Wer kennt sich aus mit Hunden?

Antworten
stu
Member
Beiträge: 160
Registriert: 29. Mai 2006, 09:36
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Wer kennt sich aus mit Hunden?

Beitrag von stu » 17. Jul 2007, 21:26

Ich würde mir sehr gerne mit meiner Freundin zusammen einen Hund kaufen.
Mal abgesehen davon, dass sie einen Berner Sennen Hund will und ich einen Husky oder einen Weißen Schweizer / Canadischen Schäferhund, haben wir auch sonst keine ahnung, auf was wir uns da so einlassen.

Der einzige, den ich mit Hund kenne, hat einen kleinen Zwergpinscher, das ist glaube ich nochmal was ganz anderes.

Ein paar Fragen hätte ich und hoffe, dass unter den 1000 leuten hier jemand mit hund ist.

1. Was kostet ein (großer) hund ungefär? Hundesteuer ist klar, Futter ist einiges, kommt aber darauf an, was man kauft (Bekannte von uns haben Früher immer selber gekocht, das scheint recht günstig zu sein), aber was kommt sonst auf einen zu?
Muss ein hund oft zum Tierarzt?

2. Wie viel Platz braucht ein Hund? Der Pinscher wohnt in einer kleinen Wohnung und ist glücklich, aber wie ist das mit einem so großen Hund? Momentan wohnen wir beide zu Hause in einem Haus mit Garten. Aber eigentlich planen wir irgendwann, zusammenzuziehen. Dreht so ein Hund in einer 50-60 qm-Wohung durch?

3. Was habe ich sonst alles nicht beachtet? Wie ist das mit Urlaub etc.?

Ich würde mich freuen, wenn jemand sein Wissen mit mir teilen würde.
lg,
Wolfgang

ErichSchreiner
Senior Member
Beiträge: 680
Registriert: 29. Mai 2006, 09:54
Kontaktdaten:

Beitrag von ErichSchreiner » 17. Jul 2007, 22:49

1): kommt auf die Rasse an, wohl zwischen 200 und 1500 Euro.

zB: Bullterrier in D bis 1500 Euro, in Austria 1100 und in der Tschechei 450. Golden Retriever um die 400 in D etc.

Tierheimhunde gibts umsonst und was gutes würdest du denen auch noch tun, allerdings hört man hin und wieder von scharfen Auflagen.

Tierarzt: Kommt auch drauf an: Mischlinge sind idR gesünder, weil nicht überzüchtet. Rassehunde gibts teilweise eben mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu Rassespezifischen Krankheiten (beim Schäferhund Hüfte, beim Bullterrier Nieren, Augen und Hautkrankheiten etc). Tierarztbesuche nehmen mit steigendem Alter natürlich zu. Schwere und große Hunde neigen dazu per Spritze aus dem Leben zu scheiden, weil es bei denen sehr oft zu erheblichen Problem so ab 10 Jahren kommen kann (Hüfte, Gelenke...), muß aber auch nicht sein.

Ich würde eher zur kleinen / Hobby-Zucht raten

Selber kochen: Na ja, dann solltest du lieber artgerechtes Futter mit einplanen. Kannst mal bei Zooplus.de schauen was der Spass kosten kann.
Trockenfutter ist besser als Nassfutter, deshalb sollte der Trockenfutteranteil höher sein (mischt man halt normalerweise nassfutter ins trockenfutter)

2): In der Wohnung kannst du's vergessen (Erst recht mit nem Husky, das ist ein Schlittenhund, der braucht was zu tun...). Ist zwar möglich, aber dann bist du dreimal am Tag mit Gassi-gehen dran, und das hältst du nicht lange durch.

Einen Hund kann man auch nicht 8 Stunden am Tag alleine lassen. Er ist ein Rudeltier und würde unter Einsamkeit schwer leiden.

3): Urlaub: evt Verwandte?

