Backgrounds

Stellt Eure in Arbeit befindlichen oder fertigen 2D-Artworks hier aus, um sie diskutieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Euer Artwork in klassischen Techniken oder digital entstanden ist.
Antworten
Benutzeravatar
aeyol
Artguy
Beiträge: 2784
Registriert: 29. Mai 2006, 06:41
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von aeyol » 29. Jan 2008, 18:59

Ich fänd bei so einem Motiv einen Hintergrund schön, der den Charakter ergänzt und ihm einen Grund gibt, ausgerechnet in dieser Pose rumzustehen. *g*
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

Benutzeravatar
aeyol
Artguy
Beiträge: 2784
Registriert: 29. Mai 2006, 06:41
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von aeyol » 29. Jan 2008, 19:34

Hey, ich will nur helfen *g*
Ich mag so ein Setting, wie Du es angefangen hast und ich finde es auch schwierig, nachträglich noch einen Hintergrund hinzuzufügen, der nicht von vornherein geplant war. Mir würden grad auch bloß Klischeeideen wie Leichenberg, Schädelberg, ein "Gegenstück" zu diesem Engel in Form eines gefallenen Gegners einfallen. Aber sich ein paar mehr Gedanken zum Charakter zu machen, kann die Erstellung des Hintergrundes auch erleichtern.
Warum hat sie nur einen Flügel? Hat sie den anderen verloren oder gehört das bei dieser Rüstung so? Sind die Metallflügelteile einklappbar? Warum wehen ihre Haare so nach oben? Wo kommt der Wind her, ist da ein Schacht, ein Abgrund, eine Schlucht? Reagieren auch Elemente im Hintergrund auf diesen Luftzug? Oder ist sie gerade runtergesprungen und dabei, zu landen? In dem Fall würde ich das Bild hochformatig anlegen, einfach so nach Gefühl...

An Deiner Stelle würde ich also erstmal Ideen für den Hintergrund sammeln und dann grobe Skizzen für die Anordnung der Elemente machen.
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

Benutzeravatar
aeyol
Artguy
Beiträge: 2784
Registriert: 29. Mai 2006, 06:41
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von aeyol » 29. Jan 2008, 20:16

Und warum schaut sie den Schmetterling nicht an? Welche Geschichte möchtest Du mit dem Bild denn erzählen? :)
Welche Charakterzüge möchtest Du hervorheben?
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

Benutzeravatar
aeyol
Artguy
Beiträge: 2784
Registriert: 29. Mai 2006, 06:41
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von aeyol » 29. Jan 2008, 20:33

Hehe, sorry. *G*
Zum Thema Komposition an sich würd ich an Deiner Stelle mal ein wenig über den Goldenen Schnitt lesen, das ist allgemein interessant, wenn man wichtige Elemente sinnvoll und spannend im Bild platzieren will.

Zum Bild selbst: Schau mal, dass Du die Hell-Dunkel-Kontraste gezielter einsetzt, im Moment lenkt der Hintergrund noch ziemlich vom Charakter ab, weil da auch sehr viel mit hellen und dunklen Tönen passiert, vor allem bei dem Kleinkram mit den Blättern. Kontraste kannst Du ja gezielt einsetzen, um wichtige Elemente im Bild hervorzuheben und um Unklarheiten bei den Formen zu klären. Einen Kontrast würde ich hier zB mal bei der Körperkontur der Dame setzen, also den Hintergrund dort ein wenig heller machen oder so.
Aber ich experimentiere selbst noch viel herum und kann Dir keine 100% richtigen Tipps geben.
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

Benutzeravatar
acapulco
Artguy
Beiträge: 1439
Registriert: 29. Mai 2006, 22:20
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Beitrag von acapulco » 29. Jan 2008, 21:36

Also an deiner Stelle, wenn du da draus wirklich was machen willst, machs nochmal. Ich hab viel zu lang an undurchdachten speedpaints gehangen und wollte noch irgendwie was rausholen. Das Modell sieht interessant aus, aber eben undurchdacht. Da was hin, da was hin... gnargh... Geh einfach mal die W-Fragen im Kopf durch.
Wer
Wie
Warum
Wo
Wann
...
Das sollte schon helfen...

