Moralisch

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ist vorprogrammierte Moral "moralisch"?

ja
4
25%
nein
12
75%
 
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Jabo
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Beitrag von Jabo » 21. Mai 2008, 21:49

Sie wären Psychotiker.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 22. Mai 2008, 10:07

Schau dir bitte jeden Takashi Miike Film an und mach erst wieder Threads auf wenn du fertig bist.

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Patchopfer
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Beitrag von Patchopfer » 22. Mai 2008, 13:36

Nein
there is no spoon

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coodle
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Beitrag von coodle » 22. Mai 2008, 14:32

Ja, gut oder nicht.
Lama. Oder doch Hirsch?
viva la animacion

nitropenta
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Beitrag von nitropenta » 22. Mai 2008, 14:36

Nein, Mutter Therasa die "Zwangspsyhotische" hatte eindeutig ein Lama. Imho ololol!!!!!11

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Jabo
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Beitrag von Jabo » 22. Mai 2008, 22:32

Sind sie das? Denkst du nicht, dass Serienmörder ihren Weg auch für den richtigen halten, egal wie sie damit hadern? Das ist das Problem an deiner Idee. Du setzt universelle Gesetze voraus, die es nich gibt. Es gibt nicht mal gute Menschen, wie du sie beschreibst. Alles hat seine Quelle, auch gute Taten. Und mir fallen nur wenige, wenn überhaupt, Beispiele ein in denen diese Taten nicht durch Eigennutz motiviert sind. Ganz abgesehen davon müsstest du mit deinem Zauberspruch alle, aber auch wirklich alle Menschen auf der Erde verzaubern, weil sich sonst die wenigen, die nicht lieb und nett sind, alles unter den Nagel reißen würden.

Da wir deine Intentionen was diese Frage betrifft nicht kennen, rate ich jetzt einfach mals ins Blaue hinein. Als bekennender Dan Simmons Fan ist mir in seinen Romanen eine Parallele aufgefallen. Es gibt immer einen Teil der Zivilisation, der isoliert nach dem Mutter-Theresa-Prinzip lebt. Deine Frage würde sich dementsprechend so formulieren: Ist es möglich, eine Zivilisation durchzusetzen, in der sich alle gegenseitig und nicht sich selbst helfen? Jeder würde auf die Mithilfe anderer bauen können und müsste dazu nur eines machen: Anderen helfen. Nette Idee und mich fasziniert das in Simmons Romanen auch sehr. Allerdings stellen sich da einige Gegenfragen. Was passiert, wenn eins der Rädchen ausfällt? Dann sitzt am anderen Ende jemand, der ohne Hilfe auskommen muss. "Ihm könnte ja durch die anderen geholfen werden!". Sicher, aber was, wenn einige davon auch ausfallen? Es stellt sich also die Frage des Verhältnisses zwischen Helfern und Geholfenen. Wievielen Menschen müsste man pro Tag behilflich sein, damit ein für alle verträgliches Gleichgewicht aufrechterhalten werden kann? Ein Tag wird immer 24 Stunden haben. Nach dem richtet sich unsere innere Uhr. Könnten wir mit den 18 wachen Stunden eines Tages auskommen, um am Ende einschlafen zu können, ohne dass ein anderer vielleicht gerade im Sterben liegt oder Hunger hat?

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 23. Mai 2008, 10:47

Moralität ist von Spezies zu Spezies unterschiedlich. Zur Moral des Löwen-Männchens gehört es, bei Übernahme der Rudelführerschaft die noch der Pflege durch die Muttertiere bedürfenden Sprößlinge seines Vorgängers zu töten.

