Rechtliche Frage wegen Nutzungsrechten

[Wicki]

Hallo, ich hab mir mal eine Frage wegen Nutzungsrechten.
Folgende Situation:
eine Agentur gibt mir einen mündlichen Auftrag zur Erstellung eines Maskottchens für eine Aktion in der Region samt Malbuch, ohne Bezahlung, dafür mit Gewinnbeteiligung am Verkauf des Malbuches.
Die Arbeit wird meinerseits erledigt, aber der Kunde der Agentur teilt mit, dass weder Maskottchen noch Malbuch weiter verwendet werden.
Im Zuge der Aktion, für die das Maskottchen erstellt wurde, ist es natürlich ein paar Mal in Zeitungen erschienen und als Aufsteller produziert worden, alles unter dem Namen der Agentur.
Meine Frage ist:
könnte ich jetzt losgehen und Maskottchen und Malbuch an jemand anderen verkaufen oder gar selbst nutzen? Sind alle Rechte immer noch bei mir, weil ich sie weder schriftlich noch mündlich abgetreten und auch kein Entgelt für eingeräumte Nutzungsrechte erhalten habe? Oder sind irgendwelche Nutzungsrechte durch mein stillschweigendes Einverständnis, dass es in der Zeitung unter dem Namen der Agentur abgedruckt wurde automatisch auf diese übergegangen? Wenn ja, welche? Doch ganz sicher nicht uneingeschränkte?
Fragen über Fragen!
Grüße
Caro

[MartinH.]

Das Urheberrecht liegt bei dir, da du das Maskottchen erschaffen hast. Das Nutzungsrecht hast du der Agentur (mündlich) eingeräumt, aber das hindert dich nicht daran es auch anderen einzuräumen (allerdings wäre das dann nicht mehr exklusiv). Du solltest allerdings nicht vergessen dem neuen Kunden mitzuteilen wie und in welchem Zusammenhang das Maskottchen bereits verwendet wurde (vielleicht ist die Aktion ja nicht mit seinen Zielen vereinbar). Der Werbeagentur würde ich mitteilen das sie dir entweder die Rechte abkaufen können, oder du die erstellten Arbeiten anderweitig verkaufen wirst und ihnen in dem Fall jegliche Nutzungsrechte entziehst.

"Interessant" wird es, wenn der Kunde einen hohen Anteil an der Idee zur Schöpfung des Maskottchens hatte. Dann könnte ich mir vorstellen (wissen tue ich das alles keineswegs, bin ja kein Anwalt), das er sogar noch einen Anteil am Urheberrecht hat. Das sollte sich aber mit der klaren Ansage an die Agentur, das man die Sachen weiterverkaufen will erledigt haben. Wenn sie dann nicht meckern, haben sie wahrscheinlich kein Interesse daran einen dafür abzumahnen.

Man sollte sich meiner Meinung nach niemals und unter keinen noch so verlockenden Umständen auf reine Gewinnbeteiligung als Bezahlung einlassen. Damit kann man viel zu leicht unsanft auf die Schnauze fallen (ich spreche da aus Erfahrung). Man muss immer damit rechnen, das es gar nicht zum Verkauf von irgendwas kommt, für den Fall muss der Aufwand den ihr hattet ausreichend vergütet sein.

[Duracel]

@Gewinnbeteiligung
Im Grunde ist es doch ganz einfach so, wenn man eine Gewinnbeteiligung angeboten bekommt, dann idR. weil kein nennenswerter Gewinn erwartet wird. Damit wird dann auch gleich noch das Risiko der Aktion auf den Illustrator umgewälzt.
Stände tatsächlich ein hoher Gewinn in Aussicht - wer würde da freiwillig den Pott teilen?

[Wicki]

Grins, war auch das letzte und einzige Mal, dass ich so etwas gemacht habe. Ist aber eine sehr große Agentur und macht eigentlich fast alles in der Region, ich hab direkt mit dem Chef gesprochen und muss dazu sagen, dass ich das Ganze auch ein wenig als Eintrittskarte für eine Serie von Aufträgen verkauft bekommen habe. Der nächste danach lief aber auch alles andere als toll, auch wenn ich bezahlt wurde und deshalb mach ich jetzt auch nichts mehr für die. Ich hab da eine Millionen mal angerufen, mindestens 10 mal gemailt und keine Antwort bekommen, geschweige denn irgendeine Reaktion, ausser dass der Chef grad ausser Haus ist und mich anruft. LOL. Naja, so kann man auch seine Firma führen...
Wegen der Rechte habe ich schon mal hingemailt und angerufen, aber keine Reaktion bekommen, ich geh einfach mal davon aus, dass denen das einfach egal ist.
Danke für eure Hilfe! Man lebt ja nu mal und lernt, nich:-)