Erziehung: In einen hund mußt du auch ne menge Zeit in dessen Erziehung investieren, sonst geht er mit dir spazieren und nicht anders rum. Hundeschule, ca. 1 - 2 Jahre zur Begleithundeprüfung. Hetzen macht keinen Sinn, wenn du Probleme vermeiden willst :)

Allgemein: Evt ein paar Bücher vorher lesen, und wirklich ganz gut überlegen, nicht das du dann zu denen gehörst, die sich mal schnell nen Hund anschaffen und zwei Monate später merken, dass das doch nicht so toll war.

hoffe das hilft

gruß

JuliusB
Senior Member
Beiträge: 688
Registriert: 28. Mai 2006, 23:13
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von JuliusB » 17. Jul 2007, 22:58

"Muss ein Hund oft zum Tierarzt" Es kommt auf den Hund an. Wenn die Rasse überzüchtet ist, dann wohl öfter ... mehr kann man dazu nicht sagen. Es gibt total viele Faktoren die man nicht berechnen kann. Dein Hund kann von anderen Hunden gebissen werden oder dein Hund tritt mal in nen Glasboden -das kann alles so schnell passieren. Und wenn soetwas mal passiert wird es nicht billig. Wir haben hier zwei Dalamatiner aus einer reinrassigen Zucht. Die Hunde haben selber keine Krankheiten. Dennoch mussten wir schön öfter zum Tierarzt; Hier in der Gegend gab es bis vor kurz paar agressive bissige Hunde ( wurden nach mehrfachen Aufforderns von veschiedenen Hundebesitzern dann auch Weggegeben ) die halt unseren Hunden Bisswunden zugefügt hatten; Solch eine Bisswunde ist auch richtig tief und heilt schlecht. Und somit sind auch mehrere Besuche beim Tierarzt nötig. Naja genug zu dem Thema...

"Wieviel Platz braucht ein Hund" Ich kann hier auch nur von meinen Hunden reden. Die Dalmatiner, die wir haben, sind richtige Laufhunde. Wir haben sie auch schon paarmal bei Hunderennen mitlaufen lassen... Und sonst komme ich per Rad auch gut klar eine Runde um den See am Tag sollte reichen. Wir haben auch einen großen Garten. was wohl auch recht wichtig ist.
Ich würde mir nur einen Hund anschaffen wenn man einen Garten hat.

Urlaub ist so eine Sache. Wir sind jedes Jahr nach Sylt gefahren. Unsere Hunde sind halt mitgereist per Auto. Das ging auch immer recht gut. Leider haben sie auch dann auf Sylt gelernt wie man Muscheln aufknackt und sich dabei ne Fischvergifftung holt ;) Aber das war nach 2 Tagen auch wieder weg.

MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Beitrag von MartinH. » 18. Jul 2007, 00:20

Wenn man sich ein Tier anschafft, sollte einem auch klar sein das daraus eine sehr tiefe emotionale Bindung entstehen kann. Das kann einerseits richtig hart werden wenn dem Tier dann was zustößt, andererseits auch sau teuer wenn man ein krankes Tier unbedingt retten will. Ein Bekannter von mir hat in ungefähr einem Jahr ~4000 Euro an Tierklinink Rechnungen für seine Katze bezahlt. Letztendlich ist sie dann doch gestorben bzw. ich glaub er musste sie einschläfern lassen. Ihn und seine Frau hat das wirklich mitgenommen.

Benutzeravatar
Kassandra
Senior Member
Beiträge: 552
Registriert: 28. Mai 2006, 23:02
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Kassandra » 18. Jul 2007, 00:40

Für Tiere gibts auch Tierversicherungen. Mein Bruder hat für seine Katzen schon ne Menge zahlen müssen, weil sich die eine ständig was tut (lässt sich von anderen Tieren ins Hinterbein beißen, so dass sich die Wunde entzündet und heftig eitert), und jetzt wird er sich auch so eine Versicherung zulegen. Die Versicherung zahlt oft sehr viel (meistens bis zu einem gewissen Betrag, aber bei heftigeren Dingen ist es schon von Vorteil, wenn zumindest ein Teil der Rechnung gezahlt wird). Die Katze von meinem Ex musste auch mal akut wegen Fettleibigkeit operiert werden - die eine Operation hat, soweit ich mich erinnere, gut 700£ gekostet. Die Versicherung hat's übernommen, sonst wäre die Katze gestorben (für das Geld legt man sich dann doch leider lieber ein neues Tier zu).
So eine Versicherung gibt's sicher auch für Hunde. Einfach mal umschauen.

