Uplift Universe - Alien Relations

Stellt Eure in Arbeit befindlichen oder fertigen 2D-Artworks hier aus, um sie diskutieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Euer Artwork in klassischen Techniken oder digital entstanden ist.
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lucy
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Uplift Universe - Alien Relations

Beitrag von lucy » 13. Mai 2008, 11:35

So, in ca 2 Stunden ist Deadline beim CGChallenge, der seit einiger Zeit wieder läuft
und ich bin gerade mit meinem Beitrag fertig geworden...
Dachte ich mach mal einen Thread auf wo wir die Beiträge sammeln können, denn ich weiß
zumindest von 3 hier aus dem Forum, die wirklich schön geworden sind, denke ich. =)
Vielleicht hab ich ja sogar noch welche übersehen ?

Thema war "Uplift Universe" bzw eigentlich "Alien Relations", die Anlehnung an das erste
war komplett freiwillig.. (was Anfangs für Verwirrung sorgte.)

Für alle die nicht wissen worum es geht hier mal ein Link wo man sich informieren kann:
http://features.cgsociety.org/challenge ... _universe/

Zu meinem Bild kann man sich hier ein wenig genaueres mit Zwischenschritten,
Vorzeichnungen und ein paar Hintergrundinfos nachlesen :
http://forums.cgsociety.org/showthread. ... 508&page=1


"A new friend"
Bild

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Nu-Suke
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Beitrag von Nu-Suke » 13. Mai 2008, 11:44

Ich hab mir die Challenge auch angetan und das war das Ergebnis was mich noch bis in die letzten Stunden beschäftigt hat.

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 13. Mai 2008, 12:08

Dann pack ich meins hier wohl auch noch Mal rein:

Bild

Bild

War ein Experiment in ZBrush. Ein paar Gedanken dazu finden sich in meinem Personal Showroom und das obligatorische WIP gibt's auf CGTalk: http://forums.cgsociety.org/showthread. ... 5&t=611799

Das Ganze diente auch als Deput für einen Charakter, den ich seit einer Weile im Kopf habe. Captain Orion verschlägt das Schicksal an einen fern abgelegenen Ort im Universum. Ich werd Mal schauen, wie ich diese Figur und das dazugehörige Universum weiter aufbauen kann.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

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Karthago
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Beitrag von Karthago » 13. Mai 2008, 12:40

Heilige Scheisse, Daniel das ist total geil.

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JanW
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Beitrag von JanW » 13. Mai 2008, 13:43

Ich kann mich sehr mit deinem Stil identifizieren Lucy, ich liebe ihn einfach :)
Weiter so ihr drei, ich wünsch euch allen viel Glück.

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toobi
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Beitrag von toobi » 13. Mai 2008, 14:05

alle drei sind wirklich hammerbeiträge und gefallen mir durchweg sehr gut!

doch auch wenn kritik jetzt nur noch wenig sinn macht und nur auf sehr hohem level
stattfindet, kann ich doch nicht an mich halten :wink:

lucy:
ich finde gegenüber deinem letzten cg-contestbeitrag ist die ausarbeitung nicht ganz so
sauber und detailreich geworden. vor allem die stark ausgeleuchteten elemente wie z.b. sein
rechter arm könnten etwas mehr liebe vertragen. das shirt finde ich zu uninspiriert für einen
raumpiloten.

Nu-Suke:
deins gefällt mir von den dreien am besten, ach wenn ich finde, dass etwas zu viel von
deinen schönen details in den dunklen bereichen verloren geht. aber vielleicht scheint hier
gerade nur die sonne zu stark auf meinen monitor. leider kann ich nicht genau ausmachen,
was der im fokus stehende raumpilot dem alien da "zeigt"?!

daniel:
bei deinem bild stört mich etwas der stilistische kontrast zwischen dem space-captain und
dem monster-alien. das alien ist einfach nur genial. nahezu perfekt ausgearbeitet und sehr
schöne köperdynamik. beim captain dagegen finde ich die vielen parallelen und engen falten
seines anzugs zu unnatürlich. außerdem stechen auch für einen silbrig glänzenden space
suit die weißanteile in der hose gegenüber dem rest des bildes zu stark hervor. im
gegensatz zu den anderen beiden charakteren wirkt seine körperhaltung etwas zu steif auf mich.
"The Mars Volta - Snickers hat er gekriegt!"

