speed painting - wie geht denn das???

Stellt Eure in Arbeit befindlichen oder fertigen 2D-Artworks hier aus, um sie diskutieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Euer Artwork in klassischen Techniken oder digital entstanden ist.
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jaymo
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Beitrag von jaymo » 18. Aug 2009, 14:34

@stolat: Wenn man Dein Portfolio betrachtet, wird deutlich, dass Du wohl schon so einige Bilder auf diese Art gemalt hast. Es ist dann sicher auch nicht leicht, seine Arbeitsweise grundlegend umzustellen. Ich habe das Gefühl, dass Du versuchst, eine Zeichnung (linear) durch Detailveränderungen in eine Malerei (flächig) zu verwandeln. Was Dir ja letztlich auch gelingt, allerdings mit einem ungeheuren Zeitaufwand. Randschärfe erreichst Du dabei offenbar erst im allerletzten Detailschritt. Das muss nicht so sein. Ich denke Du solltest evtl. einmal versuchen, wie gehabt via zeichnerischem Ansatz Dein Motiv festzulegen und dann aber auf einer anderen Ebene unter Deiner Zeichnung flächig und bereits randscharf (wo es das Motiv erfordert) die wichtigsten Formen einzublocken und die Zeichnung dann aufzugeben, sobald Dir die Farbflächen genügend Definition geben. Hier sollte das Motiv dann im Sinne eines Speed Paintings bereits "funktionieren". Wenn Dir eine deutliche Zeitersparnis beim digitalen Malen besonders wichtig ist, dann ist das IMO der Weg dorthin.

Problematisch sehe ich hier, dass Du Dich scheinbar eher als Kunstmaler denn als Illustrator betätigst. Ist die Frage, wie sehr hier Dein bisheriger Workflow auch Deinen Stil und Deine individuelle Ausdrucksform bestimmt und ob es dann überhaupt sinnvoll ist, im Sinne der Effizienz besonders stark davon abzuweichen.

[edit] Mir fiel gerade nochmal ein Beispiel aus dem gerne zitierten digital art tutorial von Prometheus ein, was die Unschärfeproblematik und zeitfressende Pseudodetails thematisiert. Vielleicht gibt Dir das eine Idee:
Flatten and Simplify
Zuletzt geändert von jaymo am 25. Aug 2009, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.

stolat
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Beitrag von stolat » 18. Aug 2009, 16:56

@digitaldecoy

aus performancegründen: 800x800, aber ich erhöhe die auflösung später

noise lege ich normallerweise am ende über das bild. aber beim posten hier wolte ich das bild etwas fertiger aussehen lassen :-)

@jaymo

wow das ist ein super tutorial, hab grad ne menge dazugelernt.

deinen tipp werde ich auch ausprobieren, das problem ist halt, dass ich einen lahmen rechner habe und randschärfe erfordert eine höhe auflösung. dann funktionieren aber meine grossen pinsel nicht mehr bzw nur unbrauchbar langsam, daher fange ich ja bei 800x800 an

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 18. Aug 2009, 17:11

@ stolat:

In einer kleinen Auflösung anzufangen, habe ich auch lange Zeit gemacht. Allerdings bin ich dabei immer auf ein bestimmtes Problem gestoßen: beim Hochskalieren sind im gesamten Bild Unschärfen in den Werkzeugspuren entstanden, bei denen ich das Bedürfnis verspürte, diese weiter auszuarbeiten. Und diesem Aufwand kann man dann auch nicht wirklich ausweichen. Seit einiger Zeit arbeite ich direkt in großen Formaten (meistens ab 1600x1200) und sorge dafür, dass jedes Werkzeug direkt Spuren hinterlässt, die man auch einfach stehen lassen könnte. Gerne arbeite ich auch in Auflösungen die extra höher sind als nötig, um beim Runterskalieren dann noch zusätzlich den Effekt zu haben, dass kleinste Details besonders filigran werden. Generell finde ich, dass eine große Bandbreite zwischen größten und kleinsten Werkzeugspuren dem Look eines Bildes zuträglich ist. Wenn Deine Hardware Dir da so enge Grenzen setzt, solltest Du eventuell über ein Upgrade nachdenken. So große Anforderungen stellen ein Programm wie Photoshop dann auch wieder nicht. Ich komme mit meinem knapp 4 Jahre alten ALDI-PC auf jeden Fall immer noch gut klar.
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MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 18. Aug 2009, 21:51

