Bewerbung bei einer Agentur oder dergleichen

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gogan
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Bewerbung bei einer Agentur oder dergleichen

Beitrag von gogan » 26. Jun 2007, 13:40

Meine Frage geht an alle die in einer Agentur arbeiten, oder gearbeitet haben und sozusagen wissen wie der Hase läuft.
Nachdem ich Stu's Antwort in dem Praktikums Thread gelesen habe, frage ich mich natürlich seitdem was DIE ideale Mappe ist um sich bei einer Agentur oder dergleichen vorzustellen. In einem Jahr ist meine Ausbildung rum und ich will nicht wie jeder mit der selben Mappe dastehen ;).
Ich bin sicher das einigen Agenturen ein Online-Portfolio genügt.
Aber da stellt sich mir auch die Frage:

Wie soll es aufgebaut sein?
Welche Inhalte sind wichtig?
Welche Informationen über mich als Person sind wichtig? :?

Ich denke mal das ein übersichtlicher Aufbau der Mappe oder des Portfolios wichtig ist, weil keine Agentur sonderlich Lust hat sich durch experimentielle Bewerbungen zu wühlen. Oder macht das den Reiz aus?

Mir stellt sich natürlich jetzt die Frage weil die Sommerferien anbrechen und ich mich irgendwo für ein (zugegeben leider kurzes) Praktikum zu bewerben, um mal einen Einblick zu erhalten. Und natürlich möchte ich generell langsam mit der Planung und erstellung meiner Mappe beginnen.

Ich wäre euch sehr für Tipps die das Thema betreffen dankbar.

Danke euch und einen schönen Tag
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Beitrag von fxk » 26. Jun 2007, 17:58

Hi gogan, bitte schreib doch noch kurz in welchem Beruf oder welchem Tätigkeitsfeld du dich bei einer Agentur bewerben möchtest.
I'm the great Cornholio - I need some TP for my bonghole...

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 26. Jun 2007, 19:27

Was für eine Ausbildung machst du denn gerade? Planst du bei einer Agentur eine Festanstellung zu finden, oder nur einen Praktikumsplatz? Praktikumsplätze für deutlich unter 3 Monate werden ungern vergeben, weil man einen in dem Zeitraum weniger effektiv ausbeuten kann. Es dauert ja seine Zeit den Praktikanten einzuarbeiten, wenn der danach nicht noch 8 bis 10 Wochen als kostenlose oder wenigstens unterbezahlte Arbeitskraft zur Verfügung steht, ist vielen Agenturen das nicht lukrativ genug. Du musst bedenken das selbst für Praktika meist mehrere gut qualifizierte Leute Schlange stehen, zumindest bei den Top Agenturen.

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Beitrag von gogan » 26. Jun 2007, 19:30

Das fällt mir momentan schwer zu sagen weil ich ja nicht weiß welche Möglichkeiten und Persepktiven es überhaupt gibt. Ich weiß nur, das ich nicht in die Werbung will *gg*. Mich würden Praktikas is Designagenturen interessieren die CI's erstellen oder Verpackungsdesign. Das sind aber auch nur Bereiche die ich mal so aufgegriffen habe, weil ich wie gesagt nicht wirklich eine Ahnung davon habe, was denn alles Möglich ist als ausgebildeter Kommunikationsdesigner was ich hoffentlich in einem Jahr sein werde.

@MartinH. Das ist mir durchaus bewusst, aber versuchen kann mans immer wenn man sich net ganz dumm anstellt meiner Meinung nach. Ausbildung sehr trocken gesagt zum staatlich geprüften Kommunikationsdesigner. Was aber im Grunde genommen dasselbe ist wie ein Design Studium an der FH. Also weit gefächert im Lehrplan aber leider kein Tiefer Einblick in manche Dinge.