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lucy
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Beitrag von lucy » 13. Mai 2008, 23:44

danke an michael und jan ! =)

@toobi: da sprichst du gute punkte an. gerade das shirt trifft mich, irgendwie wusste
ich nicht so recht was ich damit machen soll.
zur ausarbeitung muss ich sagen, dass in dem anderen einfach viel mehr zeit steckte,
weil ich diesmal erst sehr spät einsteigen konnte und die zeit auch nicht ununterbrochen dran
arbeiten konnte.
naja, im grunde wusste ich das vorher, was mich auch zweifeln ließ, ob ich überhaupt
noch teilnehmen sollte. aber ich bin doch ganz froh mich so entschieden zu haben...
verlieren kann man ja eigentlich nichts. :)

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Beitrag von BRANDISH » 14. Mai 2008, 03:50

wow, daniel das ist wahrscheinlcih das erste mal dass ich von einem zbrush artwork richtig begeister bin!
was mich nicht ganz ueberzeut ist die hand des monsters die das maedchen (ist doch eins?)
umgreift... wirkt ein wenig "hineingesteckt" - was sie wahrscheinlich auch ist - solche interaktionen sind nehme ich an in 3d noch ein steck schwerer zu machen.
Vodka! Vodka! Play the Balalaika!
Olga Katinka dance and lose Control!

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Beitrag von digitaldecoy » 14. Mai 2008, 08:58

Das größte Problem an der Hand, die das Mädchen hält, ist, dass die Räumlichkeit in genau dieser Ansicht nicht gut rüberkommt. Aus anderen Perspektiven wirkt der Zusammenhang dort viel klarer. Ich habe dadurch gelernt, dass ich selbst bei 3D-Arbeiten vorweg Zeichnungen aus der gewünschten Perspektive machen sollte, um das Modelling direkt in die richtige Richtung treiben zu können.
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Beitrag von Bas.T » 14. Mai 2008, 09:13

Sehr schöne Beiträge von Euch dreien und somit drücke ich auch jedem von Euch ganz fest die Daumen, dass die Entscheidung zu Eurem Gunsten ausfällt.
Finde es auch wieder sehr schön zu sehen, dass jeder seinen eigenen Stil beibehalten hat.

Ich bin gespannt!!!

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Beitrag von JanSOLO » 14. Mai 2008, 15:27

boar yako. Das hab ich ja noch garnicht gesehen. Du hättest Conzept-Zeichner unter George Lucas sein solln, da wäre die Mos Eisley Bar nochmal sogut gewesen.
Wau bin begeistert.

Auch von Daniels Bild bin ich sowas von begeistert, einfach herlich. Nur die Planeten in den Wolken find ich etwas komisch , aber vllt. Ist das der Hip.

luci darf ich auch net vergessen. Ebenfalls top, wüsste nicht , was ich da zu verbessern habe.

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Beitrag von aeyol » 14. Mai 2008, 15:49

Nein, nicht zwangsläufig. Du kannst Dich auch so im Forum beteiligen und Dir ein CG Portfolio erstellen, allerdings hast Du eben ein paar Nachteile gegenüber Premiumusern. Dein erster Forenbeitrag (oder die ersten?) müssen erst freigeschaltet werden, bevor sie sichtbar sind. Zumindest war das früher mal so.
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

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Björn
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Beitrag von Björn » 14. Mai 2008, 18:27

@ lucy Nu-Suke & Daniel:
Heiliges blechle, klasse Arbeiten ihr drei!
Da bekommt man echt lust auf mehr! Ich drücke natürlich auch die Daumen! :)
Gruß
Björn
Zuletzt geändert von Björn am 14. Mai 2008, 21:12, insgesamt 2-mal geändert.
"Royale with cheese. Do you know why they call it a Royale with cheese?"

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m00hski
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Beitrag von m00hski » 14. Mai 2008, 20:55

Wirklich alles sehr geile Illus!

Lucy: Mal wieder tolle Farben, mag deinen Stil sowieso extrem. Auch wenns vielleicht nicht gefordert war, mir ist vorallem das Shuttle ein tick zu wenig "spacig". Aber das ist nur meine persönliche Ansicht, ausserdem drück mich selber meist davor technische Details zu malen weil ichs nich wirklich kann ; ).