auf 800 px breite so weit auszuarbeiten ist in meinen augen unsinn. ich lege fast alle meine speedpaintings mittlerweile auf 3000x2000px an und male mit großen strukturierten pinselspitzen, so das man die bilder auch problemlos drucken kann und sie immernoch voller knackiger strukturen sind. coverartworks skalier ich nach der skizze dann auf eine noch höhere auflösung.
ich denke du könntest massig zeit sparen wenn du dir nen ordentlichen arbeitsrechner gönnst, und so viel zeit wie du scheinbar aufs malen verwendest, würde sich das innerhalb von wenigen tagen refinanzieren.

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Beitrag von oleg » 19. Aug 2009, 09:38

Stolat:
Beim Hochskalieren hilft Dir vielleicht das folgende freie Programm (zumindest auf dem Mac, die Windows-Version hatte ich nicht getestet) :
http://sourceforge.net/projects/imageenlarger/

Die Ebenen gehen zwar verloren, aber Du erhältst ein knackiges Bild, an dessen Details Du weiterarbeiten kannst.

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Beitrag von stolat » 19. Aug 2009, 18:17

ja ok wenn ich nach der nächsten miete noch geld über hab, gönn ich mir ne neue kiste

@oleg
hab das programm ausprobiert. ich glaub der macht nichts anderes als photoshop mit einigen korrekturfiltern. die hab ich aber bei ps irgendwie besser unter kontrolle,
aber danke für den link (man sollte ja immer wieder was neues ausprobieren)

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Beitrag von stolat » 20. Aug 2009, 04:17

ok, jetzt habe ich angefangen die zwischenschritte zu posten, also mach ich einfach weiter :lol:

Bild

30 Stunden

die farben erstmal wieder runter und geflippt damit man besser die fehler sehen kann

vielleicht hat ja jemand ein paar tipps wie ich die kiste abschliesse, von mir aus würde ich das bild jetzt nur noch kolorieren

wie wäre aber auch eine frage, da ich mir bei den farben immer unsicher bin und zu langweilig und altbacken koloriere

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Beitrag von stolat » 21. Aug 2009, 18:12

danke nochmal für die tipps, ich werde vermutlich demnächst auf einen schnelleren rechner und ps umsteigen

@xeno
kannst dann in meinem showroom sehen, wie die altbackene flair-variante wurde ;-)

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 22. Aug 2009, 14:06

jaymo hat geschrieben:@stolat:
Problematisch sehe ich hier, dass Du Dich scheinbar eher als Kunstmaler denn als Illustrator betätigst. Ist die Frage, wie sehr hier Dein bisheriger Workflow auch Deinen Stil und Deine individuellen Ausdrucksform bestimmt und ob es dann überhaupt sinnvoll ist, im Sinne der Effizienz besonders stark davon abzuweichen.

Darauf aufbauend stellt sich aus meiner Sicht die Frage, welche Aspekte für dich, stolat, ein gutes Bild ausmachen.
Formuliere einfach mal schriftlich aus, welches diese Aspekte deiner Ansicht nach sind.
Zeit kannst du nur dort sparen, wo du eigentlich überflüssige für das Bild irrelevante Dinge machst. Die gilt es aufzustöbern und klar zu formulieren.
Und dann benennt man einen direkteren Weg zum eigentlichen Ziel: et voila, Zeit gespart.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von stolat » 22. Aug 2009, 14:25

hi duracel,

ich hät gern das obere bild in 8 stunden fertig

zu deiner frage: beim illustrieren habe ich keine künstlerischen ansprüche. ich will meistens nur einen klar definierten, greifbaren raum, realistische lichtsituation und keine sichtbaren photoshop-spuren.

