Growing Earth - Good Bye Pangea!

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 8. Jan 2008, 16:14

Tja, das glühend heiße Innere der Erde ... das ist so ein Punkt, für den ich in meiner geologischen Lektüre bisher auch keine wirklich greifbare Erklärung finden konnte. Es existiert ja das Bild von der glühend heißen Erde, die dann langsam abkühlt. Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass ein so gigantisch großer Körper, wenn seine Oberfläche erst Mal erstarrt ist, über einen sehr langen Zeitraum abkühlt. Die Frage ist, warum die Erde überhaupt irgendwann glühend heiß gewesen sein soll. Was ich dazu bisher in Erfahrung bringen konnte, wird das wohl zum einen wirklich auf radioaktiven Zerfall aber vor allem auf zahlreiche Kollisionen mit anderen Himmelkörpern zurückgeführt. Das Meteoritenbombardement in der Frühzeit der Erde soll den Planeten demnach langsam aufgeheizt haben. Und dann ist da ja noch die Theorie von der Kollision mit einem Himmelskörper der Größe von Mars, aus dem unser Mond entstanden sein könnte. Spätestens dieser Aufprall dürfe eine Menge Wärmeenergie erzeugt haben. So ganz kann ich mir das aber auch nicht vorstellen. Ich versuche mir eine Steinkugel vorzustellen, die man so lange mit Kieselsteinen beschießt, bis sie glühend und flüssig wird...

Na ja, vielleicht sind das auch Dinge, die man aus seiner Micro-Perspektive nicht wirklich gut beurteilen kann.
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Beitrag von Artdek » 8. Jan 2008, 20:54

Digitaldecoy schrieb:
Das würde aber bedeuten, dass die Erde erst seit 185 Millionen Jahren wächst. Was hat sie dann die restlichen (geschätzten) 4,325 Milliarden Jahre ihrer Existenz gemacht, frage ich mich.
Das mag so aussehen, wenn man sich die Erde anschaut. Doch wie ich bereits oben schon erwähnte, muss nach der Expanding Earth Theory das Wasser in die neuen Gebiete "hineingelaufen" sein. Alle älteren Teile der Erde sind NICHT MEHR unter Wasser.

Im BAUT Forum verwies Brodix für Neil Adams auf dieses Essay:
http://www.brojon.org/frontpage/WHAT_RE ... SAURS.html

Es lohnt sich wirklich, dort hineinzulesen, denn dem Autor gelingt eine brilliante Verbindung von sonst seperat arbeitenden Fachgebieten. Tatsächlich stützt es die Expanding Earth Theory ohne sie auch nur zu erwähnen. Es erklärt zudem einige offene Fragen.

Alex_D schrieb:
ich kann einen wagen aber sehr wohl ziehen, mit einem seil in meiner hand. wenn schon, dann drückt sich das pferdchen vom erdboden ab, so wie ich es tue, wenn ich den wagen ziehe. das ist für mich aber kein beweis für diesen stuß über einen kosmischen druck.
Stimmt, Alex. Jetzt wird es mir klar. Das ist echt eine super Gegendarstellung. So völlig logisch und natürlich formuliert. Man nimmt das Seil in die Hand und zieht dran. Dann bewegt sich der Wagen, denn der Wagen hängt am Seil, und das Seil bewegt sich und der Wagen auch. Nur das erklärt, warum die Gravitation der Masseschwerpunkte und die Quantentheorie noch immer nicht vereinbar sind. Damit ist die Idee vom "kosmischen Druck", wie du so schön formulierst, völlig aus den Angeln gehoben.
das passt mit der ausdehnung des universums, oder zumindest seiner häufchen ja schlecht zusammen.
Vielleicht ist die Idee des sich ausdehnenden Universums auch nicht ganz richtig. Daran schon gedacht? Aber abgesehen davon kann sich ein Universum ausdehnen und dennoch könnte Gravitation wie eine Art Druck agieren. Das Zauberwort hier heißt "Bewegung".
Wenn du ein Glas Wasser ausreichend schnell mit deinem Arm vertikal zum Boden schwingst, dann drück es das Wasser in das Glas, obwohl es nach gängiger Meinung von der Erde zum Boden gezogen werden müsste.
Ein Fussball, der sich ausreichend schnell um sich selbst dreht, bekommt eine ovale Form - er tendiert zur Ausdehnung, während seine feste Lederhaute die Luft darin weiterhin zusammenhält.
Vielleicht bewegen sich die Galaxien mit einer solchen Geschwindigkeit, dass sie entgegen dem bekannten Sinn der Gravitation auseinander trifften. Doch vielleicht ist es auch eine fehlerhafte Messung und Licht verliert auf dem Weg von einem Punkt zum anderen an Energie. Dann würden uns sterbende Galaxien weiter weg erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind. Eigentlich alles schwer zu sagen, solange wir noch immer auf dem gleichen Planeten hocken.

Nur weil man von seinem Sessel aus nicht sehen kann, wer sich im anderen Zimmer befindet, bedeutet es nicht, dass da niemand ist.
Ich sag ja nicht, dass die Idee, Gravitation sei eine Art Druck, nun das Non-Plus-Ultra der Physik darstellt. Ich meine nur, dass man Gravitation noch nicht ausreichend enträtselt hat, um neue Ideen gleich als "Stuss" abzutun, als wäre es Blasphemie oder sowas. Wir leben doch nicht im Mittelalter.
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Beitrag von Gorm » 8. Jan 2008, 22:52

@Daniel
Na, wenn man eine Steinkugel in ein Vakuum hängt und sie mit Kieselsteinen bombardiert muss ja freilich die Energie irgendwohin, weg kann sie ja nicht, also hat man einen schönen Thermoskanneneffekt und das Ding bleibt gaaaanz lange heiß bzw zerschmilzt irgendwann. Da das Weltall kein perfektes Vakuum ist (sonst würde Temperaturlosigkeit herrschen, es herrschen aber eben gerade diese -273°) gibt es natürlich überall kleine Teilchen die diese Energiespeicherung beeinflussen, das schmutzige Vakuum hat aber bisher schon saubere Dienste geleistet ;) Schließlich ist es unglaublich kalt auf unserer Erde, die Geringste Temperatur beträgt -273°, auf unserer Erde haben wir +20°... Im Anbetracht dass es Temperaturen im Weltall gibt die mehrere Millionen Grad heiß sind ist es echt absolut frostig bei uns, ein Riesenglück dass wir in der Temperaturspanne liegen in der Wasser weder Eis noch Gas ist, das ist ja extrem unwahrscheinlich dass das passiert.

