Hilfe ich bin auf Buntstift...

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Jan
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Hilfe ich bin auf Buntstift...

Beitrag von Jan » 15. Aug 2007, 10:08

Seit einiger Zeit zeichne ich nur noch mit Aquarell-Buntstifen. Soweit so gut. Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch wesentlich lockerer im Strich geworden bin, weil der Stift erstens weicher übers Papier gleitet, zweitens weil ich einen größeren Einfluss auf die Strichstärken habe und drittens auch die hell-dunkel-Kontrast größer ist als bei einem Bleistift (zumindest ist das mein Eindruck)
Das Problem ist jetzt folgends. Ich kann nicht mehr mit Bleistift zeichnen. B). Jedenfalls sehen die Zeichnungen, die ich jetzt mit Bleistift zeichne alle nicht mehr gut aus. Krakelig und etwas krampfig. Bzw. es fehlt etwas die Dynamik, der Fluss im Strich. Ich würde mich aber ungern auf immer von meinem geliebten Bleistift trennen. Mich würde mal interessieren, ob ihr so etwas ähnliches auch schon mal bei euch beobachtet habt.

Es gibt ja auch Leute hier im Forum, die meiner Meinung nach ausschließlich mit Buntstift zeichnen. Vielleicht können die ja mal was zu ihrem Arbeiten mit Bleistift berichten.

Hier noch ein Bsp.: für eine Buntstiftzeichnung.
Bild

Tobias-M
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Beitrag von Tobias-M » 17. Aug 2007, 13:10

Naja, öhm. Ist bestimmt nur ne Phase… Nächste Woche sieht alles wieder ganz normal aus, wenn Du zum Bleisift greifst. Das legt sich wieder. Ist vielleicht sogar nur eingebildet? Manchmal hat man ja solche Phasen…

Wenn nicht:
Machs doch wie die Trickfilmzeichner. Oder viele Comicschaffende. Die zeichnen zuerst mitm Blaustift (resp. rot, grün) und machen dann die Reinzeichnung in Bleistift drüber.

Wie hart sind eigentlich die Bleistifte, mit denen Du arbeitest? Ich nehm am liebsten 4B, der hat m.E. die Eigenschaften, die Du bei Buntstiften beschreibst…

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 18. Aug 2007, 01:12

Versuchs mal mit schwarzen Polychromos (Buntstiften) :D. Die verwischen nicht so leicht.

kaktuswasser
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Beitrag von kaktuswasser » 18. Aug 2007, 01:31

ich würde auch mal Tippen, dass es nur eine Phase ist und dir raten, das einfach mal voll auszuleben und halt mal wirklich eine Zeit lang nur mit Buntstiften zu zeichnen bist du sie voll ausgereizt hast. Dann wirst du wahrscheinlich ganz von selbst wieder mal zum Bleistift greifen. Das zugrundeliegende Wissen ist ja auch das gleiche.
Ich habe selber auch immer so Phasen.. Zur Zeit benutze ich nur Kugelschreiber und Pinselstifte, ich weiß garnicht wo mein Bleistift hin ist.

Tobias-M
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Beitrag von Tobias-M » 18. Aug 2007, 11:43

NevLou hat geschrieben:Ich hab das generelle Problem mit Bleistiften ab 2B, dass ich die immer verwische. Gibs dagegen einen Tipp, außer ständig seine Hand übers Papier halten zu müssen? (Selbst dann passiert mir das dauernd)
Ich zumindest male oft mit sehr dünnen, fast spinnenfeinen Linien am Anfang. Kaum Druck auf dem Stift. Da kann ich sehr lange zeichnen, auch radieren, bis zu zufrieden mit dem Ergebnis bin. Erst danach, wenn alles sitzt, mache ich dickere Linien und Schattierungen, werde dabei immer dunkler. Um bei größeren Motiven (z.b. den DEGENESIS-Coverzeichnungen, die etwa 60 cm breit sind), die obendrein tatsächlich recht große Schwarzflächen haben, in dieser Phase ein Verwischen zu vermeiden, leg ich meine Hand auf ein leeres Blatt Papier, das ich hin und wieder austausche. Hier und dort entsteht dann zwar trotzdem ein leichter Grauschleier, aber den ann man entweder noch wegradieren oder im Scan wieder rausbügeln.

