Growing Earth - Good Bye Pangea!

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 24. Jan 2008, 15:02

Ein schöner Artikel auf Spiegel Online, der recht plastisch schildert, wie die viel zitierten Konvektionsströme im Erdinneren vielleicht ablaufen könnten:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,529660,00.html
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

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Artdek
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Beitrag von Artdek » 23. Mär 2008, 17:20

Hier ist eine interessante Dokumentation zur Idee von Antigravitation und dessen Möglichkeit eines Beweises.

http://video.google.de/videoplay?docid= ... 6348&hl=de

Nett gemacht, und Fragen aufwerfend.
Ich hab auch Harald Leschs Vortrag gesehen. Also jeder, der seinen Vortrag über Antigravitation hier als Gegenargument posten will, sollte erst mal beide videos komplett sehen und aufmerksam vergleichen.
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Duracel
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Beitrag von Duracel » 23. Mär 2008, 18:36

Sehr interessant!
Danke für den Link. :)


Ich finde es übrigens sehr interessant, wie der russ. Professor von seiner Universität entlassen wurde, aber die NASA seine Idee aufgreift!
Es gibt nunmal unterschiedliche Motivationen - aber keineswegs ist allen immer die Wahrheit am wichtigsten. Es ist eben immer auch politisch riskant zu forsch zu sein.

Ich bin ja für solche Gedankenspielereien immer zu haben.
Mit Ufos werden wir wohl eher nichtmehr durch die Gegend fliegen, aber wer weiß welche netten Nebeneffekte soetwas fürs tägliche Leben mit sich bringt: der Laser(Quantenmechanik) wird uns im CD-Player ja auch nicht täglich bewußt. ;)
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Gorm
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Beitrag von Gorm » 23. Mär 2008, 23:49

http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi...=1&f=030608.rm

trotzdem hier mal der "Gegenbeitrag" von Harald Lesch, ich bin der Meinung man sollte sich auf jeden Fall beides anschauen für ein differenziertes Bild der ganzen Geschichte.

Also der Herr Podkletnov scheint mir ehrlichgesagt wirklich überaus dubios. Sein nicht wirklich reproduzierbarer Versuchsansatz birgt einfach zu viele Unstimmigkeiten, wie es sein kann, dass Luft "punktuell" einen anderen Luftdruck haben kann ohne dass die umliegenden Moleküle dies "ausgleichen" (halt die Frage die Lesch auch in den Raum stellt) kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Die Ansätze und "Publikationsversprechen" einiger anderer Forscher find ich allerdings schon deutlich Interessanter, auch wenn diese leider keinerlei Antworten bringen. Ich würde aber auch sagen dass man sich den ein oder anderen Effekt sicher deutlich einfacher erklären kann und nicht gleich vom "schlimmsten" ausgehen muss wie Antigravitation.

Ich finde im übrigen das Abschlussplädoyer von Lesch überaus treffen und sehenswert^^
Wir leben nicht mehr im Mittelalter und wenn eine skurrile Theorie von der Wissenschaft abgetan wird, wird sich nicht deshalb abgetan weil sie skurril ist, sondern weil sie im Angesicht der Tatsachen einfach nicht standhalten kann.
Quantenmechanik ist auch skurril, aber aktzeptiert, weil es irgendwie "passt" ;)

nitropenta
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Beitrag von nitropenta » 23. Mär 2008, 23:56

Gorm hat geschrieben:, wie es sein kann, dass Luft "punktuell" einen anderen Luftdruck haben kann ohne dass die umliegenden Moleküle dies "ausgleichen" (halt die Frage die Lesch auch in den Raum stellt) kann ich mir beim besten Willen nicht erklären.
Ich habe jetzt den Beitrag nicht gesehen, aber wenn es nur um das geht, ist es doch recht einfach. Ich nehme an, es geht ganz allgemein um Luftdruck. Die Luftmoleküle versuchen sehr wohl, die Druckunterschiede auszugleichen. Dies geschieht relativ gemächlich, und zwar mit Windgeschwindigkeit. Je größer die Druckunterschiede, desto heftiger der Wind. Somit würde sich die Atmosphäre ja mit der Zeit ausgleichen. Allerdings entstehen ständig neue Unruhen im System, durch Erwärmung/Abkühlung der Atmosphäre. Dies hängt beispielsweise auch vom Gelände ab, über dem sich die Luft befindet, oder dem Grad der Sonneneinstrahlung. Oder auch nur durch die Rotation der Erde und der Trägheit der Atmosphäre.
Soweit meine grundlegenden Erdkunde-Kenntnisse. Oder gehts um etwas ganz anderes? :?