Wie dem auch sei, ich halte die gängige Meinung dass die Erde eine mehr oder weniger solide Kugel aus Sternenstaub die in der Mitte heiß ist für wirklich super vertretbar.

@Artdek
"Wenn du ein Glas Wasser ausreichend schnell mit deinem Arm vertikal zum Boden schwingst, dann drück es das Wasser in das Glas, obwohl es nach gängiger Meinung von der Erde zum Boden gezogen werden müsste."

Den Satz verstehe ich nicht, wie meinst du das mit "von der Erde zum Boden"?

"Ein Fussball, der sich ausreichend schnell um sich selbst dreht, bekommt eine ovale Form - er tendiert zur Ausdehnung, während seine feste Lederhaute die Luft darin weiterhin zusammenhält."

Der tendiert doch nicht zur Ausdehnung sondern ist schlicht und einfach träge, Trägheit der Masse usw usf, korrigiere mich wenn du was anderes meinst. Außerdem passiert doch genau das auch mit der Erde, sie ist ja keine Kugel, sondern mehr ein Rotationselipsoid. Aber ausdehnen tut sich da ja auch nix.

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Beitrag von Artdek » 8. Jan 2008, 23:11

@Gorm
Von der Erde zum Boden bedeutet schlicht, dass die Erdanziehungskraft dafür sorgen müsste, dass das Wasser zum Boden fällt.

Ich verstehe deinen Punkt nicht. Was willst du damit ausdrücken?
Kannst du den Unterschied zwischen Trägheit und Ausdehnung näher erklären?
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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jan 2008, 10:19

@ Artdek:
Das mag so aussehen, wenn man sich die Erde anschaut. Doch wie ich bereits oben schon erwähnte, muss nach der Expanding Earth Theory das Wasser in die neuen Gebiete "hineingelaufen" sein. Alle älteren Teile der Erde sind NICHT MEHR unter Wasser.
Ja, Artdek, ich weiß, dass die Erde gute 4,5 Milliarden Jahre alt ist. Deshalb frage ich ja, warum sie geschätzte 4,325 Milliarden Jahre lang nicht gewachsen ist und (in geologischen Dimensionen gedacht) erst "kürzlich" angefangen hat zu wachsen. Ist doch eine Interessante Frage, oder?

Jetzt könnte man natürlich sagen, dass dieses Phänomen der Theorie nicht im Wege steht, denn es kann ja einfach einen Grund dafür geben, den wir jetzt noch nicht kennen. ABER, die Growing Earth Anhänger stellen sich die Entstehung eines Planeten vor wie das Wachstum eines riesigen Kristalls. Das heißt, die Erde müsste irgendwann Mal ganz klein angefangen haben, dann müsste sie auf die Hälfte ihrer heutigen Größe angewachsen sein, dann hätte ihr Wachstum aufhören müssen, dann hätte sie Milliarden von Jahren in diesem Zustand verharren müssen (zwischendurch hätte sich noch irgendwie eine geschlossene Granitkruste bilden müssen, was nur möglich ist, wenn der Planet irgendwann mal flüssig war) und dann, vor ca. 185 Millionen Jahren, überlegt sich der Planet auf einmal, wieder zu wachsen und das exponentiell. Das alles könnte man ja eventuell noch irgendwie erklären aber gerade die Growing Earth Anhänger machen sich darüber lustig, dass ,nach der Plattentektonik, die Kontinente willkürlich umherrgeschwommen sind, präsentieren auf ihrer Seite jedoch ein Modell, nach dem der Planet völlig willkürlich wächst oder auch nicht wächst.

Aber gut, ich denke der richtige Weg ist in diesem Fall ohnehin nicht, verschiedene Gedankenmodelle gegeneinander antreten zu lassen. Der einzig wahre Weg ist, die FAKTEN auszuwerten, die man auf der Erde finden kann. Die einfachste Methode, die Growing Earth Theorie abzuschmettern besteht immer noch darin, dass sich ihrzufolge keine Subduktion auf diesem Planeten abspielen dürfte. Dafür gibt es aber haufenweise Beweise und daher ist es reine Liebhaberei, sich überhaupt mit dieser Theorie zu beschäftigen.

@ Gorm:

Es ist ja nicht so, dass ein Körper im Vakuum keine Energie abgeben könnte (Licht, Wärmestrahlung). Immerhin IST die Erde ja vom glühenden Lavaball zu einer Ihr heute ähnlichen Form abgekühlt. Was natürlich stimmt ist, dass sobald die Außenhaut abgekühlt ist, das Innere wesentlich schwerer abkühlen dürfte. Ich kann mir ja auch wirklich gut vorstellen, dass die Erde Mal glühend heiß war und jetz einfach über Millionen von Jahren langsam abkühlt. Nur, wie es zu dem glühenden Zustand gekommen ist, DAS frage ich mich halt. Ich meine, man muss sich vor Augen halten, wie die Himmelskörper nach gängiger Lehrmeinung entstanden sind - kosmischer Staub hat sich langsam an bestimmten Punkten gesammelt und je größer so eine Ansammlung wurde, desto mehr Material hat sie eingesammelt. Klingt plausibel, aber was bringt einen riesigen Schutthaufen wie die junge Erde dazu, komplett flüssig zu werden? Das kann ich mir halt nicht vorstellen. Ich bin ja auch durchaus bereit, das auf meine mangelnde Vorstellungskraft zurückzuführen aber lieber wäre es mir natürlich, wenn jemand Schlaues da eine schöne Theorie zu hätte.
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Noren
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Beitrag von Noren » 9. Jan 2008, 11:29

Ueber die Schlauheit der postenden Personen kann ich jetzt nichts sagen aber hier gibt es ein paar Ansaetze, falls die noch unbekannt sein sollten:
http://www.wer-weiss-was.de/theme199/ar ... 90042.html
http://de.answers.yahoo.com/question/in ... 625AAy3CLu
http://de.answers.yahoo.com/question/in ... 827AAo6oxH

Edit: Leider nur altbekanntes und keine neue, einleuchtende Theorie zum Wohlfuehlen. ;)
Auch etwas an der Frage vorbei, aber ich denke man kann sich trotzdem was rausziehen. Hatte jetzt nur nach Erde, Druck, und fluessig gegoogelt.

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Beitrag von Gorm » 9. Jan 2008, 12:53

Artdek hat geschrieben:@Gorm
Von der Erde zum Boden bedeutet schlicht, dass die Erdanziehungskraft dafür sorgen müsste, dass das Wasser zum Boden fällt.

Ich verstehe deinen Punkt nicht. Was willst du damit ausdrücken?
Kannst du den Unterschied zwischen Trägheit und Ausdehnung näher erklären?
Naja, das macht das Wasser doch? Nur das Glas ist einfach schneller als das Wasser. Ich sehe da absolut keinen Widerspruch zur Gravitationslehre.

Naja, und Trägheit und Ausdehnung haben auch überhaupt nichts miteinander zu tun :?
Trägheit kommt durch die Fliegkraft zustande (naja, eigentlich andersrum, der Körper ist der Fliehkraft ausgesetzt weil er träge ist) und das ist wie der Name schon sagt eine Kraft. Der Einzige zusammenhang der beiden ist, dass Ausdehnung entweder eine Kraft oder Energie benötigt, aber wenn man eine Kraft hat hat man noch lange keine Ausdehnung. Desweiteren kann man die Erde nicht mit einem Luftballon vergleichen, der, wenn er rotiert, sich ja wirklich "ausdehnt" durch eben diese Fliehkräfte, aber das auch nur weil er aus einem elastischen Material ist. Die Erde ist da ja mehr ein Knetbällchen was sich verformt und dann halt ein Rotationselipsoid ist und bleibt (wohlgemerkt hat das aber keinerlei Einfluss auf das Volumen, dadurch wächst überhauptnix!)

Und selbst WENN die Trägheit die Erde vergrößern würde, würde sie nicht wie ein aufgeblasener Luftballon wachsen sondern irgendwann annähernd eine Scheibe sein... womit wir wieder im Mittelalter wären

@Digitaldecoy
Hmm, ok, ich verstehe was du meinst, aber ich denke, dass es schon so gewesen sein wird, einmal der Druck im inneren der Erde der die Zerfallsprozesse in Gang bringt und zum anderen die kinetische Energie die auf die Erde einwirkte.
Kennst du diese Alpha Centauri Sendung?:
http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v= ... =050202.rm

Die Sendung kann ich nur jedem empfehlen, ich verschlinge da jede Folge

"Wir können das Universum nicht erklären, sondern nur beschreiben; und wir wissen nicht, ob unsere Theorien wahr sind, wir wissen nur, dass sie nicht falsch sind." - Harald Lesch

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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jan 2008, 15:52

Wie gesagt, dass Abkühlen über diesen sehr langen Zeitraum kann ich mir auch sehr gut vorstellen. Der Ansatz, dass sich in der Schmelze dann Eisen/Nickel im Erdinneren gesammelt haben und beim Erstarren weitere Wärme abgeben finde ich auch nachvollziehbar.

Aber wie der glühende Zustand ursprünglich ausgelöst wurde, das mag ich mir noch nicht so recht vorstellen können.

Z.B. die Sache mit dem Druck durch die Gravitation:

Es wird immer so getan, als käme die Gravitation aus dem Zentrum der Erde und alles würde in diese Richtung gedrückt. Fakt ist aber, dass die Gravitation von Masse ausgeht. Wenn ich neben einem Berg stehe, dann zieht mich dieser seitlich zu sich hin, genau so, wie die Erde mich (im gemittelten Ergebnis) nach unten anzieht. Wenn ich tief in die Erde grabe, dann ziehen die Ermassen über mir mich ebenfalls an (gemittelt nach oben) und wenn ich in den Erdmittelpunkt gelangen könnte, dann würde dort aus allen Richtungen die Gravitation der um mich herum verteilten Massen an mir ziehen und sich gegenseitig aufheben. Je näher ich dem Erdkern komme, desto schwächer würde also die Kraft werden, die mich ins Zentrum des Planeten zieht.

