Der offizielle WIP-THREAD

Stellt Eure in Arbeit befindlichen oder fertigen 2D-Artworks hier aus, um sie diskutieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Euer Artwork in klassischen Techniken oder digital entstanden ist.
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buki
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Beitrag von buki » 8. Mär 2013, 12:39

Anna-Israel hat geschrieben:Wird doch :D
Bild
^^
Alle Farben für alle!

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Beitrag von Seyreene » 8. Mär 2013, 23:17

@Anna: Irgendwie gefällt mir der skizzenhafte Comic-Stil, der da in das Porträt hineingebrochen ist, sehr gut! Schön locker.

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Beitrag von schlummi » 11. Mär 2013, 01:03

:shock:
Ich bin gerade beim "Walking Dead" gucken... brrr...

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Anna-Israel
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Beitrag von Anna-Israel » 11. Mär 2013, 06:32

Hach so ein schöner Gedanke, danke :D

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Beitrag von Anna-Israel » 15. Mär 2013, 16:10

Die Augen wollen einfach nicht werden :(
Bild

Bild

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Beitrag von Sungravy » 15. Mär 2013, 19:55

Verglichen zur Gesichtspartie könnten die Haare noch ein paar highlights vertragen.
Ansonsten ist es dir aber recht gut gelungen.

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Beitrag von Triton » 15. Mär 2013, 19:59

Oh je oh je. Wirklich kein sehr schmeichelhaftes Foto. Leider haste unsere Hinweise ignoriert und kein besseres Bild genommen. Ein gutes Portraitfoto wird von etwas weiter weg aufgenommen (min 4-5 m) und ganz anders ausgeleuchtet. Schau dir auch mal diesen Link an: http://www.abload.de/img/perspectiveu343.jpg da gehts zwar auch um den Hintergrund, der hier irrelevant ist, aber auch das Gesicht wirkt viel natürlicher und weniger aufgequollen, wenn man mit größerer Brennweite fotographiert.

Wegen der Augen: die Lidfalte beim Bildlinken Auge ist im Foto etwas stärker. Die Haare und Brauen bei dir sind auch deckende schwarze Flächen, was sind auf dem Foto und in der Realität nicht sind. Die Iris bei beiden Augen sind auch ungleich und vorallem nicht rund (Kreise!) Sonst hastes gut kopiert.

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Beitrag von FastArt » 15. Mär 2013, 22:11

Wegen der Augen: less dope!

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Anna-Israel
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Beitrag von Anna-Israel » 16. Mär 2013, 08:05

@Triton ich hab mir dieses Bild eben bewusst ausgesucht. Das Gesicht wirkt übrigens immer so, mit Blitz oder ohne :D

Mit den Brauen hatte ich versucht, sie weniger deckend zu zeichnen, bloß wirkte er dann immer sofort alt und grauhaarig.
An sich bin ich schon ganz zufrieden damit, das größte Problem für mich sind die Augen, und die Haare könnten tatsächlich ein paar Highlights vertragen...
Wegen der Augen: less dope!
Der guckt immer so :lol: ...Moment...

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Zap-b
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Beitrag von Zap-b » 6. Apr 2013, 02:07

Uh Portrait ist das Thema... Da kann ich keinerlei Kritik üben, da selbst keine Ahnung :D
Triton hat was nützliches dazu beigetragen find ich. :)
Da können's halt manche

Bei mir entsteht gerade die Blindheit. Es soll ein Posterdruck werden und ich war mir
nicht sicher in wie weit ich die Details rendern soll, damit es nicht grob wirkt und dennoch
dem Gehirn Spielraum lässt. Schwierige Kiste. Den Eyeflow jo hab ich auch unter anderem
versucht durch den Rendergrad festzulegen (allerdings auch Bildaufbau, Kontraste etc.).
Das Viertel rechts oben wirkt noch zu unruhig, dafür dass es in den Hintergrund fallen soll.

Bitte bitte, jetzt benötige ich Hilfe, gibt es sonst noch wichtige Punkte oder Vorschläge?
Und wie sieht es aus mit dem Druck (ich glaube matt soll's werden):
Wie wirkt am Ende das Schwarz, oder auch die anderen Tonwerte?
Da hab ich keinerlei Erfahrung mit. :roll:

Bild

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 6. Apr 2013, 03:08

Hast Du's auf unterschiedlichen Ebenen liegen? Für 'nen Posterdruck ist's meiner Ansicht nach noch nicht ganz "reif". Da sind so viele kleine Patzer, an denen man dran rumdrehen müßte, bin aber gerade etwas zu faul, die alle aufzuzählen. Mal ein paar Punkte, wobei ich hoffe, nicht zu drastisch in der Kritik zu werden:
1. Die Frau im Wasser soll ja wohl das zentrale Motiv sein. Dafür sitzt sie einfach zu weit außerhalb des Bildzentrums. Der "goldene Schnitt", d.h. das Zentrum, auf was der Blick gelenkt wird, liegt irgendwo zwischen den zwei dunklen Bäumen vorn in der rechten Hälfte.
2. Die Perspektive haut irgendwie nicht hin bei den Gewässern. Leider wirst Du rechts unten ziemlich diffus, sodaß man nicht kapiert, wie das Wasser da fließt. Jedenfalls scheint mir der Horizont, bezogen auf den Wasserlauf rechts höher zu liegen als der Horizont bezogen auf den Bach links (der in die Ferne geht). Mir gefällt der Bach links übrigens wesentlich besser als der Wasserlauf recht - was insofern schlecht für's Bild ist, da der rechte Wasserlauf wegen seines Bezugs zu der Frau eigentlich wichtiger sein sollte.
3. Der schwarze Blob in der Mitte unten ist zu undifferenziert und zu verwischt gemalt. Wenn Du damit Tiefen- (bzw. Nähen-) Unschärfe suggerieren wolltest, so haut das nicht richtig hin, da man nicht versteht, auf welcher Entfernung zum Etrachter der höchste Schärfegrad erreicht sein soll. Er müßte auf Höhe der Frau liegen - aber wenn man dann etwas nach links guckt, dann sind z.B. die Gräser in der Mitte genauso scharf, obwohl sie weiter weg liegen als die Frau. Und diese gelb leuchtenden Mini-Boote um die Frau herum müßten auch schon unerschiedlich scharf sein, wenn man die Unschärfe des schwarzen Blobs zum Maßstab nimmt...
Du hast überhaupt den Dunst/die Unschärfe nicht besonders gezielt eingesetzt, überall im Bild finden sich mal sehr geblurrte Stellen, mal wird's wieder kontrastreicher. Dadurch bringst Du Konfusion in die Komposition.