... und dann, fängst du von vorne an!

Benutzeravatar
acapulco
Artguy
Beiträge: 1439
Registriert: 29. Mai 2006, 22:20
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Beitrag von acapulco » 29. Jan 2008, 22:38

Ja gut... dann eben auch nich ne. Dann hät ich mir das Geschreibe auch sparen können.

Benutzeravatar
emi
Member
Beiträge: 150
Registriert: 23. Okt 2006, 08:10
Wohnort: Leipzig

Beitrag von emi » 29. Jan 2008, 23:35

ich habe leider immer die gleiche problematik bei bildern

und nach dem lesen der postings hier, ist mir erstmal richtig klar geworden, dass die protagonisten motivation brauchen, bei mir stehen meist nur, durch zufall entstandene, figuren reichlich bloede in der botanik herum, ohne einen antrieb zu haben, man koennte meinen, seelenlose identiaeten (ist das ein oxymoron? egal...)
ich weiss nicht, ob es die fehlende phantasie von mir ist, oder ob ich einfach zu faul bin, aber herzlosen charakteren eine passende umgebung zuzuschreiben, ist wirklich schwer...

da muss ich sagen, dass die weekly challenge wirklich hilft, man bekommt ein setting, ueber das man sich ernsthaft gedanken machen muss, so sind bei mir schon ganz andere motive entstanden, welche von meinem sonstigen schema stark abweichen, auch, wenn ich sie aus angst doch nie poste :)

auf jeden fall kann ich dein dilemma voll verstehen
krawehl, krawehl - taubtrüber ginst am musenhain
trübtauber hain am musenginst - krawehl, krawehl

Benutzeravatar
emi
Member
Beiträge: 150
Registriert: 23. Okt 2006, 08:10
Wohnort: Leipzig

Beitrag von emi » 30. Jan 2008, 00:03

was motivation anegth - "geplante" bilder sind

1) sehr schwer umzusetzen da man nciht das bild an die eigenen fähigkeiten anpassen kann .)
gerade das macht doch den reiz eigentlich aus, neues zu probieren, mal das 1-punkt-perspektiven-feld zu verlassen, mit farben um sich zu schmeißen und, aeh, "risiken" einzugehen, klingt vielleicht etwas arg abgedroschen, aber ich hoffe, ich werde verstanden, natuerlich muss man (ich) dann halt (als nub :)) kompromisse eingehen hier und da, aber ewigkeiten nur rumzukritzeln und darauf zu warten, dass mich die muse kuesst, oedet mich mittlerweile auch an

ab und zu merk ich, wie ich in den flow gerade und die figur sozusagen ein eigenleben entwickelt und mir die ideen regelrecht zufliegen, ohne, dass ich mir den kopf ueber details wie himmelfarbe, fensterdeko (...) und dergleichen zermardern muss
und dieser zustand waer halt schoen, jederzeit herbeizuzaubern, und wenn ich mich dafuer ernsthaft mit der figur auseinander setzen muss, nehm ich dies gern in kauf, obwohl es, jetzt, wo ich es nieder schreib, doch derbe anstrengend fuer ein kleines gescribbel scheint...
wie gesagt, ich bin erst vor kurzem dran, mich ernsthaft mit kompositorischen bildern zu beschaeftigen, deswegen laber ich hoechstwahrscheinlich totalen stuss :)
krawehl, krawehl - taubtrüber ginst am musenhain
trübtauber hain am musenginst - krawehl, krawehl

Benutzeravatar
rocko
Artguy
Beiträge: 1116
Registriert: 29. Mai 2006, 20:48
Wohnort: Berlin

Beitrag von rocko » 30. Jan 2008, 00:27

Das was dir die Leute hier erklären wollen ist, dass du dir überlegen sollst warum die Tussi da oben was macht. Nicht mehr und nicht weniger. Warum legst du dir im Nachhinein Entschuldigungen und Ausflüchte zurecht? Entweder du willst Tips von erfahrenen Leuten und versuchst sie umzusetzen, oder du stellst fest, dass du lieber auf Tips verzichtest und dein eigenes Ding durchziehst.
ick bin der hieronymus bosch des rap, ick male euch bilder die keener checkt