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Beitrag von Gorm » 24. Mär 2008, 00:16

Es geht um etwas ganz anderes ;)

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Beitrag von nitropenta » 24. Mär 2008, 00:50

Haha :D Dann will ich nichts gesagt haben...

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Beitrag von Artdek » 24. Mär 2008, 05:51

@gorm
Zwar kann ich deine Position durchaus verstehen. Auch ich dachte beim ersten Blick auf Podkletnov, er sei ein recht seltsamer Vogel.
Aber nur weil sein Experiment vielen nicht erklaerbar ist, bedeutet es nicht, es sei belanglos. Leider ist das aber, was der Harald Lesch in seiner Sendung vermittelt.
Harald Lesch hat leider schon vor einiger Zeit seine Glauibwuerdigkeit in meinen Augen verloren, weil er zuviele Dinge einfach absolut ausschliesst und ihre Entdecker als Idioten darstellt. Das ist zwar schoen zu sehen und erinnert ein bisschen an meinen alten Physiklehrer, aber sehr wissenschaftlich ist das nicht. Im Gegenteil: es verbirgt wissen.
Und wer genau zuhoert, der erkennt in seinem Vortrag, wie Lesch selbst ins hadern kommt, wenn er versucht, das Gegenteil zu Podkletnov's Beobachtung zu erklaeren.

Wenn man bedenkt, wie "jung" Supraleiter in der heutigen Wissenschaft sind (90er), dann ist es meiner Meinung nach zu frueh, ihre Wirkungen aufgrund konventioneller Ideen zu ignorieren. Wer sich die von mir gepostete Doku richtig angesehen hat, der findet heraus, dass es mehr Wissenschaftler als nur Podkletnov gibt, die aenliches beobachtet haben, es jedoch nicht so leicht erklaeren koennen.
Harald Lesch jedoch tut es als Humbug ab. Ich denke das ist schon ein deutliches Zeichen.
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Beitrag von Duracel » 24. Mär 2008, 12:30

Ja ganz genau - es ist ein Unterschied ob man einer noch nicht verifizierten Entdeckung skeptisch gegenübersteht oder ob man sie von vornherein als Humbug abstempelt.

Es sieht ja wohl so aus, dass in Bezug auf Gravitation noch einige Unbekannten vorhanden sind, die eben mit dem derzeitigen Stand nicht gelöst werden können. Da muß ein Wissenschaftler auch mal eingestehen können, dass er etwas zumindest nicht ausschließen kann und damit dann auch die Forschung unterstützt - und sei es indem er kritische Fragen stellt(aber eben nicht mit dem Unterton, dass sie unüberwindbar wären, sondern dass diese zumindest auch zu knacken sein müssen um vollends zu überzeugen).

Hab den Lesch jetzt allerdings noch nicht gesehen:
In Kürze finden Sie hier wieder das komplette Video-Archiv von alpha-centauri - in neuen Formaten und besserer Bildqualität!
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Beitrag von Gorm » 24. Mär 2008, 13:09

Hm, ja, das stimmt schon, er lehnt die Idee völlig ab, auf der anderen Seite führt er auch Punkte an die einen Podkletnov und allein seine Erzählungen vom Versuchsablauf arg ins schwitzen brächten und er ist so fair einzuräumen, dass er schlussendlich nicht weiß was dort genau passiert ist aber dass er halt besagte "Antigravitation" ausschließt.
Ich persönlich stehe ja auch nicht auf so einem Betonharten Standpunkt wie der Lesch, zum größeren Teil weil ich mir nicht die Kompetenz anmaße absolut über soetwas zu urteilen und zum kleinen Teil weil ich ein ganz kleiner Träumer bin ( ;) sind wir das nicht alle hier am Board? ).
Ich muss aber sagen, dass ich doch mehr zur "gibts nich" Fraktion tendiere, einfach weil unterm Strich mehr Dinge dagegen sprechen (nach momentanem Stand der Naturwissenschaft) als dafür und eine Handvoll Wissenschaftler die überzeugt von ihren Arbeiten sind reichen da nicht um mich zu überzeugen.
Letztendlich wird die Zeit und wahrscheinlich die Antworten bringen und ich bin immer gerne bereit meinen Standpunkt zu wechseln wenn ich es für angemessen halte.

