Ich will zur Bundeswehr - als Zivi?!

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Jabo
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Beitrag von Jabo » 22. Okt 2007, 21:58

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Sindelfingen keine Zivildienststellen gibt. Es gibt überall Bedürftige und Organisationen, die sich um eben diese kümmern. Ich wohne in einem Kaff mit 2.000 Einwohnern und es gibt Zivildienststellen wie Sand am Meer. Essen auf Rädern um die alten Leute auf den Dörfern zu versorgen, oder wenn es nicht anders geht Hausnotruf (d.h. nachschauen, ob mit den Herren und Damen noch alles klar ist). Ansonsten schau bei Sonderschulen vorbei, die bieten häufig sehr gute Jobs an. Ich mache das selber seit 8 Monaten.

Such dir lieber was in der Nähe deines jetzigen Wohnortes. Diese Dienstunterkünfte sind oft nicht mehr als karge Räume ohne Komfort. Laut Zivildienst-Leitfaden müssen auch nur etwa 10 Gegenstände in der Wohnung sein, damit sie als passabel durchgeht. Wenn du gar nicht anders kannst, weil die Stimmung zu Hause so mies ist, ist es sicherlich denkbar, aber ansonsten würde ich doch lieber zu Hause bleiben. Ausziehen kannst du danach auch noch. Als Zivi mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 60-80 Cent kannst du dir nicht viel Luxus leisten, wenn du für dich selbst sorgen musst.

Wenn du aber wirklich nicht willst, ist das natürlich etwas schwieriger, da du den sonst üblichen Weg rückwärts gehst. Du kannst, wenn du schon in der Kaserne bist, noch jederzeit verweigern, wie es anders herum aussieht, weiß ich nicht genau. Möglich sicher, aber wahrscheinlich nicht ohne Kreuzfeuer-Verhör (Freud'scher Wortwitz) durch das Bundesamt oder das Kreiswehrersatzamt. Aber da kann ich mich irren.

Beim Zivi hast du, wenn du dich bei der Dienststellensuche nicht komplett blöd anstellst, mehr als genug Zeit für's Zeichnen. Ich werde demnächst meinen zweiten Nebenjob annehmen, um den Zivilohn aufzubessern. Danach habe ich immer noch genug Zeit.

kaktuswasser
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Beitrag von kaktuswasser » 22. Okt 2007, 22:06

Soweit ich weiß ist es ziemlich problemlos möglich, einfach seine Verweigerung zurück zu ziehen.

nacho
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Beitrag von nacho » 22. Okt 2007, 22:34

Tu's nicht. Irgendwas wird sich schon finden.
Überleg dir wirklich gut, ob du echt zum Bund willst..

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Beitrag von thomasp » 22. Okt 2007, 22:40

in der grundausbildung hast du beim bund sicher auch heutzutage fast keine zeit für irgendwas ausser dienst, essen und schlafen. in den monaten danach eigentlich jede menge.

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Lakai
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Beitrag von Lakai » 22. Okt 2007, 22:53

@ Jabo

Nebenjob ist soviel ich weiß nicht drin, müsste irgentwo im Leitfaden stehen.

@simplicitas

Hatte diesen Monat meinen letzten Tag als Zivi, auch wenn mir die Arbeit zuwieder war, die Erfahrungen sind Goldwert.
Ist eine echt feine Sache mal hinter die Kolissen der ach so wohltätigen Vereine schauen zu dürfen. Und mit dem Wissen seinen Dienst zu beenden das es doch eh nicht um den Bedürftigen geht, statt dessen sich weiterhin alles ums liebe Geld dreht.

Darf ich fragen wie du gemustert wurdest?

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lucy
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Beitrag von lucy » 22. Okt 2007, 23:03

doch, nebenjob als zivi kann man machen. gibt da natürlich regelungen, aber gehen tuts.
hab selber immer noch nebenbei gearbeitet und noch meine studibewerbungsmappe zusammengemalt.
musste zwar recht viel arbeiten, aber in den pausen und abends gabs nicht viel anderes als zeichnen ;)

ansonsten kann ich jabo nur beipflichten... irgendwas muss es doch geben.
und zivi find ich echt ne gute erfahrung.

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Triton
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Beitrag von Triton » 22. Okt 2007, 23:28

Als Zivi bei der BW kommt man hoechstens zu zivilen Mitarbeitern wie der Standordverwaltung, Kleidungskammer usw.
Ich halte es fuer durchaus moeglich, da recht leicht an eine Stelle zu kommen, wenn man eine Qualifikation vorweisen kann, die denen nuetzt. Als Tischler oder Elektriker ist es wohl machbar.

