A Song of Ice and Fire
Verfasst: 3. Jul 2009, 10:19
So, jetzt will ich auch mal einen Thread aufmachen, in welchem ich das Arbeiten an einem längerfristigen Projekt dokumentieren werde. Hoffentlich! Ich hab noch keine Ahnung, wozu das gut sein wird, ob das Euch oder wenigstens mir etwas bringen kann. Aber mir war aufgefallen, daß gerade Threads zu umfangreicheren Projekten, wie z.B. der "In der Falle"-Thread von Daniel oder der "Die Bestrafung der Hexer"-Thread von lucy zumindest mir als Mitleser eine Menge gebracht haben. Und sei es nur Motivation...
Ich hab immer wieder Phasen, wo das Forum hier mir vor allem als Ideengeber dient, und in den Phasen beschränke ich mich beim digitalen Malen fast ausschließlich darauf, Overpaints zu machen - die dann immer wieder eher zu Repaints ausarten. Das heißt: ich klaue anderen Leuten die inhaltliche Idee und mache dann was eigenes draus. Häufig klaue ich zusätzlich noch einen großen Teil der formalen Idee dazu. Denen, die das Original erschufen, helfe ich dabei wahrscheinlich gar nicht so viel, weil ich meist zu weit von ihrer eigentlichen Intention abweiche. Aber für mich selbst sind es doch immer nur OPs, und so habe ich später nie das Gefühl, was eigenes geschaffen zu haben.
Das frustrierte mich in letzter Zeit, und es ist ein Grund dafür, daß ich mir jetzt mal vornehme, an einer eigenen Sache etwas länger dranzubleiben, die mich wirklich interessiert. Vor ein paar Wochen hatte mich Robolus zufällig auf Justin Gerard aufmerksam gemacht, einen tollen Illustratoren/Künstler. Der hat gerade eine Reihe von Illustrationenfür "Der kleine Hobbit" fertig gestellt. Interessant fand ich einen Gedanken, der irgendwo in seinem Blog auftauchte, nämlich sinngemäß, daß er diese Illustrationen machen wollte, bevor der angekündigte große Kinofilm zum Buch erscheint - um nicht die eigene Imagination von dem Film überrollen zu lassen. Tatsächlich ist es ja quasi unmöglich, heute noch unbeeinflußt von Peter Jacksons Trilogie Artworks zum "Herrn der Ringe" zu erstellen, und so sehr ich diese Filme auch liebe (insbesondere die ausführlichen Making off's der Enhanced Editions), so haben sie mir doch auch etwas geraubt: Meine eigenen Kopf-Kino-Bilder zu den tollen Romanen Tolkiens. Jene Bilder, die ich als Jugendlicher, der alles von Tolkien mehrfach lesen mußte, vor Augen gehabt haben muß. Diese Bilder wurden nun überstrahlt von der Verfilmung. Gandalf sieht jetzt wie der Film-Gandalf aus, die Ents sehen wie die Film-Ents aus, Aragorn sieht wie Viggo Mortensen aus und die Hobbits sind Lackaffen mit Bubigesichtern (na, wer errät, welche Rolle ich für am schlechtesten besetzt hielt? ).
So einen Verlust der eigenen Bilder möchte ich bei einem anderen Romanzyklus nicht erleben. Und zwar bei dem, den ich gerade vor Kurzem in einem Rutsch durchgelesen habe bis zu seinem momentanen Stand (der Nachfolgeband ist seit fast vier Jahren angekündigt *grummel* ): Das Lied von Eis und Feuer (A Song of Ice and Fire) von George R.R. Martin. Hier dazu eine deutschsprachige Fansite:
http://www.eis-und-feuer.de/
Ich habe bislang nur die deutschsprachigen acht Bände dieses Romanzyklus gelesen, werde auch zukünftig mich erstmal auf die Folgeromane konzentrieren, so sie denn erscheinen, und eben nicht mir die schon zu seinen Werken erschienenen Comix oder eventuelle Verfilmungen (die aber wohl nicht so recht in die Pötte kommen, harhar... ) angucken. Allein aus dem Grund, mir meine eigenen Bilder im Kopf nicht durch fremde Bilder zum Stoff überlagern und so rauben zu lassen. Nun hab ich gerade gelesen, daß kürzlich auch die Rechte am Stoff für die Umsetzung als Computerspiel verkauft wurden - es ist also in nicht mehr allzuferner Zukunft doch mit massenhaftem grafischem Content zu diesem Romanzyklus zu rechnen. Allerhöchste Zeit, daß ich anfange, meine eigenen Vorstellungen dazu zu entwickeln...