Mir war übrigens der Hobbyphysiker und Erfinder in der Doku sehr symphatisch... er hat einen Effekt festgestellt, eine Kraft die Proportional zur Masse und gegen die Gravitation wirkt, hat aber auf den Punkt gebracht, dass er sich den Effekt nicht erklären kann, es spräche FÜR Antigravitation, es könnte aber auch sehr gut etwas völlig anderes sein. So verhält sich ein seriöser Wissenschaftler!

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Beitrag von Artdek » 4. Okt 2010, 10:12

kam auf Arte.

Ich dachte, es passt doch eigentlich gut in diese elementare Weltbildsdebatte:


Dokumentation über die Expansion der Erde:

http://www.youtube.com/watch?v=3ysLEsq3 ... re=related
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Beitrag von Duracel » 4. Okt 2010, 13:32

:D

Vielen Dank!
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Beitrag von jaymo » 4. Okt 2010, 14:37


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Beitrag von Duracel » 4. Okt 2010, 16:56

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Beitrag von jaymo » 4. Okt 2010, 21:35


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Beitrag von Duracel » 4. Okt 2010, 23:40

Es geht doch schon lange nicht darum, ob irgendjemand einzelnes Recht hat oder nicht.

Es geht darum, den Mut zu haben auch mal Ideen reifen zu lassen, und sie nicht gleich in die Tonne zu kloppen. Seit ich hier das erste mal von dieser Theorie(These/Hypothese - bin da leider nicht zur Differenzierung fähig, man möge es mir nachsehen.) hörte, wurden mir(nicht nur hier) viele "Totschlagargumente" vorgeführt.
Ich habe aufgegeben diese Theorie zu verteidigen, schlicht, weil ich es als Physik-Laie nicht kann.

Einige dieser Totschlagargumente haben sich bemerkenswerterweise u.a. mit Artdeks Link zumindest erweicht.
Letztenendes bleibt es für mich sehr interessant, neue "Ansätze" zu verfolgen.
Und zumindest ich glaube, dass sich noch das ein oder andere aus der derzeitigen Lehrmeinung zur Geophysik wird revidieren müssen.
In welchem Bereich, lässt sich schwer sagen, aber ich würde darauf wetten, dass nur ein Aussenseiter die entscheidenen Gedanken zulassen kann.


Abschließend sei gesagt, wenn ich es stets mit der Lehrmeinung halten würde, könnte ich heute sicher nicht zeichnen.
Ich kenne viele, die nicht den Mut haben, etwas zu riskieren, das sich aller(?) Wahrscheinlichkeit nach nicht auszahlen wird.
Für einen bereits renommierten Professor lohnt es sich garnicht, auf gewagte Theorien zu setzen!
Insofern halte ich die meisten kritischen Reaktionen(was ich bisher zu lesen bekam) auf die Expansion-Earth-Theorie für vermessen und arrogant.
Ganz unabhängig davon, wer nun Recht hat.


In diesem Sinne nochmal danke an Artdek für diesen neuen Link. :)
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Beitrag von jaymo » 5. Okt 2010, 17:14

Steht außer Frage, dass man noch einiges entdecken wird, was nicht so ist, wie zuvor angenommen und dass auch einiges revidiert und angepasst werden muss. Deshalb spricht die Wissenschaft ja auch bei getesteten und erfolgreich praktisch angewendeten Hypothesen immer noch von Theorien.