Benutzeravatar
Jan
Artguy
Beiträge: 1563
Registriert: 29. Mai 2006, 16:58
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Beitrag von Jan » 18. Jul 2007, 09:41

Ich würde bei der Auswahl wirklich auch berücksichtigen, was für einen Charakter das Tier haben soll. Es gibt beispielsweise Hunde mit ausgeprägtem Jagdtrieb, Hunde die sehr gutmütig sind, die wenig oder eben viel Auslauf brauchen oder Hunde die besonders gut gehorchen.
Ich würde wirklich dazu raten, mir ein BUch zum Thema Hunde zu kaufen, wo einzelne Rassen vorgestellt werden. Ich bin zwar ein großer Fan von Mischlingen, aber so kann man sich schon mal ein Bild davon machen, was für Charakterzüge die einzelnen Rassen haben. Und ein Mischling hat diese eigenschaften ja auch zu Teilen noch im Blut.
Urlaub:
Der Hund meiner Eltern fährt immer nach Frankreich im Kofferraum mit. Das ist ne ziemliche Strecke, aber der Hund ist sehr duldsam und tapfer. Ist ein groß bis mittelgroßer Mischling. Meine Mutter nimmt ihn vormittags mit ins Büro, wo er den ganzen Vormittag ruhig unterm Schreibtisch liegt.
Aber drei mal am Tag muss der auch raus. Man übernimmt also ne Menge verantwortung. Aber es gibt auch nix größeres als ein Hund, der sich nen Ast freut, nur weil man nach Hause kommt. :-)
Ist halt ein bischen, wie ein kleines Kind, nur dass man einen Hund anderes erziehen sollte.

Steven
Artguy
Beiträge: 1021
Registriert: 28. Mai 2006, 23:12
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von Steven » 18. Jul 2007, 11:04

Tja derzeit lebe ich auch ohne Hund, das passt derzeit aus vielerlei Gründen leider nicht aber in absehbarer Zeit möchte ich mir auch wieder einen Hund anschaffen.

zu den Kosten nenn ich einfach mal die Checklistenangaben aus "Das große GU Praxishandbuch Hunde":
Futter: 25-80€ monatlich
Steuer: 50-150€ Jährlich
Tierarzt: 100-200€ jährlich
Zubehör: 30-200€ jährlich
Betreuung: 10-15€ täglich Hundepension, 3-8€ pro Dienst Dogsitter
Reise und Urlaub: ca. 5-10€ pro Tag für Hotel oder Ferienhaus
Haftpflicht: ab 60€ jährlich
Krankenversicherung(optional): 8-40€ monatlich

Ansonsten ist das ein ziemlich komplexes Thema, es fängt ja schon damit an ob ihr einen Welpen oder einen erwachsenen Hund holt. Welpenschule, nächtliche Ausläufe, mehrfach täglich füttern, man muss dem Tier mehr Zeit widmen, ...
Ich empfehle Dir ein allgemeines Buch zu dem Thema anzuschaffen und durchzulesen. Da ich nur 2 Bücher zum Thema habe, kann ich Dir keine konkrete Empfehlung aussprechen da mir einfach die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Alternativ kannst Du auch einfach mal das lokale Tierheim aufsuchen und dort wenn Du auch gerade nach erwachsenen Hunden Ausschau hälst, mit den Leuten sprechen und Unklarheiten aus der Welt schaffen.

Link: http://www.vdh.de/
Verband für das deutsche Hundewesen. Große Seite die für die ersten Überlegungen schonmal gutes Infomaterial bietet.

edit:
Erich: Tierheimhunde gibts umsonst? Das wär mir neu. Soweit ich weiß erheben die Tierheime ausnahmslos alle Schutz-/Aufwands-/Vermittlungsgebühren, auch um Spontan-Käufer ein wenig abzuschrecken.

ErichSchreiner
Senior Member
Beiträge: 680
Registriert: 29. Mai 2006, 09:54
Kontaktdaten:

Beitrag von ErichSchreiner » 18. Jul 2007, 11:15

@Steven
Na ja, das war geraten. Hatte noch nie einen Hund aus dem Tierheim, hab aber gehört das wenn man sich einen holt öfter nachkontrolliert wird etc. Jedenfalls dürfte der Preis nicht mit dem eines Züchters vergleichbar sein, oder?