Und dieser "Druck":

Ich habe mich letztens gefragt, wo eigentlich die Energie herkommt, die es einem Magneten ermöglicht, einen anderen Magneten auf sich schweben zu lassen (wenn zwei gleiche Pole aufeinander gerichtet werden). Ich dachte, da würde doch ständig Energie benötigt, damit der obere Magnet da schweben kann. Aber das ist falsch. Schließlich kostet es ja auch keine Energie, einen Gegenstand auf einem Tisch liegen zu lassen. Oder hat schon Mal jemand beobachtet, dass eine Tischplatte warm wurde, weil ein schweres Buch darauf liegt? Warum soll es also im Erdinneren heiß dadurch werden, dass Steine übereinander liegen? Gut, wenn man zehn Kilometer Gestein über sich liegen hat, dann würde man eine Menge Energie benötigen, um aufzustehen, aber in einem stabilen Zustand entsteht einfach durch das reine Daliegen ja keine Energie und dadurch auch keine Wärme. Nein, Wärme würde nur entstehen, wenn Bewegungsenergie durch Verformung (Aufprall) in Wärmeenergie umgewandelt würde. Ok, Meteoriten prallen also auf die Oberfläche der Erde. Ihre Bewegungsenergie wird in Wärmeenergie umgewandelt - an der OBERFLÄCHE. Dort sind die Bedingungen ideal, um diese Wärme direkt wieder ins All oder zumindest in die rudimentäre Atmosphäre abzugeben, aber nein, die Energie heizt locker Mal das GESAMTE VOLUMEN des Planeten auf. Und das, obwohl der Mantel des Planeten ein miserabler Wärmeleiter ist?

Ich frage noch Mal: kann sich jemand hier bildlich vorstellen, wie man einen großen Felsbrocken so lange mit Sandkörnern beschießt, bis dieser komplett flüssig wird?
Zuletzt geändert von digitaldecoy am 9. Jan 2008, 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Artdek » 9. Jan 2008, 15:57

@Gorm
Ich verstehe immernoch nicht, wo jetzt dein Problem lag. Du sagst es ja selbst.
Ich widersprech auch der Gravitationslehre gar nicht.

@Alex
Hab ich's mir doch gedacht, dass es bei dir eher was persönliches ist als ein Interesse an der Wahrheitsfindung im Thema. Ich kann zwar verstehen, woher das kommt. Nicht aber, warum gerade so ein talentierter Kerl wie du sich auf so ein dumpfes Vermittlungsniveau herablassen muss.
Zwar scheint es dir, als würde ich alles anzweifeln, aber das ist eben nur Schein. Ich habe fest Überzeugungen und so manch gutes Argument. Woher glaubst du denn, kommt meine Kraft für das alles? Ich gehöre allerdings zu dem Lager, das sich nicht mit den Ideen der alten Lehrer zufrieden gibt. Einfach weil ich gelernt habe, dass die Theorien und Beweise, die gestern noch logisch erschienen, heute schon widerlegt oder verändert werden können. Wenn also das Weltbild unserer Vorfahren heute keine Gültigkeit mehr hat, wie können wir uns Anmaßen, unser eigenes Weltbild als für immer gültig darzulegen?

@Gorm und Alex:
Die Idee für den "Gravitationsdruck" stammt übrigens nicht von mir.
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel ... _id330.htm

@Daniel:
Zum Problem der geschwindigkeit der Ausdehnung kann ich leider nichts beweisen. nur vermuten. Da nahezu sämtliche Prozesse in der Natur in einer logarithmischen Kurve darstellbar sind, so nehme ich an, dass auch die Ausdehnung der Erde logarithmisch ablaufen muss, mit ansteigender Geschwindigkeit.
Eine andere Idee zur Klärung eines Problems der expanding earth theorie ist, dass die Erde eventuell "pulsiert".

Nichtsdestotrotz erklärt auch die Subduktion nicht, wie es zu den von Neil Adams dargestellten Phänomenen auf anderen Himmelskörpern kommt.
Ich verstehe auch dein Argument nicht, warum es keine Expanding Earth geben kann, wenn es Subduktion gibt. Ich halte diese Modelle durchaus für vereinbar.

Mit google.maps fand ich vor einiger Zeit eine hervorragende Quelle, um Spuren zu finden.
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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jan 2008, 16:08

@ Artdek:

Geschätze 50% der Argumente der Growing Earth Anhänger bezieht sich darauf, warum Subduktion ihrer Meinung nach nicht möglich ist. Der Growing Earth Theorie zufolge gibt es keine Kraft, die den Meeresboden in Richtung der Subduktionszonen bewegen könnte.

Was Du also vertreten würdest, wäre eine wilde Mischform der Theorie der Plattentektonik und der Growing Earth Theorie?

Und was genau siehst Du in den Bildern da bestätigt? Die Ausbreitung des Meeresbodens von den großen ozeanischen Riftzonen? Für welche Theorie spricht das jetzt, Deiner Meinung nach? Eine etwas präzisere Argumentation wäre hier wirklich hilfreich.
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Beitrag von Artdek » 9. Jan 2008, 16:24

Ich vertrete nur, dass sich das eine nicht durch das andere ausschließen lässt.

Ich empfehle nur, sich den Meeresboden von Satellitenbildern anzuschauen. Die Richtungen, die Dichte und die Stärke der Linien sprechen meiner Meinung nach für sich. Ich bin der Meinung, dass dies für Richtungen spricht.
Wenn sich die Erde ausdehnt oder die Kontinente wandern oder beides, dann wird es Spuren hinterlassen, so wie Fussabdrücke. Ich bín ausserdem der Anschauung, dass die Spuren, die sich jeder ganz simpel bei google.maps anschauen kann, eher dafür sprechen, dass sich die Erde ausdehnt.
Hattest du eigentlich den Aufsatz gelesen, den ich oben gepostet habe?
http://www.brojon.org/frontpage/WHAT_RE ... SAURS.html

Ich sehe mich auch nicht als Mitglied der Anhänger einer Theorie und möchte mich auch nicht so kategorisieren lassen. Ich bin allenfalls offen für neue Anschauungen.
Ich denke auch, dass es einen Unterschied geben muss zwischen "Expanding Earth" und "Growing Earth". Das eine sieht simple visuelle Spuren als Beweis; das andere äußert Vermutungen über Dinge, die für Menschen unzugänglich sind.
Doch ebenso ist es leicht, die Plattentektonik eher für eine Vermutung zu halten.

Was hältst du eigenlich von Neil Adams Darstellung der Ausdehnungsphänome auf dem Mond?
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Beitrag von Gorm » 9. Jan 2008, 17:09

digitaldecoy hat geschrieben:Ich habe mich letztens gefragt, wo eigentlich die Energie herkommt, die es einem Magneten ermöglicht, einen anderen Magneten auf sich schweben zu lassen (wenn zwei gleiche Pole aufeinander gerichtet werden). Ich dachte, da würde doch ständig Energie benötigt, damit der obere Magnet da schweben kann. Aber das ist falsch. Schließlich kostet es ja auch keine Energie, einen Gegenstand auf einem Tisch liegen zu lassen. Oder hat schon Mal jemand beobachtet, dass eine Tischplatte warm wurde, weil ein schweres Buch darauf liegt? Warum soll es also im Erdinneren heiß dadurch werden, dass Steine übereinander liegen? Gut, wenn man zehn Kilometer Gestein über sich liegen hat, dann würde man eine Menge Energie benötigen, um aufzustehen, aber in einem stabilen Zustand entsteht einfach durch das reine Daliegen ja keine Energie und dadurch auch keine Wärme. Nein, Wärme würde nur entstehen, wenn Bewegungsenergie durch Verformung (Aufprall) in Wärmeenergie umgewandelt würde. Ok, Meteoriten prallen also auf die Oberfläche der Erde. Ihre Bewegungsenergie wird in Wärmeenergie umgewandelt - an der OBERFLÄCHE. Dort sind die Bedingungen ideal, um diese Wärme direkt wieder ins All oder zumindest in die rudimentäre Atmosphäre abzugeben, aber nein, die Energie heizt locker Mal das GESAMTE VOLUMEN des Planeten auf. Und das, obwohl der Mantel des Planeten ein miserabler Wärmeleiter ist?

Ich frage noch Mal: kann sich jemand hier bildlich vorstellen, wie man einen großen Felsbrocken so lange mit Sandkörnern beschießt, bis dieser komplett flüssig wird?
Hm, also ich muss sagen: Ja, das kann ich sehr gut wenn das Ding in einem großen Vakuum hängt und ich genug Zeit habe.

Und zu der Magnetengeschichte... hmm, da ist ein grundsätzlicher Fehler in der Überlegung drin. Du redest hier von Energie, Energie ist aber für die von dir geschilderte Situation völlig unerheblich! Der korrekte Begriff hier ist Kraft. Ich kann ein Auto an einen Kran hängen... dafür brauche ich die gewisse Kraft des Krans der das Auto halten kann, wenn ich das Ding aber erstmal hochgezogen habe rührt es sich ja nicht mehr von der Stelle und es kann Jahrelang da rumhängen, denn für Kraft benötigt man keine Energie. Wenn ich das Auto aber nun mit dem Kran rumschwenken möchte brauche ich Energie denn Bewegung -> Energie.
Um einen Gegenstand (Die Magneten zum Beispiel, oder auch das Buch auf dem Tisch) also in der Schwebe zu halten muss ich nur einen "kraftlosen" Zustand erreichen indem ich alle wirkenden Kräfte neutralisiere, ihnen also entgegenwirke... Das Magnetfeld ist ein Kraftfeld nach oben, wenn es genau ausgeglichen ist, also 9,81Newton beträgt, kann es die Newtonkraftzahl der Erde außer Kraft setzen... das Teil schwebt. Bewegen tut sich dabei allerdings nix, also gibt es auch keinen Energieumsatz. Mit dem Tisch läuft das genauso.

Jetzt nochmal zurück zum Kran und zu dem Planeteninneren.
WENN das Auto jetzt zu schwer ist, sprich durch seine hohe Masse der Gravitation eine hohe "Angriffsfläche" bietet, kann der Kran die Last nicht halten - und bricht zusammen. Was passiert? Der Kran knallt in Bruchstücken zusammen mit auf den Boden, Schrauben drehen sich raus, was weiß ich, auf jeden Fall gibt das eine wahre Energieexplosion, ein Feuerwerk der kinetischen Energie (und natürlich daraus folgend Wärme). Nun, aber woher kommt diese Energie des Zusammenbrechens? Aus dem nichts kann sie ja nicht kommen, das ist klar, aber sie kommt ganz sicher nicht aus der aufgebrachten KRAFT. Wenn man mal weiter überlegt muss das Auto ja mit dem Kran da auch irgendwie hochgekommen sein! Daher kommt die Energie nämlich! Sie wurde schlicht und einfach vorher von jemandem aufgebracht.
Und so denke ich läuft das mit einem Planeten ähnlich. Die Gravitation selber macht nix heiß, aber die Kraft die auf diese ganzen kleinen Staubpartikel wirkt bringt das Zeug in Bewegung, lässt es sich an seinen Nachbarstaubpartikeln reiben, setzt die ganze potentielle Energie durch ein Kraftfeld in Bewegung, das Kraftfeld selber ist aber deshalb nicht folglich eine Form von Bewegung/Energie.
Wenn man unter 10km Steinen liegt ist das ansich kein freiwerden von Energie, aber die Steine würden mich (dank Gravitation) zerquetschen, und mein ganzer schöner Eingeweidematsch würd in die nächste Felsspalte kriechen und sich am Stein reiben. Also wurde meine potentielle Energie freigesetzt.
Nun unglaubliche hitze kann man durch solche Reibungsgeschichten nicht hervorbringen, aber das ist ja auch garnicht nötig, man muss nur soviel Hitze hervorbringen bis das Radioaktive Zeug da unten zu arbeiten anfängt, wenns mal soweit ist braucht man die Gravitation dann garnicht mehr für die Hitze.

Und ich vermute, dass die kinetische Energie durch auftreffen von Himmelkörpern über Impulsübertragung in den Mittelpunkt der Erde übertragen wird. Man erinnere sich an das lustige Spielzeug mit den Kugeln, man hebt die Erste an, lässt sie los... Der Impuls wandert durch alle anderen Kugeln und die "Energieentladung" findet dann erst in der letzen Kugel wirklich statt...

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Beitrag von Artdek » 9. Jan 2008, 17:11

Hier ist zudem noch ein Ausszug aus dem PM-Artikel über den Gravitationsdruck (weil ich annehme, Werbung dafür machen zu müssen, denn scheinbar haben da nur die wenigsten auch mal drauf geklickt):

"Kelvin hatte möglicherweise zu früh das Handtuch geworfen. Denn es sieht so aus, als hätte die Drucktheorie der Gravitation mit der Erhitzung und Massenzunahme der Körper Recht: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellte Alfred Wegener seine These von der Kontinentalverschiebung vor, die heftigst bekämpft wurde. 1933 erweiterte der deutsche Geowissenschaftler Otto Chris-toph Hilgenberg die Wegener’sche These, indem er behauptete, die Erde müsste sich stetig ausdehnen, sonst ließen sich die Kontinente in der (jüngeren und kleineren Erde) nicht zum Superkontinent Pangäa zusammenfügen. Kontinentalverschiebung ja, so Hilgenberg, aber es sähe so aus, als würde die Erdoberfläche aufreißen – und das könne sie nur, wenn sie sich ausdehnt und dabei die Kontinentalplatte zerreißt.

Die Theorie der »expandierenden Erde« geriet jedoch in Vergessenheit, obwohl mo-dernste Computersimulationen zeigen, das die Kontinentalverschiebung tatsächlich nur funktioniert, wenn die Erde früher kleiner war, also jetzt mehr Masse besitzt. Und woher kommt diese Zusatzmasse? Mögliche Antwort: durch Absorption eines geringen Teils der Gravitationsteilchen!"

Hier nochmal der Link zum ganzen Artikel:
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel ... _id330.htm
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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jan 2008, 17:21

Ich hab ihn überflogen (EDIT: Den Artikel "What really killed the Dinosaurs"). Da er zu unserer aktuellen Diskussion nichts beizutragen scheint, habe ich ihn nicht näher gelesen.

Kannst Du auch beschreiben, warum genau Du in den von Dir gezeigten Bildern Hinweise auf eine sich ausdehnende Erde siehst? Weil keine Spuren der sich bewegenden Kontinente auf dem Meeresboden befinden? Dir ist schon klar, dass sich die Kontinente nicht über den Meeresboden, sondern mit dem Meeresboden bewegen, oder? Wie sollten sie da Spuren hinterlassen?

Ich hab das Video zum Mond gesehen, ja. Und es ist ein gutes Beispiel dafür, wie Adams oberflächliche Details herauspickt und damit eine Theorie entwickelt, für die er dann selbst die Gegenbeweise liefert. Nach Adams entstehen Gebirge dadurch, dass die Oberfläche des Planeten sich an den neuen Umfang anpassen muss. Dadurch, dass die Oberfläche abgeflacht wird, müssten sich tatsächlich mächtige Stauchungen aufwerfen, die Frage ist nur, warum das beim Mond dann nicht der Fall ist. Er glaubt mit seiner Animation zu beweisen, dass die "Meere" auf dem Mond Riftzonen sind, an denen neue Oberfläche entsteht aber er erklärt nicht, warum große Teile des Mondes, die ja offensichtlich zusammenhängend blieben, keine Stauchungen und Gebirge aufweisen. WENN die planetarische Oberfläche aufbricht, dann muss sie das überall tun, denn die Oberfläche müsste sich ÜBERALL an den größeren Umfang anpassen, es müsste ÜBERALL Stauchungsgebirge geben.

Das lässt sich übrigens auch wunderbar auf die Erde übertragen. Lange Kontinente wie Afrika oder Südamerika müssten nach Adams Theorie eigentlich massive Stauchungsgebirge paralell zum Äquator haben. Haben sie aber nicht. Südamerika hat ein langes Gebirge senkrecht zum Äquator - weil dort eine Subduktionszone ist.

Darüber hinaus: Adams Ansichten, warum die kraterarmen Bereiche auf dem Mond zur Erde hingewandt sind, mögen auf den ersten Blick überzeugend sein (Ausdehnung des Mondes zur Erde hin, wegen der Anziehungkraft...), viel einfacher ist jedoch die Erklärung, dass die meisten Meteoriten, die den Mond von der Erdseite aus hätten treffen können zuerst die Erde getroffen haben.

Ein Hinweis vielleicht noch am Rande: Die Neil Adams Videos kann man sich bei ihm mittlerweile nur noch anschauen, wenn man kostenflichtig registriert ist. Ich frage mich, wo da seine Motivation verortet ist - will er eine sehr umstrittene Theorie unterstützen oder will er mit Jahrmarktseffekten Geld verdienen? Ich kann mir den bunt bemalten Wagen bildlich vorstellen: "Sehen Sie hier die myteriöse wachsende Erde! Für nur 20$ erleben sie den Gegenbeweis zu allen bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen hautnah!"
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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jan 2008, 17:38

@ Gorm:
Ja, das kann ich sehr gut wenn das Ding in einem großen Vakuum hängt und ich genug Zeit habe.
Noch schnell hinterher: Welche Rolle spielt, Deiner Meinung nach, das Vacuum bei dieser Überlegung? Auch im Vakuum kann ein Körper doch Wärme abgeben. Oder sehe ich das falsch?

Dass ich mit meinen Magneten einen Denkfehler gemacht hatte, hatte ich ja erwähnt. Aber gut, dass Du es noch Mal so veranschaulicht hast.