Die Bäumre rechts sind zu nachlässig gezeichnet und von den Tonwerten her auch zu nachlässig gestaffelt. Am deutlichsten wird das bei dem schlangenlinienförmigen Baum links, oberhalb der deutlichn sichtbaren Gräser. Der ist in der Mitte auf einmal ziemlich dunkel - oben und unten dagegen extrem geblurrt, bzw. mit einem weichen Pinsel aufgehellt.

Bin grad zu müde, um noch mehr anzusprechen. Mein Tipp: warte mal ein paar Tage, bevor Du das als Poster drucken läßt, dann fallen Dir selbst noch Optimierungsmöglichkeiten auf!

So, ich war zwar zu müde zum schreiben, aber dann fing ich doch noch an zu pinseln...
Hier ein OP - eher als Anregung, denn als echtes OP zu sehen. Wesentlichster Unterschied dürfte sein, daß ich die Tonwerte mehr ausgereizt habe als Du - und halt die Frau etwas wichtiger in der Komposition gemacht hab.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Zap-b
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Beitrag von Zap-b » 6. Apr 2013, 14:22

Haa!! China du rettest mir das Bild :blush:
Drastisch warst du, das ist ja gerade gut. Die rechte Bildhälfte war mir der Dorn im Auge,
ich bin da einfach an meine Grenzen gestoßen und du zeigst mir als Außenstehender jetzt
Möglichkeiten diese Dinge in den Griff zu kriegen.
Vielen Dank an dieser Stelle, auch für deine Version.
Da gefällt mir das Viertel oben rechts viel besser, kein Chaos, aufgeräumt, super!
Jetzt muss ich allerdings dazu sagen, dass die Frau gar nicht mal soo im Vordergrund des
Bildes stehen soll/muss. Dieses klassische "Blickfangmotiv" soll sie nicht darstellen, eher
ein Teil der Szenerie. Das hier auszudrücken fällt mir schwer merke ich.
Auch wenn ich den Goldenen Schnitt schon beinahe krankhaft huldige, möchte ich ihn hier,
was die Frau angeht, nicht unbedingt verwenden. Es wirkt auf mich dann so konstruiert.
Klar, die Komposition für ein (in unserem Verständnis) schönes Bild kann damit erreicht werden.
Die Frau soll einfach nicht in eine wichtige Position rücken, dennoch darf das Auge zu ihr wandern.
Alles ein bisschen schwierig zu bewerkstelligen für meine Geschmack.
Ich werde mal schauen wie weit ich sie verschiebe und wie ich den Dunst hinkriegen kann.
Referenzfotos wären in dem Fall eine Hilfe.

Auch habe ich bedenken was die dunklen Tonwerte in deiner Version angehen.
Dabei beziehe ich mich auf den Druck. Doch wie gesagt: keine Erfahrung.
Meinst du nicht, dass die mittleren Tonwerte in einem Poster besser raus kommen?
Ach, ich lasse meine Vermutungen sein.

Ach ja, das Bild hab ich auf einer einzigen Ebene gemalt. Wollte mich dieses mal nicht in Ebenen verheddern. :P

Dieser Blob ist noch ein Überrest aus den frühen scribble Anfängen des Bildes. :D
Hab mich kaum darum gekümmert. Du hast recht, ich denke Punkt 2. resultiert auch aus Punkt 3.
Das heißt da werde ich noch was machen müssen.

Also jetzt habe ich ja wieder Anhaltspunkte, an denen das Bild wachsen kann. Da freu ich mich schon aufs Malen. :)
Danke noch mal Chinasky, werde deine Kritik zu großen Teilen für das Bild verwenden :thumb:

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oger-lord
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Beitrag von oger-lord » 6. Apr 2013, 15:27

Würd die Frau noch weiter in den Mittelpunkt rücken als in Chinaskys OP.

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schlummi
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Beitrag von schlummi » 7. Apr 2013, 00:14

Zap-b
Dieses klassische "Blickfangmotiv" soll sie nicht darstellen, eher
ein Teil der Szenerie. Das hier auszudrücken fällt mir schwer merke ich.
Ich schätze, genau da liegt der Hund begraben. Als ich das Bild gesehen hab dachte ich sofort: "der weiss gar nicht wohin er will". Danach sieht's auch aus. ;)
Also, worum geht's? Der Lichttunnel, die Brücke, die Frau, der Hügel vorne, die Bäume am Ufer... alle sind wichtig. Bin gespannt, wie die Tipps von China umgesetzt werden ohne die Frau zu betonen. Sie ist nämlich das einzige, was im Bild überhaupt passiert. Btw. wenn sie sich auf die Brücke stellt, gehen die Geländer ihr etwa bis zu Kniehöhe, Vorsicht! ;)

Es gibt keinen Grund sich um die "Druckeignung" zu sorgen. Wenn das Bild stimmt, wird's mitm Druck auch klappen. Wenn Du das Bild einfach in sRGB malst, kann da gar nichts schief gehen. ;)

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Zap-b
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Beitrag von Zap-b » 7. Apr 2013, 18:31

Danke für eure Antworten. Jetzt muss ich versuchen meinen Punkt deutlicher zu machen.

Ihr wisst ja alle wie ein Bild aufgebaut ist damit es ansprechend wirkt. Dass man ein
Motiv hat, eine Geschichte, eine Frau die passiert ( :annoy2: ) und einen Bildaufbau,
der dem ganzen dienlich ist.
Jetzt hatte ich mir Bilder angeschaut die mich ansprechen, ohne dass ich eine Story, oder
eine Handlung bemerkt hätte. Beispiele 123

Sie wirken auf mich ansprechend, ohne dass sie mir einen konstruierten Blicklauf oder
ähnliches aufzwingen. So scheint es.
Mein Bild begann als ferrarischneller Speedy, sollte derartige Szenen nachahmen, entwickelte
sich dann jedoch schnell wieder in ein Storyding, als die Frau mit rein kam. Einfach weil ich
es gewohnt bin noch einen "Point of Interest" ins Bild zu pflanzen. Da ist wirklich das Problem,
denn im Grunde war die Speedy Idee auf ein Handlungsarmes Bild gegründet. Und jetzt hab
ich da eine Frau drin, die ich allerdings auch nicht mehr unbedingt missen möchte.
Und daher hast du Recht Schlummi. :)

Demnach stehe ich nun (meinem Wissenstand nach) vor der Entscheidung die Frau raus zu
nehmen, was bewirkt, dass die komplette rechte Bildhälfte für den Popo ist.
Oder ich lasse sie drin und versuche ein klassisches Bild wie ganz oben und von euch
beschrieben daraus zu machen, was ich im Grundgedanke eigentlich vermeiden wollte.
Dabei ist die Rede von Handlung und handlungsdienlicher Blickführung.

Das Optimum wäre, wenn ich die Grundidee mit der Frau kombinieren könnte. Wenn das
möglich sein sollte, dann wüsste ich nicht wie.
Hoffentlich konntet ihr meine eigentliche Problematik nachvollziehen. Und ich will eurer
Kritik wirklich nicht ausweichen, das sollte aber klar geworden sein.

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Mone
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Beitrag von Mone » 7. Apr 2013, 20:51

Ich finde die Brücke ist im Verhältnis zur Frau zu klein. Auch stört mich an der Frau, dass sie einen - in meinen Augen- etwas zu maskulinen Oberkörper hat (Trapezmuskel?).
Die Waldstimmung links finde ich sehr gelungen, lädt wirklich zum Träumen ein.

Wie auch immer. Es ist doch tatsächlich abhängig davon, was Du willst, so muss sich dann das Bild auch gestalten.
a) Eine Frau im Wald beim Baden, oder eben b) eine schöne Waldszene ohne "Wassernixe". Oder... .

Ich weiss nicht, aber läge der Focus auf der Frau, würde ich ihr in jedem Fall mehr Gewicht geben. Sie mehr in den Mittelpunkt des Geschehens setzen.

c) Wären Wald und Frau das "Thema", also beide mit Gewicht im Bild, dann würden sich noch ein paar Gnome, Zwerge oder Irrlichter :wink: anbieten, oder auch ein Sonnenstrahl der die Frau mehr ins Zentrum rückt, naja, halt eben
- etwas, was eine klare Verbindung auch thematisch zwischen Frau und Wald schafft.

Sind ein paar Ideen und Gedanken dazu.

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 7. Apr 2013, 22:01

Ich kann den Ansatz, einfach eine Landschaft zu malen, und die Frau nur so reinzudrücken, gut verstehen. Du bist auch nicht der Erste, der so vorgeht. Solche Figuren, die eigentlich nicht wirklich wichtig für's Bild sind, nennt man "Staffage-Figuren". Ich hab früher eine ganze Reihe von Ölgemälden gemacht, in denen standardmäßig eine kleine Frauenfigur auftrat. Die hatte sogar einen Namen: Barbierossa. ;) Ich setzte sie ähnlich ein wie Camille Corot in seinen Landschaftsbildern Staffagefiguren einsetzte: letztlich nur kleine Farbflecken, die irgendwie in die Komposition passen - ohne irgendeinen großen Story-Telling-Anspruch.

Beispiele:
1

2

3

Man kann die Frau also klein lassen - nur sollte sie kompositorisch sich eben gut ins Bild einfügen. Wenn man sie so wie Du allzusehr von den "üblichen" goldener-Scnnitt-Plätzen wegverlagert, wird sie dadurch insofern wichtiger, als es den Zuschauer halt irritiert. Unübliche Kompositionsentscheidungen sind nun mal immer ein Hinweis an den Betrachter, daß er hier besonders genau hingucken und hinter den Grund für die unorthodoxe Entscheidung zu kommen versuchen soll. Wenn Du Dir unter diesem Gesichtspunkt mal die Corot-Beispielbilder anguckst, so wirst Du feststellen, daß er die Staffagefiguren auch nicht unbedingt immer in den goldenen Schnitt gerückt hat. Aber sie sind so platziert, daß der Blick über sie mehr oder minder zu den Goldenen Schnitt-Punkten hin- statt von ihnen weggeleitet wird.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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schlummi
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Beitrag von schlummi » 8. Apr 2013, 11:28

Zap-b
Oh my goodness... Ja Storytelling wurde in den von Dir gezeigten Beispielen wirklich vernachlässigt. :D
Dann lass uns mal die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zu Deinem Bild analysieren. ;)

Die Beispielbilder haben keinen Vordergrund. Es sind Totalen. Bei Dir gibt's den Hügel.
In den Beispielbilder ist die Umgebung homogen. Wald, Licht und Luft. (Ich betrachte die Dorfschatten im "Autumn chill" als Luft. Denn ohne sie wäre dem Bild nichts entgangen.) Bei Dir gibt's den Bach, die Brücke, der Teich, die Teelichter, das Weib.
Ich bin anderer Meinung als Chinasky was die "Staffage-Figuren" betrifft, dazu später, doch auch wenn's dem so wäre: Deine Frau ist nackt. Es ist schon an sich die Story, die nicht unbemerkt bleiben kann. Und um sie herum ist der Teich, wie die Sonne im Himmel oder Heiligenschein, man MUSS hingucken. ;)
Btw. alle Deine Beispiele haben die standardmässige 3x3 Komposition. Absolut spannungsfrei statisch.

MMn sollst Du ferrarischnell noch einpaar Speedys kritzeln um sich bissl aus dieser Sackgasse zu befreien. Wenn's geht, nimm mal auch nen breiteren Format. Ich finde an dem Ding ist so viel zu reparieren, dass ein Neukauf schon günstiger wäre. Ist aber nur meine Meinung. :)

Chinasky
Ich bin gerührt... ein Corot-Fan! *sniff* Die scharfe Diana hing in meinem totalitären Kinderzimmer. Die Jungs waren neidisch, Mädels beeindruckt und die Eltern durften's nicht abreissen weil's wahre Kunst ist! *sniffsniff* :D

Sonst finde ich die schlussfolgerungen aus Deinen Beispielen nicht ganz nachvollziebar. Das stimmt schon, dass durch geringe grosse tanzendes Pärchen nicht so präsent ist wie die Birke, aber es ist der absolute Mittelpunkt was das Bild ausmacht. Was ist aufm bild? Flotter Dreier am Flussufer! Doch nicht "die grosse Birke, die den Menschen schatten spendet"? ;)
Sogar beim "Windstoss", wo das Figurchen am unauffäligsten ist, nur durch dieses kleines, gepeinigtes Wesen kommt die Wirkung. Mach's weg und das bild ist Blutleer. Ich finde diese Bilder voll mit Storys um die Menschen, die da vorkommen. Auch wenn das ganz kleine Menschen sind. :)
Was die Definition von "Staffage-Figuren" betrifft, ich kenne das aus ner anderer Ecke. Bei Gruppenportraits z.B. wo es um die wenige Wichtige immer was rumschwören soll. Wie z.B. das ganze Gefummel um den Gott bei Michelangelo.
Sonst kenne ich noch den Weg über "Inflation". Also wenn's ganz viele "Staffage-Figuren" im Bild sind, werden sie eher als "Masse" wahrgenommen. Wie z.B. bei diesem Constable. Da wird alles lebendige zu "Löcherfühliung" der Natur benutzt. Oder schon richtige "Wimmelbilder" wie z.B. Pieter Bruegel.
Ich lerne gern. Habe ich etwas falsch verstanden? :?

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 8. Apr 2013, 13:14

@Schlummi: Ich bin tatsächlich ein großer Corot-Fan, wobei ich seine Landschaftsmalerei allerdings der Figurenmalerei bei weitem vorziehe. Und bei seinen Landschaftsbildern bevorzuge ich auch definitiv seine plein-air-Malereien, nicht so die großen Versionen, die er im Atelier zusammenkomponierte. Kennst Du den Bildband "Corot in Italien"? Leider nur noch gebraucht zu Sammlerpreisen zu finden. Ich hab's damals für dreißig Mark oder so im Laden kaufen können. Darin sind haufenweise seine kleinen Unterwegs-Skizzen in guter Aufnahmequalität zu sehen - es treibt Dir tatsächlich die Tränen in die Augen. So schön! Und es macht so neidisch... :D
Hätten sich nicht in Deinem totalitären Kinderzimmer auch Courbet-Gemälde gut gemacht? Du weißt schon, welche ich meine... Der war doch irgendwie Sozialismus-kompatibel, oder nicht?

Zum Thema Staffage-Figuren: Ich hab jetzt grad mal kurz gegoogelt und war etwas überrascht, daß das wohl doch kein so üblicher Begriff in der Kunst ist, wie ich gedacht hatte. Während meines Studiums, zumindest in meiner Mal-Klasse, wurde der Begriff so wie von mir verwendet, benutzt. Naja, ich hab den - aufgrund meiner Corot-Affinität, vielleicht noch etwas stärker in dem Sinne verwendet, daß die Figuren nur noch als kompositorischer Fleck, nicht mehr im Sinne von Storytelling verwendet werden.