Daniel: Auch wenns "nur" ein Experiment war... ich muss das Bild einfach immer wieder anschauen : )! Liegt vermutlich an den Details, oder der doch eher ungewöhnlichen Technik. Freu mich auf mehr Captain Orion!

Nu Suke: Auch sehr cool, besonders die zwei Hauptfiguren find ich klasse! Nice.
Eat wet cement and get really stoned!

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 15. Mai 2008, 14:23

Drei schöne Beiträge! Wieder mal ein Beispiel dafür, wie sehr sich das arbeiten an einem größeren Kunstwerk lohnt!
Respekt an alle drei, vermischt mit einer guten Portion Neid. :)

Aber ich hab heute Lust zu meckern... :twisted:

@lucy: Die Idee ist gut, die vielen Details laden zum Umherschweifen des Blickes ein. Die Komposition und die Materialitätsbeschreibungen dagegen gefallen mir hier nicht so recht. Du hast inzwischen einen eigenen Stil, der z.B. bei Deinem letzten Kinderbuch sehr vorteilhaft war, was die Stimmung, die Farbigkeit usw. anging. Im klassischen Sinne malst Du "illustrativ", d.h., man soll vor allem erkennen, was dargestellt wird. Dieses Zeigenwollen hat aber seine Nachteile, weil es Dich m.M.n. von den Schau-Werten ablenkt, die in einer Darstellung der jeweiligen Materialie lägen. Da hat dann der Leder-Gurt, der dem Raumpiraten über der Brust spannt, dieselbe Oberfläche wie die Einfassungen der vielen Monitore, die Hose oder sogar die Flasche. Wenn ich mir die Hand an dem Joystick ansehe und da dann genauer analysiere, wie Du die Reflexpunkte auf dem Joystick gesetzt hast, dann fällt auf, daß der Reflex, der von dem weiß leuchtenden Kristall ausgeht, schwächer ist als der Reflex, der von dem doch eher matten grünlichen Display geworfen wird. Der inhaltliche Grund ist klar: Du wolltest die Form von Joystick und Hand herausarbeiten. Aber logisch ist es nicht und die Materialität wird dadurch konterkariert. Ich würde z.B. annehmen, daß man überhaupt keine Reflexepunkte auf dem Joystick sähe, die von dem Monitor stammen, weil sich die Hand hier einfach als dunkle Silhouette abheben würde - das Auge (die Blende, bzw. Belichtungszeit) müßte sich anhand des leuchtenden Kristalls einstellen. Du hast eine extreme Lichtsituation gewählt - und bist dann in der Ausführung nicht extrem genug, weil Du zuviel zeigen willst, was ein Auge da eigentlich nicht sehen würde. Als Anregung würde ich Dir die Bilder von George de la Tour empfehlen, die zeigen, wie man dadurch, daß viele Teile des Bildes im Schwarz der Schatten versinken, aus so einer Lichtquelle das Optimum an dramatischer Wirkung herausholt. Beispiele:
http://www.matyjaszczyk.art.pl/mm_mgr/g ... ngtonu.jpg
http://i.pbase.com/u20/francist/large/2 ... 501527.jpg

Am wenigsten überzeugend sind die Arme und das Gesicht dargestellt in Deinem Bild. Und damit meine ich wieder nicht das Zeichnerische, sondern die Materialität. Es sieht einfach nicht nach Fleisch aus. Insbesondere das Kinn ist mit zu hellen, irgendwie kalkig-weißen Linien umrissen. Wie man's besser machen könnte, wüßte ich im Moment auch nicht und kann's ja leider auch nicht ausprobieren, wegen kein Grafiktablett vorhanden und so...
Kompositorisch stört mich etwas das Vollgepfropfte. Überall ist was zu sehen, und jedes Detail schreit nach Aufmerksamkeit. Das paßt zu einem für Kinder gemalten Bild auf jeden Fall, aber wenn dieses Artwork etwas erwachsener wirken sollte (habe mir jetzt die Texte in Deinem Thread nicht durchgelesen), würde ich auf einige Details verzichten, umd die Gesamtkomposition stärker zu machen. Leere Flächen braucht das Auge manchmal, um sich ausruhen zu können, aber natürlich auch, um eine Hierarchie der Bildinhalte nachvollziehen zu können. Ob sämtliche Kerzenstummel, Piratenflaggenmotive, Blätter und Tentakel tatsächlich nötig sind, um die Message des Bildes zu begreifen? Für meinen Geschmack ist dieser Teller nicht nur voll (ich mag volle Teller), sondern überhäuft. ;)