Deiner Meinung nach "windet" sich das Innere der Erde also unter dem ständigen Druck der Gesteinsmassen? Ich meine, das Erdinnere muss ja mehr oder weniger flüssig sein, wenn wirklich Konvektionsströme für die Bewegung der Kontinente verantwortlich sein sollen. Das heißt, da könnte sich eine Menge bewegen und aneinanderreiben.

Aber jetzt noch Mal ganz global betrachtet: eine große Menge Masse findet durch die Gravitation zusammen. Durch den ansteigenden Druck vermengt sie sich ständig und erzeugt dabei Wärme. Dann müsste sie sich ständig weiter aufheizen, oder? Der Druck lässt ja nicht nach. Und durch den isolierenden Erdmantel entweicht nicht viel Energie.

Dein Beispiel mit der Impulsweiterleitung ist interessant. So könnte ich mir sogar erklären, wie ein Aufschlag auf der Oberfläche tief im Erdinneren liegende Bereiche beeinflusst.
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Artdek
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Beitrag von Artdek » 9. Jan 2008, 17:51

Wenn du den Artikel nur überflogen hast, dann kannst du darin auch nichts finden.
Mitlerweile frage ich mich, ob du nicht zuoft Dinge einfach nur überfliegst - es wäre ja nicht das erste mal, dass du das angibst.
WENN die planetarische Oberfläche aufbricht, dann muss sie das überall tun, denn die Oberfläche müsste sich ÜBERALL an den größeren Umfang anpassen, es müsste ÜBERALL Stauchungsgebirge geben.
Nagut. Das erklärt noch lange nicht das Vorhandensein ähnlicher Phänomene auf anderen Himmelskörpern. Da ist es auch egal, ob Neil Adams nun Geld mit seiner Idee verdienen will oder nicht. Angesichts des Stresses, den er von sog. Gelehrten erhält, ist es nur recht, wenn die ihm Geld geben, bevor sie ihn als Blöde hinstellen.
Ich bin der Überzeugung, dass sein Hinweis einen entscheidenden Fortschritt in der Wissenschaft darstellt. Aber ich weiß auch, dass der gar nicht neu ist.
In meinem letzten Post ist der Link zu einem Artikel, der dies sehr schön hervorhebt.

Auch nicht erklärt es deine Überzeugung, dass die Oberfläche sich ÜBERALL an den größeren Umfang anpassen muss. Das impliziert nämlich, dass die Erde eine gleichmäßige Kugel sei. Doch Messungen zeigen, dass die Erde bei genauerer Betrachtung eher einer Kartoffel gleicht. Der Meeresspiegel (eigentlich 0 Meter Höhe) hat in Wirklichkeit Höhenunterschiede von mehreren hundert Metern.

Dass sich der Mond einseitig "aufbläht" lässt sich leicht mit der Theorie des Gravitationsdrucks erklären. Denn es bläht sich nur die Seite auf, die zur Erde zeigt. Auch hier lohnt sich nochmal ein Blick in den genannten Artikel.
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel ... _id330.htm
Zudem sind die eher einschlagfreien großen Meere des Mondes im Vergleich zur nebenliegenden Oberfläche noch nicht damit erläutert, dass sie doch nur zur Erde zeigen und damit vor Einschlägen geschützt sind. Wie erklärt sich dann die höhere Dichte an Einschlägen auf den nebenliegenden Oberflächen, die AUCH zur Erde zeigen?
Aber dein Argument ist insofern nachvollziehbar, dass die Dichte der Einschläge auf der gesamten Seite die zur Erde zeigt geringer ist als auf der erdabgewandten Seite.
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Beitrag von Gorm » 9. Jan 2008, 17:58

Also ein Vakuum lässt Wärme nie wieder raus. An was denn auch? Wärme ist ja schlicht und einfach nichts anderes als Bewegung im Mikrokosmos, die Moleküle bewegen sich ja, umso schneller sie sich bewegen desto heißer ist das Material. Wenn ich ein heißes Schmiedeeisen aus dem Feuer nehme bewegen sich die Eisenatome unglaublich schnell, stoßen aneinander ab usw.. Jetzt tauche ich das Ding ins Wasser... Was passiert ist ja, dass die unglaublich schnellen Eisenatome die wild rumschwirren (Naja, ganz sooo wild ist es nicht, sie haben noch eine gewisse Struktur, das Eisen ist ja noch in einem festen Aggregatszustand) gegen die Wassermoleküle knallen. Diese kleinen Stöße setzen das Wasser in Bewegung, die Wassermoleküle werden werden schneller, wogegen die Eiseenatome durch den Stoß abgebremst werden (sie sind durch die hohe Temperatur ja schneller). Also die Wassermoleküle werden immer schneller und schneller , während die Eisenatome immer langsamer und langsamer werden. Das Wasser wird heiß und verdampft, das Eisen wird kalt. Schon hat man Wärme geleitet.
Nun, aber was ist wenn ich das Ding in ein Vakuum halte? Garnichts... die Eisenatome haben nix wo sie gegenstoßen könnten außer sich selbst... die bewegungsenergie der Atome bleibt also quasi intern da ja nix da ist wo sie sonst hinkönnte. Das Teil bleibt heiß bis ans Ende aller Tage.

Genauso funktioniert ja auch eine Thermoskanne, der einzige Grund, dass der Kaffee kalt wird ist, dass die Kaffeemoleküle die Möglichkeit haben gegen den Deckel zu hämmern und so Wärme verlieren. Würde man den Kaffee mit einem Magnetfeld in der Kanne halten und den Deckel weglassen hätte man auch bis in alle Zeiten heißen Kaffee, wäre doch mal eine prima Erfindung ;)


Außerdem würde ich sagen... nein, die Bestandteile der Erde walzen nicht ewig... wenn ich in unsere Papiertonne vorm Haus springe kann ich als Person mal die Erdanziehungskraft simulieren. Ich stampfe auf dem Papier rum und kann es so komprimieren indem ich es zerknüddele und zerknittere und die Lücken die sich gebildet haben mit Material effektiv stopfe... aber irgendwann hab ich das Zeug fertig gestampft. Dann reicht meine Gewichtskraft nicht mehr aus um das ganze weiter an sich reiben zu lassen, dann liegt es, für mich im Bereich des machbaren, perfekt. Irgendwann hat jedes Staubkörnchen sein passendes Plätzchen gefunden und die Erdanziehungskraft kann es nicht weiter an sich heranziehen.

