Ich brauch eure Hilfe

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 14. Dez 2008, 13:19

Nicht, dass ich nicht den Wunsch verspüren würde, Dir helfen zu können. Aber meinst Du nicht, dass ein Internetforum ein ziemlich ungeeigneter Ort ist, um nach Hilfe in derartigen Belangen zu suchen? Wie soll Dir denn hier jemand einen qualifizierten Rat geben, ohne wirklich über Deine Situation aufgeklärt zu sein? Und ich will Dich jetzt nicht ermutigen, Deine Situation in noch größerem Detail zu schildern, sondern Du solltest Dir lieber überlegen, wer Dir vielleicht nahe steht und Dich in Deiner misslichen Lage unterstützen kann. Wie sieht es mit Verwandten aus? Onkel oder Tanten? Vielleicht die Großeltern? Vielleicht können die Dir einen Rat geben oder Dir irgendeine Hilfe anbieten?
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

nacho
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Beitrag von nacho » 14. Dez 2008, 14:12

Du willst die Polizei rufen, weil dein Bruder zu laut Sido hört?

Steven
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Beitrag von Steven » 14. Dez 2008, 14:17

Wie Daniel schon sagt wirst Du hier vermutlich wenig Hilfe finden. Sofern keine Familienmitglieder zur Hand sind die helfend zur Seite stehen können, gibt es mehrere Anlaufstellen die man in solchen Belangen aufsuchen kann.
Die Caritas, Diakonie, die nächste Pfarrgemeinde oder auch das Bistum bieten häufig Familien-/Lebensberatungsstellen an. Deren Angebote sind meistens kostenlos für Dich und jeder kann sich dort einen Termin geben lassen.
Es gibt sogar hin und wieder Angebote von den öffentlichen Versicherern. AOK etc.
Die Pestalozzi-Stiftung beschäftigt sich viel mit Problemen in der Familie und auch mit den Fragen von Jugendlichen die zu Hause raus wollen. Die sind allerdings auch nicht überall vertreten soweit ich weiß.
Und natürlich noch das Jugendamt.

Die Hemmschwelle solche Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen ist normalerweise recht hoch. Ich kann es allerdings nur empfehlen, denn dort wird sich die Zeit genommen sich deine Situation anzuschauen und aufzuzeigen welche Möglichkeiten Du hast. Und da die meisten Angebote wie gesagt kostenlos sind, musst Du dir auch keine Sorgen ums Geld machen.

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 14. Dez 2008, 18:53

hmm, was ich nicht verstehe ... dein Bruder hat doch shcon vorher mit dir Zusammen in einer Butze gewohnt ...!?

Ansonsten ... wie alt bist du? Hast du Abitur? Zieh halt einfach aus, such die ne Wohnung und bezieh das Geld, was du beziehen kannst (Studium->Bafög; ansonsten auffie zum Arbeitsamt; oder aber deine Eltern verdienen genug?) Ausziehen ist nicht so schwer wies klingt ... die Frage ist eher, wo bei einem der Lebensstandard liegt und wie es effektiv mit der Selbstständigkeit ausschaut(schonmal selber Wäsche gewaschen(?) etc.etc.etc.)
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Neox » 14. Dez 2008, 19:34

geh einfach an den sicherungskasten und säg ihm den Strom ab :P
bonus vir semper tiro

Supadupaman
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Beitrag von Supadupaman » 15. Dez 2008, 01:23

Also wie schon hier gesagt wurde kann man von außen recht wenig sagen, aber ich würde sagen vll gehst du zu "radikal" vor.

Strom abschalten, Polizei rufen oder ähnliches sind alles auch angriffe (aus seiner sicht vll unberechtigte) worauf er dann mit genauso radikalen, oder im zweifelsfall noch radikaleren reaktionen reagiert (rechner kaputt machen).

Ich persönlich würde von der ferne (mit pi mal daumen pauschalemuster) sagen so kommt man nicht weiter. Versetz dich mal in seine lage:

Er hatte einen anstrengenden schultag, vll sogar stress, kommt nach hause, entspannt bei seinen lieblingsrappern und chattet vll mit einem mädchen das er mag. Und zack. Strom aus. Da ist es verständlich dass man sauer wird. Den rechner darf man trotzdem nicht zerstören.

Aber was ich sagen will: dein handeln war ungezielt und hat unverständnis, agressionen und quasi eine schlimmere nachsituation erschaffen als die vorherige. Ich weiß nicht wie es bei euch mit aussprachen ist, aber vll redet er genauso verständnislos über dein Verhalten wie du über seins.

Also das erste was ich raten würde:

diskutier dich aus. Undzwar rede. Nicht anschuldigen, nicht anschreien, nicht ins gewissen einreden, nicht versuchen mundtod zu machen und keinen schuldigen suchen. Am besten auch in einer situation wo er sich nicht gestört fühlt dadurch, sodass er ein offenes ohr für dich hat. Also nicht währed er musik hört will ich sagen damit ;). dann redest du bestimmt auch ruhiger wenn du nicht aus deiner wut ein gespräch anfängst.

