Es werde Licht!

Antworten
MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Es werde Licht!

Beitrag von MartinH. » 13. Mai 2007, 14:45

Die Suche hat mich nicht zu einem entsprechenden Thread geführt, also mach ich mal einen auf. Ich ziehe gerade in eine neue Wohnung und habe jetzt die Qual der Wahl bei der Lichtgestaltung. Was ist die optimale Beleuchtung für Wohnraum und Arbeitsplatz?
Aus liebe zu Geld und Umwelt möchte ich auf möglichst stromsparende Lösungen zurückgreifen. Etwas höhere Anschaffungskosten sollten sich da schnell rentiert haben. Ich hab mal versucht mich ein bisschen schlau zu lesen und das nonplusultra in Sachen Stromsparen beim Licht scheinen LED Lampen zu sein. Deren Verbrauch liegt bei 1 bis 3 Watt. Eine normale Glühbirne hat locker 60 bis 100 Watt. Die LED Lampen gibt es mittlerweile für verschiedene Fassungssysteme, z.B. auch als Ersatz für Halogenstrahler. Nur weis ich überhaupt nicht, wie dieses Licht wirkt und in welchen Lichttemperaturen es erhältlich ist. Kennt sich damit jemand aus?
Momentan tendiere ich zu einem Strahlersystem mit LEDs als Deckenleuchte und einer Rasterleuchte mit Leuchtstoffröhren (möglichst mit Vollspektrumlicht) für den Schreibtisch. Fürs Bett könnte ich mir ne normale Lampe mit gelber LED Leuchte gut vorstellen und als Schreibtisch Lampe für den PC vielleicht auch was warmes.
Was meint ihr? Habt ihr euch überhaupt schonmal ernsthaft Gedanken über eure Arbeitsplatzbeleuchtung und den Energieverbrauch gemacht? Wenn man da einmal kurz nachrechnet was man mit einer einzelnen Energiesparlampe spart, merkt man ganz schnell, das sich das lohnt.
Was mir noch fehlt, wären infos über EVGs (elektrische Vorschaltgeräte), über die Qualität von LED Licht und welche Lichttemperaturen sinnvoll zum arbeiten sind (6500K oder 5000K).
Kennt jemand diese länglichen Tageslichtlampen die ähnliche wie ne normale Schreibtischlampe funktionieren? Könnte sein das das Fotolampen sind. Wär sowas nicht geeignet ums an einer Staffelei zu befestigen?
Dann lasst mal hören wie ihr Licht in euer Dunkel bringt!

Benutzeravatar
Kassandra
Senior Member
Beiträge: 552
Registriert: 28. Mai 2006, 23:02
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Kassandra » 13. Mai 2007, 18:16

Ich war vor kurzem in einem Vortrag über Wohnungsbeleuchtung. Der war sehr aufschlussreich (hab mir allerdings leider nicht alles gemerkt).

Grundsätzlich wurde gesagt, am Arbeitsplatz immer Tageslichtlampen zu verwenden. Beim Fernseher/Computer sollte das umliegende Licht der Helligkeit des Bildschirms angepasst sein. Für meinen analogen Arbeitsplatz werde ich mir daher (wenn's dann mal so weit ist) eine gute Tageslichtlampe zulegen, und auf beide Seiten neben den Computer ganz leichte Lichtquellen hinstellen. Mein Bruder hat neben dem Bett Rosenquarz-artige Lampen, die zu schwach sind, um bei dem Licht gut lesen zu können - sowas in der Richtung.

Beim Rest der Wohnung ist es wichtig zu wissen, was für ein Raum es ist und wofür er verwendet wird. Wenn du darin aktiv sein willst, braucht er gute Ausleuchtung. Im Moment sind zwar Spots in der Decke beliebt, die kegelförmig nach unten strahlen, allerdings erleuchten die nur den Boden und nicht die Decke. Das erzeugt im Körper eine Dämmerungsstimmung (dunkler Himmer, unten Licht durch Sonnenuntergang) und man wird müde, ganz egal in welcher Verfassung man ist - lustigerweise war der Vortrag genau in so einem Raum. Bei Küche und Büro sollte man auf jeden Fall darauf achten. Bei den anderen Räumen dürfte es einem selbst überlassen sein. Sinnvoll sind nur mehrere verteilte Lichtquellen; bei den Räumen, die auch zum Relaxen oder für mehrere Zwecke verwendet werden, funktioniert das m.E. sehr gut - mit manchen setzt man Spots, ein paar setzen Akzente an der Wand oder im Raum und alle zusammen durchfluten den Raum mit Licht.