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Beitrag von jaymo » 9. Jan 2008, 18:05

@Gorm: Weißt Du etwas darüber, ob Daniels Vermutung stimmt, dass die Gravitation im Erdzentrum aufgehoben sein müsste? Ich vermute nämlich, dass das gar nicht stimmt, sondern sie dort am größten ist. Wenn man sich die Masse der Erde als etwas vorstellt, was eine 4dimensionale Mulde in der Raumzeit bedingt, dann ist diese Mulde im Zentrum am tiefsten. Die Richtung der Kräfte würde somit um den Kern sehr abrupt wechseln, aber dabei nicht abnehmen.

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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jan 2008, 18:14

@ Artdek:

Zu dem Einwand, dass Neil Adams noch auf anderen Himmelkörpern Hinweise auf eine Ausdehnung der Planeten gefunden hat, wüsste ich gerne mehr von Dir. MIR ist nur noch das Video bekannt, in dem Adams in zwei Aufnahmen von Europa "Kontinentalplatten" zusammenschiebt. Bezeichnend für dieses Video ist, dass er überhaupt keinen Maßstab angibt. Man kann überhaupt nicht sagen, wie groß die Risse in den Bildern sind. Für mein Dafürhalten kann es sich dabei auch um auseinandergebrochene Eisschollen auf Europa handeln. Zumindest so lange, bis mir das ganze Bild gezeigt wird.

Es ist leider allzu charakteristisch für "revolutionäre neue Theorien", dass sie anhand irgendwelche Details "bewiesen" werden, die aus dem Zusammenhang gerissen werden. Ich erinnere mich in dem Zusammenhang auch an unseren Thread zum 11. September.

Die Erde ist sehr wohl eine relativ gleichmäßige Kugel, die durch die Rotation leicht abgeflacht ist. Das populärwissenschaftliche "die Erde ist eher eine Kartoffel" bezieht sich auf diese Abbildung:

Bild

Zu sehen ist eine Visualisierung der Gravitationsabweichungen des Schwerefeldes in dramatisch überhöhten Proportionen. Das ist NICHT das Relief der Erde. Die Abweichungen der Meeresoberfläche über untermeerischen Gebirgen bewegt sich im Vergleich zum Erddurchmesser in vernachlässigbaren Dimensionen. Deshalb zu sagen, die Erde wäre keine Kugel, wäre das gleiche, als würde man behaupten, eine Billardkugel wäre keine Kugel, weil ein Fingerabdruck drauf ist.
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Beitrag von Artdek » 9. Jan 2008, 18:23

Lies den Artikel.
Gravitationsunterschiede gibt es, du zeigst es selbst.
Dein Billiardbeispiel ist gar nicht so schlecht, doch in kosmischen Größen gesehen etwas zu schwach. Danke für dein anschauliches Bild.
Halte ein, was deinen Ärger angeht. Dein Bezug auf den elften September ist unangebracht.

Ich bitte dich, lies, und nicht überfliege, sondern lies den Artikel über Gravitation:
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel ... _id330.htm
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Beitrag von Gorm » 9. Jan 2008, 18:41

@jaymo
hm, also ich habe mir noch nie so recht Gedanken drüber gemacht, aber ich hätte jetzt auch getippt dass die Kräfte die rund um einen herum ja von allen Seiten ungefähr gleich wirken einen ungefähr in einer Schwerelosigkeit halten müssten. natürlich würde man immer leicht in irgendeine Richtung tendieren.

Was ich noch vergaß zu sagen ist, dass Daniels annahme, dass sich das Erdinnere "windet" stimmt ja, wenn auch nicht durch den Druck, sondern Konvektionsströme halten das ganze in Bewegung. Das Erdinnere am heißen Erdkern wird schön heiß, es dehnt sich aus, die Masse pro Volumen verringert sich also, und dadurch schwimmt es an die Oberfläche wo es die Wärme wieder abgibt. So gibt es eine kontinuirliche umwälzung im Inneren der Erde der flüssigen Bestandteile. Diese Umwälzung fungiert für die Erde ja im übrigen als Dynamo wodurch die Magnetfelder der Erde zustande kommen und den Kompass betreiben können. Durch die dauerhafte Umwälzung kann aber nicht alle im Erdkern produzierte Wärme abgegeben werden, wodurch eine Art innere Kriese entsteht, und die feste Erdoberfläche durch den Hitzedruck wie ein Topfdeckel in Bewegung gebracht wird, bingo, schon knallen die Kontinente aufeinander... so wird ein Schuh raus.

Vergebt mir wenn das schon 1000mal gesagt wurde, ich hab mir hier nicht alles durchgelesen

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Beitrag von Artdek » 9. Jan 2008, 18:48

bingo, schon knallen die Kontinente aufeinander... so wird ein Schuh raus.
Aber die Kontinente knallen doch gar nicht aufeinander :?
Vergebt mir wenn das schon 1000mal gesagt wurde, ich hab mir hier nicht alles durchgelesen
Die oberflächliche Handhabung dieser "wissenschaftlichen" Diskussion geht mir langsam auf den Wecker.


@Gorm
Wie erklärst du den Sprung der magnetischen Pole, der alle 1 bis 2 Millionen Jahre stattfindet?
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