Ich sage auch nicht, dass sowas auf keinen Fall sein kann. Aber zuverlässig speist sich die Motivation solchen Hypothesen wie diesen hier ungeprüft den Vorzug zu geben aus dem Wunsch, man könne mit seiner Unvoreingenommenheit und seinem offenen Geist den mutmaßlichen Scheuklappen der engstirnigen Expertenschwadron überlegen sein. Kaum einer stellt mal selbst eine Berechnung auf. Kann man ja meistens auch gar nicht. Und wenn doch, dann auch nur mit Daten aus Quellen, denen man dann eben doch wieder vertrauen muss.

Die Wahrnehmung der Wissenschaft ist genauso mit Klischees überladen wie etwa die Politik. Das ganze bleibt für den Laien leider eben hauptsächlich eine Glaubensfrage. Und zu einem großen Teil sogar für den Experten. Ich für meinen Teil gebe den Vorzug in Bezug auf die wissenschaftliche Kompetenz erstmal denjenigen, deren Theorien bereits Dinge wie Computer, Autos, Flugzeuge, Raumfahrt, Handies, Teilchenbeschleuniger, H-Bomben etc. ermöglicht haben. Für neue Betrachtungen sollte man natürlich ein offenes Ohr haben und auch immer ganzheitliche Betrachtungen anstellen.
Aber genau da denke ich wird der Wissenschaftler gerne mal absichtlich unterschätzt, weil man gedemütigt durch den eigenen Mangel an Kompetenz diese Unterlegenheit wettmachen will. Da schließe ich mich ein. Aber einfach grundsätzlich den Underdog zu unterstützen ist nichts besonderes, insbesondere dann nicht, wenn es keinerlei Aufwand bedeutet.

Und neu war der Ansatz hier ja keineswegs. Nur eben für uns. Da haben sich schon einige Leute offensichtlich durchaus ernsthaft mit auseinandergesetzt. Von direkt ungesehen in die Tonne kloppen kann also keine Rede sein.

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Beitrag von Artdek » 15. Okt 2010, 13:32

Abgesehen davon, dass weder die Plattentektonik noch die Expansionstheorie irgendeinen Einfluss auf das Bestehen meiner Existenz haben, erscheint mir die Expansionstheorie trotz aller Bemühungen der Plattentektonik so unglaublich logisch und kohärent zu dem beobachtbaren Weltbild, dass ich den ganzen Widerstand gegen diese Theorie nicht begreifen kann.

Alle fucking Sterne, selbst das Universum dehnt sich aus. Früchte, Menschen, Tiere, sogar Wasser dehnt sich unter der Zugabe von Energie aus.

Einstein setzt Energie mit Masse gleich. Das Universum wird durchströmt von Kräften, von Masse und Energie. Die Erde selbst hat ein energetisches Zentrum enormer Kraftwirkung.

Trotz allem schieben sich Platten, die auf Magma wie Luftmatratzen auf Wasser schwimmen, unter sich selbst und verschwinden irgendwann oder häufen sich auf. Pangäa war eine riesige Insel!? Mit nichts dazwischen?!

Sorry, aber allein die Beobachtungen der Mondoberfläche oder der Marsoberfläche, die auf Nasafotos nachweislich an seltsamen Bruchstellen rund um ihre Oberfläche zusammengeschoben werden können, in Verbindung mit der Kenntnis des Selbstähnlichkeitsprinzips der Natur sollte schon Ansatz genug sein, die Expansiontheorie nicht von vornherein als Schwachsinn abzustreifen. Was hätte man denn zu verlieren, ausser seine "theoretische" Integrität? Das braucht auch keine Nachrechnungen am heimischen Schreibtisch, um diskutabel zu sein.

Jeder kann sich sein eigenes Bild machen. Das Internet bietet genügend Recherchemöglichkeiten. Und die Berechnungen der Plattenbewegung, auf denen die NASA ihre Satelliten ausrichten, gelten sowohl für die Plattentektonik, als auch für die Expansionstheorie.