Nochmal Edit: Hab Fragen von FXK überlesen. :oops:
Mein Plan sieht so aus. In einem Jahr werd ich vorraussichtlich fertig sein. Da ich aber nicht einen Monat davor panisch feststellen will, dass ich noch nicht dafür gesorgt hab wies weitergeht, dachte ich mir, man kann nicht früh genug anfangen sich um eine Bewerbung gedanken zu machen. Mir ist klar das ich am Anfang wahrscheinlich keine Festanstellung finden werde sondern nur Praktikas. Aber an diese muss man auch ebenfalls erst rankommen. Deshalb meine Frage wie ich mich am besten selbst darstelle.
gogination.net

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Beitrag von stu » 26. Jun 2007, 20:00

Hallo Gogan, wenn ich schon deinen Thread hier ausgelöst habe will ich dir auch antworten :)

Online-Bewerbung sollte ok sein.
ABER:
Relativ wichtig ist immer noch der Text. Am Bewerbungstext merkt man, ob jemand Pfeffer im Hintern hat oder nicht. Hüte dich vor Sätzen wie "Hiermit bewerbe ich mich um ein Praktikum in Ihrer Agentur".

Ich kann mal schauen, ob ich meinen alten Bewerbungstext noch habe, da kam glaube ich das Wort "Bewerbung" kein einziges mal vor und anscheinend hats gewirkt.

Ein kleines Beispiel:
Ein junger fotograf hat vor einiger zeit mal Poaroid-Bilder an Agenturen verschickt, auf denen der so ziemlich süßeste Hund drauf war, den du dir vorstellen kannst. Und per hand draufgeschrieben:

Book me or I kill this dog!!!

(Auf der Rückseite war dann noch ein link zu seiner homepage und ein paar daten)

Das wirkt. Was bei dieser riesenmenge an Bewerbern wichtig ist, dass man den Leuten im Gedächtnis bleibt und dass sie merken, dass du wirklich interesse und Leidenschaft hast.
Daher nimm weniger Standartsätze, sondern denk dir was kreatives aus, was den leuten zeigt, dass du das machen willst, und warum du das bei ihnen machen willst. Dass du toll zeichnen kannst und in 3ds max sogar dann noch schneller bist als alle anderen wenn du die maus mit der nase steuerst ist ein Praktischer hinweis der dir natürlich auch hilft, aber eine 8-Zeilige auflistung aller Programme, die es gibt mit angaben wie (aus dem FF, Grundkenntnisse etc.) langweilen.

Wenn du eine Online-Bewerbung machst und Arbeiten mitschicken willst geht nichts über ein schön gestaltetes (eher schlichtes) PDF, was jeder auf nem DIN A4 Drucker ohne Probleme ausdrucken kann. Für einen Personalchef ist es furchtbar, sich aus einer tollen Flash-Präsentation per screenshot die Bilder rauszusuchen, damit er was zum abheften hat.
Wenn du schon mit Flasch und blink und animation arbeiten willst mache wenigstens einen Link zum PDF-Download, der nicht zu übersehen ist.

Zum Inhalt der mappe:
Zumindest hier bei uns wird es so gehandhabt, dass freie Arbeiten lieber gesehen werden als Arbeiten aus der Ausbildung. Die hat man einfach schon zu oft gesehen (Plakatwerbung für den Städtischen Zoo etc.) Natürlich ist es Hilfreich zu sehen, dass du sowas kannst, aber wir wollen ja sehen, wo deine Interessen sind.
(Wenn du eigentlich 3d machen willst, aber nur 2d-sachen aus deiner Ausbildung zeigst kann es passieren, dass du 4 monate visitenkarten bastelst, bis dein chef auch mal kapiert, dass du lieber 3d machst)


Und zum Schluss,
Sei selbstkritisch, zeige am Anfang nicht zuviel, zeige Vielfalt, aber langweile nicht mit "Ich hab da auch noch was aus der Kathegorie...".
Das ist eine kleine Gratwanderung, aber Probiers einfach mal aus und Frag andere Leute (Du hast hier ja einige, die deine Bewerbung mal Probelesen können)

Und wenn du z.b. Hilfe beim PDF-schreiben brauchst, melde dich einfach bei mir.

