Haus gefällig?

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.MattRoeder
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Haus gefällig?

Beitrag von .MattRoeder » 13. Dez 2007, 17:03

Ein freundliches Hallo an die Comunnity,

ich hoffe euch mit meiner Überschrift estwas neugierig gemacht zu haben und erkläre euch auch gerne worums geht.
In Leipzig gibt es schon etwas länger das Wächterhausprojekt, bei dem verschiedenen Nutzergruppen die Möglichkeit gegeben wird Räumlichkeiten oder gar ganze Häuser für äußerst günstige Konditionen (auschließlich Betriebskosten) zu mieten, das hängt mit dem großen Leerstand von alten Gebäuden vorrangig aus der Gründerzeit hier im Osten zusammen, welche für den Eigentümer äußerst schwer zu vermieten oder zu verkaufen sind. So geben diese die Häuser für temporäre Nuzung frei um die laufenden Kosten Leerstehender Häuser zu senken.
mehr Informationen gibts darüber auf der Website vom Haushalten e.V..
Soetwas ist natürlich gerade für, ich sage mal, kulturschaffende Menschen interessant, die in solchen Räumlichkeiten die einfache Möglichkeit haben Werstätten, Ateliers oder auch Grafikbüros oder ähnliches einzurichten.

Jedenfalls wie es der Zufall so will bin ich nach 3 Jahren Dresden vorerst wieder nach Chemnitz gezogen (meine alte Heimat) und dieses Projekt soll jetzt auch hier anlaufen.
Die Idee von Freunden und mir ist es also eine Art Jugendkulturzentrum zu eröffnen, in dem jeden die Möglichkeit gegeben wird seine Projekte umzusetzen.
Dafür suchen wir jetzt natürlich die entsprechenden Leute und ich habe mir gedacht vielleicht findet sich hier im Forum ja auch der ein oder andere aus Chemnitz oder Umgebung. Auch Leute aus Dresden, Leipzig oder weiter sind gerne eingeladen sich auf irgendeine Art und Weiße daran zu beteiligen, bzw. eine Kooperation mit uns einzugehen.
Die Nutzungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt und Multifunktional, so können zb. freie Spielegrafiker ihr Büro einrichten oder Illustrationskünstler ein Atelier, ich werde meinerseits z.b. eine Siebdruckwerkstatt eröffnen, womit ich mich die letzten Jahre beschäftigte. Oder wenn jemand einen freien Verlag eröffnen möchte, wir stehen jedem Einfall offen gegenüber.
Die Idee dahinter ist besonders auch die verschiedene Artist miteinander zu verknüpfen um neue Anreize bzw. auch Hilfestellungen zu schaffen.
Quasi ein (Digital)artforum non online oder eine Convention die zeitlich nicht begrenzt ist :)
Der austausch von den ver. skills ist mir dabei besonders wichtig oder das entstehen von koops der artists untereinander, wie es ja hier auch der Fall ist. So könnte dann zb. der potentielle Illustrator für den potentiellen Verlag zeichnen.

Es soll ferner auch die Möglichkeit geben Wohnen und Arbeiten zu verbinden, denn es Wohnbereiche in dem Objekt geplant.
Außerdem ist natürlich noch Parteey und Musik angesagt.


Also, vielleicht hab ich ja bei dem einen oder anderen das Interesse geweckt oder vielleicht findet sich ja wirklich jemand aus der nähe! Chemnitz ist übrigens nicht so schlimm wie immer behauptet ;) Nicht wenn man es sich selber schön macht und hier gibts noch die Möglichkeit was einzigartiges aufzubauen. (Ich hab auch nich son ätzenden dialekt ;))
Erreichen könnt ihr mich entweder hier direkt übers Forum oder ihr schreibt an mattroeder@loop-hole.de

Vielleichtr kennt mich ja auch noch der ein oder andere aus dem damaligen Forum, dort hieß ich nur roeder.

einen schönen Tag wünsche ich noch, Matthias

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Beitrag von Neox » 13. Dez 2007, 22:58

Hey Matthias, das klingt an sich wirklich interessant, wärs in Berlin würd ich mir das sofort näher ansehen, hoffe dir gehts gut da unten :)
bonus vir semper tiro

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Beitrag von Jabo » 13. Dez 2007, 23:42

Das klingt an sich super. Auch wenn ich aus entfernungstechnischen Gründen nicht interessiert bin, frage ich mich, wie es denn mit diesen Projekten so läuft? Werden die Räumlichkeiten denn vermietet? Welche Leute ziehen dort ein? So eine richtige Künstler-Gegend gibt es ja in den wenigsten Städten in Deutschland (mir würden spontan nur Hamburg und Berlin einfallen).