Unter Menschen werden Werte ausgehandelt, sie sind nicht fix. Wonach Du fragst, ist wohl eher, ob es gut wäre, altruistisches Verhalten als Prädisposition z.B. auf genetische Weise festzulegen. Allerdings gibt es kein "echtes" altruistisches Verhalten. Weswegen es dies nicht gibt, kannst Du in dem - sehr empfehlenswerten und für Laien gut verständlichen - Buch "Das egoistische Gen / The selfish Gene" von Richard Dawkins nachlesen. Selbstloses Mutter-Theresa-Verhalten ist gar nicht so selbstlos, wie es scheint, eine Gesellschaft, in der alle sich wie Mutter Theresa verhielten, wäre im übrigen höchstwahrscheinlich zum Untergang verurteilt, da egoistische Verhaltensweisen wie z.B. Konkurrenzdenken ihren Anteil am gesellschaftlichen Fortschritt haben. In einer Gesellschaft aus lauter Mutter Theresas wäre der Egoist König - und könnte seine Gene entsprechend erfolgreich an die folgende Generation weitergeben...
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Artdek
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Beitrag von Artdek » 23. Mai 2008, 13:30

Achtung: Dieser Post kann für sensible und/oder nervöse Personen eventuell provozierend wirken!

Wenn wir von "Mutter Theresa" sprechen, dann beschreiben wir vielleicht nur die Mythifizierung einer Person, die gehandelt hat, wie man es ihr auftat.
In erster Linie hat sich um Mutter Theresa durch Erzählungen und Berichte eine Art heilige Aura gebildet. Ihre schlechten, menschlicheren oder mitunter ekelhaften Seiten (z.B. aufs Plumsklo drängen, obwohl eines ihrer Kinder zuerst da war) werden gar nicht erst erwähnt. Ihre Person wird idealisiert in einem erzieherischen Sinn.
Ein Ideal ist eine Richtung, die jeder Mensch wählen kann (oder können sollte). An der Spitze dieser Richtung stehen zumeist Personen, die durch einige ihrer Handlungen bewiesen haben, dass sie hinter jenem ihrem Ideal stehen. Die so personifizierte Idee wird zum Rollenmodell für Folgsame.
Vgl.: Robert De Niro für Schauspieler, Jesus für Christen, Hitler für Nazis, Gandhi für Gewaltlose Aktivisten, Mozart für Musiker, Bohlen für DSDS-Bewerber. Sie alle stehen für eine Idee, die der Handelnde mit allen ihm zur Verfügung stehen Mitteln zu realisieren versucht. Mutter Theresa folgte Jesus und wahrscheinlich einigen ihrer Lehrer und Pastoren. Und, der Idee der Bibel entsprechend, handelte sie wahrscheinlich aus Liebe zu sich selbst, denn sie wollte ins Paradies, mit Jesus vereint, usw.

Allerdings kann eine Reduktion einer Motivation auf eine Idee allein nicht real sein, denn nichts im Leben ist Monokausal. Schauen wir doch mal, was uns oder Mutter Theresa noch so zum Gutsein treibt:

Eine weitere Motivation würde ich im a priori (vor jeder Erfahrung) zu finden glauben. Es kann sein, dass allein Hormone wie dieses:
Oxytocin
die emotionale, d.h. ideenlose und rein gefühlsbetonte, Beziehung zu Menschen herstellt. Sorge für Mitmenschen wäre demnach schon von Kindheit an trainiert und im Unterbewußtsein verankert.
Doch ebenso wie eine solche körpereigene Liebesdroge ist auch Aggression ein Effekt von Hormonen, die Denkzentren ausschalten und Kräfte forcieren.
Denn nicht zu unterschätzen bei der Bewertung des moralischen Menschen sind vor allem Organe.
So ist der vordere Stirnlappen ein wesentlicher Filter für den Einzelnen, wenn es zu bestimmten, mitunter moralischen Entscheidungsmomenten kommt. Ich schreibe hier Entscheidungs-"momente", weil wir täglich bestimmte Punkte erreichen, an denen wir einen Weg einschlagen müssen, der unserem Ziel und unserem Empfinden zuträglich ist.
Tatsächlich hat man bei vorwiegend Kriminellen eine Verkümmerung des vorderen Stirnlappens feststellen können. In einer Ausgabe der Spektrum wurde dies einmal im Titelartikel "Das Böse im Menschen" beschrieben. Wie bei Menschen mit körperlicher Behinderung oder Rückbildung von Gliedmaßen, kann auch der vordere Stirnlappen, jener unscheinbare Teil des Gehirns rückgebildet sein. Ergo könnte man diese Art von Menschen als moralisch behindert einordnen.
Der Instinkt, überleben zu wollen und dessen damit verbunden entstehenden Ängste der Nichtexistenz sind außerdem ein maßgebliches Element bei der Herausbildung unseres moralischen Handelns. Überleben ist eben das wichtigste, und dafür haben wir einen Trieb, den Freud "Eros" nannte. Man könnte ihn auch Lebenserhaltungstrieb oder Fortpflanzungstrieb nennen. Ein Trieb ist wie Atmen, Durst oder Hunger, ein körperlicher Reflex, der zum Erhalt jener Zellenkolonie, die wir Körper nennen, drängt.
Nicht zuletzt spielt Sexualität eine wichtige Rolle. Ein ausgeprägt entwickelter Sexualdrang sowie dessen Unterdrückung steigert aggressive Reaktionen auf ideelle Reize, mitunter trägt es zum gewaltbereiten Klima eines Menschen oder einer Menschengruppe bei.
So kam es nach der Legalisierung von Pornografie in den jeweiligen Ländern (in Deutschland z.B. in der 70ern) zu einem Rückgang der Gewaltkriminalität.
Auch weiß man beim Militär, dass das Unterbinden des Kontakts zum anderen Geschlecht die Soldaten härter, aggresiver und mordlüsterner macht.

Man könnte also behaupten, dass "der ideale Mensch" wie Mutter Theresa zur richtigen Zeit am richtigen Ort, mit den richtigen Leuten zusammen, der richtigen Sexualtribdosierung unterliegend, dem richtig funktionierenden vorderen Stirnlappen habend und einer gehörigen Portion Oxytocin im Blut schwimmend war.

Moral? Glück.


Geht man von einer Chaostheorie aus, so ist der moralische Mensch ein glückliches Gefüge aus all dem oben genannten, dazu der richtigen Dosis Geschichten und Aufmerksamkeiten, dem richtigen Wetter und dem richtigen Essen und wahrscheinlich noch ein paar anderen Kleinigkeiten, die hoffentlich nie alle gleichzeitig als Problem auftreten, da Menschen sonst durchknallen (Amok hallo).
Für das, was wir als Moral bezeichnen, gibt es Elemente mit großem Einfluss und Elemente mit kleinem. So könnte man vor allem das Element "Eltern" als höchst einflussreich bestimmen. Doch ebenso gilt dem Element der Ideen großer Einfluss, denn ist es nicht so, dass wir Ideen folgen, weil man uns glauben gemacht hat, dass sie uns helfen, (a la Eros) unser Leben zu erhalten?
"Hundert Schafe, von einem Löwen geführt, sind gefährlicher als hundert Löwen, geführt von einem Schaf."

bruZard
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Beitrag von bruZard » 23. Mai 2008, 16:41

Alleine die Idee einer allumfassenden Moral macht mich irre. Der Ami fand es moralisch der Welt die Demokratie beizubringen, während Teile der Welt eine Demokratie als ganz und gar unmoralisch empfinden weil die lokalen Ideen zuwider geht.

Ich finde es moralisch einem Menschen beim Sterben zu helfen wenn dieser es ausdrücklich wünscht, große Teile der restlichen Bevölkerung empfinden Sterbehilfe als extrem amoralisch.

Sowas wie Moral gibt es einfach nicht. Große Teile der Wertvorstellungen eines Menschen werden durch seine Umgebung geprägt, der Rest durch seinen eigenen Intellekt. Im Prinzip rennen auf der Welt nur Chemiegetränkte Evolutionsträger rum die ihren eigenen Vorteil vor alles andere stellen. Auch die gute Teresa machte da keine Ausnahme. Andere nehmen Drogen, die alte Mutti berauschte sich halt an Dankbarkeit und Respekt.

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