Nusuke:
Sorry, ich kam nicht mehr dazu, auf Deine letzte PM zu antworten. Seit dem letzten Step, den ich von Deinem Bild sah, hast Du einiges verbessert. Gut finde ich die Entscheidung, den Officer von Vordergrundfiguren überschneiden zu lassen. Dennoch wäre meine Kritik hier ähnlich wie bei lucy: Du zeigst zu viele nebensächliche Details, welche die Stärke der Komposition schwächen. In diesem Falls meine ich die anderen Kneipengäste, welche zuviel Aufmerksamkeit auf sich lenken. Jeder hat, wenn er Dein Bild sieht, bestimmte Kneipenszenen aus den Starwars-Filmen in Erinnerung, und die schrillen, abgedrehten Figuren, die da die Kneipen bevölkerten, haben natürlich Eindruck hinterlassen. Darin zeigt sich die Stärke eines Films: Er kann in sehr, sehr kurzen Einstellungen viele Bilder hintereinander zeigen, die dann von uns Betrachtern in der Erinnerung in ein Gesamt-Stimmungsbild zusammengeknotet werden. All diese Details dann aber in ein einziges Bild zu packen, führt zum Überladen desselben. Allerdings muß ich sagen, daß Du durch die Licht-Situation dieses Problem ein wenig entschärft hast: der Flüchtende in der Tür zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich, die Verbindung zu der Verhör-Szene ist offensichtlich. Dadurch wird die erzählte Geschichte sofort klar. Die Details, die nicht zur Geschichte gehören, hast Du dezenter dargestellt als Lucy bei seinem Artwork. Kleinigkeiten wären zu bemängeln. z.B., daß die Reflexion des Türrahmens auf dem Fußboden kontrastreicher ist als bei Türrahmen und Öffnung selbst. Oder daß die Knarre, die der Officer trägt, vom Rendering nicht so überzeugt. Auch ist die Kontur des Officers selbst hinten nicht so interessant. Man hätte ihm vielleicht einen etwas ausladenderen Arsch geben können oder sonst diese kompositorisch ja wichtige Linie rhythmischer gestalten können. Der Schwanz der forteilenden Echse ist zu kontraststark - warum wir er weniger von dem weißen Licht überblendet als der Rest der Figur? Aber das sind Kleinigkeiten. Insgesamt gefällt mir Dein Beitrag sehr gut, vor allem wegen der ausgeklügelten Lichtsituation.