By the way: Noch heute arbeite NASA und ESA mit Formeln von Newton, die nachweislich nicht ganz korrekt sind, aber für die Vorhaben und Reichweite der Weltraumforschung genügen.
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Beitrag von digitaldecoy » 19. Okt 2010, 10:56

Kontroversen ergeben sich ja sehr oft auf Gebieten, wo etwas augenfällig zu sein scheint, eine genauere Überprüfung dann jedoch ergibt, dass der Augenschein trüben muss. Lange Zeit wurde behauptet, die Sonne und die Planeten würden sich auf perfekten Kreisbahnen um die Erde bewegen. Der Augenschein ließ dies plausibel wirken. Erst als genau gemessen wurde, musste man feststellen, dass die Himmelkörper im Laufe des Jahres unterschiedliche Geschwindigkeiten annehmen. Dies führte dann zu der Erkenntnis, dass die Planeten sich auf Ellipsen bewegen. Na ja, und als man dann noch genauer nachgeschaut hat, musste man irgendwann auch einsehen, dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. Eine komplette Umkehrung des Weltbildes, obwohl das alte Weltbild augenfällig schien.

Das Problem der Expanding Earth Theory ist, dass sie zu einer Zeit aufgekommen ist, wo viele Dinge noch nicht bekannt waren. Die entscheidende Entdeckung in diesem Zusammenhang ist die, dass man nirgendwo auf der Erde Meeresboden findet, der älter ist als 200 Mio. Jahre. Denn so lange braucht der Meeresboden, um von den Tiefseegräben, wo er entsteht, zu den Subduktionszonen, wo er wieder in das Erdinnere abtaucht, zu wandern. Als diese Fakten entdeckt wurden, mussten die Anhänger der Expanding Earth Theorie diese in ihre Theorie aufnehmen und zu dem Schluss kommen, dass die Erde 13,8 Milliarden Jahre gleich groß gewesen und erst in den letzten 200 Mio. Jahren schlagartig auf die doppelte Größe angewachsen sein müsste. Eine derart sprunghafte Entwicklung müsste man nicht nur geologisch belegen, sondern auch heute noch deutlich messen können. Die Theorie ist durch neue Messungen und Erkenntnisse einfach unplausibel geworden. Vergessen sollte man auch nicht, dass die Expanding Earth Theory Subduktion komplett ausschließt. Für die Wanderung des Indischen Kontinents und dessen Kollision mit der asiatischen Platte und damit für die Auftürmung des Himmalaya (und in ähnlicher Form der Anden und der Rocky Mountains und grundsätzlich allen Alpinen Gebirgen, die an Subduktionszonen entstehen) hat die Expanding Earth Theorie keinerlei Erklärung.

Womit ich mich übrigens nicht hinstellen, und die Theorie der Plattentektonik als ausgereift bezeichnen würde. Dort ist noch viel Forschungsbedarf, um die Mechanismen wirklich zu begreifen. Aber es gibt mittlerweile sogar schon seismische Aufnahmen (Aufnahmen, wo die Schockwellen von Erdbeben quasi analog zu Radarwellen verwendet werden, um ein Bild vom Erdinneren zu erzeugen), auf denen man abgetauchte Felsmassen an den Subduktionszonen erkennen kann. Und die sind augenscheinlich mindestens so überzeugend wie die zusammengeschobenen Kontinente der Expanding Earth Anhänger und wichtiger: sie passen zu den Messergebnissen. Die Expanding Earth Theory lässt sich mittlerweile nur noch halten, indem man eine extrem ignorante Haltung gegenüber den modernen Forschugsnergebnissen einnimmt. Auf der Ebene argumentieren die Anhänger der Expanding Earth Theorie auch schon gar nicht mehr. Es wird nur noch mit Bildern von Planetenoberflächen argumentiert, auf denen Effekte gezeigt werden, die auch gut anderen Ursprungs sein können. Die Theorie ist, um überhaupt noch überleben zu können, auf eine rein oberflächliche Argumentation beschränkt.

Für mich ist die Expanding Earth Theorie ein perfektes Beispiel für die Schwäche des Menschen, durch die Oberfläche der Dinge oft allzu schnell auf ihr Inneres zu schließen und damit so manches Mal einfach komplett falsch zu liegen.

EDIT:

Gott, ich sehe jetzt erst wieder, wie wir uns vor knapp 3 Jahren zu dem Thema in die Haare gekriegt haben. Hab ich jetzt keine Ambitionen zu. Oben steht meine Meinung, die sich auch nach seitenlanger Diskussionen und seit 2008 nicht geändert hat.
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Beitrag von Duracel » 19. Okt 2010, 15:15

Hmm Daniel, hast du dir jetzt den neuen YouTube-Link von Artdek eigentlich angeschaut?