Wenn du quasi ein typischer Abiturient ohne irgendeine Ausbildung bist, kannst du wohl nicht
viel dort tun.

Solltest du deine Verweigerung zurueckziehen und als Rekrut zur BW gehen, so wirst du in den ersten 3 Monaten (Grundausbildung) keine Zeit haben, deinen Hobbys nachzugehen. Zumindest nicht wirklich. Du wirst froh sein, wenn du mal nichts machen musst und einfach nur sitzen oder schlafen darfst ;)
In der Stammeinheit danach hat man viel mehr Zeit, aber nicht unbedingt ausserhalb des Dienstes. Ich war gluecklicher Heimschlaefer, also heimatnahe Stationiert und mein BW-Tag ging von 5 Uhr bis 17 Uhr. Viel Zeit bleibt dann nicht mehr.


Nun ja, viel Glueck und Spass. Wie du dich auch entscheidest, es wird interessant werden. Und oft ganz schoen kacke ;)

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Beitrag von Jabo » 23. Okt 2007, 12:49

Wegen Nebenjob: Es gibt die Möglichkeit, einen Job neben dem Dienst zu machen, allerdings dürfen deine Arbeitszeiten dort nicht mit deinen Dienstzeiten in Konflikt geraten. Denn da gelten die selben Regeln wie beim Bund. Der Dienst steht über allem. Da ich an einer Schule meinen Dienst verrichte, und in dieser Schule nie mehr als 5 Stunden Unterricht stattfinden, ist es kein Problem für mich, einen Job, z.B. abends, anzunehmen. Wenn du natürlich im Krankenhaus Schicht schieben musst, dürfte es mit der Begründung für den Nebenjob schwer fallen.

Wegen Erfahrung während des Dienstes: Es ist zwar ein ziemlicher seelischer Stress, dem man da gelgentlich entgegen treten muss, aber es stärkt den Geist. Ich denke nicht, dass ich die Erfahrung auch beim Bund hätte machen können. Das Problem nach der Eingewöhnungsphase der ersten Monate ist bei Bund und Zivi allerdings dasselbe. Es langweilt einfach unheimlich.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 23. Okt 2007, 13:02

Wenn du eine Karriere beim Bund als Alternative zu deiner Concept Artist Laufbahn ansiehst, hast du innerlich doch fast schon aufgegeben ;). Hau ordentlich rein, dann klappt das schon.
Ich würd außerdem eher was Fach-nahes machen wollen, wenn du nicht so schnell als Illustrator unterkommst und z.B. Foto Retusche oder Layout Arbeiten. Das wird wohl kaum viel stupider sein, als beim Bund zu arbeiten ;).

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Beitrag von aeyol » 23. Okt 2007, 13:06

Es gibt auch noch die Möglichkeit, ein freiwilliges soziales Jahr im Bereich Kultur - FSJK - zu machen. Allerdings beginnt das immer im September, wenn ich mich recht erinnere. :| (es sei denn, man bekommt irgendwo eine Quereinsteiger-Nachrückerstelle)

Da kann man zum Beispiel auch in Theatern unterkommen, was wahnsinnig inspirierend sein kann.
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

fxk
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Beitrag von fxk » 24. Okt 2007, 08:24

und ich zähle zu den Glücklichen die der Bund nach der Musterung einfach vergessen hat.
I'm the great Cornholio - I need some TP for my bonghole...

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Beitrag von Patchopfer » 24. Okt 2007, 19:26

T5 ist schon was tolles...

Was es ebenfalls noch gibt ist ein FÖJ, sprich ein Freiwillig Ökologischer Jahr, was man z.B. beim NaBu oder auch B.u.n.d. leisten kann.
there is no spoon

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Beitrag von Wutzara » 26. Okt 2007, 06:43

@fxk ich zähle zu den Glücklichen die der Bund vor der Musterung einfach vergessen hat ^^

Jaster
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Beitrag von Jaster » 28. Okt 2007, 13:57

In Österreich ist es zumindest so, dass es problemlos möglich ist als Zivildiener wieder zum Bund zu wechseln, umgekehrt ist es schwieriger. Ich schließ mich aber dem Grundtenor hier an. Mach was Gscheites mit deiner Zeit!

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