Warum ausgerechnet dieser Romanzyklus? Weil dieses Fantasy-Universum, daß Martin da erschaffen hat, mich so stark fasziniert wie nichts anderes seit Tolkiens Mittelerde. Wenn ich ehrlich sein soll, finde ich Martins Welt sogar spannender und fesselnder als Tolkins Welt. Vielleicht liegt es daran, daß der Stoff noch neuer für mich ist, vielleicht aber auch daran, daß alles bei Martin irgendwie realistischer, härter, erwachsener, schmutziger ist. Eine Fantasy-Welt ohne grüne Orks und langohrige Elfen - was für eine Wohltat! Eine Fantasy-Welt, die im Manga-Style umzusetzen meiner Meinung nach schlicht unmöglich ist - wunderbar!
Was mich an dieser Welt fesselt, sind die schier unbegrenzten Bildfindungsmöglichkeiten. Wer die Bücher kennt, wird mir da sicherlich zustimmen. Sowohl epische Landschaften wie intensive Portraits einzelner Charaktere kommen einem beim Lesen vor Augen, blutige Schlachtenszenen, prächtige Feste, Szenen von Einsamkeit und Verlassenheit. Alles ist drin, was mich an den Themen Mittelalter/Fantasy immer schon fasziniert hat. Und doch gibt es genügend inhaltliche Festlegungen, damit man nicht komplett in's Schwimmen gerät.
Und so will ich hier im Thread also zukünftig alles zeigen, was ich zu diesem Thema so mache. Ob es fertige Artworks werden, Scribbles, Charakterstudien oder ähnliches - alles soll hier rein. Wenn ich Glück habe, entsteht so langsam, peu a peu, ein grafischer Entwurf zu dem literarischen Entwurf Martins. Wenn ich Pech habe, versandet der Thread, weil mich zu früh der Elan verläßt. Ehrlich gesagt starte ich diesen Thread vor allem, um den Elan eben nicht zu schnell zu verlieren.
So, viel Gerede, jetzt die ersten Skizzen zu dem ersten Artwork, daß ich in diesem Zusammenhang erstellen möchte. Leider bin ich nicht mit der Daniel'schen oder Lucy'schen Gründlichkeit respektive Systematik vorgegangen, sondern habe einfach angefangen, eine Szene, die sich mir vor Augen fand, loszuscribbeln. Es handelt sich dabei um die Reise Brans in Richtung Norden, kurz bevor er sich von seinem kleinen Bruder trennt. Zu sehen sind: Hodor (ein geistig zurückgebliebener riesiger Kerl, der Bran als Diener und Träger dient) in der Mitte, mit Bran auf dem Rücken in einer Art Sitzkiepe. Recht davon ist Osha, eine gefangene Wildlingsfrau zu sehen, die sich um Rickon, den jüngsten Sproß aus dem Hause Stark, kümmert. Rickon schmiegt sich an seinen Schattenwolf Shaggydog. Im Vordergrund zu sehen ist Brans Schattenwolf Summer. Links sind die zwei Geschwister Meera Reed und Jojen Reed zu sehen - Begleiter Brans, die Kinder eines kleinen Adeligen sind, der dem Hause Stark zur Treue verpflichtet ist.
Ich habe die beiden jüngsten Stark-Söhne für mein erstes Bild gewählt, weil mir dieser Erzählstrang gefühlsmäßig besonders nah ist. Vielleicht, weil in ihm relativ wenig aus eigenem Antrieb passiert: Bran, der durch einen (fremdverursachten) Sturz zum querschnittsgelähmten Krüppel wurde, ist noch ein recht kleiner Junge, der von seinem Schicksal eher getrieben wird, statt es selbst zu bestimmen. Gleichzeitig ist er aber - was er selbst noch nicht weiß - der älteste noch lebende männliche Stark. Auf ihm ruht also mehr Verantwortung, als ihm bewußt sein dürfte. Er muß, so klein und unzulänglich er auch sein mag, die Richtung angeben. Kurz nach der hier gezeigten Szene trennt er sich von seinem kleinsten Bruder, welchen Osha unter ihre Fittiche nimmt.
So, nun endlich die Steps und als letztes der momentane Stand des Bildes:
Step1
Hab einfach losgekritzelt, das Format war weniger breit, der breite grüne Rand rechts stammt schon vom Untergrund des nächsten Steps, die "Lineart" war also auf einer separaten Ebene.