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Beitrag von Tobias-M » 19. Aug 2007, 14:53

NevLou hat geschrieben:Tobias-M: Wo bekomme ich solche Bleistifte her? Meine sicht net so einfach wegzuradieren. Das könnte mir schon helfen endlich mal über eine Skizze hinauszukommen. Haben die Bleistifte ne bestimmte Bezeichnung?
Also, wenn Du sehr sachte aufdrückst und dadurch wenig Graphit aufs Blatt kommt, ist das immer sehr einfach wegzuradieren. Ganz egal mit welchem Bleistift. Ich nehm ganz normale von Faber Castell, oder ich verwende dickere Minenbleistifte, wo man die Minen separart kaufen kann, was etwas ökonomischer/ökologischer ist. Also alles in allem nix besonderes.
Wichtig ist halt nur, nicht zu früh zu kräftig zu zeichnen. Das ist schwerer wegzuradieren uznd greift ggf. das Papier zu sehr an.

Für hochwertige Zeichnungen nehm ich Bristolkarton. Und ich hab n ganz phantastischen Radiergummi, aber weiß grad nicht, von welchem Hersteller.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 19. Aug 2007, 15:50

Die Knetradiergummies sind generell gut um weiche Bleistifte wegzuradieren.

Ich zeichne ja eigentlich fast nie, nur beim Aktzeichnen in der FH, aber da radiere ich eigentlich seltener. Höchstens mal wenn nur eine Linie extrem falsch ist an der Zeichnung. Zum einen weil ich mich bemühe fest aufzudrücken um klare zeichnerische Aussagen zu treffen, zum anderen hab ich das Gefühl mehr davon zu haben wenn ich die Zeichnung einfach neu mache statt ewig daran zu radieren und zu verändern. Das kann ich aber auch nur motivationstechnisch durchhalten, weil die Aktzeichnungen schnell gemacht sind und mir nichts bedeuten. Wenn ich aufwendigere Bilder machen wollte, würde ich das nicht so durchziehen.
Ich hab gemerkt, das ich dadurch, dass ich versuche die Linien mit möglichst wenigen bewussten Strichen, aus der Bewegung des ganzen Armes, zu treffen, eine viel bessere motorische Kontrolle über meinen rechten Arm bekommen hab. Das merke ich beim zeichnen, malen und Gitarre spielen.

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Beitrag von Jan » 20. Aug 2007, 09:04

Also ich hab bisher meistens immer nur mit HB gezeichnet. Dann teilweise mit B drüber. Aber ich habe auch keine Lust, dass mir alle Zeichnungen verschmieren. Ich hab auch schon alle möglichen Härten und Nicht-Härten durch. Früher in der FH sollten wir zum Bsp. (warum auch immer) alles mit 2H zeichnen. Noch zu Schulzeiten hab ich überwiegend mit weichen Bleistiften (runter bis 8B ) gezeichnet. Mittlerweile bin ich in der Mitte beim guten alten Standardstift gelandet.

Richtig aufwendige (also Non-Speedpaintings) mach ich nicht mit Bleistift. Wenn ein Skribble ausarbeitungswürdig erscheint mach ich am Rechner weiter.

Vielleicht ist es wirklich nur eine Phase. Ich glaube ich werde den Rat von Kaktus befolgen und das Thema Buntstifte jetzt einfach ausreizen. Sie haben nämlich noch einen weiteren Vorteil gegenüber Bleistift, den ich noch gar nicht erwähnt habe, und mit dem ich selbst auch noch nicht gearbeitet habe. Sie sind nämlich wasserlöslich. Ob das wirklich interessant ist für mich weiß ich noch nicht, da ich wie gesagt eher schnelle Skribbles mache um Sicherheit im Figurzeichnen zu bekommen.

@alex. Danke für die Blumen ;-)

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