@Daniel: Hab mir jetzt all die Kommentare nicht durchgelesen, deswegen wiederhole ich vielleicht längst Gesagtes/Diskutiertes. Als Experiment ist dieses Artwork interessant - insbesonderen vielleicht auch dadurch, daß Du erkennen kannst, was sich in 3D scheinbar nicht so einfach erreichen läßt: Stimmung. Die Gleichheit, die zwischen den einzelnen Bilddetails herrscht, die geradezu kommunistische Gleichmacherei, mit der jeder Nuppel auf der Baumrinde oder in der Botanik seine Bouncelights spendiert bekommt, schwächt den Eindruck m.M.n. mehr, als daß es ihm hilft. Das mag damit zusammenhängen, daß Du die Beleuchtungsparameter nicht gerade dramatisch gewählt hast. Oder läßt sich mit dem Programm nicht eine imposantere Lichtführung darstellen? Kann ich mir kaum vorstellen. So ist die Situation derart ausgeleuchtet, daß wirklich alles gezeigt wird - und der Betrachter keinen Platz mehr hat, um sich Details selbst auszumalen. Da ich weiß, daß Du den Vorteil solcher "Projektionsflächen" für den Betrachter kennst, gehe ich mal davon aus, daß Dir dieser Aspekt hier schlicht egal war, es also vor allem um das Experiment ging. Allerdings hast Du Dir hier etwas geleistet, was es sehr schwer macht, sich immer den Experment-Charakter vor Augen zu führen, denn Du zitierst in Bildinhalt und Bildkomposition natürlich eindeutig Frazetta. Dessen Bilder wiederum sind vor allem Stimmungsbilder. Wie er mit leeren (d.h. schwarzen, weißen oder eher abstrakt gefüllten) Shapes umgeht, weißt Du am allerbesten. Diese Shapes fehlen in Deinem Bild. Durch das Ausdetaillierte jeder Kleinigkeit wirkt Dein Captain Orion wie eine Big-Jim-Figur für Kinder, wie billiges Plastikspielzeug. (Dazu paßt freilich auch sein Outfit, insbesondere die nette Badekappe und die Jacke - dieser sixties und seventies-Style.) Weil Dir die Shapes hier abhanden gekommen sind, ist Dir auch die Komposition etwas suboptimal gelungen. Mir gefällt ja schon die ganze Anlage nicht so besonders, weil die S-Form des Baumes nach links zu kippen droht. Aber das ist noch eher Geschmackssache. Objektiv meine ich sagen zu können, dass Du nicht die beste Perspektive/Gruppierung Deiner Figuren gewählt hast. In Deinem Thread gibt es auf Seite zwei schon ein paar Shots, die meiner Meinung nach spannender gewesen wären.
Bild
Auch, wenn Du Deinen Captain Orion allein rendertest, hast Du ihn häufig in einer imposanteren Untersicht gezeigt. Indem Du bei Deinem finalen Artwork so eine langeweilige Totale gewählt hast, verschenkst Du m.M.n. einen Großteil der Wirkung Deines Bildes. Hast Du Dich eventuell nicht so recht entscheiden können, wer eigentlich die Identifikationsfigur des Bildes ist? Die sollte doch wohl der Captain sein – also muß man die Augen des Monsters nicht unbedingt erkennen – man hätte es auch von hingen zeigen können. Man hätte die Kamera aber auch schräg hinter und unter dem Captain postieren können. So wäre er näher am Betrachter dran gewesen und würde dadurch weniger Spielpuppenmäßig wirken, ohne dass der tatsächliche Grössenunterschied zwischen ihm und Monster dadurch verunklart worden wäre. Ich hätte mir sogar eine Überschneidung der beiden Figuren gewünscht, welche den Betrachter ins Bildgeschehen mit hineingebracht hätte. So wirkt es eher wie eine Fries-Komposition: man schaut sich das Ganze von sicherer Distanz an.

Was die Shapes angeht, so sind mir bei dem Monster zwei Stellen aufgefallen, wo das ausgefeilte Rendering Schwachstellen verdeckt: einmal geht der Unterkiefer des Monsters unschön in die Armkontur über. Finde ich nicht schön. Des weiteren gibt es keinerlei Negativform zwischen dem hinteren Bein und der Kontur des Baumstammes. Dieses hintere Bein hast Du ja erst relativ spät überhaupt eingefügt, in einer früheren Skizze sieht man nur das vordere Bein – was, wie ich finde, besser funktionierte.

Weiterer Kritikpunkt ist der Hintergrund. Diese dicken Planetenformen kommen freilich auch von Frazetta, bei dem ich mich auch immer schon ein wenig über sie wunderte, wenn ich länger darüber nachdachte, ob so was „in echt“ möglich sei. Höchstwahrscheinlich nicht. Planeten/Monde solcher Größe, die so nahe dem eigenen Planeten kommen, werden diesen innerhalb von Sekundenbruchteilen treffen (gegenseitige Anziehung der Massen). Das ist also vom realistischen Standpunkt her vollkommener Humbug. Aber zugegeben: Es sieht geil aus, und darum geht’s ja bei solchen Artworks. Aber: dieser Schmuck-Charakter ist bei entsprechenden Frazetta-Artworks m.M.n. immer klar erkennbar. Die Planeten und ähnlichen Kompositionselemente werden vor allem nach abstrakten Kompositionskriterien ausgesucht – sie sollen als Farbfläche, als Rhythmuselement etc. wirken.
Indem Du nun aber den Hintergrund detailliert in 3 D ausrenderst, tritt dieser abstrakte Charater dieser Elemente zurück – ihre „Echtheit“ wird wichtiger. Und damit wird das Unlogische offensichtlicher. Planeten mit Wasserflächen, die da in den Athmosphäre-Wolken schweben? Zumindest bei mir werden da so viele Fragen nach der Stimmigkeit aufgeworfen, dass diese Fragen die Stimmung, derentwegen ja die Himmelskörper ja eigentlich da hingepackt werden vom Künstler, kaputt machen.