Step2
Bran zeigt die Richtung an. Mehr Platz soll zwischen die zwei Schattenwölfe, damit sich ihre Schwänze nicht unfreiwillig komisch kreuzen.
Step3
Erste Tonwerte einblocken.
Step4
Summer soll größer und bedrohlicher und weiter dran am Betrachter sein. Tatsächlich war er die allererste Figur, die mir zum Thema einfiel - und bis jetzt ist es immer noch die problematischste Figur des ganzen Bildes... Hodor diskutiert mit Bran. Ich finde das Verhältnis zwischen Herr und Diener hier interessant - Hodor ist ja eigentlich eher eine Art Trag-Tier als ein richtiger Mensch, er stellt den klassischen tumben Toren dar. Hodor ist Körper, Bran ist der ihn lenkende Geist (später übernimmt Bran tatsächlich mal kurzfristig die Kontrolle über Hodor, denn der Junge hat gewisse magische Kräfte, die es ihm erlauben, insbesondere durch die Augen und das Bewußtsein seines Schattenwolfes zu sehen - von allen Stark-Sprößlingen scheint diese Fähigkeit bei ihm am stärksten ausgeprägt). Hodor ahmt hier mehr die weisende Geste Brans nach, wie ein Kind eine Geste der Eltern nachahmt, ohne ihren Sinn wirklich zu verstehen. Das Verhältnis der beiden ist sozusagen umgedreht: der kleine Junge muß die Rolle des Erwachsenen einnehmen, der große, starke Mann ist geistig ein sehr, sehr kleiner Junge.
Step5
Hier hab ich das Bild nach rechts erweitert, damit Shaggydog nicht an den Bildrand anstößt. Er hat mit Rickon zusammen noch eine weite Reise vor sich. Die Pose von Summer macht weiterhin Probleme
Step6
Bisserl weiter ausgerendert
Step7
Erste Farben. Ich hatte zuerst vor, das Bild wesentlich weiter in Graugrün-Stufen auszurendern und erst recht spät einen Farb-Layer drüberzulegen. Aber dann fehlte mir doch die Disziplin und ich hab einfach auf derselben Ebene im Modus "Farbe" drübergemalt und im Folgenden male ich dann mal im Normal-Modus, mal im Farb-Modus, mal im Farbton-Modus, frei nach Schnauze. Es gibt keine getrennten Ebenen, alles wird wie beim analogen Malen direkt auf dem Canvas aufgebracht.
Summer hält den Kopf tiefer. Im Hintergrund sind schneebedeckte Berge angedeutet, denn die Szene spielt im Norden.
Step8
Bisserl weiter ausgerendert.
Step9
Momentaner Stand der Dinge
Ich hab immer wieder Phasen, wo das Forum hier mir vor allem als Ideengeber dient, und in den Phasen beschränke ich mich beim digitalen Malen fast ausschließlich darauf, Overpaints zu machen - die dann immer wieder eher zu Repaints ausarten. Das heißt: ich klaue anderen Leuten die inhaltliche Idee und mache dann was eigenes draus. Häufig klaue ich zusätzlich noch einen großen Teil der formalen Idee dazu. Denen, die das Original erschufen, helfe ich dabei wahrscheinlich gar nicht so viel, weil ich meist zu weit von ihrer eigentlichen Intention abweiche. Aber für mich selbst sind es doch immer nur OPs, und so habe ich später nie das Gefühl, was eigenes geschaffen zu haben.
Das frustrierte mich in letzter Zeit, und es ist ein Grund dafür, daß ich mir jetzt mal vornehme, an einer eigenen Sache etwas länger dranzubleiben, die mich wirklich interessiert. Vor ein paar Wochen hatte mich Robolus zufällig auf Justin Gerard aufmerksam gemacht, einen tollen Illustratoren/Künstler. Der hat gerade eine Reihe von Illustrationenfür "Der kleine Hobbit" fertig gestellt. Interessant fand ich einen Gedanken, der irgendwo in seinem Blog auftauchte, nämlich sinngemäß, daß er diese Illustrationen machen wollte, bevor der angekündigte große Kinofilm zum Buch erscheint - um nicht die eigene Imagination von dem Film überrollen zu lassen. Tatsächlich ist es ja quasi unmöglich, heute noch unbeeinflußt von Peter Jacksons Trilogie Artworks zum "Herrn der Ringe" zu erstellen, und so sehr ich diese Filme auch liebe (insbesondere die ausführlichen Making off's der Enhanced Editions), so haben sie mir doch auch etwas geraubt: Meine eigenen Kopf-Kino-Bilder zu den tollen Romanen Tolkiens. Jene Bilder, die ich als Jugendlicher, der alles von Tolkien mehrfach lesen mußte, vor Augen gehabt haben muß. Diese Bilder wurden nun überstrahlt von der Verfilmung. Gandalf sieht jetzt wie der Film-Gandalf aus, die Ents sehen wie die Film-Ents aus, Aragorn sieht wie Viggo Mortensen aus und die Hobbits sind Lackaffen mit Bubigesichtern (na, wer errät, welche Rolle ich für am schlechtesten besetzt hielt? ).