Also probier euch mal im gespräch auf eine eben zu bringen.
weil so scheint es ein kleines machtspiel zwischen euch zu sein.
Ich hör laut musik, was machst du? - Ich mach stromkasten aus, nun ist ende im schacht! - Ja, für deinen rechner auch, muhaha!

Ich denke damit kann man schon viel reißen, und so wie es mir mein bauchgefühl sagt, ist es vll eine komm.Ebene die euch die letzte zeit fehlt.

Was bei solchen gesprächen hilft ist auch das egoistische ziel (musik aus) altrozentrisch (und was denkst du dabei?) zu verpacken. Also geh auch du kompromisse ein.

Soviel von mir.
ich hoff ich hab niemanden gelangweilt und konnt dir helfen.

Liebe grüße, viel glück,
mehdi.

Post Scriptum:
Bald ist Weihnachten und ein Headset für den Bruder ist günstiger als eine Wohnung. ;)

Gorm
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Beitrag von Gorm » 15. Dez 2008, 15:37


Jikai
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Beitrag von Jikai » 19. Dez 2008, 10:47

Ich sehe, du hast Problem immer noch. Ziemlich sicher kannst du das Problem nicht mehr lösen und wegziehen ist vermutlich die einzig richtige Lösung.
Du solltest, wie Steven sagt, zu einer Beratungsstelle gehen (s.o.), die haben am ehesten Ideen was man machen könnte, um aus dieser Lage rauszukommen. Die Polizei kann hier rechtlich nichts machen.
Als Student kannst du zur studentischen Beratung gehen (soviel ich weiß gibt es die an jeder Hochschule), die schauen sich das Problem an und versuchen dir irgendwie weiterzuhelfen. Von temporären AOK Angeboten (o.ä.) würde ich eher abraten, christliche Hilfsangebote und Pestalozzi-Stiftung kann man aber ruhig probieren.

Tobias-M
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Beitrag von Tobias-M » 20. Dez 2008, 22:37

In meinem Bekanntenkreis gabs auch mal n Mädchen, das mit 18 zu Hause auszog und in ne WG, weil aufgrund von Scheidung da vieles zerrüttet war und sie alleine besser klarzukommen glaubte.
Ist natürlich n krasser Schritt, aber ich glaub, bei Dir isses jetzt auch so weit. Einfach mal Abstand gewinnen, wieder Privatsphäre haben… (…) denn irgendwann ist man mit den Nerven total runter, weil einem bei Stress (von dem Du ja reichlich hast) einfach der Rückzugsort fehlt, und wo soll der sonst sein wenn nicht in den eigenen 4 Wänden. Wenn man allerdings nicht mal dort Ruhe finden kann, geht man irgendwann aufm Zahnfleisch; ich glaub, ich kann Dich da verstehen, zumindest ansatzweise.

Trotzdem: Ich denk auch, Beratungsstelle ist der richtige Weg. Lass Dich nicht entmutigen, vllt. kommt auch bei ner Beratung nicht so ganz das richtige rum, was Dir weiterhilft. Ich sag nur: Gib nicht auf. Lass Dich nicht kleinmachen, auch Scheißphasen gehn vorbei. Ich find gut, dass Du da die Initiative ergreifst und Dich nicht als Opfer begreifst, sondern dein Leben gestalten willst.
Jetzt drück ich Dir die Daumen, dass das auch klappt.
Zuletzt geändert von Tobias-M am 22. Dez 2008, 11:37, insgesamt 2-mal geändert.

Tobias-M
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Beitrag von Tobias-M » 20. Dez 2008, 23:00

Und übrigens, noch mal was:
Auch wenn's jetzt alles sehr schwierig, vielleicht gar aussichtslos erscheint: Das Leben geht weiter, und irgendwann wirst Du zurückblicken können und feststellen, dass Du Erfahrungen gemacht hast, die andere nicht haben, nie haben werden, und die trotz ihrer Tragik und ihres Dramas einen unbezahlbaren Schatz an sich darstellen – Einblicke in menschliche Psyche, Schicksale, Geschichten, Abgründe, Nöte.
Klar, im Moment würdest Du wahrscheinlich alles tun, um auf diesen abgefuckten Schatz zu verzichten. Aber glaub mir: Im Nachhinein ist es möglich, das alles in Kraft des Mitfühlens und Inspiration zu verwandeln, und Du wirst Nöte anderer Menschen sehr viel besser verstehen – weil Du selbst erleben müsstest, wie sich das anfühlt. Traurige oder harte Erfahrungen sind stets ein Schlüssel zum tiefsten Mensch-Sein, denn letztlich kämpfen wir alle die gleichen Kämpfe, nur mit unterschiedlichen Schwerpunkten und unterschiedlicher Intensität und unterschiedlicher Reihenfolge. Akzeptanz, Emanzipation, Nähe, Ehrgeiz, Liebe, Verlust, Sehnsucht, Überleben… das sind doch die Themen, die seit Menschengedenken jeden einzelnen von uns aufs Neue antreiben oder verzweifeln lassen. Du lernst einige dieser Themen leider grade aus erster Hand kennen, und darum beneidet Dich sicher niemand. :( Ich möchte Dich nur aufbauen, indem ich hoffe, Dir zu verstehen geben zu können, dass Du – hoffentlich – eines Tages Deine heutigen schlechten Erfahrungen in etwas Gutes ummünzen kannst. Das geht nämlich. Unspürbar und oft erst nach Jahren zu erkennen.
Deshalb noch mal: Lass Dich nicht kleinmachen. Das kannst Du durchstehen. Hauptsache ist, Du bleibst trotzdem n guter Kerl. Daumen hoch.
Und frohe Weihnacht.