In der digitalen Malerei funktionieren sie häufig ähnlich - aber meist in dem Zusammenhang, noch als Größenmaßstab zu fungieren, wie z.B. bei diesem Mullins-Sketch:

Bild

Meine Corot-Beispiele waren vielleicht nicht die besten (waren halt die ersten, auf die ich stieß...). Dieses hier illustriert vielleicht noch besser, was ich meine:
Bild

Oder das hier:

Bild

Ich vergleiche die Corot-Figuren immer mit Kirschen auf einer Torte: Farbflecke, die keine Geschichte erzählen, sondern nur an kompositorisch günstiger Stelle sagen: in dieser Welt gibt's auch Menschen, die in ihr herumlaufen, stehen, sitzen oder liegen...

Daß Figuren in einem Bild keine andere Funktion haben, als eben dies zu erzählen - das gab's ja schon länger, z.B. bei Stadtansichts-Kupferstichen etc. In der "Kunst-Malerei" ist das allerdings erst im 19. Jahrhundert vermehrt der Fall und zwar in dem Maße, wie sich die Bedeutung der Natur in der Malerei weg von der Bühne hin zum eigentlichen Protagonisten wandelt. Berühmtestes Beispiel ist dafür sicherlich C.D. Friedrichs Mönch am Meer:

Bild

Ich verstehe Staffage-Figuren also als Figuren, die nicht das Wesentliche in einem Bild sind, sondern die sozusagen nur als Einrichtungsgegenstände des Wesentlichen (der Landschaft, der Architektur etc.) fungieren. Also die obligatorischen Mechaniker oder sonstwie Rumsteher in Scifi-Environments, ebenso wie die Wäscherinnen oder Spazierreiter in einem Corot-Bild. Es kommt nicht wirklich auf sie an. sondern um das Drumherum. Auch bei den weiter oben von mir verlinkten Bildern. Tatsächlich ist bei dem einen der große Baum die Hauptfigur, und bei dem Windstoß-Bild ist's eben auch der Windstoß, dessen Kraft an den gebeugten Bäumen eher abzulesen ist als an dem weggewehten Hut. In seinen plein-air-Skizzen hat übrigens Corot häufig die Staffagefiguren gänzlich weggelassen:

Bild

Bild

Bild

Bild

Das letzte ist der Hammer, oder? ;)


Solche anektdotischen Mätzchen wie den wegwehenden Hut brachte er dann später in seine Atelier-Schinken mit rein. In seinen Atelierbildern kommen dann ja auch so ärgerlich zeitgemäße Spinnereien wie Faune oder tanzende Nymphen vor. Die sind nicht so mein Ding, das konnten andere besser als er...

Ich hab mal eine große Corot-Ausstellung in Paris gesehen, die mein Corot-Bild sehr prägte. Leider waren auch in der die kleinen, feinen Skizzen sehr unterrepräsentiert und es dominierte das "typische" Corot-Gemälde: Eine im Atelier arrangierte, d.h. also ausgedachte Landschaft mit ein paar Figuren darin. Mit Vorliebe irgendwelche Landfrauen, die dann wahlweise durch ihre weißen, roten oder blauen Kleidungsstücke als kompositorische Akzente funktionierten. Wenn man zwanzig oder mehr davon in Serie sieht, wird das System irgendwann durchschaubar und auch langweilig, insbesondere, da seine Atelier-Landschaften halt farblich nicht so der Hammer sind. Interessanterweise hast Du einen Constable unter Deinen Beispielbildern - der war auf seine englische Art ebensogut darin, das "Flirren" in dern Landschaft darzustellen wie ein Corot (wir sprechen hier ja von der vor-impressionistischen Zeit), aber in seiner Farbigkeit doch einen Ticken interessanter.

Naja, genug des kunsthistorischen Getratsches: Wir können uns vielleicht darauf einigen, daß das Storytelling bei Staffagefiguren eher dem "Rest" des Gemäldes überlassen bleibt. Und dann mit "Storytelling" vielleicht schon falsch benannt ist, sodaß man eher von "Bildinhalt" statt von "Story" reden sollte.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Beitrag von Zap-b » 9. Apr 2013, 00:54

Hi und danke für die ausführlichen Hilfsbeiträge :)

Es ging jetzt etwas weiter. Mone, dein Punkt c) hat mich etwas weiter gebracht was die Umsetzung angeht.
Und Schlummi, deine Gedanken waren hilfreich und sinnvoll. Von Grund auf neu ist natürlich
oft wirklich die beste Lösung, vor allem wenn man sich in etwas rein gefahren hat, das vom
Grundgedanken weit entfernt ist.
Wie gesagt sollte es erst ein Speedy werden. Die Szene hat mich dann allerdings zu sehr
gefesselt. Ich bin jetzt dran geblieben und hab versucht aus meiner Speedy Stimmung eine Idee zu entwickeln. Es hat mich wirklich weiter gebracht, dass ich das Chaos ein wenig aufgeräumt und das Bildviertel oben rechts nochmal neu begonnen habe. Die Frau habe ich
dank Chinaskys Gedanken aus der ungewohnten Position raus gebracht und mehr in den Goldenen Schnitt bzw. ins Drittel gesetzt. Das hat tatsächlich etwas gebracht. Sie wirkt nicht
mehr so daneben (im wahrsten Sinne) und deplatziert. Auch habe ich ihren Ton, der nicht rein
gepasst hat, etwas angeglichen und auch wenn die beiden Bäume den Blick direkt zu ihr führen
sie wirkte etwas mehr als Teil des Waldes wie ich finde. Das hat die Handlung auch etwas in den Hintergrund gestellt. Natürlich hast du recht Schlummi, die Handlung ist vorhanden bei so einer Nymphe, oder was sie denn nun auch immer ist. Doch ich hab das Gefühl, dass die Story
nun weniger sie betrifft. Mein Blick (auch wenn er etwas blind geworden ist) ist ruhiger, bleibt
nicht bei der Frau, ihr Reiz ist nicht mehr so groß, sie Ist mit dem Teich und den Steinen und den Bäumen irgendwie verbunden. Den Nebel hab ich raus genommen, erstens kann ich den
nicht malen, zweitens ist es aufwändig ihn wieder zu übermalen, da ich ja nur auf einer Ebene arbeite und drittens er gibt zwar Stimmung, aber in meiner ersten Version hat er das Chaos gebracht. Das ist natürlich schade, denn er könnte, richtig angewendet, total gut die rechte Bildhälfte aus dem "Grusel" ins Mystische eintauchen. Das fände ich klasse, aber wie gesagt sehr schwer für meine Verhältnisse. Das müsste ich in kleinen schnellen Waldbildern
üben.