So einen Verlust der eigenen Bilder möchte ich bei einem anderen Romanzyklus nicht erleben. Und zwar bei dem, den ich gerade vor Kurzem in einem Rutsch durchgelesen habe bis zu seinem momentanen Stand (der Nachfolgeband ist seit fast vier Jahren angekündigt *grummel* ): Das Lied von Eis und Feuer (A Song of Ice and Fire) von George R.R. Martin. Hier dazu eine deutschsprachige Fansite:
http://www.eis-und-feuer.de/
Ich habe bislang nur die deutschsprachigen acht Bände dieses Romanzyklus gelesen, werde auch zukünftig mich erstmal auf die Folgeromane konzentrieren, so sie denn erscheinen, und eben nicht mir die schon zu seinen Werken erschienenen Comix oder eventuelle Verfilmungen (die aber wohl nicht so recht in die Pötte kommen, harhar... ) angucken. Allein aus dem Grund, mir meine eigenen Bilder im Kopf nicht durch fremde Bilder zum Stoff überlagern und so rauben zu lassen. Nun hab ich gerade gelesen, daß kürzlich auch die Rechte am Stoff für die Umsetzung als Computerspiel verkauft wurden - es ist also in nicht mehr allzuferner Zukunft doch mit massenhaftem grafischem Content zu diesem Romanzyklus zu rechnen. Allerhöchste Zeit, daß ich anfange, meine eigenen Vorstellungen dazu zu entwickeln...
Warum ausgerechnet dieser Romanzyklus? Weil dieses Fantasy-Universum, daß Martin da erschaffen hat, mich so stark fasziniert wie nichts anderes seit Tolkiens Mittelerde. Wenn ich ehrlich sein soll, finde ich Martins Welt sogar spannender und fesselnder als Tolkins Welt. Vielleicht liegt es daran, daß der Stoff noch neuer für mich ist, vielleicht aber auch daran, daß alles bei Martin irgendwie realistischer, härter, erwachsener, schmutziger ist. Eine Fantasy-Welt ohne grüne Orks und langohrige Elfen - was für eine Wohltat! Eine Fantasy-Welt, die im Manga-Style umzusetzen meiner Meinung nach schlicht unmöglich ist - wunderbar!
Was mich an dieser Welt fesselt, sind die schier unbegrenzten Bildfindungsmöglichkeiten. Wer die Bücher kennt, wird mir da sicherlich zustimmen. Sowohl epische Landschaften wie intensive Portraits einzelner Charaktere kommen einem beim Lesen vor Augen, blutige Schlachtenszenen, prächtige Feste, Szenen von Einsamkeit und Verlassenheit. Alles ist drin, was mich an den Themen Mittelalter/Fantasy immer schon fasziniert hat. Und doch gibt es genügend inhaltliche Festlegungen, damit man nicht komplett in's Schwimmen gerät.
Und so will ich hier im Thread also zukünftig alles zeigen, was ich zu diesem Thema so mache. Ob es fertige Artworks werden, Scribbles, Charakterstudien oder ähnliches - alles soll hier rein. Wenn ich Glück habe, entsteht so langsam, peu a peu, ein grafischer Entwurf zu dem literarischen Entwurf Martins. Wenn ich Pech habe, versandet der Thread, weil mich zu früh der Elan verläßt. Ehrlich gesagt starte ich diesen Thread vor allem, um den Elan eben nicht zu schnell zu verlieren.