Tobias-M
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Beitrag von Tobias-M » 22. Dez 2008, 11:48

Simplicitas hat geschrieben:Zudem finde ich es einfach nur krass, dass Menschen die an Projekten wie Anno, Gothic oder Sacred MIR hier schreiben ... ist mir ehrlich gesagt voll die Ehre ^^
Es wäre schön, wenn uns schon allein unsere Arbeit zu besseren Menschen machen würde. :wink: Nee, ehrlich, nur weil jemand während seines Werdeganges X oder Y getan hat, heißt das nicht, dass er deshalb auf menschlicher Basis herausragend wäre. Oft genug ist das Gegenteil der Fall, lass Dich also davon mal nicht beeindrucken.
Ich hab übrigens noch ne Idee: Vielleicht gibt's in Deiner Stadt auch sowas wie offene Werkstätten oder Kulturvereine, bei denen man eintreten kann und ne ruhigere Arbeitsstelle und evtl. etwas Austausch obendrein gewinnt…?

JGS
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Beitrag von JGS » 24. Dez 2008, 09:37

Versuch bis zu deinem Studium ne WG oder Ähnliches In Stuttgart aufzutreiben und bis dahin deine jetzige Situation zu schlucken. Ich weiß daß das kaum geht, meine Nachbarn haben mich jahrelang mit Lärm terrorisiert das ich mich kaum auf die Arbeit konzentrieren konnte - inzwischen gehts wieder.

Ich seh gerade das wir fast Nachbarn sind. Ich zeichne ja schon etwas länger als du, vielleicht trifft man sich mal und ich kann dir noch was beibringen.
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Beitrag von JGS » 29. Dez 2008, 16:32

1. Niemand nimmt es einem krumm wenn man vor+während des Studiums Geld verdient, im Gegenteil, das zeigt das man nicht nur auf der faulen Haut liegt.
2. Vergiß den Lebenslauf. Den interessiert eigentlich niemanden (solange keine JVA drin auftaucht), gerade im Graphischen zählt allein was man kann.
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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 30. Dez 2008, 15:08

In diesem Thread auf Conceptart.org erzählt Jason Manley etwas über seinen Werdegang. Es muss nicht immer geradeaus gehen im Leben. Es ist nur wichtig, dass man ein Ziel vor Augen hat.

Jeder Mensch ist ständig dazu gezwungen, die Dinge zu tun, die gerade seine dringensten Probleme lösen. Es ist dadurch oft nicht möglich, den direkten Weg zu gehen aber das ist auch nicht notwendig. Das Leben ist lang genug, um auch Umwege machen zu können. Wenn man ein bestimmtes Problem gelöst hat, kann man sich danach wieder neu orientieren und schauen, in welcher Richtung das Ziel nun liegt. Dann macht man sich wieder auf den Weg.
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Beitrag von deen » 31. Dez 2008, 09:06

Oja, da kann ich dem Daniel nur Recht geben, denn auch ich habe einen, für Aussenstehende, sehr verwirrenden Werdegang gehabt. Ich habe sogar mehrmals die Branche gewechselt und ich kann nur sagen es sicherlich nie Stressfrei ist, aber seine Ziele kann wird man erreichen sofern man sich auch dafür einsetzt. Aber hey, wo wären wir denn wenn uns alles in den Schoß fallen würde? :wink:
Und gib den Ämtern was sie sehen wollen, dann hast du vor denen deine Ruhe. Nutz deine Zeit und konzentrier dich auf das was dir wichtig ist und suche dir Themen die dich interessieren. Beschäftige dich mit den Sachen die dich begeistern, interessieren oder whatever. Lerne, denn dadurch bleibst du auf deinem Weg und kommst voran. Sicherlich kann man sich auch mal Zeiten lang auf die faule Haut legen, nur sollte das nicht zu lang sein, aber vor allem verliere nicht deine Ziele, Wünsche etc. aus den Augen. Das ist im Grunde genommen wie mit allen Dingen im Leben, bleib am Ball und mit der Zeit wird sich der Flow einfinden und es geht wie von selbst seinen Weg.

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