Ich hab ein Vorher-Nachher GIF gemacht. Hier

Das zeigt nochmal die Veränderungen deutlich. Man sieht auch, dass ich den Bachlauf links
wie China deutlicher gemacht habe, und gleichzeitig habe ich die Tonwerte dort mit einem
fixen Gradient dunkler und Kontrastarmer gemacht. Wenn man rauszoomt, dann wirkt das
Bild nun auch dort weniger chaotisch. Das freut mich wirklich, weil ich das Gefühl habe einen
großen Schritt weiter gekommen zu sein, auch wenn ich nicht von Grund auf neu begonnen habe. (Wir wissen alle wie schwer das ist sich von einem Bild zu trennen und neu zu beginnen, vor allem wenn aus einem Speedy ein knaller "man hab ich bock zu malen"-Bild wird)
Damit will ich sagen, dass ich auch eher der bin, der sich sagt so weg damit, vieles kann ich übernehmen, aber der Anfang war scheiße, lieber nochmal neu.
Ich hab bei diesem Bild auch auf nem ziemlich kleinen Canvas angefangen und es erst mit
steigenden Details vergrößert. Das spart Rechenleistung für meinen super Computer (immerhin 90x60 cm das sind glaub ich um die 10.000px in der Breite) und außerdem hat man anfangs gar nicht so viele Pixel zur Verfügung um sich zu verdaddeln. Das war mal
ein cooles neues Erlebnis, weil ich sonst oft in Details stecken bleibe und nicht konstant
ausrendere.
Jedenfalls wenn ich das GIF so betrachte, dann wird deutlich, dass ich mich an Chinas OP
zum großen Teil orientiert hab, ich hab es zwar absichtlich nur kurz betrachtet und versucht zu analysieren, damit ich meine Freiheiten behalte, aber rückblickend bin ich froh, dass Chinasky (nochmal Danke an der Stelle) mir die Stellen am Bach bei der Brücke und der Vordergrund "Blob" vor Augen geführt hat. Denn auch wenn meine Vorstellung war, dass sich der Betrachter vieles selbst dazu dichten können soll, hab ich durch dich gemerkt, dass
das auch möglich sein kann, wenn man wenigstens die grobe geometrische Gegebenheit richtig vorgibt und bloß den Detailgrad niedrig lässt. Zusätzlich hab ich die dunklen Tonwerte noch etwas mehr gepusht und den Kontrast niedrig gelassen um weg vom dem anfänglichen Chaos zu kommen.

Den Detailgrad hab ich nämlich rechts oben ziemlich niedrig gelassen (weiß noch nicht ob da noch mehr gemacht werden sollte), die Steine allerdings etwas ausgerendert und mit Lila als komplementärkontrast ein wenig mehr als Blickfang gemalt, das bewirkt imo, dass der Betrachter oben rechts nicht hängen bleibt. Anfangs links im hellen startend nach unten wandert, dann rechts zur Dame, dann die Steine hoch oder erstmal dort am Teich verweilt und dann wieder über die Steine hoch zu den dunkeln Bäumen nach links ins rettend helle wandert. Und wieder von vorne. Und wie gesagt unten an der Brücke wird er nicht mehr so schnell aus dem Bild geschleudert, sondern wandert lieber noch ma zum Teich.

Die Frau ist außerdem etwas kleiner von mir skaliert worden, auch das macht sie nicht mehr so deutlich wichtig und bringt die Brückengröße wieder in gescheite Relationen. :)

Alles in allem würde ich nicht sagen dass es Final ist, denn ich hoffe ja weiterhin auf Kritik, auch wenn Schlummi es am liebsten in die Tonne kloppen würde, damit ich nochmal neu anfange. Aber ich nehme die das nich übel, wie oben schon zugegeben. Es ist einfach sinnvoll, das muss ich einräumen. Mone hat mir aber den Denkanstoß gegeben, der mir fehlte und der beim drauflosspeedeln in meinem Kopf noch nicht vorhanden war.
Außerdem hat der Begriff der Staffage (der mir als Amateur vollkommen unbekannt war und der bei euch ja ein schönes Beispielrennen gestartet hat) nochmal klar gemacht was die Frau in meinem Bild zu suchen hat. Beleben, da helfen auch keine winzigen Vögel im Hintergrdun.
Das muss ein Mensch sein. Und am besten mit dem Rücken zum Betrachter, vollkomen Teilnahmslos und mit dem Wald verschmolzen. Der Betrachter soll im Wald gefangen sein und freiwillig noch zehn Jahre absitzen wollen. Viele mögen nackte Frauen in Bildern. Mir blieb anfangs als ich sie rein setzte nicht viel übrig als sie nackt zu machen, Teich ist Teich
und Badeanzüge im Wald... naja. :D
Jedenfalls finde ich es großartig, dass aus einem ambitionslosen Speedy doch noch so viel werden konnte.