So, viel Gerede, jetzt die ersten Skizzen zu dem ersten Artwork, daß ich in diesem Zusammenhang erstellen möchte. Leider bin ich nicht mit der Daniel'schen oder Lucy'schen Gründlichkeit respektive Systematik vorgegangen, sondern habe einfach angefangen, eine Szene, die sich mir vor Augen fand, loszuscribbeln. Es handelt sich dabei um die Reise Brans in Richtung Norden, kurz bevor er sich von seinem kleinen Bruder trennt. Zu sehen sind: Hodor (ein geistig zurückgebliebener riesiger Kerl, der Bran als Diener und Träger dient) in der Mitte, mit Bran auf dem Rücken in einer Art Sitzkiepe. Recht davon ist Osha, eine gefangene Wildlingsfrau zu sehen, die sich um Rickon, den jüngsten Sproß aus dem Hause Stark, kümmert. Rickon schmiegt sich an seinen Schattenwolf Shaggydog. Im Vordergrund zu sehen ist Brans Schattenwolf Summer. Links sind die zwei Geschwister Meera Reed und Jojen Reed zu sehen - Begleiter Brans, die Kinder eines kleinen Adeligen sind, der dem Hause Stark zur Treue verpflichtet ist.
Ich habe die beiden jüngsten Stark-Söhne für mein erstes Bild gewählt, weil mir dieser Erzählstrang gefühlsmäßig besonders nah ist. Vielleicht, weil in ihm relativ wenig aus eigenem Antrieb passiert: Bran, der durch einen (fremdverursachten) Sturz zum querschnittsgelähmten Krüppel wurde, ist noch ein recht kleiner Junge, der von seinem Schicksal eher getrieben wird, statt es selbst zu bestimmen. Gleichzeitig ist er aber - was er selbst noch nicht weiß - der älteste noch lebende männliche Stark. Auf ihm ruht also mehr Verantwortung, als ihm bewußt sein dürfte. Er muß, so klein und unzulänglich er auch sein mag, die Richtung angeben. Kurz nach der hier gezeigten Szene trennt er sich von seinem kleinsten Bruder, welchen Osha unter ihre Fittiche nimmt.
So, nun endlich die Steps und als letztes der momentane Stand des Bildes:
Step1
Hab einfach losgekritzelt, das Format war weniger breit, der breite grüne Rand rechts stammt schon vom Untergrund des nächsten Steps, die "Lineart" war also auf einer separaten Ebene.
Step2
Bran zeigt die Richtung an. Mehr Platz soll zwischen die zwei Schattenwölfe, damit sich ihre Schwänze nicht unfreiwillig komisch kreuzen.
Step3
Erste Tonwerte einblocken.
Step4
Summer soll größer und bedrohlicher und weiter dran am Betrachter sein. Tatsächlich war er die allererste Figur, die mir zum Thema einfiel - und bis jetzt ist es immer noch die problematischste Figur des ganzen Bildes... Hodor diskutiert mit Bran. Ich finde das Verhältnis zwischen Herr und Diener hier interessant - Hodor ist ja eigentlich eher eine Art Trag-Tier als ein richtiger Mensch, er stellt den klassischen tumben Toren dar. Hodor ist Körper, Bran ist der ihn lenkende Geist (später übernimmt Bran tatsächlich mal kurzfristig die Kontrolle über Hodor, denn der Junge hat gewisse magische Kräfte, die es ihm erlauben, insbesondere durch die Augen und das Bewußtsein seines Schattenwolfes zu sehen - von allen Stark-Sprößlingen scheint diese Fähigkeit bei ihm am stärksten ausgeprägt). Hodor ahmt hier mehr die weisende Geste Brans nach, wie ein Kind eine Geste der Eltern nachahmt, ohne ihren Sinn wirklich zu verstehen. Das Verhältnis der beiden ist sozusagen umgedreht: der kleine Junge muß die Rolle des Erwachsenen einnehmen, der große, starke Mann ist geistig ein sehr, sehr kleiner Junge.
Step5
Hier hab ich das Bild nach rechts erweitert, damit Shaggydog nicht an den Bildrand anstößt. Er hat mit Rickon zusammen noch eine weite Reise vor sich. Die Pose von Summer macht weiterhin Probleme
Step6
Bisserl weiter ausgerendert
Step7
Erste Farben. Ich hatte zuerst vor, das Bild wesentlich weiter in Graugrün-Stufen auszurendern und erst recht spät einen Farb-Layer drüberzulegen. Aber dann fehlte mir doch die Disziplin und ich hab einfach auf derselben Ebene im Modus "Farbe" drübergemalt und im Folgenden male ich dann mal im Normal-Modus, mal im Farb-Modus, mal im Farbton-Modus, frei nach Schnauze. Es gibt keine getrennten Ebenen, alles wird wie beim analogen Malen direkt auf dem Canvas aufgebracht.
Summer hält den Kopf tiefer. Im Hintergrund sind schneebedeckte Berge angedeutet, denn die Szene spielt im Norden.
Step8
Bisserl weiter ausgerendert.
Step9
Momentaner Stand der Dinge