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Beitrag von jaymo » 14. Dez 2007, 12:49

Sowas würde mir auch sehr gut abgehen. Allerdings ist's eher unwahrscheinlich, dass ich vor Studienende meiner Freundin Saarbrücken verlasse (in 2 Jahren). Aber im Prinzip ist sowas das, was ich mir wünsche.

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Beitrag von buki » 14. Dez 2007, 14:24

sowas wünscht sich wohl jeder. (:
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Beitrag von Tobias-M » 17. Dez 2007, 18:25

Ein Freund von mir wohnt grad in einer ehemaligen Farbenfabrik in London, ich war zufällig grade da. Das wird auch von so einem Wächterkonzept getragen (bis es abgerissen wird, um Platz für die Bauten zu den olympischen Spielen in London zu machen…). Würde sofort einsteigen, wenn ich könnte. Aber ich bin ja grad hier festgezurrt…

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Beitrag von der_On » 17. Dez 2007, 23:32

@.MattRoeder: Klingt auf jeden Fall gut und ich war ja auch schon mal in so einem Wächterhaus in Leipzig. Bin ja auch Läpzscher und finde diese Sache daher echt Interessant. Wie eilig ist es euch denn damit? Die Frage die sich bei mir auftut, ist natürlich, wie hoch der Eigenanteil dabei ist. So weit ich gelesen habe, ist man für den Erhalt des Hauses verantwortlich. Können da die Erhaltungskosten unter Umständen nicht schnell nach oben gehen? Und in wie weit ist man dann an seine Wächterrolle gebunden?

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Beitrag von .MattRoeder » 18. Dez 2007, 20:28

oh wie schön das es so ein reges Interesse für die ganze Sache gibt.

Wie hoch die Kosten am ende definitiv sind hängt natürlich von vielen Faktoren ab, zum einen natürlich von dem Gebäude allein und dessen Größe. Doch es ist so, dass sich das Objekt in einen Betriebssicheren Zustand vor Abgabe an die Nutzer vom Eigentümer befinden muss! Es gibt natürlich einen Eigenanteil, aber diesen legt man als Nutzer selber fest, je nachdem wieviel "Luxus" man halt haben möchte. Für den Erhalt des Hauses ist man also insofern nur verantwortlich, dass man esbenutzen muss um Vandalisten und Feuchtigkeit abzuhalten ;)
Für den Rest ist man Eigenverantwortlich, uns wurde gesagt das der Förderverein mit dem Eigentümer insoweit absprachen trifft, dass mindestens überall Abflüsse vorhanden sind und Stromleitung zumindest vertikal im Haus verteilt sind. Für die Verteilung auf den einzelnen Etagen ist man dann selber verantwortlich und eben für den restlichen Innenausbau, aber nur insoweit wie man das selber möchte - der Eigentümer kann einem nicht Vorschreiben teures Parkett zu verlegen oder soetwas. Sollte das Haus übrigens vor Ablauf der Nutzungstauer verkauft werden, bekommt man das Geld für seinen Innenausbau anteilig an dem Werteverlust wieder (etwa 80%)
Aber wie gesagt, auch das is immer Abhängig von dem jeweiligen Gebäude und seinem Zustand, wir haben zur Zeit eins in Aussicht, dort ist z.b. schon alles vorhanden und es muss zumindest an Strom, Fenster, Sanitäranlagen nichts mehr gemacht werden.