Also falls ihr noch Kritik habt, dann immer her damit! :)

EDIT: Achso, ich hatte die ganze Zeit gespiegelt gearbeitet nach eurer ersten Kritik und es jetzt eben erst wieder zurück gespiegelt. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher was geschickter ist, doch ich glaube diese Version hier.

EDIT2: Hab außerdem noch etwas an der Anatomie geschraubt, konnte leider keine gescheite Referenz finden (hab mich aber auch nicht angestrengt zu suchen) und hab auch
sonst kaum Erfahrung.
Außerdem muss ich dazu sagen, dass ich auf nem Laptop arbeite und ich bin trotz kalibrierung nicht immer sicher was die Sättigung und Tonwerte angeht. Auf meinem Smartphone sehen die Farben drei mal kräftiger aus. Das irritiert mich immer :cry:

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Mone
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Beitrag von Mone » 9. Apr 2013, 10:57

Finde die Frau jetzt im Bild besser positioniert. Sieht für mich stimmiger aus.

Obwohl ich kein Spezi in Anatomie bin, habe ich mal eine OP versucht:)
Bild

Da ich ja Kritik an der Figur geübt hatte - wollte ich mich nicht lumpen lassen und habe versucht, die holde Weiblichkeit mehr zu betonen. Evtl. ist aber jetzt etwas an Körperspannung verloren gegangen.

Vielleicht hilft`s ja weiter... .

Gruss
mone[/img]

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schlummi
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Beitrag von schlummi » 9. Apr 2013, 11:55

Chinasky
Bei aller meiner Liebe zu JBC neige ich nicht dazu ihn zu überschätzen. Seine handwerkliche Qualitäten sind über jeden Zweifel erhaben, doch ein "Revolutionär" oder ein "Meilenstein" war er nicht. Da finde ich Turner um Lichtjahre bedeutender. Corot war nun mal Establishment und betrieb Kunst eher als kontemplative Tätigkeit. Nicht zuletzt gegen Künstler wie ihn sind die Impressionisten amokgelaufen. :D
Ich finde seine "klassische" Farbpalette sehr angenehm. Todsicher harmonisch, bodenständig. Genau seine südländische Motive zeigen in meinen Augen deutlich, wie zurückhaltend, ja fast unmutig sie ist und von den sonnigen Kontrasten total übefordert wird. Doch zugegeben, seine Italien-Bilder kenne ich nur von Reproduktionen.
Ja, Constable war da keinesfalls zufällig. Aus genau richtig von Dir erkannten Gründen. ;)

@Staffage-Figuren
Dankeschön! Ich verstehe wie Du's meinst. Auch wenn mir nicht alle Beispiele adäquat erscheinen. Ich sehe das deutlich differenzierter, merke ich... Bei den Bilder mit der Strasse und Spaziergänger drauf würde ich auch der Zweitrangigkeit der Figuren zustimmen. Beim Friedrichs Mönch doch nicht... Hmm... liegt's quasi an "zweckmässiger Nutzung" der Staffage-Figuren? Die Strasse ist dafür da um drauf zu laufen. Die Raumschiffe müssen beschraubt werden usw. Doch der Mönch gegen die übermächtige Natur? Wohl als Gottesmachtvertretung? Ohne ihn wäre das ganz anderes Bild, denke ich...
"Kirschen auf Torte" ist ne geile Metapher! Kann genau das Gegenteil bedeuten. ;)
Wir können uns vielleicht darauf einigen, daß das Storytelling bei Staffagefiguren eher dem "Rest" des Gemäldes überlassen bleibt.
Ja, ne sehr schöne Formulierung! Das ist genau der Punkt. Wieder was gelernt! Danke noch mal für Deine Mühe! :)

Zap-b
auch wenn Schlummi es am liebsten in die Tonne kloppen würde
Der böse Schlummi... ich mag ihn auch nicht besonders... :D
Finde das Bild jetzt zwar klarer strukturiert, doch meine (so wie viele Chinasky's) Kritikpunkte gelten immer noch.
Letzendlich, wenn der Kunde das Ding gut findet, dürften andere Meinungen lediglich zu Kenntnis genommen werden. ;)

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Zap-b
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Beitrag von Zap-b » 10. Apr 2013, 19:28

schlummi hat geschrieben:Der böse Schlummi... ich mag ihn auch nicht besonders... :D
Finde das Bild jetzt zwar klarer strukturiert, doch meine (so wie viele Chinasky's) Kritikpunkte gelten immer noch.
Letzendlich, wenn der Kunde das Ding gut findet, dürften andere Meinungen lediglich zu Kenntnis genommen werden. ;)
Du bist nicht böse, bloß weil du es in die Tonne werfen würdest. :wink:
Außer dass es Richtung mystic-foggy-Waldszene gehen sollte, hatte ich keinerlei weitere Ambitionen für den schnellen Abendspeedy. Der wurde dann -wie gesagt- zu Stunden des
intensiven Malens. Es bestand dann die Poster Idee, kein Kunde, alles freier Wille.
Da liegt auch ein Missverständnis und meiner Meinung nach etwas zu wenig Zugeständnis deinerseits. Etliche der angesprochenen Kritikpunkte habe ich versucht nach meinen Möglichkeiten umzusetzen. Die sind in der Tat begrenzt. An anderen Vorschlägen habe ich meine Veränderungen lediglich orientiert.
Du tust gerade so als hätte ich eure Kritik weitestgehend ignoriert. Oder verstehe ich da etwas falsch? No offense. :)
Du hast immer noch recht damit, dass mein Bild einen Vordergrund mit Geschehen besitzt.
Um auf ein Bild zu kommen, das meinen gezeigten Beispielen entspricht müsste ich wirklich
alles von Grund auf neu machen. Da mir das Bild bis jetzt wirklich Spaß gebracht hat könnte
das vielleicht sogar bald geschehen. Nur um es mal auszuprobieren und um auf meine Anfangsidee zurück zu kommen.

Nun, da sich der Speedy so entwickelt hat, habe ich auch nichts mehr dagegen wenn diese Version ein klassisches Storybild wird, was ich vorher ja abgelehnt habe.
Um das umzusetzen kam von euch auch viel Input. :)

Mehr Bild um das Konzept zu skizzieren:
Bild
Das erste Teilbild soll (übertrieben) den Kontrast zwischen warm/hell/freundlich und kühl/dunkel/mystisch-tief aufzeigen. Diesen Kontrast würde ich wie im letzten Teilbild gezeigt
auch tatsächlich noch hochdrehen. Damit würde auch noch mal Chinas OP Vorschlag besser umgesetzt werden.
Der blaue Pfeil und Kasten stellt die grobe Blickrichtung und das Gefühl im Bild zu bleiben dar. Das ist vielleicht nur bei mir so, doch mir scheint, dass der Betrachter nicht aus dem Bild fallen kann und sich an die Szene gebunden fühlt. Dennoch bleibt es nicht statisch.
Die orangene Linie zeigt einen wahrscheinlichen Blickverlauf.
Dafür wird die Brücke verschwinden und durch einen Baumstamm ersetzt werden müssen.
Sie war zu unruhig und lenkte die Aufmerksamkeit zu sehr auf sich.
schlummi hat geschrieben:Umgebung homogen. Wald, Licht und Luft.
Das bezieht sich zwar noch auf die Handlungslosen Bilder, doch macht ja auch den mystische Teil aus.
Mit Nebel oder ähnlichen Elementen muss ich versuchen die Frau an den Wald zu binden und ein wenig Homogenität aufbauen. Puh, das wird schwierig.

An dieser Stelle auch Danke an Mone für den Hinweis was die Anatomie angeht, ich werde mir noch mal Referenzen suchen. :)

Es geht im Grunde ja immer um das Dazulernen und bis jetzt klappt das super!
Hoffe ich beanspruche den Thread nicht zu sehr für mein Bildchen.
lg

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Beitrag von Chinasky » 12. Apr 2013, 16:43

Du hast da jetzt - inklusive umgestürztem Baum/Brücke eine ziemlich dominante abschüssige Ebene in Deinem Bild. Entlang der von Dir eingezeichneten blauen Linie. Diese abfallende und aus der rechten unteren Bildecke "auslaufende" Kraftlinie wird nicht, wie von Dir wohl beabsichtigt, kurz vor dem Auslaufen nach oben gelenkt. Dazu bedürfte es einer wesentlich dominanteren Barriere unten rechts. Entsprechend haut m.M.n. Dein kompositorisches Konzept an der Stelle nicht hin.

Bild

Übrigens: die Frage, ob der rechte Bachlauf nicht praktisch bergauf fließt, ist in Deinem Kompositionskonzept immer noch nicht überzeugend genug geklärt!
Lezter Hinweis: der Baum, der da knapp über dem Wasserfall gekippt wurde, ist einfach nicht imposant genug für eine schöne Bildwirkung. Außerdem fragt man sich, ob an einer Stelle, wo schon so ein ausgetretener Pfad entstanden ist, wirklich nur "zufällig" ein umgekippter Baum als Brück Sinn macht.

Allerletzter Hinweis: Deine Gedanken und die Suche nach der richtigen Komposition sind auf jeden Fall gut, wichtig und bringen Dich sicherlich voran! :thumb:
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Zelzaan
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Beitrag von Zelzaan » 15. Apr 2013, 23:41

So meine Lieben, ewig hats gedauert, aber ich hab mir all eure Ratschläge zu Herzen genommen.

Das Ursprungsbild hab ich nach etwas Rumexperimentieren komplett verworfen. (Es handelt sich um dieses Posting: http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... d=#a148262)

FroschMonster, dir hab ich immer noch nicht fürs OP gedankt, also Danke hiermit :)
Hab den kleinen Helden nun Meerschweinchenesquer gestaltet.

Jedenfalls hab ich nach unzähligen Änderungen diesen Stand:

Die Händchen und Füßchen werden noch genauer ausdefiniert und der Schatten den das Meerschweinchen wirft macht mir noch Sorgen. Schätze den Kopfteil des roten Tuchs werd ich auch noch neu machen.

Wenn ich nochmal neu anfangen soll wär jetzt genau der richtige Zeitpunkt mir das zu sagen ;)

Bild

Link zur etwas größeren Version: http://666kb.com/i/cd9di15dt5sgedd9e.jpg

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