Benutzeravatar
digitaldecoy
Moderator
Moderator
Beiträge: 3306
Registriert: 17. Mai 2006, 11:15
Wohnort: Warendorf
Kontaktdaten:

Beitrag von digitaldecoy » 30. Jan 2008, 11:36

Früher oder später kommt, denke ich, jeder an den Punkt wo man erkennt, dass ein Bild vor Allem eine Substanz benötigt. Man kann sehr lange substanzlose Bilder malen und zu technischen Übungszwecken ist das sogar gar nicht so schlecht. Es stellt absolut eine Alternative für Dich dar, Dir über die Motivation Deines Charakters oder über die Frage, ob der Hintergrund passt, überhaupt keine Gedanken zu machen. Du kannst einfach zusehen, dass sowohl Charakter als auch Hintergrund gut ausgearbeitet sind und den Rest einfach ausblenden. In dem Fall muss man natürlich auch akzeptieren, dass der Reiz, der von so einem Bild ausgeht, nur ein oberflächlicher ist und daher nicht wirklich weit tragen wird. Wenn man sich da keine Illusionen macht, ist das aber kein Problem.

Wenn einem das zu wenig ist, muss man halt an der Substanz arbeiten. Das erhöht den Aufwand für ein Bild natürlich, auch wenn man nicht unbedingt länger malt.

Je mehr konzeptionelle Arbeit man in ein Bild steckt, desto stärker lädt es sich mit Bedeutung auf. "Bedeutung" ist hier vielleicht ein bißchen zu hoch gegriffen. Vielleicht sollte man besser "Information" oder eben "Substanz" sagen. Ich lade jeden mal zu folgendem Experiment ein: bevor Ihr Euer nächstes Bild malt, versucht einen kleinen Aufsatz über das Bild zu schreiben. Eine Seite sollte ausreichen und auf dieser Seite solltet Ihr das Bild beschreiben und kurz umreißen, welche Elemente welche Funktion in dem Bild haben. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass wenn man ein Mal mit dem Schreiben angefangen hat, es nicht selten passiert, dass man einen wahren Dammbruch an Ideen zu Details und Zusammenhängen erlebt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Ihr mir Eurer Beschreibung vorzeitig das Ende der Seite erreicht und noch locker eine zweite oder dritte Seite anhängen könntet. Die Ideen scheinen sich gegenseitig herauszufordern und das Gehirn födert jede Menge Assoziationen zu Tage (viele davon sind Chlichés), die alle Eingang in Euer Bild finden wollen.
Es kann auch sein, dass die leere Seite Euch anstarrt und Euch nichts einfällt. In diesem Fall seid Ihr vermutlich einfach nicht in der Stimmung kreativ zu arbeiten und Ihr solltet es lieber lassen oder ein rein technisches Bild malen. Aber man sollte nicht zu schnell aufgeben, denn manchmal reichen wirklich nur ein paar erste Sätze, um das Eis zu brechen.

Der Prozess funktioniert übrigens auch direkt auf dem Canvas, wie man auch hier im Forum sehr oft beobachten kann - eine anfänglich diffuse Form wird ausgebaut, neue Elemente werden hinzuerfunden und in Beziehung gesetzt, eine Lichtsituation wird geändern, es werden undeutliche Schemen in den Background gesetzt, die sich im Wechselspiel mit den Figuren zu konkreten Formen entwickeln und entsteht ein Gesamtgefüge aus Formen, Charakteren, Licht und Farben. Wenn man nicht zu früh mit dem Rendern von Details anfängt (was einen unflexibel macht, weil man fertige Details so ungerne ändert), kann man über diesen Prozess sehr komplexe Ergebnisse erzielen. Auch hier ist es aber so, dass der zeitliche Aufwand für die Erstellung des Bildes ansteigt, denn so eine konzeptionelle Blocking-Phase erzwingt häufige Änderungen.

Wie man es auch dreht, einem Bild Substanz zu verleihen bedeutet Aufwand. Wenn man den Aufwand jedoch betreibt, wird es sich auszahlen, denn die Substanz ist es am Ende, die einem Bild Gewicht und Tragweite verleiht.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder