http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... 925#a67720digitaldecoy hat geschrieben:Ich würde mich sehr für eine Diskussion über die Wichtigkeit von Motiven interessieren.
Bevor es also endlos in Stevens Thread weitergeht, hier einfach mal ein Neustart an geeigneterer Stelle.
(im folgenden werden die vorrangegangenen Kommentare nocheinmal zitiert)
Steven hat geschrieben:werde ich das Ganze wahrscheinlich nochmal machen. Mit Vorzeichnung und diesem Sketch als Basis für die Ausarbeitung. Auch wenn ich eigentlich keine Motive mehr ausarbeiten wollte, die mir nicht wichtig sind. Hm.
Das hier begann gedanklich als Selbstportrait. Mein Gedankengang war eigentlich aufzuzeigen, wie wenig ich aus meinem »Können« durch Zeichnung/Malerei/Illustration etwas zu schaffen, mache. Wieviel Leere bei allem Output bleibt. Als ich dann aber wieder mit dem direkten Licht experimentierte bekamen die Hände einen glorifizierten Touch, als würde ich meine eigenen Fähigkeiten erhöht darstellen wollen. Da das nicht dem entspricht was ich eigentlich sagen wollte, mir die Farben dennoch gefallen, ist es jetzt doch kein Selbstportrait sondern ein weiteres leeres Bild. Ein Teufelskreis.
Ambro hat geschrieben:Don't mind me... aber rein philosophisch betrachtet, wird ein Bild dann wichtig genug, wenn du es doch ausarbeitest. Aber ich gehe mal davon aus, dass du schon eine sehr zielgerechte Definition des "wichtig-genug-Begriffes" im Kopf hast und die nun mal nicht erfüllt wirdSteven hat geschrieben:Auch wenn ich eigentlich keine Motive mehr ausarbeiten wollte, die mir nicht wichtig sind. Hm.
kaktuswasser hat geschrieben:Dieses Problem mit der inhaltlichen Leere haben wir wohl fast alle. Wenn man ehrlich ist prodzieren wir hier ja meistens nur relativ belanglose Bilder, die zwar oft hübsch anzuschauen sind, aber inhaltlich recht wenig aussagen. Dabei meine ich mit inhaltlicher Aussage garnicht unbedingt Aussagen wie "Nie wieder Krieg" sondern auch einfach Geschichtenerzählung oder ein Portrait, dass mir etwas über die dargestellte Person "erzählt". Ich sehe das auch garnicht mal allzu kritisch, man kann ja nicht immer so viel Zeit für ein Bild aufwenden, dass auch die inhaltliche Aussage durchdacht ist. Trotzdem stört es mich bei meinen eigenen Bildern mitlerweile doch erheblich, was neben der mangelnden Zeit auch ein Grund dafür ist, dass ich in den letzten Monaten so wenig hier gezeigt (und überhaupt gemacht) habe. Das hat auch dazu geführt, dass ich zunehmend mehr gegenstandslose Dinge zeichne, so nachdem Motto, wenn schon kein Inhalt, dann kann ich eigentlich auch auf Gegenstände verzichten und mich nur noch um das Visuelle kümmern. Aber so richtig das Wahre ist das auch nicht.
Das Problem ist einfach, dass man ein Thema braucht, was einen wirklich packt, damit man dazu überzeugende Arbeiten machen kann. Solange man so ein Thema nicht gefunden hat und man einfach nur "irgendwas" inhaltlich starkes machen will, ist das äußerst schwierig. So ein Bild muss ja auch irgendwie motiviert sein. Sei es als Reaktion auf irgendetwas oder als Produkt eines Schaffensprozesses.
Mich würde da mal interessieren, inwiefern sich da so Arbeit als Storyboarder/Layouter in der Werbebranche drauf auswirkt. Hast Du daneben überhaupt noch wirklich Energie dich groß mit Inhalten zu beschäftigen oder möchtest Du in deinen privaten Arbeiten eigentlich hauptsächlich nur "abspannen" ? Ich meine Du hast ja einen ernormen Output an privaten Arbeiten, da könnte man stumpf gedacht ja einfach sagen, dass Du einfach weniger Bilder mit mehr Inhalt malen solltest, wenn dich der inhaltliche Aspekt stört. Aber da frage ich mich inwiefern das überhaupt möglich ist. Zumindest für mich ist es eine sehr viel größere Anstrengung ein inhaltlich durchdachtes und geplantes Bild zu malen als drei bis vier "einfache" Bilder. Einfach auch, weil so ein Bild einen ja dann auch nicht loslässt, wenn man nicht dran arbeitet.
digitaldecoy hat geschrieben:Ich würde mich sehr für eine Diskussion über die Wichtigkeit von Motiven interessieren. Ich denke, man sollte die Seite des Betrachters dabei nicht unterschätzen. Ich halte es z.B. durchaus für möglich, dass ein Bild, welchem der Künstler selbst nur dekorativen Wert zugesteht, beim geeigneten Betrachter eine höhere Bedeutung erhält. Selbstverständlich muss man sich da generell fragen, welche Bedeutung ein Bild überhaupt erlangen kann. Ich kann mich aber auf jeden Fall gut in Deine Problematik hineinversetzen, Steven.