ich würd gern einen möglichst realistischen ork an einem nachmittag malen können

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Spikespine
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Beitrag von Spikespine » 22. Aug 2009, 20:07

dazu würde ich grundsätzlich sagen, dass es dich auf jeden Fall weiterbringen würde, wenn du dir konkrete Übungen bzw Aufgaben stellen würdest, die sich immer auf eine besondere Sache konzentrieren. Hierbei ist es m.E. sehr wichtig, aus seinen gewohnten Vorgehensweisen auszubrechen und auch mal völlig neue Techniken auszuprobieren. Das ist nicht einfach, und erfordert viel Überwindung (vor allem, wenn sich ein bestimmter Workflow sich schon über Jahre hinweg eingebrannt hat). Sei einfach experimentierfreudig! zum Beispiel: probier doch mal ein Bild zu malen ohne besonderen Schnickschnack, mit einem großen Roundbrush, keine Texturen, keine Filter, und konzentriere dich auf klare Formen. Um die Übung etwas zu verschärfen, schalte auch noch die Drucksensitivität aus und klatsche die Farbe direkt auf die Bildoberfläche. Das führt natürlich schnell dazu, dass man frustriert abbricht, weil man nicht die gewohnten Ergebnisse erzielt, und der Output zunächst mal einfach nur scheiße aussieht. Aber solange man experimentiert bringt einen jeder gescheiterte Anlauf weiter. Durchhaltevermögen ist gefragt. Und Experimentierfreude!

Wenn du einen "realistischen Ork" malen willst, aber ewig brauchst, könnte das daran liegen, dass du nicht so recht weißt (keine ausreichend genaue Vorstellung davon hast), in welche Richtung du die Zeichnung entwickeln solltest. Das führt dazu dass du ewig rummanscht, ständig winzige Veränderungen vornimmst, die das Bild aber nicht richtig weiterbringen. Diese Vorstellungskraft kann aber trainiert werden - zum Beispiel durch Naturstudien (genaues Beobachten!) oder die Analyse von Bildern, die etwas erreichen, was du auch können willst. Stell dir Fragen und beantworte sie konkret: Wieso ist hier ein Schlagschatten?, Wie kommt es dort zu dieser intensiven orangenen Färbung?, etc...
Je besser die Vorstellungskraft, desto zielgerichteter wirst du dein Gemälde voranbringen, wobei natürlich trial&error weiterhin ein unverzichtbares Prinzip ist und bleibt.
Hilfreich kann auch die mentale Einstellung beim Malen sein: Ich will mit jedem Pinselstrich das Bild weiterbringen, verbessern. Ruhig mal Zeit lassen für jeden einzelnen Strich, und sich nach der Ausführung fragen, ob er das Bild wirklich verbessert (und warum).

...würde ich dir vorschlagen :) Das sollen aber keine allgemeingültigen Regeln sein, auch wenn meine Formulierungen vielleicht den Anschein machen.

stolat
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Beitrag von stolat » 23. Aug 2009, 15:33

danke Spikespine

das problem ist halt das ich ziemlich schnell auf papier zeichnen kann. die umsetzung ins digitale bild dauert halt so lange....

aber anatomie werde ich weiter lernen :-)

gruss
stolat

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 23. Aug 2009, 22:01

Ich bin bei Experimenten vor einer Weile auf eine Pinselspitze gestoßen, die dazu geignet ist, in relativ kurzer Zeit, einigermaßen plastisches Shading von stark strukturierten organischen Oberflächen (Hautfalten, Rinde etc.) zu erzeugen. Da Du, stolat, in Deinen Bildern gerne eine mittige Lichtquelle verwendest, um Formen herauszuarbeiten, könnte die für Dich interessant sein.

Bild

Die Pinselspitze besteht aus einem halben Kreisverlauf von Schwarz nach Weiß (siehe oben links). Wenn man nun in der Brushpalette noch dafür sorgt, dass sich die Pinselspitze an der Strichrichtung auslenkt (eventuell muss man die aufgezeichnete Spitze noch unter Brush Tip Shape um 90° drehen), dann ist immer eine Seite des Pinselstriches hart und die andere läuft weich aus. Die Deckkraft des Verlaufes kann man gut über den Flow des Brushes einstellen (ich setze den meistens so auf 10%). Den Effekt des Pinsels kann man in etwa mit dem einer schräg angesetzten Bleistiftmine vergleichen. Man kann auch noch eine Textur hinzufügen, wenn man diese Ähnlichkeit noch verstärken will. Man muss sich etwas daran gewöhnen, dass man den Konturen entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn folgen muss, um den richtigen Effekt zu erzielen aber wenn man es einmal drin hat, geht es ganz gut.

Bild

Bei diesem Experiment habe ich den Pinsel hauptsächlich für die Falten im Gesicht, die Haare und einige Strukturen auf der linken Seite verwendet.

Bild

in diesem Hintergrundbild für Sacred 2 habe ich mit diesem Pinsel sehr schnell die Baumrinde und die moosbewachsenen Wurzeln und Steine umsetzen können.

Interessant ist hier einfach, dass mit einem einzigen Pinselstrich gleich eine harte Kontur mit einem weichen Verlauf erzeugt wird, was noch schneller geht als wenn man mit einer Maske und einem weichen Brush arbeiten würde. Und es sind halt gerade die vielen kleinen Verläufe in detaillierten Strukturen, die einem besonders viel Mühe machen, wenn man sie ordentlich ausarbeiten will. Ich denke, dass einem dieser Pinsel schon enorm Zeit sparen kann, wenn man ein entsprechendes Motiv umsetzen will. Einsatzgebiete sehe ich nicht nur um Bereich Falten und Rinde sondern auch bei Haaren, Muskelsträngen, Wolken, Wellen, Felsen, Feuer, Magieeffekten etc. - also eigentlich alle Strukturen, die entweder von einer bestimmten Seite beleuchtet werden, oder die aufgrund ihrer Beschaffenheit zum Rand der Form hin eine andere Farbe/Helligkeit annehmen (Stichwort: Fresnel Effekt)
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Beitrag von stolat » 23. Aug 2009, 22:31

ohmann jetzt ist mir das cs4trial abgelaufen. der pinsel sieht sehr überzeugend aus

werd das trial demnächst auf den rechner eines freundes runterzeiehen und den pinsel ausprobieren (ich frag mich ob ich das cs3 trial ziehen und auf meinen installieren kann, um einen weiteren monat zu haben...

danke :-)

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Beitrag von Shorty » 24. Aug 2009, 07:59

hab das grad mal nachgebastelt - danke daniel... ich denke damit kann man echt ganz gut experimentieren... eigentlich wollte ich dich auf der con ja noch zur pinselpalette allgemein etwas ausquetschen... kennt wer ne seite wo man sich darüber etwas schlauer machen kann? also allgemein zur pinselpalette... ich bin dankbar für allet...

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Beitrag von MartinH. » 24. Aug 2009, 11:35

@daniel: genau so einen brush hatte ich auch mal probiert und dann verworfen weil er mit meinem damaligen ziel inkompatibel war. ich wollte einene brush mit dem ich ein komplettes speedpainting malen kann ohne mir um brushes gedanken machen zu müssen. dafür war mir der workflow zu künstlich, wenn ich mir gedanken machen muss ob ich einen strich in die eine oder andere richtung ziehen muss. jetzt hab ich aber grad ein bild bei dem ich falten in kleidung malen muss und hab deinen brush dafür mal nachgebaut und siehe da, dafür ist er wirklich praktisch. mir fehlte also quasi nur das richtige anwendungsgebiet, danke!

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Beitrag von lucy » 24. Aug 2009, 11:59

ich wollte einene brush mit dem ich ein komplettes speedpainting malen kann ohne mir um brushes gedanken machen zu müssen.
nimm doch einfach den standard brush ? ^^

@daniel: sehr cooles bild übrigens .. echt faszinierende stimmung und die strukturen fügen sich sehr gut ein!

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Beitrag von MartinH. » 24. Aug 2009, 13:25

kennst ja meine bilder, ich wollt was mit struktur ;).

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 24. Aug 2009, 14:19

@ MartinH. & lucy:

Ich benutze den Brush auch eigentlich regelmäßig, wenn es sich für ein bestimmtes Bildelement besonders anbietet. Allerdings arbeite ich auch häufig wieder drüber um den doch sehr vorhersagbaren Look dieses Pinsels etwas aufzubrechen. Es ist halt wie bei allen Custom Brushes: wenn man sie zu intensiv einsetzt, wird ihre generische Natur erkennbar.
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Beitrag von stolat » 25. Aug 2009, 01:55

Bild

35 h

jetzt habe ich mir vorgenommen den hintergrund auszudifferenzieren also noch weitere 30h...

(einen vorteil hast dieses langsame malen.. ich kenne jeden quadratmillimeter dieses bildes auswendig, vielleicht werde ich dieses wissen ja später nutzen können)

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Triton
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Beitrag von Triton » 25. Aug 2009, 18:44

Also das ist ja schon fast Selbstgeißelung, was du betreibst.

Du scheinst mit kleinsten Brushes alle möglichen Details ausarbeiten zu wollen.
Aber weder Speedpaintings noch "fertige" Bilder brauchen alle möglichen Details.

Wenn du bei diesem Bild die Hauptfigur ausarbeitest, und genauso jeden einzelnen Menschen der da sonst noch so rumsteht, dann ist das einfach vergebens. Im Gegenteil, ich denke eher, dass es dem bild nicht gut tut, weil es die Aufmerksamkeit von der Hauptfigur und was die da tut, abzieht.

Diese erkenntnis musste und muss ich mir auch selber jedes mal abringen, weil ich auch unsäglich langsam male meistens und es der ganze Zeitaufwand dann doch nicht gebracht hat.

Ich würde sagen, du musst einfach mit größeren Brushes arbeiten, scheller die Linien ziehen und auf deinen Strich vertrauen und eben Stellen weniger stark bearbeiten als andere.

Dann kannst du dich auch viel mehr wichtigeren Dingen widmen. Bei diesem Bild hakt es nämlich schon an ganz anderen Stellen. Mal Stichpunktartig aufgelistet:
- warum schneidest du die Hörner von dem Bürschen ab?
- die größere Figur unten rechts fällt aus dem Schema der ganzen anderen umgebungsfiguren raus, ist aber trotzdem nicht bestimmt sondern halbherzig dargestellt und in die Ecke/den Rand gequetscht
- die Farben! Das ist ja alles nur ein einziger Rotton. Ich finde das extrem unangenehm für die Augen. Das OP von jaymo oder auch deine eigene Variante vom 18. August kommen da viel besser



Übrigens würde dieser Thread doch inzwischen viel besser im 2D-Art Showroom & Kritik-Forum passen, oder? Vielleicht kann den ja mal jemand verschieben.

stolat
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Beitrag von stolat » 25. Aug 2009, 19:41

hey Triton

war schn etwas übertrieben formuliert (sonst antwortet ja keiner hehe), ich werde natürlich nicht alle details ausarbeiten und weitere 30h dran sitzen, weil ich dafür keine zeit habe. ich möchte im hintergrund eine gleichmäßige unschärfe beibehalten

ich freue mich über die tipps zu den schwachstellen, ich werde an sie denken. eigentlich ist es im augenblick genau das, was ich mir als kommentrar zu dem bild wünsche.

wenn ihr noch andere schwächen bemerkt, nur raus damit :-)


(ich plane den rotton später zu ersetzen, während der arbeit hilft er mir die gewünschte stimmung, die er verursacht, auf die formen zu übertragen)

ja klar kann der thread verschoben werden

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Beitrag von MartinH. » 26. Aug 2009, 11:14

soll die stimmung die das bild später haben soll denn eine andere sein als die du über den rotton in die formen übertragen willst? ich versteh das nachwievor nicht warum du das bild ausarbeitest bevor du es dann nochmal komplett umfärbst. du musst dann später entweder irre viel arbeit ins färben stecken, oder die farbinformation steht der komplexität der tonwertinformation nach und es sieht aus wie... nachträglich coloriert.
man kann ja tonwert und farbe getrennt behandeln in gewissen arbeitsschritten, das mag manchmal sogar sinn machen, aber ich kenne sehr wenige beispiele wo man das nachher nicht sieht weils aufgesetzt wirkt. und genau in die richtung scheint mir dein bild gerade zu gehen. du reizt den kontrastumfang von fast weiß bis fast schwarz sehr stark aus, ohne dir gedanken um unterschiedliche materialien zu machen, wozu auch, ist ja alles aus kaugummi in deinem bild ;).
weitere kritikpunkte bzw. fragen die ich mir bei dem bild stelle wären:
warum hat der teufel eigentlich so eine wespen-taille und scheinbar nur ein bein? warum teilt seine bildrechte beinkontur das bild unten fast genau in der mitte? warum ist die kontur so kerzengerade? warum hat er keinen pimmel? warum haben seine finger zu viele gelenke? warum haben die hörner den gleichen kontrast umfang wie die haut (auch aus kaugummi?)? wie passt die perspektive vom hintergrund zum vordergrund?

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Beitrag von infernalvoice » 27. Aug 2009, 21:39

so ein brush ist echt witzig!!!

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