Steven
Artguy
Beiträge: 1021
Registriert: 28. Mai 2006, 23:12
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von Steven » 18. Jul 2007, 11:27

nein auf keinen Fall, die Tierheimpreise sind im Rahmen bis 200€ für Hunde soweit ich das bis jetzt erlebt habe. Wenn man sich einen Hund aus dem Tierheim anschaffen möchte wird erstmal in mehreren Spaziergängen festgestellt ob der Hund zur Person "passt", also ob er folgt und ob der zukünftige Halter vielleicht beim kleinsten Aufmucken des Hundes schon mit der Lederleine drauflosdrescht etc. Dann gibts natürlich Gespräche bzgl. Haltungsumstände. Wie groß ist die Wohnung, wieviel Zeit kann man dem Hund widmen, ist die Finanzierung gewährleistet, weiß man was man sich ins Haus holt, ...
Wenn dann die Vermittlung erfolgt ist heißt es erstmal ein paar Wochen Probezeit um Hund und Halter aneinander zu gewöhnen im Alltag, dann kommt normalerweise ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Tierheimes vorbei und schaut sich vor Ort den Hund und die Lebensumstände an. Wenn er gegen den Halter entscheidet, wird der Hund wieder mitgenommen und die Schutzgebühr zurückerstattet.
Zumindst sieht so das Prozedere auf den Erklärungen mancher Tierheime aus, im Falle unseres verstorbenen Hundes der als Welpe aus dem Tierheim kam, kam 3 mal ein Tierheimmitarbeiter.

ErichSchreiner
Senior Member
Beiträge: 680
Registriert: 29. Mai 2006, 09:54
Kontaktdaten:

Beitrag von ErichSchreiner » 18. Jul 2007, 12:08

3 mal geht ja eigentlich. Ist vielleicht gar nicht so schlecht, wenn die Leute besser überprüft werden.

Benutzeravatar
Wutzara
Member
Beiträge: 216
Registriert: 28. Mai 2006, 23:04
Wohnort: Waldmünchen
Kontaktdaten:

Beitrag von Wutzara » 18. Jul 2007, 14:33

Ich bin eigentlich auch ein Mischlingsfan aber nur Aufgrund dessen das mein eigener Hund fast so alt ist wie ich. Mein Hund ist heute 20 Jahre alt und quickfidel. Ich bin 22 Jahre.

In Urlaub bin ich noch nie gefahren aber ich kann nur sagen das Autofahrten nicht jedem Hund zugemutet werden können - manche mögens andere wiederum nicht. Mein Hund dreht praktisch total ab und fängt an zu winseln. Er mag das nicht.

Mischlinge sagt man auch gesündere Zustände zu. Ich bin ganze 2 Mal beim Tierarzt mit ihm (ihr) gewessen. Einmal hat sie Kinder geworfen (7 Stück) und das musste ein zweites Mal verhindert werden. Und das andere Mal hatte sie was am Wadenbein durch eine Rauferei mit einem anderen Hund. Solche Arztbesuche sind anstrengend. Wenn der Hund einen Reif bekommt damit er die Wunde nicht zusätzlich durch aufschlecken wieder Wund macht ist das ein schwieriges Prozedere.

Rassenhunde dagegen haben spezifische Eigenschaften denen man sich bewusst sein muss. In unserem Nachbarort haltet ein Mensch Wolfshunde - diese bekommt man einfach nicht zam auch wenn er wollte. Dagegen sind manche andere Hunde spürbar ihr ganzes Leben jung (Sennenhunde) und haben einen ausgeprägten Schützerinstinkt.

Kostentechnisch hat Steven schon alles gesagt - Futter kann ich auch nur empfehlen viel Trockenfutter zu verwenden - das Zeug wurde extra für Hunde gemacht. Wenn wir Essen kochen und davon was übrig bleibt bekommt der Hund natürlich das ein oder andere Leckerli aber man sollte ihm nicht zuviel davon geben - sonst droht übergewicht. Und es gibt nix schlimmeres - da darf man dann die kosten für den Arzt verdoppeln.