Zur Gebirgsbildung gibt es da nämlich durchaus fundierte Erklärungen.
Das Experiment mit dem sandgefüllten Glas am Anfang von Video3von5 ist sehr interessant und auch unabhängig von der Expanding-Earth-Theorie einen Blick wert!
Denn es gibt hier wohl auch Dinge, die mit der derzeitigen Lehrmeinung nicht (besonders gut) erklärt werden können.


Ob die Erde nun wächst oder nicht ist dabei garnicht entscheidend. Aber hier sehen wir, dass sich auch eindeutige KO-Argumente mit der Zeit durchaus abschwächen oder gänzlich in Luft auflösen können und dann die Sachlage eine andere wird.

Zugegeben, es bleiben noch genügend Unstimmigkeiten über - aber man kann einer solchen These nicht per se vorwerfen, dass sie nicht über die Argumentevielfalt der etablierten Lehrmeinung verfügt.
Denn das ist natürlich systembegründet.
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Beitrag von Noren » 19. Okt 2010, 16:23

Ich hatte mir den angesehen. Am besten gefallen hat mir die Animation von der sich in kurzer Zeit auf den Kopf stellenden Erde. :roll:

Und zur von Daniel geschilderten Gebirgsbildung durch Subduktion, (Rocky Mountains, Anden, Himalaya, Alpen ), gab es keinerlei auch nur annaehernd gleichwertigen Erklaerungmodelle.
Subduktion ist heute quasi bewiesen, auch wenn der dazu befragte Wissenschaftler sich zurueckhaltender geaeussert hat als die vorgestellten Querdenker. (Wobei man Meyl auch ohne weiteres schon als Scharlatan bezeichnen kann, wenn man sich einmal naeher mit ihm beschaeftigt.)
Wissenschaft ist ein Erkenntnisprozess, jeder wird gehoert, wenn er stringente Beweise fuer seine Thesen vorbringen kann. Oder bessere Modelle. Nicht dass das immer vor menschlichem Fehlverhalten und Irrtuemern schuetzt, aber mittlerweile funktioniert das doch ganz gut.
Und wer nicht begriffen hat, dass die etablierte Wissenschaft eben gerade keinen Anspruch darauf hat, die letzten Wahrheiten zu besitzen, der kann sich eigentlich nicht wirklich mit ihr auseinandergesetzt haben.
Wenn ich aber auf der anderen Seite nicht bereit bin, bewiesene und messbare Theorien anzuerkennen, ja noch nicht einmal den Versuch unternehme, sie mit meinen Ideen in Einklang zu bringen, dann muss ich mich schon fragen lassen, wo meine Motivation liegt.
Als Gedankenexperiment finde ich manche der vorgestellten Thesen durchaus reizvoll und niemand verbietet irgendjemandem das Denken. Wenn ich aber will, dass meine Thesen anerkannt werden, dann bin ich in der Beweispflicht. Der erste Schritt waere sich zu ueberlegen, wie ich Kontinentaldrift und Subduktion mit meiner These vereint bekomme.

Und zum Film nochmal: Als Zuschauer sollte man auch ehrlich gegenueber sich selbst sein, wie es um den eigenen Wissensstand zum Thema aussieht und inwieweit man das Vorgestellte ueberhaupt beurteilen kann. Ob man nur konsumiert oder auch hinterfragt.
Das Konsumieren und wiedergeben ist einfach, fuers Hinterfragen muss ich mit bisherigen Erfahrungen abgleichen koennen oder ggf. recherchieren.
Wenn ich nach diesem Film von "fundierten Erklaerungen" spreche, dann habe ich konsumiert.

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Beitrag von Neox » 19. Okt 2010, 17:20

ah da hatter dem jucken unter dem fingernagel doch platz gemacht :D
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Beitrag von Noren » 19. Okt 2010, 17:38

Wat mutt, dat mutt! ;)

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Beitrag von Duracel » 19. Okt 2010, 19:28

Nunja, Noren, fundierter aufjedenfall als die Abkanzelung durch Daniel oder Dir.
Alles was ihr hier macht ist genausowenig fundiert, sondern auch nur konsumierte Lehrmeinung.

Ich meine - was steht in euren Beiträgen? Nicht viel.

Und wovon gehen Artdek oder ich aus - wir sehen eine interessante Reportage und lassen neue Gedanken zu - mehr nicht. Niemand behauptet jeden Ideenschnipsel genauso zu sehen. Selbst wenn der eine nun ein Scharlatan ist, sagt das über den anderen nicht viel aus.

"Und zur von Daniel geschilderten Gebirgsbildung durch Subduktion, (Rocky Mountains, Anden, Himalaya, Alpen ), gab es keinerlei auch nur annaehernd gleichwertigen Erklaerungmodelle."
Nunja, "annähernd gleichwertig" .. das ist jetzt eine Qualitäts-Frage - Daniel meinte noch, dass es garkeine Erklärungen dazu gäbe.

Du wirst schon deine Gründe haben, warum du nichts konkretes zu dem Experiment mit dem Sand sagst.
Das ist nämlich nicht so pauschal einzuordnen. Denn es widerspricht ja garnicht direkt der Plattentektonik.

Denn, das dürfen wir nicht vergessen, kann die Wahrheit auch irgendwo dazwischen liegen.


Das Buch, dem Daniel seinen Sinneswandel innerhalb dieses Threads zugrunde liegt, habe ich ja auch gelesen(zugegeben, es ist äußerst umfangreich und ich bin noch nicht ganz durch).
Ich ziehe allerdings nicht dieselbe Überzeugung daraus.
Ja, es ist alles nicht mit einer "guten Idee" getan, und die Plattentektonik ist viel wert - aber nicht zwangsläufig der Weisheits letzter Schluß.

Ich bin aufjedenfall neugierig, welche Erkenntnisse noch dazu kommen - immerhin, die Plattentektonik ist ja auch noch nicht besonders lange so IN. :)
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Beitrag von digitaldecoy » 19. Okt 2010, 20:28

Also, ich denke für mich persönlich ist der Hauptpunkt, warum mich diese spezielle Diskussion immer wieder dazu reizt mitzudiskutieren, der, dass ich persönlich die Expanding Earth Theorie für von den Fakten eingeholt halte. Ähnlich wie ich eine Rückkehr zum geozentrischen Weltbild für wenig sinnvoll hielte, halte ich das Umschwenken auf die Expanding Earth Theorie für sinnlos. Das ist meine persönliche Meinung, die ich mir nach dem Studium von Fachliteratur gebildet habe. Für mich lässt sich die Diskussion auch auf einen sehr griffigen Punkt reduzieren: die Expanding Earth Theory leugnet die Existenz von Subduktion. Punkt. Diese kann aber auf so vielfältige Art und Weise belegt und beobachtet werden (nur mal ein weiteres Stichwort: Akkretionskeil), dass eine Theorie, die diese Fakten schlichtweg ignoriert, für mich nicht ernstzunehmen ist. Das steht für mich ungefähr auf einer Stufe mit dem Kreationismus, der auch nur durch blanke Ignoranz gegenüber Fakten ermöglicht wird und der mich in Diskussionen auch auf die Palme bringt. Die Kreationisten berufen sich auf ein heiliges Buch, um ihre Theorien zu stützen und die Anhänger der Expanding Earth Theory stützen sich auf eine anfängliche oberflächliche Beobachtung, die zugegeben attraktiv ist, aber seit dieser Beobachtung sind sie einfach immer nur noch krampfhaft bemüht, mit merkwürdigen Alternativideen jene Phänomene umzudeuten, die durch die derzeitige Lehrmeinung mehr als befriedigend erklärt werden können. Und sowas regt mich halt auf. Aber das soll Euer Schaden nicht sein. Ich werde mich bemühen, niemanden mehr mit meinen Übereifer zu belästigen. Und das möchte ich wirklich nicht als beleidigte-Leberwurst-Reaktion missverstanden wissen - ich sehe ganz ehrlich ein, dass mein Eifer hier niemanden in irgendeiner Form weiterbringt und mich regt es nur auf, also lass ich es lieber ganz bleiben.
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