Short to slaughter

Stellt Eure in Arbeit befindlichen oder fertigen 2D-Artworks hier aus, um sie diskutieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Euer Artwork in klassischen Techniken oder digital entstanden ist.
Steven
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Short to slaughter

Beitrag von Steven » 29. Aug 2006, 15:39

Endlich mal eine etwas aufwändigere Illustration von mir. Ich bin auch einigermaßen zufrieden damit, doch mir missfällt etwas an der Illustration, ohne dass ich es konkret greifen/erfassen kann. Da ich nun schon länger darüber grübel was mich stört und nicht vorran komme, möchte ich das Bild hier mal zur Kritik stellen. Es darf gerne alles angemerkt werden, was ich dann allerdings übernehme ist eine andere Sache. ;)

Zur Geschichte des Bildes: Der Held Ningirsu hat sich soeben erst durch Unmengen von Negrals Schergen hindurchgeschlachtet, abgekämpft und blutbesudelt springt er in das gewaltige Abflussrohr welches ihn direkt in das nächste Stage, Negrals persönliches Audienzzimmer auf dem Tempelberg, bringt. Sie empfängt Ihn hochnäsig und gelassen, da Sie auf ihre Macht, und ihren Bodyguard vertraut. Natürlich wird sie sich noch wünschen, mehr Reaktion gezeigt zu haben ...
Und hier nun mal das Bild:


Bild

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Triton
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Beitrag von Triton » 29. Aug 2006, 16:17

Joa, schön. Nur erkennt man rein gar nichts. Auf meinem Monitor erkenne ich nur die Beine des (doch sehr dicklich wirkenden) Helden, die zudem aussehen als wären sie aus altem Holz, und halt das blaue Fenster.

Der Rest ist irgendson dunkles Drumrum, das man nicht erkennt.

Und selbst nach einer Gammakorrektur würde ich nicht empfehlen, Held und Frau durch diese dunkle Figur im Vordergrund (der Bodyguard?) zu verdecken.

ßberhaupt hätte ein bereiteres Format dem Bild viel besser getan, da dann die Figuren viel mehr Platz hätten um zur Geltung zu kommen.

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 29. Aug 2006, 16:18

Du hast das Bild ja klar aufgeteilt und die Frau im Fokus wirkt erstklassig. Aber warum der Herr in der Mitte keinen Kopf bzw. ausgerechnet schwarzes Haare vor schwarzem Grund haben mußte ... und auch der Bodyguard verliert sich imho dann doch viel zu sehr im Hintergrund.
Oder anders formuliert - das Bild ist mir für das Motiv dann doch irgendwie deutlich zu "lowkey" - irgendwie fällt es äußerst schwer in den weit ausgedehnten schwarzen Flächen irgendwas zu erkennen und der helle Bereich unten genießt zwar viel Aufmerksamkeit, aber bietet nicht wirklich viel Inhalt.
Da hätte es sich doch geradezu angeboten den Kerl komplett im Licht zu zeigen, damit er wiederum eine schöne Sillhouette bildet.

Also insgesamt versteh ich deine Entscheidungen nicht so wirklich.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von donschi » 29. Aug 2006, 16:29

Wie Triton schon sagte, wäre für dieses Motiv auch meiner Meinung nach ein Querformat am besten, da du 1. mehr Platz hast und dadurch den "Wächter" besser positionieren könntest, ohne das er das komplette Bild stört und du 2. durch das Breitbildformat mehr "Ruhe" in die Szene bringst (was ja zu der beschriebenen Szene besser passen würde (ruhe vor dem Sturm ähnlich) )

Enttäuscht bin ich ehrlich gesagt sehr von der Anatomie im Bild, die du ja normalerweise perfekt drauf hast. Vor allem beim Helden wirkt das ganze ein bißchen seltsam, bei der Haltung hättest noch viel mehr rausholen können, diese seltsamen Costumbrush-Flecken auf Kleidung und haut stören mich auch sehr.
Auch die Kleidung könnt noch einiges an Arbeit und Details vertragen.

Wirklich gefallen tut mir an dem Bild das Charadesign von Negral und deren Haltung.

mfg donschi

ErichSchreiner
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Beitrag von ErichSchreiner » 29. Aug 2006, 19:29

denke die erste figur ist als vordergrundelement einfach etwas zu groß geraten. dann frag ich mich noch warum der hellste bereich über den rücken (hintern) des knieenden Mannes verläuft, dadurch wird der fokus von der frau weg gezogen (zumindest ist es schwer, sich auf sie zu konzentrieren)...außer das war so beabsichtigt.

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IronCalf
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Beitrag von IronCalf » 29. Aug 2006, 19:41

Wie sagt man: "Ein schöner Rücken kann auch entzücken!" :D

Dem ist hier leider nicht so. Das Bild ist - ohne deine Geschichte zu kennen - sehr schlecht lesbar. Sieht eher nach einem Sklaven der kurz vorm Enthaupten kniet (steht) aus. Ohne jetzt harsch klingen zu wollen. Auch die beiden Messer sieht man erst auf dem zweiten Blick, das in seiner linken erst auf den dritten.

Probier doch deinen Helden im Licht stehend leicht rechts zu positionieren, als er gerade dabei ist, sich zum Leibwächter umzudrehen - mit schreckensgeweiteten Augen, aber doch die Herausforderung annehmend...
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Steven
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Beitrag von Steven » 29. Aug 2006, 23:42

Sehr seltsam, dass ihr alles für eine zusammenhängende schwarze Masse haltet, denn ich kann auf meinem Monitor alles auseinanderhalten, selbst das Gatter und den Wächter sehe ich ohne Probleme unterschiedlich, und der "Sumpf" welchen Ihr als Hintergrund ausmacht, kann ich auch noch ohne weiteres auseinanderhalten. Aber gut, der Reihe nach.



Triton: Hochformat und Komposition sind durchaus begründet, aber Du hast vollkommen Recht, dass mit der Geschichte und dem hinzugefügten Dämonen, ein Breitformat besser gewählt gewesen wäre. Der Dämon als auch die Custombrushblutspritzer stehen zur Disposition, da wollte ich auf die Reaktionen warten ob oder ob nicht ich diese einsetze. Die Geschichte hab ich auch erst in der Minute vor dem Posten erfunden ;)

Duracel: Wie gesagt, auf meinem Monitor liegen zwischen dem schwarzen Haar und dem Hintergrund noch fast "Welten".
Die Lowkey-Kritik habe ich von Dir erwartet. Geht auch in Ordnung, ich wollte es Lowkey, ich wollte die strikte Trennung zwischen der direkt beleuchteten Fläche und dem Hintergrund der nur von difusen Licht beschienen wird. Ausgehend von der Lichtsituation, Sonne hinter uns rechts oben, kommt durch das hintere Fenster nur sehr wenig Licht, nämlich das welches doppelt gebounct vom Himmel dort hinein gestrahlt wird, da der Tempelberg wie der Name schon sagt, ein Berg ist und vom Boden nicht viel da durchkommt. Wahrscheinlich hätte man die Tonwerte weit besser treffen können, dennoch halte ich den Lowkey-Ansatz für begründet und durchaus richtig.
Die Pose der Figur basierend auf folgende Gedankengang zustande gekommen: 1. Shapeplay schön und gut, aber die Hintergrundfigur ist als Shape konzipiert um dem Betrachter trotz der Lichtsituation welche erkennbare, interessante Details in der Figur, einen Eyecatcher zu bieten. Die vordere Figur auch noch als simple Shape zu konzipieren, empfinde ich als zu langweilig für mich selbst.
2. die zugrunde liegende, klare Gliederung des Bildes würde dadurch gestört. Sie oben, er unten. Ziemlich simpel.
3. dies ist als ßbung gedacht, um mein Verständnis von Licht zu schulen und vor allem auch, um mir vor Augen zu führen inwieweit mein theoretisches Verständnis von Form und Struktur, sich auch in die Praxis umsetzen lässt. Durch mich. Die Pose der Figur ist für mich, schwierig umzusetzen. Die nur durch Umgebungslicht zu definierende Rückenmuskulatur setzt voraus ein einigermaßen sicheres Verständnis der Volumen zu haben. Wie man hier auch sieht, gibt es für mich da noch Nachholbedarf.

donschi: deine Enttäuschung bezüglich der Anatomie kann ich vollends nachvollziehen, das geht mir auch ähnlich. Es ist eine Sache Muskelpositionen und Funktionen zu kennen, aber eine ganz andere sie als Volumen im Raum zu begreifen und auch wiederzugeben. Daran muss ich noch arbeiten und arbeite ich auch, auch mit diesem Bild.
Welcher Detailgrad wo im Bild angebracht wird, ist allerdings Geschmackssache. Fragwürdiger wäre da allerdings die von niemandem angemerkte im Fokus stehende Hand. Diese lässt sich nämlich auch nicht mit "Geschmackssache" begründen, sondern ist einfach noch nicht von mir, richtig bearbeitet worden. Dementsprechend sehe ich "Detailgrade" als sehr fragwürdigen Kritikpunkt an. Dieser liegt schlichtweg im Ermessensspielraum des Schaffenden, damit hat sich der Betrachter dann abzufinden ob es Ihm passt oder nicht.
Dennoch danke auch für den Hinweis, eben um alle möglichen Punkte angesprochen zu bekommen, postete ich das Bild auch mit fragwürdigen Elementen ohne diese als solche auszuzeichnen. Je mehr Dinge ich im vorhinein ausgegrenzt hätte, desto mehr hätte sich die Kritik auf andere, weniger essentielle Dinge bezogen, um etwas zu kritisieren zu finden.

Erich: Ich wollte ein in den Raum hieinreichendes direktes Licht. Die Positionieung der Licht/Schattengrenze erfolgte, weil ich die Figur als Volumen im Raum darstellen wollte und nicht die plumpe Darstellung als leicht erkennbare Shape verwenden wollte. Ein Anschnitt erschien mir hierfür passend. Mit einer klar erkennbaren Shape kann man viel herausreißen, das macht es einfach, anderen Dingen weniger Aufmerksamkeit zu widmen die zu beherrschen, mir jedoch wichtig ist.

Iron Calf: Danke für deine Anmerkungen. Die Erkennbarkeit und Zusammenhänge der Figuren sind wie du für mich auch nachvollziehbar begründet, richtig bemängelt. ich habe weiter oben auch schon gesagt, dass die Blutspritzer wie auch die Bodyguard/henkersfigur zur Disposition stehen. Wenn ich wüsste wie ich auf meinem Webspace ein bild hochladen kann, so dass es auch hier gezeigt werden kann, würde ich den eigentlichen statusquo zeigen. Dieser zeigt nämlich lediglich Hintergrund/Negral/Zwischenraum/Ningirsu/Gatter. kein Bloodstain, kein Dämon.

Danke nochmals für die Kommentare und die Kritik. Manche Punkte wie die verkorkste Anatomie/die unzureichende Definition der Volumen der vorderen Figur werde ich mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen und daran nochmal arbeiten. Dazu werde ich nochmal mit einer Zeichnung anfangen und mich dann entlangarbeiten. Ebenso wird die Dämonenfigur wieder gedroppt und die Alibi-Geschichte für den Fall dass Leute danach fragen, geändert. Kommentare und Kritik sind mir weiterhin willkommen, ob Ihr noch bereit seid welche zu geben nach meiner Reaktion so eben, müsst ihr wissen ;)

thx,
Steven

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Kassandra
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Beitrag von Kassandra » 30. Aug 2006, 00:02

Wird dem Bild auf jeden Fall helfen, den Dämon heraus zu lassen.

Auf meinem Monitor verschwimmt nicht alles im Dunklen. Die Abstufungen sind schon zu erkennen. Ich habe allerdings auch das Problem, dass auf den ersten Blick hin die einzelnen Elemente schwer zu erkennen waren. Der Dämon verdeckt den Helden zu sehr und rückt damit in den Fokus (v.a. sein Schwert liegt ungünstig), und hat gleichzeitig keinen Umriss, der prägnant genug ist, um ihn sofort zu erkennen. Wenn er drin geblieben wäre, hätte ich vorgeschlagen, das Schwert auf das untere Ende des Blattes zu geben, damit der Blick zum Helden freie Bahn hat, bzw. nur die Füße des Helden abzudecken, und die Dämonenschulter/den Arm nicht so weit ins Bild ragen zu lassen. Von der Idee her finde ich das ßberdecken gut, weil es Tiefe ins Bild bringt und verschiedene Ebenen hervorgehoben werden, aber wenn es etwas Wichtiges im Bild verdeckt, bringt es nicht viel.
Zu der Anatomie und der Heldenpose wurde ja schon genug gesagt.
Negral gefällt mir sehr gut, schönes Konzept. Auch das Fenster und das Muster darüber sind sehr schöne Elemente. Die hinterste Bildebene funktioniert für mich schon völlig. Es scheitert meiner Meinung nach nur an den vorderen beiden (Held und Dämon).

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Beitrag von IronCalf » 30. Aug 2006, 00:09

Ich möchte noch hinzufügen, dass ich bei mir auch keinen "Sumpf" sehe - würde den Helden trotzdem blondieren :wink:

Ohne Damon wirkt dass Bild dann auch nicht mehr so vollgestopft.
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Rabe
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Beitrag von Rabe » 30. Aug 2006, 03:38

ich werde nicht müde zu betonen das ihr eure monitore kalibrieren solltet. ich sehe zumindest all das was da sein sollte. Mal abgesehen vom plump wirkenden helden finde ich das bild ziemlich stimmig, die vielerseits angesprochene bildaufteilung finde ich, so verschachtelt sie sein mag sehr fein. meine hauptkritikpunkte wären daher anatomie (vornehmlich beim helden..der bisher auch wirkilich noch ein wenig nach sklave vorm tribunal ausschaut) und die lichtsituation welche in sich für mich noch nicht recht stimmig ist. gegen die lowkey geschichte habe ich nichts, dafür gibts sogar eher pluspunkte, aber dann kann ruhig noch mehr differenzierte farbigkeit hinein...

gruss

r.

fxk
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Beitrag von fxk » 30. Aug 2006, 09:07

ich habe einen kalibrierten Monitor (Röhre, vor 1 Woche erst wieder Kalibriert) und sehe dennoch fast nichts. Ich kann zwar alles noch differenzieren, aber es ist etwas zu dunkel. Vor allem der Kopf lässt sich schwer erkennen. Auf meinem nicht kalibrierten TFT siehts anders aus - da ist es fast schon wieder zu hell für die Stimmung im Bild.

Womit ich allerdings überhaupt nichts anfangen kann ist die Pose des Helden. Wo ist sein 2tes Bein? Macht er vor der Tusse einen Spagat und reckt den Arm für ein Peace-Zeichen?
Ich würde die Stellung der Beine tauschen - das linke anwinkeln und auf dem rechten knien lassen. So erkennt man auf Anhieb beide Beine und der linke Arm sowie das rechte Bein bilden eine geschwungene Linie - sofern der linke Arm so bleibt.
Ich frage mich generell warum er vor der Königin kniet wenn er sie töten will? Aktuell sieht es so aus als wenn er ruhmreich zurückgekehrt wäre und von der Königin geadelt.

edit:
blöder Tippfehler
Zuletzt geändert von fxk am 30. Aug 2006, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.
I'm the great Cornholio - I need some TP for my bonghole...

ErichSchreiner
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Beitrag von ErichSchreiner » 30. Aug 2006, 09:10

Hab nen kalibrierten Monitor und kann auch alles gut differenzieren.

@Steven
ist ja dein bild und ich wollte dich auch nicht angreifen.

Nur nochmal um meine meinung besser zu erklären:
Die Vordergrundfigur teilt das bild mit dem säbel zwischen frau und knieendem mann, wodurch (nur meine meinung) es, abgesehen von der lichtsituation, zusätzlich erschwert wird sich auf frau oder mann zu konzentrieren. Mein Blick flattert ständig zwischen Frau und Mann hin und her, dh, ich finde keinen Fokus, bei dem ich mal verweilen kann. Den hellen Bereich am Bildrand würde ich jetzt generell vermeiden (wenn ich kann).

Die Frisur der Frau tangiert übrigens (fast) die Schulter der Vordergrundfigur.

Wie gesagt nur meine Meinung.

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Beitrag von oleg » 30. Aug 2006, 09:46

Ich sehe auch alles. Trotzdem ist das Bild zu dunkel & man muss ein paar Sekunden hinschauen, um die dunklen Shapes zu entwirren.

IMO ist das Bild zu überladen & etwas statisch. Ich würde die Vertikale noch mehr betonen, ein paar Kontraste hinzufügen & die Pose des Helden leicht ändern. Außerdem kann der Bodyguard im Vordergrund ruhig einwenig beleuchtet sein.

OP:
Bild

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F3E
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Beitrag von F3E » 30. Aug 2006, 09:55

@Steven
Hmm also ich finde, das rechte Schwert sieht sehr eigenartig aus, als wäre es aus dünnem Alu und hätte sich beim herunter springen nach oven gewölbt.

Steven
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Beitrag von Steven » 30. Aug 2006, 12:12

Kassandra: okok, Dämon ist raus. Soviel ist sicher ;) Bezüglich der Helligkeitsabstufungen werde ich einfach folgendes machen, ich werde es wenns fertig ist auf meinem Drucker in bestmöglicher Qualität ausdrucken, wenn ich darauf alles so erkennen kann wie ich es für passen erachte,werd ich daran nicht mehr schrauben. Wird so oder so nie möglich sein, das bild auf jede Monitor gleich aussehen zu lassen, außer vielleicht mit implementierten Farbprofil.

IronCalf: Naaaahh... mag da kein Blond haben.

Rabe: inwiefern erscheint Dir die Lichtsituation nicht sonderlich stimmig? Das würde mich mehr interessieren

fxk: Ob die Beinposition so bleiben wird weiß ich nochnicht. Ich sehe das von Dir angesprochene Problem, dass man das vordere Bein nichtmehr ausmachen kann, da es durch sein rotes Tüchelchen verdeckt wird. Wie ich das fixe weiß ich noch nicht. Wie schon weiter oben ausgeführt ist die Geschichte die ich oben dazu schrieb eher als "quatsch" zu bezeichnen. Wäre die Geschichte mein Ausgangspunkt gewesen, sähe man heute auf ein anderes Bild als das oben gezeigte.

Erich: ach von Angriff kann keine Rede sein, hab ich auch nicht so aufgefasst.
Verdammt ich hätt den Dämon von Anfang an raus lassen sollen, dann wär mir einiges an hagelnder Kritik erspart geblieben ;)
Hm, sorry doch ich schaue auf das Bild (ohne Dämon natürlich) und ich hab keinerlei Probleme im Mittelpunkt zu verweilen. Die vom Hintergrundfenster eingerahmte, sich räkelnde Tussi fixiert direkt meinen blick, trotz des vorderen Lichteinfalls.

oleg: Vielen Dank für das Overpaint, aber Du hast damit in kürzester zeit genau das gemacht, was ich so erpicht zu vermeiden versucht habe. Du hast ein 08/15-Digitalpainting draus gemacht, mit einer 2. blauen/kalten Lichtquelle die einfach alles anstrahlt als würden jede Menge Glühbirnen dahinter sein. Wenn man das mag ist es sicher ein schöner Anblick, aber ich persönlich kann dem nichts mehr abgewinnen.

F3E: na wenn das das einzigste ist was Dich stört, ist doch wunderbar ;) kann ich verstehen, wird gefixt! danke :)

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Beitrag von OrcOYoyo » 30. Aug 2006, 13:51

Was ich noch hinzufügen möchte ist zwar nur ein Detail aber es stört mich sehr.
Dieses Grün der Pflanzen(?) neben dem Viech beim Fenster ist mir zu grün. Da hinten geht alles in Blau-Violette und da stört dieses "kräftige" grün.

Die "Frau" gefällt mir sehr und ich würde auf jeden Fall die aufstehenden Haare beibehalten aber dann vielleicht die Schulter des Dämon etwas nach Bildlinks schieben damit da etwas Licht durchkommt und man Ihren Umriss besser erkennen kann.

PS: ist das ne verzierung der Bank oder ist das ein Tier hinter Ihrem Kleid?
Wenn ein Tier dann würde ich den hinteren Teil des Tiers links noch ein wenig sichtbar machen.

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Big_O
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Beitrag von Big_O » 31. Aug 2006, 08:44

Monitor ist kalibriert, Bild is zu dunkel. Ich erkenne bei normalen Tageslicht fast nichts und mein Monitor ist sogar auf Mac-Gamma eingestellt, was viel heller ist, als das normale Windows-Gamma.
"Mit Dir ist es ein bißchen so wie mit den Wasserflöhen - wenn sie in den Teich zurückkehren ist das Wasser in Ordnung." - Digitaldecoy

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 31. Aug 2006, 11:25

Zu dunkel oder nicht zu dunkel sollte auch keine Frage der perfekten Kalibrierung sein!
Wenn die Wichtigkeit der Elemente proportional zur Stärke des Kontrasts steht, dann besteht das Bild auch unter den ungünstigsten Umständen.
Ganz zu schweigen davon, dass ein Blick aufs Tonwerte-Diagramm mir sagt, dass so falsch mein Monitor nicht kalibiriert sein kann, wenn sich bei mir die Unterschiede nicht allzu deutlich weisen.
Laut Histogramm liegt der durchschnittliche Tonwert bei 41(von 255) und damit teilt sich das Bild in 1:5; teilt man das Bild bei 50%-Brightness, liegen 92% der Pixel in der unteren Hälfte, 70% des Bildes drängen sich auf dem letzten Achtel des Tonwertebereichs ... das ist schon mehr als nur Lowkey.


Grundsätzlich ist es nicht angeraten relevante Informationen über nur geringe Townertunterschiede zu zeigen, insbesondere wenn man sicherstellen will, das möglichst viele verschiedene Ausgabegeräte das Bild lesbar wiedergeben sollen. Dazu kommt, dass es im tieftonigen Bereich schwerer fällt Unterschiede wahrzunehmen und dann neigen eben auch nicht wenige Monitore dazu zumindest ein wenig zu versumpfen(wo dann nurnoch Hardwarekalibrierung hilft und reine Gammakorrektur keine Problemlösung darstellt).
Ganz zu schweigen davon, dass es aus illustratorischer Sicht höchstens in seltenen Ausnahmefällen wirklich Sinn macht wichtige Details mit nur schwachen Kontrasten kaum herauszustellen - das bietet sich wenn dann eher an, wenn man bestimmte Details extra verzögert wahrnehmen soll.


Wenn man die Kontraste in deinem Bild als Zeichnung übersetzt, wäre die Lichtkante auf seinem Rücken ein dicker fetter Strich, während der Kontrast zwischen seinen Haaren und dem Hintergrund sehr schwach wäre und somit vielleicht gerademal(wenn überhaupt) eine hauchdünne Linie ergäbe ... macht das Sinn? Hättest du das jemals so "gezeichnet"?

Da verstehe ich auch nicht, warum du das vermeiden willst, was oleg in seinem Overpaint zugegeben relativ ungehemmt anmerkt. Es gilt eben auch mit den Tonwerten die Elemente so zu arrangieren, dass sie gleichzeitig eine gute Zeichnung ergeben; viele Künstler schaffen dies nicht, ohne dafür auf Realismus zu verzichten und entsprechend ergibt sich immer ein in gewisserweise kitschiger Look. Du willst keine Rimlights, keine 2 klaren Shapes - dann greif zu einem starken Farb oder Sättigungskontrast(den es allerdings im tieftönigen Bereich wieder nicht in der Form gibt), geb ihm blonde Haare oder stell ihn vor eine weiße Marmorkulisse oder lass dir sonst irgendwas einfallen; aber wenn es auf den ersten Blick nicht so wirken soll, als habe er keinen Kopf mehr, dann vermeide einen schwarzen Blob auf 9% dunklem Untergrund, denn soetwas fällt einfach nicht stark genug ins Gewicht.

Alles was du hier geschaffen hast ist, deine Zeichenkunst in schwachen Kontrasten zu verbergen.


Deine "klare Gliederung" ist auch nicht so klar wie du es darstellst und auch kompositorisch relativ unausgereift - imho.
Also erstmal ist sie keineswegs "oben", sondern sehr zentral im Bild etwas über der Mitte - und er ist zwar mittig unter ihr, aber von kompositorischem Wert ist der helle Bereich und der ist etwas nach rechts versetzt und klebt zu dem am unteren Bildrand.
Da diese beiden hellen Bereiche dann aber dieselbe Größe haben wirkt das Bild nicht besonders ausbalanciert. Wenn du dir das Bild als Thumbnail betrachtest, siehst du doch auch selber keine überzeugende Komposition, oder?

Dazu kommt, dass du bis auf den Kreis in der Mitte keine blickführende Zeichnung in deinem Bild hast.
D.h., die Frau hat die zentrale Position im Bild, einmal attraktiv etwas oberhalb der Mitte, dazu kommt ihr klares Shape und das ganze wird umrahmt von einem Kreis. Da läuft alles zusammen.
Was aber hat der Typ darunter für Argumente? Bei dem läuft garnichts zusammen - er ist im Bild untersetzt positioniert, wird vom Licht durchschnitten und das kompositorische Element an den Rand gedrückt ... er hat offensichtlich keine Chance gegen die Macht der Hauptfigur. Negral wird weder vom inhaltlichen Detail bedrohnt, noch von der Komposition; letzteres ist aber die Waffe schlechthin in der Illustration, um so einen weiterführenden Inhalt zu transportieren, d.h., dass da jetzt noch irgendeine Wendung eintreten könnte ... irgendwo muß da noch "Potential" drinn stecken.

Und die beiden kaum wahrnehmbaren Dolche in seinen Händen werden dann auchnoch vom Bodyguard im Zaum gehalten. No Chance. Netter Versuch, aber beim besten Willen, so funktioniert das nicht.
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Beitrag von Steven » 31. Aug 2006, 12:27

Danke für deine ausführlichen Anmerkungen Dura. Gerade was die technische Seite anbelangt bist Du mir weit vorraus und das wird wohl auch immer so bleiben. Deine Ausführungen sind höchst interessant, doch und ich weiß wie das jetzt klingen mag, ob etwas passt oder nicht passt, werde ich nie nach den Zahlen die mir PS ausspuckt betrachten. In diesem Aspekt wie auch in vielen anderen auch, bin ich bereits ein sturer alter Dickkopf der es nicht besser wissen möchte. ;)


zu Olegs overpaint. Sämtliche Objekte im Raum, egal wie weit sie vom hinteren Fenster entfernt sind, werden von dem kalten blauen Licht getroffen. Dafür müsste das hinten eine 2. Sonne stehen um soviel Licht durchzuwerfen. Das macht einfach keinen Sinn. Kontrast ist nicht die Lösung aller Probleme. Und das ist es was ich hier mache, ich versuche für mich Probleme zu lösen. Probleme die vorranging lauten: Verständnis von Licht und Struktur. Der dunkle Bereich macht Sinn in der Situation die ich mir vorstellte als ich das Bild anlegte. Die Kontrastarmut macht Sinn, denn man hat nur wenig Umgebungslicht, es ist ein Tempelraum mit verdammt hohen decken, d.h. alles was von der direkt angestrahlten Fläche wieder zurückgeworfen wird, fliegt erstmal ziemlich weit in den Raum hinein und erst dann kommts zurück um die Formen im Schattenbereich auf dem Boden zu definieren. Die 2.Licht"quelle" hinten im Raum lässt auch nicht viel Licht durch, da einfach nicht so viel durchgeworfen wird. Vielleicht mangelt es mir ja an igendeinem grundlegendem Verständnis, doch ich halte die Situation für einigermaßen richtig dargestellt.

Dass man eine bessere Illustration draus machen könnte, stell ich gar nicht in Zweifel. Aber und damit wiederhole ich mich sicherlich, wenn ich eine gute Illustration machen möchte, geh ich anders vorran und dies war hier nie mein Ziel.
Es freut mich natürlich dass man derartige Ansprüche an mein Wirken stellt, das bedeutet ja auch dass ich mit irgendwas dass ich tat, den Maßstab gesetzt habe an welchem ich nun gemessen werde. Dennoch vielleicht noch einmal und dann ist gut. Es geht mir mit dem Bild ausnahmslos darum, mein Verständnis für/von Licht und Struktur zu schulen und vor allem, es von Anfang bis Ende durchzuziehen. Der illustrative Aspekt ist für mich nebensächlich bei diesem Bild. Dementsprechend sind auch die Entscheidungen gefallen, deshalb auch die schwarzen Haare, deswegen der ins Bild reichende direkt beschienene Teil, deswegen eine schwache 2. Lichtquelle und 2 kleine 3.Lichtquellen, deswegen eine schwere Pose usw.


Um die Diskussion von der zugegebenermaßen grob fahrlässigen Version die ich oben postete in für mich, konstruktivere Bahnen zu lenken habe ich Jaymo nochmals gebeten den Statusquo hochzuladen. Bitte versteht mich nicht falsch, ich weiß wie meine Ausführungen klingen mögen, nämlich großteilig nach trotzigen Verweigern, doch ganz so ist es nicht. Ich lese mir alles durch und versuche es auch zu verstehen. Bei manchem funktioniert das besser als bei anderem, bei manchen Aspekten wie z.B. der Zuhilfenahme eines Histogramms funktioniert es gar nicht. Manchen Dingen verweigere ich mich einfach, vielleicht ist es doof, vielleicht auch nicht. Mein Bild hat auch nur 3 Ebenen, der gesamte Hintergrund, den Krieger und das Gatter. Da würdne andere sicher auch schon längst die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, doch damit bin ich soweit gekommen und wie man auch an den kritischen Kommentaren bemerkt, geht da noch viel mehr.
Wenn also noch jemand Overpaints anfertigen möchte oder mir Kommentare/Kritik zukommen lassen möchte, bitte nicht zurückhalten.

Bild[/img]

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 31. Aug 2006, 13:57

Hab leider grad keine Zeit für ein aufwendigeres OP - und mit wenigen Strichen ist da ja nicht wirklich was zu reissen. ;)

Also nur rein textliche Anmerkungen. Oleg hat wichtige Punkte angesprochen, vor allem, was das ßberladene angeht. Du machst Dir die Sache selbst sehr schwer, indem Du extrem viele unwichtige ßberschneidungen im Bild unterbringst. Als erstes, auch um Dir selbst die ßbersicht zu erlechtern, solltest Du die geblurrten Gitter-Konstruktionen im Vordergrund wegnehmen. Die kannste ja ganz zum Schluß noch wieder reinpacken, aber momentan stören sie nur beim Denken/Analysieren. Du hast haufenweise komplizierte Sachen da: Erstens vier verschiedene Lichtquellen:
1. Blauer Himmel, der durch's Fenster scheint
2. Helles, warmes Licht, daß vorn auf den Fußboden strahlt
3. und 4. die beiden Leuchter.
Allein zu entscheiden, wie weit sich das blaue Himmelslicht gegen das gelbe Vordergrundlicht dort durchsetzen soll, wo die Dinge im Schatten liegen, wäre für mich schon ein Job, der mich zur Verzweiflung treiben würde.
Dazu hast Du dann noch die Architektur: das runde Fenster und die runde "Arena" im Vordergrund. Dazwischen die eckigen Stufen, die geschwungen Füße der Leuchter, die eher ungemütlich hart wirkende Chaiselongue. Obendrein die stuckartigen Verzierungen um das Fenster herum, und noch Säulen und... Ach ja, die Gitter-Konstruktionen im Vordergrund.
Nicht nur diese Objekte überschneiden einander, Du hast auch noch harte Licht-und-Schatten-Formen, die selbst schon eine Art Objektcharakter bekommen, und die überschneiden sich dann auch nochmal. Im letzten Bild hast Du den Wächter und den Gefangenen weggelassen - die kommen also noch obendrauf, müssen Objekte überschneiden oder sich überschneiden lassen... Ach ja, das Fenster ist noch unterteilt, und die Unterteilungen werden auch wieder von der Frau und ihrem Sofa überschnitten - und so entstehen Hunderte von kleinen Einzelformen, die ja im Idealfall alle gut aussehen sollten. Stichwort: Negativform.

Oleg hat schon mal eine sehr wichtige Vereinfachung vorgenommen: die beiden Leuchter/Kandelaber wurden entsorgt. Finde ich eine gute Idee, denn das bißchen Licht, was diese Funzeln eher verströpfelten als ausstrahlten, ist für die Bildwirkung völlig irrelevant.
Da sparst Du Dir dann ihre Auswirkungen auf die sie umgebende Architektur.
Dann hat er das leuchtende Fenster wirklich leuchtend gemacht. Dein letzter Post zeigt mir, daß Du wahrscheinlich nicht in diese Richtung gehen willst. Meine Einschätzung Deiner Absicht: Du möchtest, daß die Dame da in einem Dämmerlicht sitzt, nicht wirklich exakt zu erkennen, diffus, geheimnisvoll...
Aber dieses Geheimnisvolle und Diffuse paßt nicht damit zusammen, daß sie nun mal vor der zentralen Lichtquelle sitzt. Das ist ein Widerpruch, den Du nicht dadurch auflösen kannst, daß Du die Leuchtkraft des Fensters runterdimmst und den Raum dunkler und kontrastärmer machst. Wenn sie schwer auszumachen sein soll, dann muß sie vor einem Hintergrund sitzen, der sie verschwinden läßt, nicht einem, der sie nach vorne drängt.

Was mich noch stört - auch wenn es eher eine Frage des persönlichen Geschmacks ist - das ist die symmetrie des Ganzen. Der Fensterkreis sitzt genau mittig auf der vertikalen Bildachse, und entsprechend sind auch die Kandelaber, Säulen usw. usf. symmetrisch zu den Bildseiten. Durch das Arrangement der Frau und des Wächters (sowie der assymetrischen Licht-Form auf dem Boden) brichst Du die Symmetrie aber so gewaltig auf, daß sie unnötig wird.
Ich meine: Entweder hat man eine Symmetrie im Bild, die nur leicht gebrochen wird. Dann ist der Bruch der Symmetrie ein "point of interest", und die formale Symmetrie macht sozusagen inhaltlichen Sinn, weil sie den Blick dorthin focussiert.

Oder man vermeidet Symmetrie, weil sie immer langweilig ist.

Denn wenn man die Symmetrie stark bricht, dann hat die Symmetriebrechung keine blicklenkende Wirkung mehr. Insofern bekommt man bei der stark gebrochenen Symmtrie alle Nachteile (langweilige Gleichmäßigkeit), ohne die Vorteile (Blicklenkung) zu gewinnen.


p.s.: Hatte mir die ganzen Kommentare nicht durchgelesen, kann also sein, daß manches längst schon geklärt war.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

fxk
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Beitrag von fxk » 31. Aug 2006, 18:26

im Bezug auf Bildaufbau kann ich dir keine Hilfe sein, da ich davon absolut nix verstehe.
Was mich als Betrachter jedoch stört ist das helle Licht im Vordergrund. Es ist nicht direkt als solches zu erkennen. Durch die "Verzierungen" an den beiden Seiten sieht es fast wie ein leuchtender Teppich aus. Bei der an sonsten so diffusen Beleuchtung im Raum die durch die Wandleuchter vermittelt wird ist es auch schwer nachzuvollziehen woher dieses grelle Licht kommen könnte - man rechnet einfach nicht damit. Ein weiteres Fenster in das die untergehende Sonne knallt kann es nicht sein, da die Fenster ja rund zu sein scheinen. Zu einem Licht das durch eine Tür fällt passt die "Verzierung" am Rand nicht. Der Raum vermittelt auch eine völlig andere Tiefe, als dass eine Lichtquelle durch eine Türöffnung solch einen Lichtkegel bis in die Mitte des Raumes werfen könnte.
Von diesem Gesichtspunkt aus würde ich hier dazu raten auf eine mehr nachvollziehbare Lichtquelle zu setzen die dem Betrachter vermittelt dass er auf gewisse Weise vertraut mit dem Raum ist.
In einem Film, bei dem man zuvor eine Kameraeinstellung (sei es auch nur im Hintergrund) gesehen hat wo die "absurde" Lichtquelle herkommt stört es einen später nicht weiter - aber bei einem Bild das man nicht kennt und nach und nach interessiert analysiert sollte man meiner Meinung nach Elemente verwenden die einigermaßen nachvollziehbar sind. Ergibt das einen Sinn was ich sage?
I'm the great Cornholio - I need some TP for my bonghole...

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Sisyphos
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Beitrag von Sisyphos » 2. Sep 2006, 16:56

Einwurf: Die Lichtquelle würde ich nicht als Problem empfinden, mich hat sie nicht irritiert. Der Punkt erscheint mir etwas spekulativ.
Weiter!

Noren
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Beitrag von Noren » 4. Sep 2006, 09:51

Die aufgeraeumte Version gefaellt mir eigentlich ganz gut.
Am Anfang ist man sozusagen geblendet vom hellen Vordergrund, nachher erkennt man dann langsam die Details im Halbdunkel.
Das Licht im Hintergrund ist leider nicht ganz schluessig. Ich nehme anhand der beiden Steinfiguren am Sitz mal an, dass die Hautplichtquelle das Fenster sein soll und weniger Bouncelight von einer anderen Lichtquelle. Dann sollte das Licht aber auch entsprechend der Fensterform fallen, bzw. die Wand einen Schatten werfen. Wir schauen zwar relativ flach auf den Boden, trotzdem wuerde ich ihn hinten zur Wand hin abdunkeln. Genauso sollte die oberste Treppenstufe einen diffusen Schatten werfen. Dann wuerde sich bei der Koenigin ein staerkeres Rimlight anbieten, gerade bei Stoff. Ausser natuerlich du willst das partout vermeiden oder die klare Form betonen. Der Becher, falls aus Gold, wuerde zum Rand hin auch staerker spiegeln, (mit Rand meine ich die Flaechen die parallel zu unserer Blickrichtung liegen ), wahrscheinlich muesste man sogar ein Stueck des Himmels darin sehen.
Das Holz der "Kerzen"staender ist fuer das schwache blaeuliche Licht des Himmels zu gesaettigt. Ebenso das Gruen der Pflanze und die Kissen.
Das Material des Bodens und der Bank wuerd ich jetzt mal als hellen roetlichen Sandstein interpretieren. Vorne duerfte er also etwas mehr ins gelb/orange gehen, aehnlich wie Du es auf der rechten Seite schon gemacht hast. Die Seitenwaende der Treppe hinten wuerde ich im Vergleich zum Boden etwas abdunkeln um die Lesbarkeit zu erhoehen.

artvandeley
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Beitrag von artvandeley » 7. Sep 2006, 20:11

Bitte sag mir, daß Du das noch fertig machst????

Du solltest die Sache bis zum Ende durchziehen, egal wie.
Würde mich (in vieler Hinsicht) freuen.

DschingisKHAN
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Beitrag von DschingisKHAN » 7. Sep 2006, 21:49

Das wäre schade, wenn du das Bild nicht mehr fertig machst, oder ist meine Angst unbegründet? :)

Hier mal ein OP von mir:
Bild

Ich fand auch, das es zu überladen wirkte. Vor allem die Unschärfe hat mich gewaltig gestört.
Die Helligkeitsverteilung finde ich spannend :thumb:
Jedoch würde es mir mehr zusagen, wenn du die zwei Fackeln weglässt.

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