Nochmal zu Isidas Drachenbild: Meiner Ansicht nach liegt das Problem darin, daß die Figur der Frau viel zu hoch steht. Sie steht auf der Erde und ihre Füße sind oberhalb des Drachenrückens zu erkennen. Das haut räumlich/perspektivisch nicht hin, denn man erwartet, daß der Drache doch zumindest halbwegs groß ist - und wo ist dann der Rest seines Körpers?
Um dem auf die Spur zu kommen, hab ich gerade mal versucht, das Bild zu erweitern:
Dabei fällt auf, daß der Boden, auf dem Drache und Frau sich befinden - sollte es sich da um die gleiche Ebene handeln - recht abschüssig zum Betrachter hin sein dürfte. Auch darf der Drache nicht sehr viel Körpermasse haben - eher handelt es sich da um eine schlangenfärmige Figur.
Was mir gleichzeitig noch auffiel, war die Lichtsituation, die m.M.n. viel zu undramatisch ist, wobei die Schatten, welche von den Dornen auf dem Rücken geworfen werden, so wirken, als seien sie durch das Feueer aus dem Drachenkopf motiviert. Das haut dann wiederum lichttechnisch nicht hin - das Umgebungslicht (fast weisser Himmel) ist viel zu dominierend, als daß hier auf einmal nur noch das Feuer aus dem Mund für die Schlagschatten verantwortlich sein könnte. Genaugenommen darf die dem Betrachter zugewandte Seite des Drachenkörpers nicht so im Dunkeln liegen, wenn wir den Rest der Szene beachten, insbesondere die Ausleuchtung der Frau.
Es stimmen also schon mal zwei Sachen nicht: Perspektive/Räumlichkeit
und Lichtsituation. Da ist dann die Blicksrichtung der beiden Protagonisten eigentlich sekundär und die zu beheben ist nur ein Herumdoktern an Symptomen.

Ich überlegte mir, wie man das Ganze anders arrangieren könne, ohne den Inhalt zu sehr auf den Kopf zu stellen, und kam dann zu folgender Skizze:
Na gut, das Bild ist natürlich jetzt komplett anders, aber der Inhalt eben nicht!
Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, die Ebene, auf der die beiden Protagonisten stehen, noch tiefer anzusethen, sodaß deren "Rand von den Beine nder Frau irgendwie kurz über Kniehöhe überschnitten wird. Oder man muß den Horizont weiter hoch setzen und die Frau etwas stärker aufsichtig darstellen (momentan sehen wir sie eigentlich aus gleicher Augenhöhe).
@rocko: Ich fand das Drachenbild mit dem Reiter eigentlich sogar schöner als das Letzte, dessen Perspektive ich grad gar nicht als sooo besonders wahrnehme. Insgesamt aber mag ich Deine kühle und helle Farbgebung im Moment sehr!

Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.