Konkrete Zahlen kann ich leider auch noch nicht nennen, soweit sind wir hier noch nicht - aber ich denke hat man eine gewisse starke Gruppe gefunden, verteilen sich die laufenden Kosten sehr gut auf die Leute und man kommt um einiges billiger als bei einer ganz normalen 08/15 Mietwohnung (ich denke etwa die Hälfte). Dort bezahlt man nämlich den ganzen schnickschnack mit den der durchschnittliche Mieter so brauch um seinen Fetten Arsch nicht heben zu müssen.
Es ist halt so, man muss selbst handanlegen, weil etwas vielleicht schief hängt oder knarscht - aber das nehme ich gerne für ein individuelles und selbstbestimmtes Wohnkonzept in kauf, besonders wenn ich am Ende weniger Bezahle und mehr Raum bekomme, die Vorteile überwiegen imo. Man besitzt einfach Freiheiten welche gerade für ein kreatives Umfeld äußerst förderlich sind und eben richtig, richtig viel Platz :)

Wer da so einzieht ist höchst unterschiedlich. Es gibt wie gesagt einen Förderverein der sich u.a. um die Vermittlung von potentiellen Nutzern und Eigentümern kümmert. Man kann dann dort als Einzelperson oder als Nutzergruppe hingehen und entweder nur eine Etage oder ein ganzes Haus mieten, die Versuchen das dann so zu verteilen, dass das ganze Haus gefüllt ist, bzw. so dass die Kosten gedeckt sind und das eben finanziell erträglich (die Zahl liegt etwa bei einer Auslastung von 70%)
Des Weiteren übernimmt dieser Verein noch so einige andere Aufgaben um den Nutzer das Leben so einfach wie möglich zu machen.

Aber aus diesem Grund bin ich ja gerade auf der Suche nach geeigneten Mitnutzern, um ein komplettes Haus mit etwa gleicher inhaltlicher Ausrichtung zu schaffen.
Angedacht ist dort jeden wohnen zu lassen der auch irgendeinen Anteil am Gesamtprojekt leistet, aber wirklich zu sehr günstigen Konditionen - ich werde euch natürlich über den weiteren Verlauf der ganzen Sache berichten und auch handfeste Zahlen nennen, sobald ich diese kenne!
Meine Träume sehen vor dort u.a. mehrere Illustratoren, Künstler - Digital und nicht, Musiker, einen Verlag, ein Label, eine Siebdruckwerkstatt, eine Theatergruppe, eine Bar, eine Konzertmöglichkeit und einen kleinen krimskramsladen, in dem man den selbst produzierten shit auch verkaufen kann, unterzubringen. Außerdem alles was ich jetzt vielleicht vergessen habe oder von dem ich noch garnicht weiß, alles was das Leben lebenswert macht, die schönen Sachen :D

Wir werden auf jeden Fall noch zusätzliche Gelder bei diversen Stiftungen beantragen, da gibts mehr Möglichkeiten als man allgemein so denkt.
Wir finanzierten dieses Jahr ein ganzes Festival aus reinen Stiftungsgeldern und nächstes Jahr auch und das mit dem 3 fachen an Mitteln.

Ein Freund von mir wohnt grad in einer ehemaligen Farbenfabrik in London, ich war zufällig grade da. Das wird auch von so einem Wächterkonzept getragen (bis es abgerissen wird, um Platz für die Bauten zu den olympischen Spielen in London zu machen…). Würde sofort einsteigen, wenn ich könnte. Aber ich bin ja grad hier festgezurrt…
Ja in angesagten Städten wie London is sowas schon länger gsowas auch anleiern um ihren schlechten (gerade was die Kultur betrifft) ruf wet zu machen :D

Ach hätte ich allein schon die Leute zusammen, die hier in dieses Thread geschrieben haben, dass wäre schon mehr als ich eigentlich verlangen würde ^^
Also wenn irgendeiner von euch nicht mehr dort gebunden ist wo er zur zeit wohnt, hier gibts immer eine offene Tür, das gute an digitalart ist ja: man kann sie fast überall erstellen und schnell übers internet verschicken, ist also eigentlich egal wo man wohnt
Also bis in 2 Jahren Jaymo! ;)

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Beitrag von Jabo » 19. Dez 2007, 01:13

Klingt echt super. Ich bin zwar kein Freund von allzu offenen Wohngemeinschaften und schätze meine Privatsphäre als unersetzlich, aber sowas würde mir durchaus Spaß machen. Häh, schon wieder ein Post der dir von außerhalb des Threads Hoffnungen machen könnte, also sorry. Bin einfach von der Sache begeistert. In ein paar Jahren ziehe ich dann mit meiner Spielefirma ein ;)

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Beitrag von .MattRoeder » 19. Dez 2007, 12:34

ach quatsch, ich freu mich doch wenn Leute von der Sache begeistert sind!
Dass ist doch neben der Suche nach evtl. Leuten aus meiner nähe der eigentliche Grund des Posts ;)

Ich bin übrigens auch ein großer Wächter der Privatsphäre und werde versuchen es im Haus so zu gestalten, dass diese auf jeden Fall gewahrt bleibt. Ich denke mit einer klaren Trennung der Räumlichkeiten bekommt man diese Mischung zwischen einerseits offen und doch Raum für sich gut hin. Naja wir werden sehen, aber es ist nicht schlecht sowas schon vorher zu bedenken.

Und auch du Jabo bist natürlich herzlich eingeladen ;)

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Beitrag von Alandur » 26. Mär 2008, 14:08

Dies hört sich ja sehr interessant an. In Leipzig scheint das ja wunderbar zu funktionieren. Ich erinnere mich außerdem daran, mal im Fernsehen einen Bericht über Künstlerkolonien in Frankreich und Australien gesehen zu haben. Mit ähnlichem Konzept. Also Menschen mit kulturellen Anliegen und künstlerischen Fähigkeiten leben und arbeiten in einem Haus oder in verschiedenen Wohnungen in einer Straße (oder auf alten Fabrikgelande) zu günstigsten Konditionen, da durch das Bewohnen die Bauwerke vor dem Verfall bewahrt werden. Der Austausch, die Vielfalt und das Potential sind da enorm. Abwechslung, Ideenreichtum bieten neue Möglichkeiten und Ansichten. Ich stelle mir sogar vor, das viele gemeinsame (Fächerübergreifende) Projekte schneller und mit geringerem Kostenaufwand realisiert werden könnten. Jetzt würde mich mal interessieren, wie die aktuelle Stand der Dinge ist? Da das Modell in Leipzig so gut funktioniert, ist da wohl schon alles belegt. Doch wie siehts in Chemnitz aus?

Mit freundlichen Grüßen

Alandur

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Beitrag von Duracel » 26. Mär 2008, 15:47

Klingt für mich auch sehr interessant. Grundbedingung wäre für mich noch ein adäquater DSL-Anschluss, da ich online Kundenkontakt benötige.

Ansonsten weiß ich nicht, ob ich hier aus Münster überhaupt weg will. Wie Neox wäre ich bei einer Aktion in der Nähe sofort dabei.
Allerdings ist es natürlich auch so, dass es eben in diesen Gegenden gerade deswegen machbar ist, weil die nicht die Anziehungskraft besitzen.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Reign_of_Light » 27. Mär 2008, 15:22

Das ist wirklich eine gute Idee. Ich überlege gerade so ein Haus zum Selbsterhaltungspreis mit ambitionierten angehenden Digital Artists zu füllen, als "Gilde" sozusagen :) . Warum? Ganz einfach, wir können alle voneinander lernen, uns "pushen" und gemeinsame Projekte angehen. Das erscheint mir besser als ein langes unindividuelles Studium und als der reine, einsame Autodidaktismus. Wenn wir uns dann ersteinmal richtig gut verstehen ist ja alles möglich, vom Ausbau zur "Kreativenvilla" mit Bar, Studio, Lounge etc bis hin zur Gründung eines gemeinschaftlichen Verlages :o .

Ideal wäre es wenn es sowas auch in Berlin gäbe, denn Bärlin hätte den Bonus das dort bekanntermaßen der Bär tobt :wink:

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Beitrag von anowak » 15. Apr 2008, 11:09

mmhh klingt wirklich sehr interessant! Berlin würd mich ebenso locken!! Herr Dr. gibts hier in Wien wirklich nicht genügend Leute??

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Beitrag von Alandur » 1. Mai 2008, 17:21

Ist ja eine interessante Sache, aber der Matze ist wohl nicht erreichbar. Scheint spurlos verschwunden...

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