So, das war jetzt mal wieder sehr viel Kritik und kaum ein Lob. Aber zum Loben bin ich momentan zu faul – würde ich „gerecht“ viel loben, müsste dieses Posting viermal so lang werden. Und ich würde ganz frustriert vor Neid, während ich schriebe. Das erspare ich Euch und mir. :)
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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oGerei
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Beitrag von oGerei » 15. Mai 2008, 15:08

Oh, ich muss Chinasky auch recht geben, ich meine ich fand das Bild von Anfang an schon recht stimmig, jedoch muss ich auch zugeben nachdem ich die anderen Winkelaufnahmen gesehen habe, dass die Räumlichkeit in deinem Bild relativ verloren ging ebenso wie die Dramatik.

Wäre es eigentlich möglich das du bei nem kleinem Zbrush scribble nen ähnliches Videotutorial machst wie von deinem Teufel? Ich denke das Programm ist relativ einfach zu bedinenen, aber nur wenn man weiß wie man was macht. :)

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Beitrag von digitaldecoy » 15. Mai 2008, 15:22

Vielen Dank für Deine Kritik, Chinasky! Es gibt nichts Hilfreicheres, um wieder einen klaren Blick auf seine Arbeit zu bekommen. Glücklicherweise kann ich sagen, dass ich die meisten der von Dir angeführten Punkte bereits in meiner Selbstanalyse im Personal Showroom entlarvt habe. Du hast meine eigene kritische Sicht der Dinge allerdings noch um einige interessante Details erweitert und dafür bin ich Dir dankbar.

edit:

@ oGerei:

Das schon gesehen? -> http://www.youtube.com/watch?v=fvfvCUmIvEU
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Beitrag von kaktuswasser » 15. Mai 2008, 16:54

Super Arbeit Leute! Ich denke zwar, dass ihr alle drei schon bessere Bilder gemacht habt, nichts desto trotz habt ihr da aber keine schlechte Vorstellung abgelegt :D

Daniel: Alleine schon davor, dass du das so konsequent durchgezogen hast, habe ich großen respekt. Mir gefällt das Bild auch insgesamt sehr gut.
Es ist vor allem eines was mich stört: ich finde die Beleuchtung nicht zu wenig dramatisch sondern einfach unglaubwürdig. Einerseits Sonnenuntergangsstimmung, andererseits so viel indirektes Licht dass alles im vollsten Glanz erstrahlt. Dadurch trennt sich der Vordergrund einfach extrem vom Hintergrund. Die Farbe ließe sich ja noch durch eine spezielle Atmosphäre erklären, aber dass es überhaupt keine ordentlichen Schlagschatten gibt ist da schon schwieriger zu erklären. Naja, merke gerade, dass ich im Prinzip das gleiche sagen will wie Chinasky und das was du ja selbst schon formuliert hast, also hör ich lieber auf und schau mir die Bilder noch ein bisschen an :)

Achja, wegen den großen Himmelskörpern: Dass sie sich so nahe sind geht schon, sie müssen nur schnell genug als Monde um den Planeten kreisen, damit eine groß genuge Zentrifugalkraft wirkt um die Gravitationskraft zwischen den Himmelskörpern auszugleichen.

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oGerei
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Beitrag von oGerei » 15. Mai 2008, 17:30

Ich vergess immer das youtube mehr ist als nur eine ansammlung lustiger videos, danke! :)

Wie stell ich denn ein das es spiegelsymetrisch wird? Also das ich nicht links und rechts manuell nachbessern muss

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antiFog
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Beitrag von antiFog » 15. Mai 2008, 18:13

x drücken^^

oder, wenn du ganz genau nur bestimmte achsen spiegeln willst, bei transform "activate symmetry" drücken und dann die entsprechenden achsen einstellen.
"In diesen Momenten schmeißt die Artbooks in die Ecke und stapelt Klorollen." - Daniel Lieske

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