Die optimale Lebenshaltung ist klar in einem großen Garten oder noch besser in einem Dorf wo er frei rumrennen kann - wenn er sich den Gefahren der Straße bewusst ist. Mein Hund geht sich selbst Gassi ohne das er auch nur einer Katze schadet. Er ist einfach an das Leben gewöhnt - mit mir würde sie nichtmal gern gehen - eben weil die Freiheit doch durch die Leine eingeschränkt ist. Aber das kommt ganz klar auf die Erziehung drauf an.

Nicht mehr lang und ich steh im Guinessbuch der Rekorde - 27 wird mein Hund schon noch schaffen ^^

stu
Member
Beiträge: 160
Registriert: 29. Mai 2006, 09:36
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von stu » 19. Jul 2007, 11:04

Wow,
schon mal vielen dank für die vielen Antworten.
Leider sieht es doch nicht unbedingt so aus, als könnten wir einen Hund haben, weil ich ihn doch nicht zu mir nehmen kann und sie eigentlich gerne ausziehen würde und in einer 2-zimmer-wohnung wär das echt ein problem.

Theoretisch könnte ich ihn auch mit in die Arbeit nehmen, es würde nur darauf ankommen, ob er sich mit dem Pinscher von meinem Kollegen versteht.
Das könnte natürlich ein Problem sein, weil das Büro ist seit 3 Jahren ihr Revier und wenn dan ein Tierheimhund kommt, der älter ist als sie, aber neu im Büro könnte das einiges an Zoff geben :)

Die Kosten sind gar nicht so hoch wie ich gedacht hätte.

Eine Frage noch:
Momentan schreckt mich dieses "Gassi gehen egal ob es stürm oder schneit, mindestns 3 mal am tag etc.) noch ein bischen ab.
Aber da gewöhnt man sich doch dran, oder? Also z.b. dass man vor der Arbeit früher aufsteht um mit dem Hund gassi zu gehen oder so, das dürfte doch eigentlich völlig normal werden...

MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Beitrag von MartinH. » 19. Jul 2007, 22:07

Du musst schon selber wissen ob du es schaffst früher aufzustehen. Für mich ist momentan 9:00 Uhr schon zu früh. Aber wenn der Hund mit Leine im Maul vor deinem Bett steht ists bestimmt motivierender als wenn einfach nur der Wecker klingelt :).
Und wegen dem Pinscher, nimm einfach einen Hund der größer und stärker ist ;).

Steven
Artguy
Beiträge: 1021
Registriert: 28. Mai 2006, 23:12
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von Steven » 20. Jul 2007, 00:38

Wenn Dich das Gassi gehen abschreckt solltest Du's Dir nochmal gründlich überlegen. Der Hund wird es sofern er alt genug ist um seine Blase unter zu Kontrolle zu haben und noch nicht so alt um sie wieder verloren zu haben, auch damit klar kommen am Sonntag mal 2h länger rumzudösen. Hunde passen sich sehr stark den Gewohnheiten ihres Herrchens an und daher ist einzig und allein ständig unnachvollziehbar wechselndes Verhalten für sie unerträglich.
Gewöhnt man sich dran, ja sicher. Nur leider impliziert das "ich hab mich dran gewöhnt" schon dass man keinen Spaß daran hat. D.h. man macht früher oder später nur noch Pflichtlaufen mit dem Hund, eine kurze Runde hier, 3min auf der Wiese alleine laufen lassen und wieder zurück, der innere Schweinehund übernimmt die Oberhand... Davon hat der Hund effektiv fast nichts und iausgelastet ist er damit ganz bestimmt nicht. Vor allem wenn Du tatsächlich einen Collie oder einen Schäferhund nehmen solltest, würde Dir der Hund früher oder später bei solchem Ausgehverhalten die Bude auseinander nehmen. Es gibt wesentlich genügsamere Hunde als diese beiden, aber auch die wollen mind. 2 mal am Tag raus um ihre Blase zu leeren.

Nach deinen Worten würde ich Dir davon abraten Dir wie ausgesucht einen Collie oder einen Schäferhund zu nehmen. Der Collie will sehr stark gefordert werden und dreht durch wenn man ihn nicht geistig und körperlich auslastet.
Der Schäferhund kann ziemlich starrsinnig und eigenwillig sein, d.h. eigentlich sollte nur jemand der schon etwas Ahnung von Hunden hat und weiß wie man mit einem solchen Charakterhund umzugehen hat, einen Schäferhund halten. Wenn man den Schäferhund als Welpen nimmt kann man auf seine Erziehung Einfluss nehmen, ein erwachsenes Tier ist für jeden neuen Halter ein Rätsel und je nachdem wie er zuvor erzogen wurde, für den Anfänger einfach eine totale Überforderung.

Je nach Hund ist auch eine kleine 2 Zimmer-Wohnung ausreichend, sofern er genug Auslauf bekommt und nicht den ganzen Tag alleine in der Wohnung auf die Rückkehr seines Herrchens warten muss.

Ob die Pinscherdame damit klar kommt hängt auch davon ab, wie stark sie an fremde Hunde gewöhnt wurde. Aber es würde sicher nicht ganz unproblematisch. Es hilft aber wenn ihr Halter offen auf deinen Hund reagieren würde, wenn sie richtig erzogen ist wird sie dadurch mitbekommen dass er keine direkte Bedrohung darstellt und zumindest nicht vollends aggressiv reagieren.

Schau doch mal nach kleinen Terrierarten. Ich mag sie zwar nicht besonders, aber viele Arten sind ziemlich genügsam was Erziehung und Bewegung anbetrifft. Bei den großen Hunden wirds da schwerer. Der Mastiff ist ein eher ruhiger Zeitgenosse und dennoch sehr groß. Auch die engl. & frz. Bulldogge, Shar Pei, Zwergpinscher, Affenpinscher, jede Menge Griffon-Arten und bestimmt noch einige andere sind als genügsame Begleithunde gekennzeichnet. Je näher Du mit deiner Wahl an richtige Nutztiere gehst, desto mehr Zeit wirst Du für Erziehung und Bewegung einplanen müssen.

edit:
http://www.vdh.de/alles_fuer_hundehalte ... p?fci_id=9
gerade noch bei vdh nachgeschaut, das sind Hunde die bereits seit vielen Generationen als "Haustiere" gehalten und gezüchtet werden. Dadurch kommen sie auch mit kleineren Lebensräumen klar und sind weniger anspruchsvoll was den Auslauf anbelangt.

stu
Member
Beiträge: 160
Registriert: 29. Mai 2006, 09:36
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von stu » 20. Jul 2007, 10:46

@ Steven,
mit dem Hund 3 Stunden täglich rauszugehen, und am wochenende mal noch viel mehr schreckt mich überhaupt nicht ab.
Ich hab auch kein Problem damit in den Regen zu gehen oder durch den Schnee zu robben.
Das einzige was halt für mich fies wäre ist das Gassi-gehen vor der Arbeit.
Andererseits habe ich ja wärend der FOS Praktika gemacht, bei denen ich um 7 Anfangen musste, da hab ich ich zumindest wärend der kurzen zeit halbwegs daran gewöhnt, so früh auszustehen, das ist ja vermutlich wirklich eine sache der inneren uhr.
Wenn ich jeden Tag früher ins bett gehe, früher aufstehe, daher früher müde werde und früher ins bett gehe etc. stellt sich da ja wahrscheinlich bald ein rhytmus ein.

Einen kleinen Hund fände ich sogar ok, aber meine Freundin will unbedingt einen großen.
Aber ich muss ja jetzt eh erst mal schauen, wie sich das entwickelt, und ob wir einen hund haben können oder nicht.
Wobei die Hunde aus dem Lexikon finde ich alle nicht so toll. Ich kenne halt den Zwergpinscher ganz gut, aber der ist halt so schön, dass er überall den ersten Preis gewinnt, wenn er auf eine Hundeschau geht. (Was mein Kollege zum glück fast nie macht)

Benutzeravatar
Wutzara
Member
Beiträge: 216
Registriert: 28. Mai 2006, 23:04
Wohnort: Waldmünchen
Kontaktdaten:

Beitrag von Wutzara » 20. Jul 2007, 14:38

für dich war 7 Uhr schon ein Problem? Oh mein Gott - in welchen Zwängen leb den ich. Ich muss täglich um 5 Uhr aufstehen - Wochenende sogar noch früher oft. Aber nicht wegen dem Hund sondern wegen der Arbeit und den Arbeiten daheim (Bauernhof)

Steven
Artguy
Beiträge: 1021
Registriert: 28. Mai 2006, 23:12
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von Steven » 20. Jul 2007, 18:47