Über Lichttemperaturen hat der Vortragende auch gesprochen, das hab ich aber leider nicht mehr im Kopf. Nur, dass die meisten Lampen (im Vergleich zu Tageslichtlampen) zu schwach sind bzw. das Licht unnatürlich ist, weshalb der Körper nicht genug Licht aufnimmt und schnell müde wird.

MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Beitrag von MartinH. » 14. Mai 2007, 23:07

@Kassandra: Danke für die vielen Infos. Das mit dem müde werden, wenn die Decke nicht beleuchtet ist, macht absolut Sinn. Und da ich fast immer müde bin, sollte ich wohl mal darauf achten da was zu verbessern.

Glaub ich bestell mir mal bei ebay ne LED Leuchte mit E27 Sockel zum testen.


edit: ich frag mich gerade was passiert, wenn man ein 2000 Watt Leuchtmittel in ne Deckenlampe einsetzt X-].
das müsste sich doch fast schon wie echter Sonnenschein anfühlen, so heiß wie die Dinger werden.

Benutzeravatar
souly
Member
Beiträge: 103
Registriert: 29. Mai 2006, 12:41
Kontaktdaten:

Beitrag von souly » 17. Mai 2007, 17:22

Ich bin auch bei meiner neuen Wohnung am tüfteln.
Erstmal hab ich eine Tageslichtglühbirne von http://www.androv-medical.de/product.php/40/1/ ohne UV Anteil gekauft. Da fand ich den Vorteil, dass das E27 Gewinde quasi in jede normale Lampe passt, die mit 32Watt (quasi 130 Watt) ist allerdings so stark, da braucht man schon nen dämpfenden Lampenschirm. Vorschaltgerät ist schon im Sockel integriert.
Macht den Raum auf jeden Fall größer irgendwie auch räumlicher und Lesen ist schon angenehmer damit. Nun les ich allerdings gerade ein Buch über “Den Einfluss des Lichts auf Psyche und Körper” wo doch dringend empfohlen wird Tagelichtleuchtmittel mit UV Anteil zu kaufen (bzw. mindestens eine Stunde pro Tag ohne Brille/Sonnenbrille/Kontaktlinsen draußen zu sein), da die Strahlen scheinbar über die Augen an die Hypophyse im Gehirn geleitet werden --> Hormonausschüttung --> allerlei positive Auswirkungen. Ich glaub in Norwegen oder war’s Schweden? Werden Tageslichtlampen auch als Straßenlaternen genutzt, sollen auch gegen Depressionen sein.

Welche Kelvinstärke jetzt besonders gut zum Arbeiten ist weiß ich nicht. Der CRI (Colour Rendering Index) müsste wie ich das verstanden habe aber angeben wie genau das Licht die echten Farben wiedergibt, also 100 wäre theoretisch Sonnenlicht pur, da ist 95 denk ich schon ein guter Wert.

Bezüglich LED Leuchten hab ich leider noch nix gelesen.

Bei normalen Leuchtstoffröhren wird diskutiert ob die mit für Hyperaktivität verantwortlich sind.
Darell Boyd Harmon und Harry Wohlfarth sollen auch einige erstaunliche Experimente mit Schulkindern und Vollspektrumlicht + Wandfarben gemacht haben, wo nicht nur Sehstörungen sondern z.B. auch Haltungsstörungen und chronische Erschöpfung abgenommen haben soll.

