Kelle hat geschrieben:Die Übergänge sind's also... Das ist durchaus verständlich. Irgendwelche Ideen?
Naja, Du könntest versuchen, ob es anders herum besser aussieht: innen hellblau, aussen rotbraun und umgekehrt. Also einfach den Inhalt des Kreises spiegeln (oder das, was drumherum liegt). Oder halt eine bessere Art des Übergangs ausprobieren, Du scheinst Dich da allein auf die Blendmodi der Ebenen zu verlassen. Letztlich ist es auch Dein Job, die Idee zu finden - wir können Dir eher helfen, wenn etwas, das Du beabsichtigt hast, nicht so funktioniert. Ist bei Kritik immer so: wir können nur die Fehler und Schwächen erkennen, würden wir zusätzliche Ideen beisteuern, die über's Handwerkliche hinausgehen, würden wir Dir ja Deine Arbeit abnehmen.
Was die Sache mit dem "nicht bis in den Osten reichen" angeht, ist JanSOLOs Reaktion für Dich vielleicht schon ein Hinweis, dass die Sache nicht ganz so einfach ist. Ich weiß nicht, wie alt Du oder Dein Kumpel seid. Aber wenn ich als halbwegs gebildeter Erwachsener ein solches Cover sehen würde, wäre mein allererster Gedanke: "Da haben mal wieder Leute tiefsinnig getan, die keine Ahnung haben, was sie so von sich geben." Das Cover würde mich nicht nur vom Kauf einer solche Scheibe abhalten - es würde mich wohl sogar davon abhalten, auch nur mal kurz reinzuhören.
Yin und Yang haben mit "Gut und Böse" nicht viel zu tun, im Gegenteil: sie sind Zeichen dafür, das die Welt ganzheitlich zu sehen sei, dass sich anscheinend widersprechende Prinzipien letztendlich immer ergänzen: Weiblich und männlich, nass und trocken, spitz und stumpf, aktiv und passiv, schnell und langsam...
Scheinbar Widersprüchliches bedingt einander, das eine gibt's nicht ohne das andere. Hinter diesem Zeichen steht eine wirklich tiefphilosophische Grundidee.
Karma ist ein gänzlich anderes Konzept, welches aber auch mit Himmel und Hölle nichts zu tun hat, denn im Hinduismus und Buddhismus gibt's keinen Himmel und keine Hölle, sondern nur das Rad der ewigen Wiederkehr, den Kreislauf der Wiedergeburten: Karma bedeutet, dass nichts, was geschieht und also auch nichts, was wir tun, ohne Folgen (für uns) bleibt: was wir in diesem Leben verbocken, haben wir im nächsten Leben wieder gerade zu bügeln, oder wir werde in immer unangenehmere Existenzen wiedergeboren. Himmel und Hölle - das sind westlich-dualistische Konzepte, so wie die Idee des absolut Guten und des absolut Bösen als antagonistischen Prinzipien.
Wenn ihr mit einer Platte auf den Markt wollt, die den Titel "Karma" trägt - dann wird dieser Titel vielleicht ein paar Leute ansprechen, die so wie Ihr keine echte Ahnung von dem Karma-Konzept haben. Aber es wird genug Leute geben, die sehr wohl wissen, was Karma bedeutet. Und diese Leute werden, wenn Ihr etwas Pech habt, negativ sich zu Eurem Projekt äußern. Stell Dir zwei Mädels beim Shoppen vor: die eine sieht die CD im Shop und sagt: "Hey, Karma, das hört sich cool an und dieses Tattoo-Motiv da drauf ist ja wohl auch voll geil. Lass uns da mal reinhören!"
Und ihre Freundin, die gerade im letzten Urlaub in Indien war? Die winkt ab: "Ey, so'n Scheiß! Das ist kein Tattoo-Motiv, sondern Symbol für eine Lehre, die nix mit Karma und so zu tun hat. Wer selbst das nicht checkt, ist doof, für sowas hab ich keine Zeit. Lass uns lieber die CD anhören, hier guck mal, sieht das nicht geil aus...?!"
Tja, und somit ist Euch dann gerade ein potentieller Verkauf durch die Lappen gegangen.
Es ist immer so: wenn jemand Worte, Begriffe, Zeichen oder Symbole falsch verwendet, dann erweckt er bei denen, die den Fehler bemerken, den Eindruck, geistig eher rückständig zu sein. Es gibt einen speziellen Ausdruck dafür, der Dir sicherlich geläufig ist: Ignoranz. Ich denke nicht, dass Dein Kumpel und dessen Band als Ignoranten rüberkommen wollen, oder?
@JanSOLO: Ey Alter, grummel hier nicht mit kulturpessimistischen Slogans rum, melde Dich lieber für den nächsten Artbattle an!