Dann herzlichen Glückwunsch zu deiner Wahl Hundehalter zu werden ;)
Es ist für den Hund wenn er sich daran gewöhnen kann kein Problem morgens ne kurze Runde zu machen und dafür dann abends nen richtig langen Spaziergang (sofern er nicht den ganzen Tag alleine rumhängen muss) genießen kann.
Ob ein mittelgroßer bis großer Hund die richtige Wahl für euch wäre da ihr ja wie Du selbst auch sagst Anfänger seid - ich bin da skeptisch. Angenommen ihr bekommt mit dem Hund Probleme, dann habt ihr gleich ein mittelgroßes bis großes Problem im Haus was wesentlich schwerer zu händeln ist als ein kleines Problem.
Unabhängig davon ob ihr euch einen Welpen oder einen erwachsenen Hund anzuschaffen gedenkt, geht doch einfach mal ins lokale Tierheim und führt dort Hunde aus. Man muss beim ersten Mal einen Besucherzettel ausfüllen und seinen Ausweis da lassen und dann kann man in Absprache mit den Tierheimmitarbeitern auch einfach mal so Hunde ausführen. Vielleicht wird deine Freundin ihren Wunsch revidieren wenn sie erstmal einen großen Hund an der Leine hatte und merkt wieviel Körperkraft allein schon von Nöten ist um ihn unter Kontrolle zu halten. Der psychologische Aspekt um des Hundes Starrsinn oder falsche Erziehung zu korrigieren ist nochmal eine ganz andere Sache.
Wenn ihr es intensiv überdenken und antesten wollt, fragt im Tierheim nach ob es möglich ist mit ihren Hunden an Hundeschulkursen oder Agility-Trainingsstunden teilzunehmen. Nicht alle Tierheime bieten das an, doch manche freuen sich sogar darüber da Hundeschulkurse die Vermittlungschancen des Hundes erhöhen (können). Dadurch habt ihr dann in einem längeren Zeitraum die Möglichkeit den Hund kennenzulernen und festzustellen, ob der Aufwand in Ordnung ginge für euch.

Ansonsten habe ich noch einen Text für Dich, der auch wenn mir einige Passagen selbst nicht so gefallen für den ersten Hundekauf mehr Aspekte aufführt, als ich jetzt hier noch hätte Anstoßen können.
http://www.hundezeitung.de/ratgeber/hundekauf.html

Benutzeravatar
Duracel
Beiträge: 2971
Registriert: 29. Mai 2006, 10:35
Wohnort: Greven
Kontaktdaten:

Beitrag von Duracel » 27. Jul 2007, 21:49

Wutzara hat geschrieben:für dich war 7 Uhr schon ein Problem? Oh mein Gott - in welchen Zwängen leb den ich. Ich muss täglich um 5 Uhr aufstehen - Wochenende sogar noch früher oft. Aber nicht wegen dem Hund sondern wegen der Arbeit und den Arbeiten daheim (Bauernhof)
Der Mensch ist frei. Insbesondere hier in Deutschland!
Frei zu wählen.

Natürlich kann man sich nie für "nur Gutes" entscheiden. Aber viele Leute unterschätzen meiner Erfahrung nach den Freiraum, den sie tatsächlich haben. Seine Lebensumstände allerdings "umzukrempeln" ist häufig mit ganz anderen Einschränkungen verbunden.
Ich kann jeden Tag bis Mittags (aus)schlafen, aber ich bezweifel, dass du mit mir tauschen wollen würdest. Ich nehme mir viel Freiraum, zeitlich gemessen, aber lebe dafür in vielerlei Hinsicht spartanisch. Ich fühle mich wohl dabei; derzeit. Muß halt jeder für sich wählen, welches Leben er führen will. Will man z.B. Kinder oder wie in diesem Fall einen Hund, oder wählt man auch einfach eine Partnerschaft, dann bereichert das das eigene Leben ... nunmal, indem es das eigene Leben "verdichtet" ... auch zeitlich.

Kein Grund zu jammern, wer morgens um 5 aufstehen muß. Abgesehen davon heißt das ja auch noch lange nicht, dass wer früher aufsteht auch gleich mehr arbeit ... erstmal heißt das nur, derjenige arbeitet früher. ,)
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder