NonSpeedPaintings

Stellt Eure in Arbeit befindlichen oder fertigen 2D-Artworks hier aus, um sie diskutieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Euer Artwork in klassischen Techniken oder digital entstanden ist.
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schlummi
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Beitrag von schlummi » 10. Apr 2014, 19:23

Art.ful
Find ich richtig gut gelungen! Schöne Farben und glaubwürdige Atmo. Sehr nice! :)

Vyse
Schöne Backgrounds! :)
Von der Kaputtheit der Figur mal abgesehen, möchte ich die Beleuchtung bemängeln, die ich so gar nicht nachvolziehen kann... mitm Tümpel drumrum hat dieses Licht mMn nix zu tun... :?

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schlummi
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Beitrag von schlummi » 17. Apr 2014, 18:46

elduderino
Man weiss nicht so genau, wie es gewollt ist. Also in meine junge Jahre hab ich mit Ikonen bissl Geld verdient. Daher kenne ich einige Kanons. Die haben wenig bis nix mit Realismus zu tun... daher weiss ich nicht was Du erreichen möchtest. :roll:

Ok, ich versuch's mal. Erstmal, guckt Dein Jesus böse. Darf nicht sein. Nur traurig oder gütisch. Sonst sieht er bissl wie Rasputin aus. :D
Von realistischem her ist er bei Dir flach. Also seine Nasenspitze und Stirn müssen heller sein als Wangen oder gar Mundbereich. Das Augenweiss ist viel zu hell. Da sollen auch Schatten hin. Ein Trick aus akademischer Malerei: Lichtpunkt in den Pupillen soll das hellste Weiss in dem Bild sein.
Mal sehen, ob ich zeitnah ne OP hinkriege. ;)

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schlummi
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Beitrag von schlummi » 18. Apr 2014, 23:30

wieso erreichen? ich muss nichts erreichen, es ist für mich ne übung.
oh, habe mich wohl bissl missverständlich ausgedrückt... :)
Ich meine, um konstruktiv zu kommentieren, sollte man schon wissen, wo der Künsler hin will. Eben welches Ergebnis er erreichen möchte... vllt ist "erreichen" einfach das falsche Wort... ich nix deutsch sprechen :D

also, ne ganz schnelle OP. Nen zornigen Jesus kann ich nicht, er liebt mich doch!
Doch was Licht/Tonwerte betrifft, dürften meine Kritikpunkte klar sein. :)

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Beitrag von poxel » 24. Apr 2014, 08:33

Eigentlich sollte das hier ein phänomenales Bild werden, mit halb nackter Reiterin und epischen Dino-Kämpfen. Übrig geblieben ist nur noch der Dino, da mir die Reiterin auf seinem Rücken den Nerv geraubt hat und ich auch mittlerweile keine Lust mehr auf das Bild habe ;)

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Beitrag von Chinasky » 24. Apr 2014, 11:33

Zu der fehlenden Reiterin kann man ja nicht viel sagen - der Solo-Dino krankt an der fehlenden Farb- aber auch Licht-Regie. Die Farben kann man praktisch weglassen und ein Graustufen-Bild draus machen - um so auch die Tonwerte noch etwas genauer zu kontrollieren. Die Lichtregie indessen steht sich selbst im Weg: wenn ich das richtig interpretiere, bekommt der Lurch da einen Feuerball an den Kopf geballert: Meteorit oder magisches Geschoss oder was auch immer. Dieser Feuerball sollte dann aber auch tonwertmäßig einen tüchtigen Impact haben - wenn man direkt in ihn blickt, dann werden alle Objekte, die sich vor ihm befinden, zu bloßen dunkleren Silhouetten. Es geht nicht, daß die Zähne des Dinos da noch heller strahlen als der Feuerball.
Des weiteren muß auch der Rest des Dinos irgendwie entsprechend der Hauptlichtquelle ausgerendert werden. Woher soll das Licht kommen, das auf dem Schwanz liegt? Und warum werfen die Füße des Lurchs keine auf den Betrachter zulaufenden Schlagschatten entsprechend der Lichtsituation?

edit: amadey hat ja jetzt schon eigentlich ganz gut gezeigt, in welche Richtung man's weiterdenken könnte, da ich aber schon gestern vormittags das OP fertig hatte und dann bloß nicht mehr online kam, hänge ich meine Version des OP hier noch mit drunter. Ich hab das Bild einmal einfach komplett entsättigt und dann ein wenig entsprechend den obigen Angaben verändert. Der Punkt mit der Größe des Meteoriten war mir da nicht sooo wichtig - könnte ja halt auch ein Feuerball sein (das fällt alten Pen&Paper-Zockern immer zuerst ein ;) )...

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Zuletzt geändert von Chinasky am 25. Apr 2014, 03:46, insgesamt 1-mal geändert.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Beitrag von poxel » 24. Apr 2014, 11:54

Ach, Hank. Immer wieder zeigst du mir so offensichtliche Schwächen auf. Recht hast du mit dem Licht. Denn den Meteoriten hab ich irgendwann im malprozess einfach hinzugefügt, weil ich was im Hintergrund haben wollte und es mir passend erschien. Dass es mir aber die Lichtsituation gehörig durcheinanderwirbelt hab ich damals nicht bedacht. Ich bin ab dann aber immer wieder drüber gestolpert, da ich selbst verwirrt war, wie das Licht denn nun was bestrahlt.

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Beitrag von amadeus » 24. Apr 2014, 18:19

das problem liegt meiner meinung nach auch an der story ansich und wie du diese darstellen möchtest. den lichtball hab ich erst auf den zweiten blick erkannt (mit klarer lichtregie wäre dies zu beheben) aber meiner meinung nach muss du dich vor allem entscheiden was du zeigen möchtest: einen riesigen krassen dino (lass den hintergrund weg, titel darüber, typo links und rechts - und du hast ein schönes plakat), oder aber einen riesigen krassen feuerball (selbst ein grosser dino ist ein pups dagegen, mach den dino um ein vielfaches unwichtige, gegenlicht situation etc.)... beides zusammen konkurriert sich hier imo zu stark... :)

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Beitrag von Art.ful » 25. Apr 2014, 01:33

Ich hab kein Bock (und keine Zeit) mehr.......
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Ist zwar schade, dass das Bild mit nem Kompromiss endet, aber ich finde momentan einfach nicht die Zeit weiter zu machen, und das dauernd unfertig auf der Platte liegen zu haben macht mich fertig.
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Beitrag von Chinasky » 25. Apr 2014, 10:22

Art.ful
Wer das Bild sieht ohne die Vorgeschichte, den stört auch nicht das fehlende liegende Opfer. Insofern kann der sich dann ganz auf die wunderschön durchgerenderten Hautpartien konzentrieren, den schick funkelnden Robin auf der Schließe und das toll gemalte Gesicht! Das weich ausgeleuchtete Dekolletee möchte man ebenso wie den Bauchnabel streicheln, und der Kupferton des Dolches gibt dem ganzen Bild einen Touch von "Frühkultur". Sogar bei der Art, wie die Horizontlinie im Hintergrund das symmetrische Element hinter der Frau (Rücklehne einer Art Thron vielleicht?) schneidet, hast Du Sorgfalt walten lassen und auf schöne Negativformen geachtet. Ein sehr gelungenes Char-Portrait!
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Beitrag von Art.ful » 25. Apr 2014, 12:37

Ui, mit solch schmeichelnden Worten hab ich ja gar nicht gerechnet. Hat mich gerade breit grinsen lassen, danke! :)
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schlummi
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Beitrag von schlummi » 26. Apr 2014, 23:39

poxel
Den Feuerball ist mir erst nach Hanks Komment aufgefallen, hätt mich als eigenständige Form gar nicht gestört. Gegenlicht finde ich auch nicht zwingend. Bei den Farben könnte's auch ein Planet exakt zwischen zwei Sonnen sein. Was auch die diffuse Lichtsituation im Allgemeinen legitimieren würde. ;)

MMn. wenn man oberkörper deutlich aufhellt (weil so dunkle Schatten in dem grellen Licht nicht so natürlich erscheinen) und evtl. mit etwas komplimentärem farblich auflöckert, würde das Bild sehr davon gewinnen. :)
Was mich richtig stört, ist die kaputte Anatomie. Ab dem Becken hat das Tier gebrochene Wirbelsäule. Dazu kämen eingedrückte Rippen, nicht artgerechte Arme und laute Riesentumore... überall! Darum die halbnackte Reiterin unbedingt erforderlich! Da gugd man nie mehr auf die verkrümmelte Echse... ;) :D

Art.ful
Amen! :D
Schön gemacht! Die Hände sind für mich n Highlight! Und wenn man auf ihre Nasenspitze ne ganz kleine, unschuldige Mücke zeichnet, kriegt man das gewünschte Opfer! Und nebenbei wäre es auch nocht witzig! Ein quasi Wechselbad der Gefühle... jep. ;)

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ananas
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Beitrag von ananas » 27. Apr 2014, 12:07

ja doch artful - gerendert ist das bild ziemlich nice! das einzige was mich vielleicht "stört" ist das die meißten ränder so glatt sind. wenn du weißt was ich meine (ich weiß es selbst nicht so ganz genau, aber grad hab ich mir asugemalt das die ja zumindest minimal weicher sein könnten)


anythehow - habs gestern auch endlich mal wieder geschafft mich vor den rechner zu hauen und was zu malen.
dazu noch die skizze aus der bahn (=

grad bin ich sogar recht zufrieden mit dem bild, kritik ist aber sehr willkommen.
hab beim malen schon einiges gelernt, vermutlich sieht der ein oder andere aber bäume
die ich im wald nicht mehr gefunden habe :oops:

Bild

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Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 27. Apr 2014, 15:57

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;)
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Beitrag von schlummi » 28. Apr 2014, 16:50

ananas
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und m.E. ist die Alice a) zu klein und/oder b) von der Handlung nicht lesbar. Ich meine, was tut sie da? Weiss sie überhaupt, dass sie aufm Fuss eines Drachen sitzt? ;) :D

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ShivOr
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Beitrag von ShivOr » 28. Apr 2014, 22:37

( ͡°_ʖ ͡°)
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Beitrag von Syrus » 21. Mai 2014, 00:01

@Art.ful
Ist zwar schade, dass das Bild mit nem Kompromiss endet, aber ich finde momentan einfach nicht die Zeit weiter zu machen, und das dauernd unfertig auf der Platte liegen zu haben macht mich fertig.
Das kenn ich nur zu gut. :) Krass wie du dich entwickelst!

Ein Typ der gleich Schmerzen hat... "Beware of the Dog"

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Und ein etwas aufwändigeres Bild nach einer Idee die mir schon seit einiger Zeit im Hinterkopf herum schwirrte. Es hat mich einige Nerven gekostet und ich bin noch immer nich wirklich zufrieden damit, was solls. :)

"Hunting Success"

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ThomasVeil
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Beitrag von ThomasVeil » 29. Mai 2014, 00:03

Syrus: Schöne Bilder. Die Athmosphäre ist gelungen - man fühlt sich echt herein in die Wüste :)
Du könntest vielleicht etwas mehr kalt-warm kontraste benutzen, um das Sonnenlicht darzustellen und elemente besser voneinander zu trennen.

Noch ein letztes Bild von meinem einstigen Japantrip. Ich versuch dieses Jahr noch eine Art-In-Residenz dort zu kriegen. :D

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Beitrag von Syrus » 29. Mai 2014, 16:54

Hey Thomas, vielen Dank für deine Kritik! Du meinst damit sicherlich auch das die Schatten dann ehr ins bläuliche gehen, eben überall da wo die "Wärme" des Sonnenlichtes nicht hinfindet. In deinem Bild, was echt wiedermal sehr großartig ist, kann man das ja eigendlich auch schon gut sehen, finde ich. Da muss ich wirklich mal gezielt dran arbeiten, da mir bald viel Wüste bevor stehen wird. ;)

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ThomasVeil
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Beitrag von ThomasVeil » 31. Mai 2014, 01:47

Syrus hat geschrieben:Hey Thomas, vielen Dank für deine Kritik! Du meinst damit sicherlich auch das die Schatten dann ehr ins bläuliche gehen, eben überall da wo die "Wärme" des Sonnenlichtes nicht hinfindet. In deinem Bild, was echt wiedermal sehr großartig ist, kann man das ja eigendlich auch schon gut sehen, finde ich.
Danke! Yep - das mit den Schatten meine ich. Und auch andere Elemente (wie Rüstungsteile) könnten sich mehr von der Farbtemperatur her unterscheiden.
Ist kein "muss" aber wenn man zBsp. Wärme darstellen will, hilft der Kontrast.
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Andrej
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Beitrag von Andrej » 31. Mai 2014, 11:39

ThomasVeil- Super schönes Bild. Finde es sehr Interessant wie die Perspektive gewarpt ist. Das Motiv ist sehr ruhig und die Malweise und Augenführung sehr Dynamisch.
Finde auch gut wie der Detailgrad von der Mitte aus, nachlässt. Obschon das Dripping nicht so meins ist. Das ist mir dann zu viel "Virtuosität" auf einem Bild. Und ich muß immer gerade auf die dripping Spuren Schielen. Auch wäre es mir Farblich etwas zu Bunt. Mit einer restriktiveren Farbpalette kann man zwar auch ins extrem farbintensive und Leuchtkräftige rein, es reizt dann einen aber nicht mehr so von allen Seiten.

Eine Art-In-Residenz wär ja mal genial. Hoffe das klappt.

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Beitrag von Chinasky » 1. Jun 2014, 16:07

ThomasVeil
Mal wieder: Wow!

Syrus
Ich finde, bei Dir kristallisiert sich so ein ganz bestimmter Stil heraus, der mich an eine Mischung zwischen Haderer und Neuer Sachlichkeit erinnert. Man sieht den Illus die Arbeit an, die darin steckt und die einen Detailreichtum bietet, der wiederum an Wimmelbilder wie in manchen Kinder-Bilderbüchern denken läßt. Ich finde das spannend und auf jeden Fall guckt man sich Deine Sachen immer recht genau an. Das Problem, das die Bilder manchmal haben, hast Du eigentlich in dem anderen Thread, wo Du die Bleistiftskizze für den Troll (oder Ork?) postetest, schon selbst erkannt und analysiert: Du denkst schon bei der Vorzeichnung additiv im Sinne der Bildgegenstände.
Entsprechend sehen die Endresultate auch aus: das, was Dir beim Zeichnen an Gegenständen einfiel, ist in der finalen Bildversion auch komplett zu sehen - und muß sich irgendwie den (immer begrenzten) Bildraum untereinander teilen. Wie mir scheint, gehst Du dabei ziemlich skrupulös vor, indem Du all Deinen Ideen - als wären sie von Dir geliebte Kinder - ihr Recht zukommen und keine "über die Klinge springen" lassen möchtest. Bei einzelnen Figuren haut das noch relativ problemlos hin (auch wenn Fastart da durchaus ein paar richtige Hinweise gab), aber bei Mehrfigurenbildern wird's schwierig, weil kompositorisch immer unübersichtlicher. Der "Hunting success" ist dafür ein schönes Beispiel. Alle Figuren, die da zu sehen sind, sollten sozusagen "auf jeden Fall mit auf's Foto". So posieren sie da und gucken mit ihren herrlich originellen Gesichtern und Outfits in die Kamera, müssen aber irgendwie auch in die Umgebung integriert werden und sich also entsprechend verrenken wie der Typ mit dem Strohhut, der einen Gummiarm bräuchte, um sich so abstützen zu können (ähnliches anatomisches Problem übrigens bei der br Hand des Orks aus dem Charakter-Thread, aber das nur so nebenbei... ;) )
Du versuchst da sichtbar, schlechte Überschneidungen zu vermeiden - was Dir nicht immer ganz gelingt, was aber dort, wo es Dir bezgl. der Bildgegenstände doch gelingt, häufig dazu führt, dass sich unschöne Negativ-Formen ergeben. Beispiel wäre die Negativform rechts vom Kopf des großen Sandwurms: was an Landschaft im Hintergrund geboten wird, leidet unter Atemnot. ;) Auch sorgt die Priorität, alle "wichtigen" Elemente unterzubringen dafür, daß Du Probleme mit den Größenverhältnissen bekommst. Am deutlichsten wird das bei dem Dromedar. Dies ist eindeutig ein sehr kleines Exemplar, wenn man die perspektivische Verkleinerung der linken Figurengruppe in Relation zur rechten Figurengruppe als Maßstab verwendet. Denn die Anordung im Bildraum suggeriert, dass das Dromedar dem Betrachter ein ganzes Stück näher ist als die rechte Figurengruppe. Entsprechend größer müßte es sein. Hättest Du es größer gezeichnet, würde es freilich viel von den dahinter liegenden Details überdecken - und ausserdem würde der Wurmkopf kompositorisch eine zu starke Konkurrenz durch das Dromedar bekommen: er würde nicht mehr groß und massig genug wirken.
Das Dromedar ist abgesehen von der Größenproblematik auch als Shape schlecht in das Bild integriert. Wie sein Kopf umrandet wird von der Plane mit den Fleischfilets, und wie noch der Stiel des Fleischerbeils davor zurückschreckt, die Rückenlinie des Tiers zu tangieren - das alles fühlt sich nach Platzangst an. :D Der dunkle Schatten unterhalb des Kopfes, der da wie ein Soßenfleck auf der Bildkante hockt und sich weigert, Kontakt zu dem Gegenstand mit dem Schlauch dran aufzunehmen, macht die Liste der kompositorischen Schnitzer bezüglich des Dromedars vollständig.
Dabei braucht niemand das Dromedar! Es ist als erzählerisches Element für das Bild völlig überflüssig. Nähme man es weg, könnte man die linke untere Bildecke ganz anders nutzen. Eventuell könnte man sie sogar relativ frei lassen, um dem Auge mal einen Platz zum Ausruhen zu gewähren.

Ach übrigens - das fällt mir jetzt beim Schreiben gerade auf: Du könntest Schatten noch viel besser als kompositorisches Mittel einsetzen. Gerade bei so einer hell angestrahlten Wüstenszene sollten klare Schlagschatten vorherrschen. Du aber verschenkst dieses Potential und ziehst weich-diffuse Schatten vor. Ganz besonders deutlich zu erkennen an dem Schatten unter der Hintergrundfigur mit dem Reishut - aber es fiel mir zuerst bei dem "Soßenfleck" auf, dessen Diffusität sich mit der aus einzelnen Strichen ergebenden Textur des Sandbodens beißt. Dass Du die Lichtsituation bei der Vorzeichnung wahrscheinlich noch gar nicht so sehr im Hinterkopf hattest, kann man an dem Spaten erkennen, auf den sich eine Figur der rechten Vordergrund-Gruppe stützt, und der überhaupt keinen Schatten wirft.
Das ist prinzipiell nicht schlimm und ein Teil des Reizes Deiner Bilder stammt ja von dieser Orientierung am inhaltlichen Detail, die sich, wo nötig, einen Dreck um optischen Verismus schwert. Aber wenn Schattenwürfe nicht von Belang sind, dann sollte man sie auch nicht nachträglich hie und da noch mit einstreuen, denn dadurch wird die Einheitlichkeit gestört.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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