Wandfaben sind auch ein faszinierendes Thema, in Amerika sollen die Gefängniszellen mittlerweile Kaugummirosa gestrichen sein, weil Aggressivität abbauend und Muskelkraft schwächend. Im Essener Zollverein ist auch gerade eine Ausstellung , u.a. ein Raum mit verschiedenen Farbleuchten. Man glaubt gar nicht was für Auwirkungen das auf die Gruppenstimmung hat, bei Grün hörten alle mittem im Satz auf zu Sprechen und (nichts ist besser als ein Gradient, außer zwei) bei Regenbogenverläufen haben sich alle gefreut wie kleine Kinder…

Benutzeravatar
Hexodus
Senior Member
Beiträge: 682
Registriert: 8. Jun 2006, 22:00
Wohnort: Mainz-Kastel
Kontaktdaten:

Beitrag von Hexodus » 7. Jun 2007, 00:53

Ich zeichne ausschließlich beim Mondschein und nur, wenn die Sterne richtig stehen. Darunter leidet mein Output ein wenig, aber was solls :D

MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Beitrag von MartinH. » 17. Jun 2007, 18:16

Zum Thema LED Lampen konnte ich nicht viel Gutes in Erfahrung bringen und hab mir desswegen doch keine gekauft. Scheint momentan mehr Spielerei zu sein.

Momentan hab ich in meiner neuen Wohnung eine provisorische Lösung, die mir aber nicht soo schlecht gefällt. Der PC steht in einem Raum mit großem Fenster nach Norden raus. Das Fenster hab ich mit einem Rollo verdunkelt und ziehe das nur zum Lesen oder Zeichnen (Schreibtisch steht direkt am Fenster) hoch. Ansonsten beleuchte ich den Raum entweder mit einer Walimex Tageslichtlampe in einer normalen Schreibtischlampe, die ich als Deckenstrahler missbrauche (also Decke anstrahlend, nicht wie ein Spot), oder mit einer Ikea Deckenlampe (glaube das gute Stück heißt Lock und hat 2,- Euro gekostet). Die Tageslichtlampe gibt sehr schön diffuses und relativ kaltes Licht. Dadurch das es auch aus Richtung des Fensters kommt, ist der Eindruck von echtem Tageslicht für mich relativ stark. Dabei scheint sehr wichtig zu sein, das das Licht diffus ist. In meinem alten Zimmer hing die Lampe einfach an der Decke und das Licht wirkte extrem künstlich.
In der Deckenlampe hab ich eine softtone Glühlampe (Sparlampe passte da leider nicht rein), die gibt ein relativ schwaches aber Gemütliches Licht.
Im Flur hängt ne Sparlampe und in der Küche ne normale Glühlampe, da brauch ich aber auch nur Nachts Licht, weil die Fenster viel Licht rein lassen.

Kennt jemand starke Energiesparlampen (ab einer Lichtleistung die einer 100 Watt Glühbirne entspricht), die aber nicht größer als eine gewöhnliche Glühlampe sind?

MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Beitrag von MartinH. » 16. Okt 2007, 19:32

Ich möchte den Thread nochmal um das Ergebnis eines kleinen Selbstversuches ergänzen. Wie ich im Thread über meinen Beamerkauf schon geschrieben habe, hatte ich seitdem ich das Gerät habe mein Fenster dauerhaft mit einem schwarzen Tuch verdunkelt um auch Tagsüber beispielsweise mal nen Film auf dem Beamer gucken zu können. Ich hatte jetzt also mehrere Wochen absolut kein Tageslicht mehr in meinem Arbeitszimmer und war gleichzeitig auch sehr viel zuhause. Teilweise hab ich wohl nichtmal 2 Stunden am Tag in irgendeiner Form Tageslicht abbekommen :D. Auch wenn ich in der Hinsicht wahrscheinlich sehr unempfindlich bin, da mich die winterliche Dunkelheit noch nie gestört hatte, muss ich sagen, das absolut nicht zu empfehlen ist. Ich war die letzte Woche permanent total müde, obwohl ich gar nicht mal so wenig geschlafen hab und auch nichts anstrengendes gemacht hab. Da hab ich irgendwann die Ursache beim Tageslichtentzug vermutet und dann doch mal wieder etwas Licht ins Zimmer gelassen und ich fühlte mich direkt irgendwie wacher.
Also, falls es jemanden interessiert, der Mensch braucht Tageslicht.

