OBST_ON_THE_RUN: danke
hui viele fragen, ich fang mal oben an.
nein, ich kenne keine der personen im film. ich hatte eine grobe vorstellung davon was im film passieren soll und welche aufnahmen ich brauche und dann bin ich ein paar mal filmend s-bahn gefahren. dabei hab ich dann den ungefähren ablauf durchgespielt, also mit dem kleinen kerl der hereinkommt und die sache mit dem klappsitz undsoweiter, und mich ansonsten an die gegebenheiten angepasst. Am Ende hab ich dann aus den ganzen clips einen 5 minütigen film zusammengeschnitten, den später nochmal auf drei minuten gekürzt hab.
dementsprechend viele schnitte gibt es auch, ziemlich offensichtliche schnitte in meinen augen, deshalb bin ich etwas verwirrt, dass du nur zwei bemerkt hast. ich hab grade noch mal nachgezählt und es sind 19 schnitte, von denen ich 8 allerdings nur zum straffen der story eingesetzt hab. die meisten schnitte sind übrigens mit so einer art blinzeln etwas kaschiert, an einigen stellen wird es aber auch deutlicher, etwa wenn vor der zugfahrerkabine auf dem boden eine orange halbkreisförmige markierung aufploppt oder sich die farbe der sitze von einem bild zum nächsten ändert.
Gefilmt hab ich mit einer "powershot sx1 is" fotokamera von canon, die aber eben auch filme in full hd aufnehmen kann.
die köpfe hab ich mir zum teil schon vorher überlegt und dann im nachhinein den passenden personen zugeteilt. und ja, der insektenkopf mit den hasenohren passte dann am besten zu dem typ mit dem gestreiften hemd. dass er später fliegt liegt liegt daran, dass ich aufnahmen davon hab, wie er auf seinem platz sitzt und wie er vor der tür steht um auszusteigen, aber nicht wie er sich da hinbewegt. also fliegt er, denn fliegen macht weniger arbeit, als ihn laufen zu lassen, ist gleichzeitig interessanter und es passt ja auch zum charakter.
das video hab ich als frameanimation importiert. videolayer funktionieren ja nur wenn man per zeitleiste animiert und die ist eher unpraktisch wenn man nicht mit hilfe von tweens sondern bild für bild animiert und viele ebenen hat die nur ein oder ausgeschaltet werden müssen.
ich hab in meinen ps-files die jeweils zwischen 200 und 300 frames enthalten je einen ordener mit dem gefilmten material, einen für die dunkel ausgemalten fenster (ja, in jedem frame in dem ein fenster zu sehen ist, geht aber schneller als es scheint, zumal ich es nicht sehr ordentlich gemacht hab), einen für die weiß ausgemalten figuren, und je einen für die outlines jeder einzelnen figur. alles in einem photoshop-file unterzubringen wäre nicht möglich gewesen, auch weil photoshop nicht mehr speichert wenn ein file über 2gb groß wird deshalb hab ich den film auf 11 files aufgeteilt. die haben dann in der regel etwas über 1500 ebenen, aber die werden halt nacheinander durchgeschaltet, das macht keine allzugroßen probleme außer dass die performance etwas leidet.
übrigens sind es insgesamt nur 2656 frames mit 12,5 frames pro sekunde.
photoshop für das alles zu benutzen, dafür hab ich mich in erster linie entschieden, weil ich damit halt am besten zurecht komme und ich keine lust hatte arbeitszeit mit dem lösen irgendwelcher kompatibilitätsprobleme oder ähnlichem zu verbringen. wobei ich selbst bei photoshop am ende alles in einzelbildern rausrendern musste, weil photoshop es nicht hingekriegt hat videofiles in der gewünschten bildwiederholfrequnz zu exportieren.
von motiontrackingprogrammen hab ich leider wenig ahnung. was mich davon abgehalt hat, sind in erster linie vermutungen, zum Beispiel dass ich beim korrigieren von feinheiten nicht die nötige freiheit hab. oder fälle wie das wesen rechts gegenüber, dessen unterkiefer fest am oberkörper sitzt und sich in bestimmten fällen auch mitdreht, während der kopf auch nicht immer das machen soll, was der tatsächliche kopf der frau macht.
Aber ich setze mich auch einfach nicht so gerne mit programmen auseinander, die ich noch nicht kenne, wenn es nicht wirklich notwendig ist oder ich davon überzeugt bin, dass die zeitersparnis groß genug wäre. dazu hab ich zu viel angst, dass der frust am programm mir dir lust am projekt verdirbt.
Andererseits war das mein erstes projekt dieser art und sollte ich nochmal sowas machen werde ich sicher planvoller an die sache rangehen und mich vermutlich auch im vorfeld über motiontracking informieren.
jaymo: dankeschön
ja, da fehlt mir jetzt wieder das nötige know-how um beurteilen zu können, ob mir das geholfen hätte, aber was ich sicher sagen kann, ist, dass die stärke des ruckelns nicht das problem war, sondern das ständige in-bewegung-sein des bildes. ob das ein paar pixel oder ein paar hundert sind, macht da keinen unterschied. wenn ich die einzelbilder einer sauberen drehung eines kopfes brauchte hab ich die auf der gleichen stelle gezeichnet und erst im nachhinein an die richtige stelle gerückt.