Ah, ja, gutes und wichtiges Thema! Nichts steht für sich allein.
Kurz zu meiner Spätentwicklung in Sachen Musik:
Allgemeinwissen aus dem Schulunterricht: cdefgahc ... und ganze/viertel/achtelnoten 4/4 Takt
Dann habe ich vor schätzungsweise 3-4 Jahren aus Interesse am Klang angefangen (diatonische bzw. Blues-)Mundharmonika zu spielen!
Nachdem ich da einige Zeit ziemlich planlos Krams gespielt habe hat es mich irgendwann gewurmt irgendwie so garkeinen Plan von Musik zu haben. Und im Gegensatz zur Gitarre kann man sich die Zeit nicht mit Tabs über Wasser halten, weil es dafür nur äußerst begrenzt soetwas gibt.
Nach einer Kurzeinführung in unser Notensystem durch ein/zwei diverse Internetseiten mußte ich dann feststellen, dass ich mit meiner diatonischen Mundharmonika das denkbar schlechteste Gerät gewählt hatte um hinter die Geheimnisse der Musiktheorie zu steigen.
Gegen ein Keyboard bzw. weiße und schwarze Tasten hatte ich bis dato eine starke Abneigung entwickelt, ist doch dieser "Spezialfall" und die darauf geeichte Musiklehre mit Grund dafür, dass ich den Zugang nie gefunden hatte ... und da ich aber mittlerweile aus meiner Zeichenerfahrung überzeugt davon war, dass es sowas wie Talent nicht gibt ...
... da habe ich mir also letztes Jahr im Frühling mit der Konzertklampfe meiner damaligen Mitbewohnerin(die quasi nur Lagerfeuer-Akkordspiel betrieben hat) hingesetzt und das große weite Universum, die Klanwelt für mich aufgetan.
Letzten Herbst kam dann meine eigene E-Gitarre(~400, also ich wußte damals schon, dass das kein Strohfeuer ist) ... und Anfang diesen Sommers hat sich eine Westerngitarre dazugesellt.
Nunja, spannend ist dann für mich gewesen, dass ich "vorbelastet" durch meinen Lernprozess beim Zeichnen/Malen und mein besonderes Interesse an Grundlagen doch vergleichsweise anders gelernt habe als der klassische Musikschüler oder der klassisch nacheifernde Junggitarrist.
In nahezu sämtlicher Lernlektüre wird allein mit der Motivation "das auch spielen zu können" gearbeitet. Mit 3 Akkorden und schon ein ganzes Lied ... oder nach Noten JingleBells.
Das war für mich aber vollkommen unbefriedigend ... so konnte ich die 3 verschiedenen Akkorde noch nicht sicher greifen, da wußte ich schon, wie sich so ein Dur-Akkord aufbaut.
Einfache Melodien spiele ich jetzt erst nach, wo ich die kompletten Tonleitern(des Abendlandes; Dur-Moll Septa-/Pentatoniken) auf der Gitarre frei rauf und runterspielen kann.
Klassischer Fall eines musikalischen Spätentwicklers war auch, dass mir stehts beim Singen in der Öffentlichkeit nach kurzer Zeit mit einer gewissen Deutlichkeit klargemacht wurde, dass ich es besser sein lassen sollte - statt! wie es imho richtig gewesen wäre mich zu ermutigen bitte "mehr" und "häufiger" zu singen, weil ich es offenhörbar noch üben mußte ... bzw. das Töne differenzierter heraushören zu können.
Nach mittlerweile anderthalb Jahren durchaus munteren(und mitunter intensiven) Gitarrenspiel lässt sich doch eine enorme Verbesserung feststellen ... soviel zur Frage der Begabung.
Kleines Highlight die Tage war, dass ich mal versucht habe unsere Nationalhymne aus dem Kopf auf die Gitarre zu übertragen ... und es hat erstaunlich gut funktioniert!
Nachträgliche Recherche hat keine Korrektur nötig gemacht.
Najo, bevor mein Posting anfängt zu langweilen will ich es mal vorerst abschließen.
Als Fazit könnte man sagen, theoretisch kann ich besser spielen als praktisch ... meine Anzahl an "vorführfähigen" Stücken ist äußerst beschränkt. Ich kann nicht Nothing Else Matters spielen!
Aber ich habe nach langen Jahren der intensiven Beschäftigung mit den Auswirkungen von Lichtwellen nun auch erfolgreich einen Einblick(oder besser Einlauscher
) in die Welt der Schallwellen gewagt. Es gibt kaum etwas köstlicheres, als das reichhaltige Spektrum an Eindrücken eines bis dato vernachlässigten Sinnes zu erleben!