Ob eine Tageslichtlampe mit UV Licht Anteil genauso gut ist wie echtes Tageslicht werde ich sicher irgendwann nochmal testen ;).

Benutzeravatar
Kassandra
Senior Member
Beiträge: 552
Registriert: 28. Mai 2006, 23:02
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Kassandra » 18. Feb 2008, 01:50

Ich hol den Thread mal wieder hoch, weil ich mich mittlerweile mal wieder damit beschäftigt habe (will sagen, ich hab mir mal die Zeit genommen, meine angesammelten Infos zusammenzuschreiben).

Grundsätzlich bin ich jetzt um das Wissen weiser, dass die Bezeichnung "Tageslichtlampe" alleine nicht bedeutet, dass das Farbspektrum voll widergegeben wird - irreführende Namensgebung. Für künstlerische Tätigkeiten sollte man wohl wirklich Vollspektrumlampen verwenden.
Kaltes Licht, das zum Arbeiten gut ist, beginnt anscheinend bei 4000 Kelvin. Tageslicht ist 5800K, also würde ich, wenn's geht, eher nicht drunter gehen. Je höher die Farbtemperatur ist, desto höher sollte auch die Beleuchtungsstärkte sein. Bei Tageslicht-ähnlichen Zuständen sollten das mindestens 500 Lux sein, 1000 Lux ist ideal. Wenn man sich unsicher ist, sollte man da beim Leuchtmittelkauf immer das Datenblatt verlangen.

Ich kopier mal das rein, was ich mir zusammengeschrieben habe. Ein paar Sachen wiederholen sich von dem, was ich oben geschrieben habe. Ist auch mehr Richtung allgemeiner Wohnungsbeleuchtung gehalten, aber vielleicht interessiert sich ja wer dafür.

***

Licht gehört zu den wichtigen Faktoren, die unseren Organismus beeinflussen und aufleben lassen können. Jedoch können wir uns in unserem gefüllten Tagesablauf schon glücklich schätzen, wenn wir nur eine halbe Stunde bewusst ans Sonnenlicht gehen können. Meistens ist aber nicht einmal dies möglich, und wir verbringen einen Großteil des lichterfüllten Tages in Räumen – zu Hause, in der Arbeit, der Uni, Schule, etc.
Das Licht, das wir dort in uns aufnehmen, ist zwar weniger wünschenswert als Sonnenlicht, jedoch können wir durch gezielte Gestaltung der Raumbeleuchtung unserem Körper auch etwas Gutes tun indem wir das Licht den Aktivitäten anpassen, denen wir uns gerade hingeben. Oft ist es der Fall, dass für konzentriertes Arbeiten zu schwaches Licht verwendet wird. Dies führt zu Ermüdung, einer höheren Fehlerquote und vermehrten Arbeitsunfällen. Im Vergleich dazu steigt die Arbeitsleistung und der Elan, mit dem man sich ans Werk macht, bei guter Beleuchtung deutlich an.

Doch erst ein paar Infos zu natürlichem Tageslicht:
Licht beinhaltet verschiedene Farbbereiche. Die Lichtfarbe der Sonne ändert sich über den Erdentag hinweg – so erscheint es z.B. bei Sonnenaufgang rötlicher. Im natürlichen Sonnenlicht sind alle Farbbereiche annähernd gleich stark vertreten, mit einem Hang zum blauen Farbbereich. Die Lichtstärke beträgt ungefähr 5800 Kelvin.

Die handelsüblichen Leuchtkörper versuchen – mehr oder weniger stark bemüht und erfolgreich – das Tageslicht zu imitieren. Die meisten weisen jedoch einige Defizite verglichen mit Sonnelicht auf:

- Glühlampen und Halogenlicht haben einen hohen Rotanteil, jedoch fast kein Blau, und leuchten mit rund 2700 Kelvin. Dies erinnert an Lagerfeuerlicht oder das Licht des Sonnenuntergangs. Dieses warme Licht wirkt gemütlich und einschläfernd. Sie haben eine geringe Lichtausbeute, da 97% der Energie in Wärme umgewandelt wird.
- Energiesparlampen weisen niedrige Farbspitzen auf, sowie einen höheren Blau- als Rotanteil, was dem Tageslicht nahe kommt. Dadurch, dass sie durch die Farbspitzen definiert werden (und nicht durch eine gleichmäßige Farbkurve) gibt es jedoch noch immer deutliche Unterschiede zum natürlichen Sonnenlicht. Daher werden Farben nicht korrekt dargestellt und es kann zu Problemen bei Sehaufgaben und Farberkennung kommen.
Energiesparlampen haben weiters eine lange Brenndauer und sind in Lichtfarben von 2300 bis 7000 Kelvin erhältlich. Aufgrund des Quecksilbergehalts dürfen Energiesparlampen nicht im Hausmüll landen!
- Vollspektrumlampen enthalten in ihrem Farbmuster auch die Farbanteile, die, da sie vom menschlichen Auge großteils nicht wahrgenommen werden, in Energiesparlampen fehlen. Sie imitieren das Mittagslicht am Besten, weshalb durch sie eine sehr gute Farbwidergabe erreicht wird. Sie strahlen mit rund 6500 Kelvin und werden als gesundheitsfördernd beworben. Die Licht- und Farbwechsel des Tagesablaufes geben sie jedoch nicht wider.

Dies eröffnet einige Wege, die eigene Raumbeleuchtung zu gestalten. Denn wichtig ist: Tageslicht sollte nicht als Allheilmittel gesehen werden. Jedes Leuchtmittel ist sinnvoll, nur sein Einsatz kann falsch sein.
So soll für Wohn- und Schlafräume warmes Licht verwendet werden (etwa 2700 Kelvin), da kaltes Licht zu Schlafproblemen führen kann. Für Arbeitsräume und Räume, in denen Aktivität vorherrschen soll, ist Tageslicht bzw. kaltes Licht ideal, da es belebend wirkt.
Auch sollte man beachten, dass das Beleuchtungsniveau abhängig vom Lebensalter ist; in den jungen Jahren hat man weniger Lichtenergiebedarf als im Alter. Auch nimmt die Blendempfindlichkeit zu.

Einige Hinweise zur Raumbeleuchtung:
- Eine gleichmäßige Ausleuchtung ist nicht immer wünschenswert, da sie Orientierungslosigkeit vermittelt. Ein vielfach genutzter Raum sollte daher eine Grundbeleuchtung haben, sowie die Möglichkeit geben weitere Lichtakzente zu setzen.
- Zwar sind in der Decke installierte Spots, die auf den Boden strahlen, seit einiger Zeit in Mode, jedoch verursachen sie, dass die Decke dunkel bleibt. Dies erzeugt eine Höhlenstimmung und erinnert an das Licht bei Sonnenuntergang oder an bewölkten Tagen – was sich in der Stimmung der im Raum befindlichen Menschen widerspiegelt. Besser ist es, die Decke indirekt zu beleuchten.
- Bei längerem, konzentriertem Blick auf einzelne Flächen (Fernsehen, Computerarbeit, Lesen) sollte es keinen zu starken Kontrast zwischen der Fläche und der unmittelbaren Raumumgebung geben, da sonst das Auge schnell ermüdet. Schwache Leuchten hinter dem Fernseher/Computer, sowie eine Leselampe, die auch die Umgebung leicht ausleuchtet, sind ideal.
- Spiegel (z.B. im Bad) beleuchtet man am Besten gleichmäßig durch beidseitig angebrachte Leuchten, so dass keine störenden Schatten ins Gesicht geworfen werden.
- Auch in der Küche sollten zusätzlich zur Grundbeleuchtung die Arbeitsflächen durch starkes Licht ausgeleuchtet werden – so, dass man nicht im eigenen Schatten arbeitet.

So sollte man die Räume, die man regelmäßig in seinem Tageswandel aufsucht, bewusst auf ihre Beleuchtung hin betrachten und versuchen, sie den in ihnen verrichteten Tätigkeiten anzupassen – und immer dort für Veränderungen offen sein, wo es nötig ist. Fiat lux.

Benutzeravatar
Spikespine
Senior Member
Beiträge: 451
Registriert: 23. Jun 2006, 19:50

Beitrag von Spikespine » 18. Feb 2008, 13:22

ui, danke Kassandra. Wirklich interessant zu lesen, vor allem, wenn man sich mit dem Thema noch nie beschäftigt hat! :)

Benutzeravatar
sock
Newbie
Beiträge: 47
Registriert: 29. Mai 2006, 05:59
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von sock » 19. Feb 2008, 15:37

ja, interessantes und wichtiges thema, thx for the info...
zur frage nach einer arbeitsplatz-beleuchtung kann ich ne persönliche empfehlung abgeben, ich hab seit geraumer zeit so eine tageslichtlampe im einsatz und woah das macht schon viel her! das licht war am anfang vielleicht ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber ist gerade für durchgearbeitete nächte ein traum.

amazon-link von der lampe die ich verwende:
verilux "happy eyes" 24 watt
*yiff* *yiff*

Benutzeravatar
Drakath
Member
Beiträge: 52
Registriert: 1. Jun 2006, 20:23
Wohnort: HB/HH
Kontaktdaten:

Beitrag von Drakath » 19. Feb 2008, 16:27

Fühl mich jetzt ganz primitiv mit meinen, an nackten Fassungen geschraubten, 25 Cent 60 Watt Glühbirnen Zuhause.

Mal im Ernst, wenn's dunkel wird arbeite ich eh kaum noch (meist nur Routinearbeiten), weil ich mich Vormittags am besten konzentrieren kann. Von daher hab ich noch nie über das Thema nachgedacht...
"Versau nie eine gute Geschichte durch die Wahrheit." [Mark Brandon Read]

Benutzeravatar
sock
Newbie
Beiträge: 47
Registriert: 29. Mai 2006, 05:59
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von sock » 20. Feb 2008, 01:59

i'm gattung poor human der erst ab 22.00 seine konzentration findet hehe :)
*yiff* *yiff*

moki
Member
Beiträge: 152
Registriert: 30. Jul 2007, 12:33
Wohnort: Dresden

Beitrag von moki » 20. Feb 2008, 14:41

Sehr schhön zu lesen, Kassandra. Wenn ich mal in die Verlegenheit komme, ein Zimmer neu zu beleuchten, werd ich dran denken.
Beim digitalen Malen finde ich die Beleuchtung nicht soo wichtig und da ich nur selten zu Stift und Pinsel greife, hab ich auch bloß eine normale 60W Schreibtischlampe, so ausgerichtet dass sie mich nicht blendet und schön die Decke anstrahlt (ganz wichtig! wenns von oben dunkel ist, schlaf ich auf der Stelle ein)... Die weiße (naja, hellgraue ;) ) Wand reflektiert auch gut genug um den ganzen Raum ordentlich auszuleuchten, so dass ich zumindest nicht in meiner Lichtinsel am Schreibtisch sitze... solche feinen Sachen wie Vollspektrumbeleuchtung halte ich eigentlich für übertrieben, wenn man nicht grade professionell künstlerisch arbeitet. Wenn ich allerhöchstens 3-4 Stunden am Tag und nur aus Spaß an der Freude male, reicht mir auch eine ordentlich ausgerichtete (!) Beleuchtung mit handelsüblichen 60 Watt Birnen...
Ich bin aber auch immer nachts am produktivsten. Vormittag geht schonmal garnicht, da wird geschlafen wenns nix Dringendes zu tun gibt... so lebe ich vermutlich ziemlich ungesund, weil ich grade im Winter bloss nochmittags ein paar Stunden Tageslicht sehe und selbst das fast nur durchs Fenster, aber mit Vernunft ist bei mir nunmal nix zu machen, solange ich mich dabei wohl fühle... ;)

MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Beitrag von MartinH. » 22. Feb 2008, 01:04

Danke fürs zusammenschreiben Kassandra!

Ich hab eine Tageslichtlampe von einem Foto-Versand:
http://foto-walser.biz/shop/default.asp ... T=1&IT=110
Kann man da erkennen ob das angenehmes Vollspektrum-Licht ist, oder ob die einfach nur 6500K Farbtemperatur hat? Auf jeden Fall flackert sie ab und zu und das nervt mich. Sind die Lampen von http://www.androv-medical.de/ flackerfrei?

Die Variante mit 450W Lichtleistung würde mich ja mal interessieren:
http://foto-walser.biz/shop/default.asp ... T=1&IT=125

Benutzeravatar
Kassandra
Senior Member
Beiträge: 552
Registriert: 28. Mai 2006, 23:02
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Kassandra » 22. Feb 2008, 03:23

Soweit ich das sehe, ist das eine normale Tageslichtlampe, nachdem weder Vollspektrum noch der Farbwiedergabe-Wert dabeisteht.

Die mit 450W dürfte dich schon gut wachhalten ;)
Ich würd aber trotz der hohen Wattzahl eher zu Vollspektrumlampen tendieren - mehr Lumen bringen keine bessere Farbwiedergabe (glaube ich). Die Farbwiedergabe soll bei mindestens 92 liegen, wenn ich mich recht erinnere.

(Androv kenn ich nicht. Bin im Moment selber noch sehr theoretisch unterwegs, werd aber demnächst viele Lampen in meiner Wohnung rumtauschen.)

MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Beitrag von MartinH. » 26. Feb 2008, 10:35

Gut das du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Ich hab jetzt mal nachgefragt, hier die Antwort:
vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Produkten.
Die Spiral-Tageslichtlampen geben nicht das volle Farbspektrum wieder.
Zu dem CRI haben wir leider keine Angaben.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

Scheiße, dann hab ich die ganze Zeit in der Illusion gelebt eine ordentliche Lampe zu haben :(.

Was mich zu der nächsten Frage bringt. Wie "addieren" sich Lichtquellen? Wenn ich z.b. 3 Lampen die einer 150 Watt Glühlampe entsprechen sollen mit einer einzelnen 450 Watt Lampe vergleiche, sind die dann gleich hell? Oder muss ich nach den Lumen Zahlen gehen? Kann man die einfach linear addieren?

Benutzeravatar
Kassandra
Senior Member
Beiträge: 552
Registriert: 28. Mai 2006, 23:02
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Kassandra » 26. Feb 2008, 18:06

Was ich so grob gelesen habe, kann man die Lumen-Zahlen addieren, allerdings gibt es einen Qualitätsverlust bei mehreren Lichtquellen (hab nix eindeutiges gefunden, wie viel das allerdings ist - schwankt zwischen 20 und 50%). Dürfte sich also nicht auszahlen, mehrere schwächere Lichtquellen zu verwenden, wenn es dir rein um die Hellligkeit geht (gemütlicher sind natürlich mehrere Lichtquellen - ich hab im Moment in jedem Zimmer eine Lichtquelle, und bin damit nicht besonders zufrieden).

MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Beitrag von MartinH. » 27. Feb 2008, 00:17

Mein Traum wäre eine Lösung die alles abdeckt: angenehme Wohn- und Arbeitsbeleuchtung, farbechtes Vollspektrum Licht zum malen und gleichzeitig noch flexible Lampen die ich als Scheinwerfer zum fotografieren einsetzen kann.
Qualitätsverlust bei mehreren Lichtquellen, bezieht sich das auf die Helligkeit, oder den CRI?

Benutzeravatar
Kassandra
Senior Member
Beiträge: 552
Registriert: 28. Mai 2006, 23:02
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Kassandra » 28. Feb 2008, 15:15

Hauptsächlich auf die Helligkeit, glaube ich. Den CRI kann man sowieso nicht einfach so addieren, wüsste auch keine Formel dafür.

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder