerdings braucht man etwas Erfahrung und Fingerspitzengefühl bei den einzelnen Schritten.

Ich hab am Anfang auch einige Fehlschläge hinnehmen müssen, bis die Drucke einigermaßen was wurden.

Auch darf man vor den recht hohen Anfangsinvestitionen nicht zurückschrecken, die Chemikalien und Farbe für die 100€ reichen bestimmt für 20 Shirts, wenn nicht sogar mehr.
Wenn man bedenkt, dass man einfarbige T-Shirts für 5€ oder weniger bekommt spart man auf Dauer noch mehr als genug Geld. Und man hat Shirts die sonst niemand hat mit eigenen Motiven. :)


Alles in allem ne feine Sache, wenn man bereit ist ein bisschen was an Zeit, Geld und Geduld zu investieren. ;)

mfg,
Schuck
Zuletzt geändert von Schuck am 20. Mai 2009, 06:53, insgesamt 2-mal geändert.

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 19. Mai 2009, 18:58

Super detaillierte Beschreibung, danke für diesen Aufwand! Auch wenn ich's aus Faulheitszwecken nicht nachmachen würde. Da bin ich ja gespannt, mit was für coolen Shirts Du uns hier zukünftig noch beeindrucken wirst. Das mit dem van Gogh-Kopf drauf find ich schon mal sehr originell und witzig!
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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