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Beitrag von insania » 26. Jun 2007, 20:07

@ gogan

vor knapp einem Jahr ging es mir genauso, wie dir jetzt: Eine Praktikumsstelle finden. Erschwerend kam bei mir allerdings hinzu, dass ich frisch von der Schule kam und weder Ausbildung noch (begonnenes) Studium vorweisen konnte.
Hier:
http://www.digitalartforum.de/forum/viewtopic.php?t=630
haben wir uns damals über die ganze Sache unterhalten.

Ich würde jetzt in etwa so vorgehen:

- Solange sich der Anfahrtsweg für dich in Grenzen hält, würde ich persönlich vorbeifahren. Das hinterlässt gleich den "der interessiert sich wirklich" Eindruck, und es ist für das Personal an der Rezeption schwieriger, dich abzuwimmeln - im Gegensatz zum Telefonat.
Ein gedrucktes, sinnvoll sortiertes und sauber gemachtes (aufgezogene Arbeiten, schöne Mappe, etc) Portfolio und deine Bewerbungsunterlagen (ohne Anschreiben, da du ja schon vor Ort bist) solltest du da direkt mitbringen.

- In jedem Fall hartnäckig bleiben, aber nicht fordernd rüberkommen. Immer nach einem Ansprechpartner Ausschau halten, eventuell einen Termin vereinbaren, wenn man dich abwimmeln möchte, und schlimmstenfalls solange nachhaken, bis du Uhrzeit und Telefonnummer im Sack hast. Oder dich gleich einmal kurz und unverbindlich vorstellen darfst.

- Bei einer Emailbewerbung ein kleines (Umfang und Dateigröße) PDF anhängen (nicht verlinken).

- Am Wichtigsten: Die Website der Agentur auswendig lernen. Du solltest, wenn man dich fragt, warum du überhaupt aufkreuzt, konkrete Projekte nennen können, die dir sehr gut gefallen und dich interessieren. Am besten im Zusammenhang mit deinen eigenen Arbeiten, die in eine ähnliche Richtung gehen.
Wenn du zu den Projekten dann noch ein bißchen fachsimpeln kannst, macht dich das direkt sympathischer.
(Bei mir ging es damals um HiFi-Anlagen *g*, für die die Agentur Anzeigen entworfen hatte).
Generell ist alles Weitere viel einfacher, wenn du sympathisch rüberkommst und im direkten Gespräch das Eis brichst.

Im Prinzip steht das aber auch alles in gängigen Bewerbungsbüchern drin. (und lass die Finger weg von "Bewerben um ein Praktikum" von Püttjer/Schnierda; das ist auf Schulabgänger und "Schnupperpraktika" geschneidert. Und auf große Betriebe.)

Essentiell ist einfach, dass die Agentur sieht, dass du Dir Mühe gibst.
Aufgezogene Arbeiten, ein ordentliches PDF, griffiges Briefpapier (!) etc werden denke ich immer unterschätzt.
"Nicht notwendig", "zuviel TamTam für einen einfachen Praktikumsplatz", etc.
Klar ist es so, dass im Endeffekt nur deine Arbeiten sprechen - aber je sauberer und durchdachter du sie präsentierst, desto mehr prägen sie sich ein und desto
interessanter wirst du als Kandidat.

(ungelogen: Ein Praktikant, der keine Papiere aufziehen kann,
taugt in den ersten Wochen effektiv zu garnichts.)


Hoffentlich klappt nächstes Jahr alles bei Dir!
Gut, dass du soviel Zeit einplanst. Bei mir hat sich alles von Mitte September bis Mitte Januar hingezogen. (Bewerbung --> 1. Arbeitstag)


Viel Spaß,


Manuel

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Beitrag von gogan » 26. Jun 2007, 20:23

stu
Erstmal vielen Danke für deine Umfangreiche Antwort.
Ich fänds super wenn du deinen erfolgreich genutzen Berwerbungstext mal reinstellen könntest. Somit ergibt sich einem selber dann mal der Eindruck wie so etwas auszusehen hat.
Zum Inhalt der Mappe. Genau deswegen mache ich mir jetzt schon Gedanken darüber was in meine Mappe sollte. Ich will wie gesagt nicht in einem Jahr nur mit Schularbeiten dastehen. Das find ich selber eher Langweilig. Und ich hab mir auch schon Gedacht das es eher besser ist die Mappe mit dem zu füllen was man gerne macht, als mit den Sachen die man gezwungener Maßen in der Schule angefertigt hat. Wenn was dabei ist, was mir gefällt und wo ich denke, dass ist es Wert präsentiert zu werden, dann pack ich das auch rein. Nur davon ist Momentan nicht viel da, bzw. gar nichts. ;) Aber ich hab noch ein hoffentlich sehr produktives Jahr.
Und PDF schreiben kann ich glücklicherweise, was komischerweise auch nicht selbstverständlich ist, wie ich festgestellt habe auf meiner Schule :D.


insania
Auch dir ein Danke. Eure beiden Antworten geben mir schon einen guten Überblick was notwendig ist, und was nicht. Aber vielen Dank für den Denkanstoß im Bezug auf die Arbeiten. Ich glaube es macht wirklich einiges her wenn man sich mit Gedanken ein Papier mit einer besondern Struktur oder Farbigkeit aussucht, auf dem die Bewerbung gedruckt ist, oder ob man stinknormales Kopierpapier benutzt. Auf jeden fall hab ich durch deinen Post schon einige nette Ideen wie man mit Materialien in der Bewerbung spielen könnte ohne es kitschig oder aufdringlich wirken zu lassen.

Edit: Und ich habe die Suche betätigt, aber anscheinend hab ich da deinen Thread auch überlesen. Ich sollte mal meine Augen aufmachen ^^.


Auf jeden Fall werd ich mir den Thread Bookmarken und immer wieder rausholen wenn ich was für die Mappe mache. Damit holt man sich doch einiges wieder in Erinnerung.
Nochmals Danke und hoffentlich gibts noch mehr Tipps. Denn nützlich ist das Thema nicht nur für mich :)
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Beitrag von fxk » 27. Jun 2007, 09:01

Mich würden Praktikas is Designagenturen interessieren die CI's erstellen oder Verpackungsdesign. Das sind aber auch nur Bereiche die ich mal so aufgegriffen habe, weil ich wie gesagt nicht wirklich eine Ahnung davon habe, was denn alles Möglich ist als ausgebildeter Kommunikationsdesigner was ich hoffentlich in einem Jahr sein werde.
in der Agentur ,bei der ich damals gelernt habe, hatten diese einen freiberuflichen dipl. Designer FH. Sein Tätigkeitsfeld deckte eigentlich so ziemlich alles ab was in der Agentur anfiel. Überwiegend wurde er herangezogen um Konzepte und Layouts für neue Werbemittel zu erstellen (Prospekte, ausgefallenere Mailings usw.) - hin und wieder musste dann mal ein CI erstellt werden (Neukundenaquise) und ab und zu hat er auch einfach nur Anzeigen gesetzt wie auch die Azubis.
Ich will damit nur sagen, dass ein Dipl.-Designer nicht zwangsläufig nur die Sahnestückchen bekommt - aber das ist sicher auch abhängig von der Agentur. Je größer die Agenturen, desto differenzierter ist das Tätigkeitsfeld.
Nur so als kleiner Hinweis für die Auswahl der Agenturen :)
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Beitrag von gogan » 27. Jun 2007, 14:00

Sahnestückchen verführen doch zur Völlerei ;).
Nein also ich geh da ganz nüchtern und sachlich ran an die sache. Ich erwarte keinen Top Job mit den interessantesten Projekten die man sich vorstellen kann. Anfangs reichts mir schon wenn ich weiter meine Miete bezahlen kann *gg*
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