Meine Werke - Für die Mappe zum Kunststudium

Stellt Eure in Arbeit befindlichen oder fertigen 2D-Artworks hier aus, um sie diskutieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Euer Artwork in klassischen Techniken oder digital entstanden ist.
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SniddelWoods
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Meine Werke - Für die Mappe zum Kunststudium

Beitrag von SniddelWoods » 3. Aug 2011, 23:53

Hallo zusammen,

wie ihr dem Titel entnehmen könnt, habe ich vor mich für ein Kunststudium zu bewerben. Es soll auf Lehramt sein und natürlich brauche ich dafür Werke.
Nachdem mich nun die Mappenberatung an der Hochschule in Mainz nicht weitergebracht hat ( du denkst zu sehr vom Kopf - du musst dich darauf besinnen, dass du mit deinem Arsch auf dem Stuhl sitzt, dass du mit deiner Nase etwas riechst und wenn du Apfelkuchen essen willst, iss Apfelkuchen ), würde ich mich über jedes Feedback freuen!

Ich habe zudem natürlich auch nicht vor, mich nur mit diesen wenigen Werken zu bewerben; aber das sind die Bilder, die ich bin jetzt zustande gebracht habe und die ich auch einbringen will! Das, was ich in der nächsten Zeit zustande bringe, werde ich gern bei Interesse ebenfalls hier posten!

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Uploaded with ImageShack.us

Bild - dies hier soll Teil einer Reihe in DIN A4 werden...mit realistischen Körperteilen an denen winzige Details verändert werden
Bild -ein Holzdruck, den ich in der Schule gemacht habe...ich dachte mir,dass verschiedene Medien gut sind?
Bild- alle Werke ab hier sind ein wenig größer als DIN A3
Bild -dieses und das Obere waren noch konkrete Bilder mit Interpretationshintergedanken...nachdem man mir aber bei der Mappenberatung diesen Mist erzählt hab, habe ich versucht, es mir zu Herzen zu nehmen und habe dann abstrakter und gefühlsorientierter gemalt.
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Wiegesagt, jegliches Feedback ist willkommen, vor allem in Bezug auf Tauglichkeit und in Bezug auf Tipps, wie ich am Besten weiter vorgehen sollte!

Danke schon einmal im Voraus,
Thorsten

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 4. Aug 2011, 09:20

Hi Thorsten,
willkommen hier im Forum! :)

Zu Deinen Bildern:
1. Es wäre gut, wenn Du die hier noch etwas besser präsentieren würdest. Es nervt einfach auf die Dauer, jedesmal auf einen Thumb zu klicken und dann zu warten, bis imageshack seine eigene Seite eröffnet. Versuch mal, die Bilder direkt anzeigen zu lassen (wie das geht, wurde hier schon öfter mal von irgendwelchen Leuten dargelegt: Bildadresse zwischen zwei img-Tags einfügen und feddisch:

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2. Je besser die Fotos von Deinen Arbeiten, desto besser kann man Dir Feedback geben. Dazu gehört z.B., die Dinger gerade zu fotografieren, bzw. später entsprechend in einem Bildbearbeitungsprogramm zu korrigieren. Fingerspitzen und Spiralblock-Papier-Ränder braucht auch niemand, um die Arbeiten zu beurteilen. ;)

3. Ich weiß nicht, was sie Dir bei der Mappenberatung sagten. Kommt auch immer darauf an, wo Du studieren willst - jede Hochschule hat gewissermaßen ihren eigenen "Geschmack", was die Mappen angeht. Du schreibst, sie hätten Dir da "Mist" erzählt - aber dennoch versuchst Du, diesem "Mist" zu entsprechen?
Wenn Du wirklich Kunst (und nicht irgendetwas im Bereich der angewandten Kunst/Medien) studieren willst, dann kommt es auf DEINEN künstlerischen Willen an - ob man den in den Mappen spüren kann und ob der stark genug ist. Daraus folgt:

4. Packe das in die Mappe, was Du für wichtig und aussagekräftig über Dich hältst. Informiere Dich über die Hochschule, in der Du studieren willst - eventuell gibt's dort gar nicht die Professoren, die das lehren, was Du lernen möchtest? Falls doch - dann weißt Du schon, was Du lernen willst und was Dich also interessiert - und damit beschäftige Dich dann auch künstlerisch und packe die Ergebnisse in die Mappe.

5. Momentan sind Deine Arbeiten ziemlich bunt. "Abstrakter und gefühlsorientierter" ist genaugenommen ein Widerspruch: Abstraktionsleistungen sind Vernunftleistungen, der größte abstrakte Künstler ist meiner Ansicht nach immer noch Vermeer. ;) Gemeint war wohl eher etwas in der Richtung: "Intuitiv arbeiten", "Dem Zufall eine Chance geben" etc. Zwar kann man da dann erstmal heftig mit den Farben herumsauen und spielen und ausprobieren. Aber als Mitglied einer Mappenkomission würde ich auch erwarten, daß man in den Arbeiten eine Art "Ziel" erkennen kann. Warum setzt Du die Farben ein, was willst Du mit ihnen erreichen?

Wenn jedes Bild thematisch anders ist und die Farben allesamt gleich bunt, dann kann ich da keine Linie erkennen.

6. Praktischer Ratschlag: Suche Dir ein Thema. Schreibe Dir das Thema auf. Und setze es erst dann visuell um. Kontrolliere, wie weit Deine visuelle Umsetzung dem Thema gerecht wird. Wenn sie es nicht wird - versuche herauszufinden, woran das liegt. Gehe dann anders an das Thema ran. Kontrolliere, inwieweit diese Herangehensweise Dich dem Thema näher bringt (bzw. der Aussage, die Du mit Deinem Bild machen willst)... Suche Dir ein "Projekt", ein zentrales Interesse, um das Deine Arbeiten sich drehen. Und bleibe dann dabei. Beispiel:
"Das Lächeln meiner Freundin". Dazu kann man hunderte Bilder malen, Zeichnungen oder Fotocollagen anfertigen usw.. Wie sieht es aus, was macht es mit mir, wo erkenne ich es (das Lächeln) sonst noch in meiner Umgebung?
Vielleicht ein etwas kitschiges Beispiel, aber es geht darum, daß eigentlich jedes Thema, das einen selbst genügend beschäftigt, als Grundlage für einen ganzen Zyklus künstlerischer Arbeiten taugt. Wenn man weiß, worum es einem geht, kann man auch selbst kontrollieren, wie weit die eigenen Arbeiten diesem Thema gerecht werden. Und außerdem kann man dann beobachten, wie andere Leute die eigenen Arbeiten verstehen.

7. Konkreter Tipp: Reduziere Deine Farbigkeit und zeichne. Zeichne mehr. Zeichne jeden Tag. Mindestens 4 Stunden. Auch Samstags. Und Sonntags zeichne 8 Stunden. Eventuell ein bißchen mehr, weil da läuft ja nüscht Vernünftiges im Fernsehen.
Die restliche Zeit verbringe mit Malen und mit dem Anschauen anderer Leute Kunst sowie dem Nachdenken darüber.

8. Good luck! :)
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

SniddelWoods
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Beitrag von SniddelWoods » 4. Aug 2011, 09:31

Hi Hank,

erst einmal vielen vielen Dank für das tolle Feedback! Soetwas hatte ich mir von der Mappenberatung erhofft und leider nicht bekommen.
Genau diese Sache mit dem Thema hat mir auch schon mein Kunstlehrer gesagt, als ich damit dann aber in Mainz ankam, haben die mich aber erstmal ausgelacht.....Die meinten ich würde zu kopflastig an die Sache herangehen und sollte einfach das malen, das mich bewegt und wozu ich Lust habe.....

Zu Punkt 7: Ich male schon jeden Tag sehr viel und rein handwerklich habe ich auch die Fähigkeit, die Dinge so darzustellen, wie ich es möchte. Das große Problem ist eben der "Ausdruck". Ich gebe mir halt eben größe Mühe, nicht mehr schülerhaft und eingeschränkt (kompositions- und ausdruckstechnisch) zu malen, weiß aber nicht wirklich was ich tun muss, um in dieser Hinsicht voranzukommen.

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 6. Aug 2011, 15:07

Was das Thema angeht: Das ist nicht wichtig. :D
Vielleicht gab's da auch ein Mißverständnis zwischen denen in Mainz (von wem genau sprichst Du da überhaupt? Wer hat sich deine Mappe angeguckt?) und Dir. Welches Thema Du nämlicht nimmst, ist eigentlich egal. Es geht nur darum, irgendein Thema zu haben, eine Aussage, die gewissermaßen fest steht. Nur, wenn man die hat, kann man nachher kontrollieren, ob das Bild überhaupt "gelungen" ist in der Hinsicht, daß es eben dieses Aussage (für andere) verständlich transportiert.

Da haben die also Recht, wenn sie sagen, Du sollest das malen, was Dich "bewegt" und wozu Du Lust hast. Das, was Dich bewegt, wozu Du Lust hast - das ist dann eben Dein Thema! Statt "das Lächeln meiner Freundin" kannst Du auch "Strukturen von Wiesenblumen" als Thema nehmen.
Und dann gehste halt hin und suchst Dir solche Blumen und malst die und überlegst, wie Du deren Blütenstruktur besonders eindrücklich in Bildform bringen kannst.

Am meisten fällt einem immer zu Themen ein, die einen besonders bewegen. Punkt bei der Sache ist nur, daß Du Dich auf ein Thema konzentrierst. Denn potentiell ist jedes Thema für tausende interessanter Kunstwerke tauglich. Wichtig sind in Deinem Fall die Kunstwerke (Bilder), nicht das Thema! ;)
Zu Punkt 7: Ich male schon jeden Tag sehr viel und rein handwerklich habe ich auch die Fähigkeit, die Dinge so darzustellen, wie ich es möchte.
Oh - da bist Du mir ein gutes Stück voraus. Handwerklich bringe ich es kaum je hin, Dinge so darzustellen, wie ich es möchte. ;)
Das große Problem ist eben der "Ausdruck". Ich gebe mir halt eben größe Mühe, nicht mehr schülerhaft und eingeschränkt (kompositions- und ausdruckstechnisch) zu malen, weiß aber nicht wirklich was ich tun muss, um in dieser Hinsicht voranzukommen.
Na, also fehlt Dir eben doch noch die Fähigkeit, die Dinge so darzustellen, wie Du es möchtest. Hätte mich auch gewundert, wenn's anders gewesen wäre. :D
Der "Ausdruck" ist ein großes Wort, dessen Bedeutung mir nicht ganz klar ist. Ausdruckstechnik -darunter kann ich mir nicht wirklich was vorstellen. Unter Komposition dagegen schon.
Was Du tun muß, um in dieser Hinsicht voranzukommen? Erstmal viel ausprobieren. Wenn Du jeden Tag mehrere Stunden zeichnest, wirst Du automatisch auch zwischendurch mal "Zufallstreffer" haben - und dann kannst Du analysieren, worin sich diese Zufallstreffer von den Arbeiten unterscheiden, die Du als schülerhaft und eingeschränkt empfindest. Bildanalyse ist sehr wichtig - und ich meine damit eher die kompositorisch-handwerkliche Bildanalyse als die inhaltliche.

Guck Dir vor allem die Werke anderer Künstler an, die Dich faszinieren. Überlege Dir, welche formalen Mittel sie anwenden, und warum sie gerade diese und nicht andere Mittel anwenden. Denke daran, daß niemand das Rad neu erfinden braucht. Und daß in den vergangenen zig tausenden Jahren von den zig Millionen Künstlern schon so ziemlich jedes Thema mal in Bildform behandelt wurde. Als Künstler mußt Du Dich unbedingt und intensivst (!!!) mit den Werken anderer Künstler auseinandersetzen. Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, nimm Dir ein handelsübliches Übersichtsbuch zum Thema Kunstgeschichte und such Dir die Namen der Künstler da raus, die Dich besonders beeindrucken. Und dann recherchierst Du, was die sonst noch so an Bildern fabriziert haben...
Der Vorteil davon: wenn Du Dir einen etablierten Künstler statt eines eher unbekannten Künstlers als Vorbild und Ideen-Anreger suchst, kannst Du Dir relativ sicher sein, nicht kostbare Zeit zu verschwenden. Die "Großen" haben ihre Berühmtheit eigentlich selten ohne Grund (das gilt vor allem für tote Künstler... :D ).

Kopiere Bilder Deiner bevorzugten Künstler - oder versuche, Bilder in deren "Stil" zu malen, um auf diese Weise dahinter zu kommen, was ihren Stil überhaupt ausmacht.

Es gibt viel zu tun, pack's an! :)
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 6. Aug 2011, 15:28

Chinasky hat geschrieben:
Zu Punkt 7: Ich male schon jeden Tag sehr viel und rein handwerklich habe ich auch die Fähigkeit, die Dinge so darzustellen, wie ich es möchte.
Oh - da bist Du mir ein gutes Stück voraus. Handwerklich bringe ich es kaum je hin, Dinge so darzustellen, wie ich es möchte. ;)
Hehe, ich glaub er "möchte" dann einfach nur nicht genug... scnr :D

SniddelWoods
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Beitrag von SniddelWoods » 7. Aug 2011, 23:42

Es wird genau daran liegen...ich habe -schätze ich- einfach nicht so hohe Ansprüche an das, was ich darstellen möchte ^^ Deshalb ist das natürlich nicht vergleichbar mit dir. Ich sollte mienen Anspruch wohl etwas steigern :D

Aber zurück du deiner Antwort Chinasky:Erst einmal vielen Dank für die erneute Antwort!
Denkst du, dass Köpfe, Gesichter und Emotionen ein gutes Thema darstellen?
Und weiterführend: Ich habe auch eine Künstlerin, deren Stil mich tatsächlich enorm fasziniert; allerdings ist sie nicht berühmt...und deshalb weiß ich nciht, ob soetwas angebracht ist als Inspirationsquelle für die Aufnahme :
http://agnes-cecile.deviantart.com/#/d412zvb
Ich kann nämlich als "Laie" nicht so gut festmachen, ob dieser Stil mich weiterbringt und "gewünscht" ist.

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 8. Aug 2011, 02:57

SniddelWoods hat geschrieben:Denkst du, dass Köpfe, Gesichter und Emotionen ein gutes Thema darstellen?
Ob ich das denke, ist irrelevant. Welche Themen Dich interessieren, mußt Du schon entscheiden. Warum sonst sollte man denn Kunst machen wollen, wenn nicht, um bestimmte Aussagen zu bestimmten Themen zu machen? Entscheide Du, es ist nicht nötig, daß Du Dich da gegenüber anderen Leuten "absicherst".

SniddelWoods hat geschrieben:Und weiterführend: Ich habe auch eine Künstlerin, deren Stil mich tatsächlich enorm fasziniert; allerdings ist sie nicht berühmt...und deshalb weiß ich nciht, ob soetwas angebracht ist als Inspirationsquelle für die Aufnahme :
http://agnes-cecile.deviantart.com/#/d412zvb
Ich kann nämlich als "Laie" nicht so gut festmachen, ob dieser Stil mich weiterbringt und "gewünscht" ist.
Ich persönlich finde die Arbeiten dieser Künstlerin nicht gut. In meinen Augen ist das ziemlicher Kitsch, was sie da produziert. Aber das ist egal: Ich sitze nicht in der Jury und ich habe nicht zu beurteilen, von was Du Dich inspirieren läßt.

Mein Ratschlag war allerdings mit Bedacht gewählt: Es gibt zumindest in der Malerei durchaus sowas wie einen Kanon unter Malern, was gute Malerei ist und was nicht. Ich nenne mal einfach querbeet ein paar Namen von Malern der Vergangenheit, die jeder heutige Künstler/Maler/Kunststudent auf jeden Fall samt einem Großteil ihrer Werke kennen sollte:
Tizian, Rembrandt, Rubens, Franz Hals, Delacroix, Turner, Manet, Corinth, Liebermann, Picasso, Pollock, Kiefer, Baselitz, Richter. (Die hab ich jetzt mal so genannt in Hinsicht auf die "reine Malerei", nicht, weil sie die "größten Künstler" ever wären...) Wenn ich anhand einer Mappe erkennen könnte, daß sich der Bewerber mit einem dieser Künstler mal näher beschäftigt hat, dann würde ich als Mappenkomissionsmitglied dies als einen Pluspunkt werten, denn es wäre ein Hinweis darauf, daß sich der Bewerber der Tradition, in welcher jeder heutige Maler steht, bewußt und bemüht ist, sich selbst als Teil dieser Tradition zu begreifen.

Ob das nun das Hauptkriterium ist, sei mal dahingestellt. Und ich sitze ja in keiner Mappenkomission. :)
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

SniddelWoods
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Beitrag von SniddelWoods » 8. Aug 2011, 09:08

Gut, damit wären dann alle meine Fragen geklärt! Ich danke Dir vielmals für deine ausführlichen Ratschläge und kann mich jetzt gezielt und motiviert darauf vorbereiten ;)
Danke!

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