Welche Sprachen sprecht ihr?

Ruka
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Beitrag von Ruka » 5. Jan 2009, 22:40

Hach ja, Deutsch ist ja klar XD aber kann eigentlich ganz gut Englisch wenn ich nicht dran denke Englisch reden zu wollen.. klingt komisch ist aber so XD
Hab ne Zeit Japanisch gelernt.. aber kann mir japanisches einfach nicht merken iwie o_O' schade eigentlich .. häts auch stätig weiterlernen sollen =__='
Spanisch hab ich jz so zur Zeit und ich finds sehr geil, die Sprache lohnt sich ;)

Latein ist auch ganz nützlich XD "Namensfindung" *lach*

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Maidith
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Beitrag von Maidith » 6. Jan 2009, 11:17

Muttersprache Deutsch,
1. Fremdsprache Englisch (fließend, aber mit Sau-Akzent XD),
in der Schule Latein und Spanisch gelernt, die ich so gut wie gar nicht spreche, aber ein wenig lesen kann,
und Italienisch, das ich zu 90% lesen und 40% sprechen kann :D

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 6. Jan 2009, 14:06

1. - Deutsch (Muttersprache) ... und da ich ein kleines Faible für Etymologie besitze ist mein Wortschatz auch durchaus umfangreich.
2. - Englisch ... najo klassisch ... man kann englische Filme gucken/Bücher lesen, und versteht aber je nach Film(Politthirller - Nein Danke; Batmans neue Nuschel-Verzerrtstimme war auch katastrophe) und Regelmäßigkeit des Trainings nicht immer alles souverän.
3. - Latein ... spreche ich natürlich nicht. Und ich ärger mich, dass ich zeitweise in der Schule nichtmehr so fleißig war ... aber zusammen mit meinem kleinen Wortherkunfts-Faible erweitert es aufjedenfall die Möglichkeiten. ;)
4. - Hindi ... also eigentlich habe ich mich erstmal nur in die Schrift eingearbeitet und kann ein paar Wörter. Es ist wohl eine der entferntesten "Indo-Germanische" Sprachen, man kann da viel durch lernen. Es ist lustig, wenn man entdeckt, das ein Balrog im Grunde "großes Hinderniss" heißt, und Balu der Bär heißt Bär der Bär. Außerdem ist das Sprachsystem wesentlich logischer nach Lauten aufgebaut. (während z.B. im deutschen Esel das e jeweils anders gesprochen wird.)
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Triton
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Beitrag von Triton » 6. Jan 2009, 18:27

Ich meine, deutsch ganz gut zu beherrschen. Mit English könne ich mich auch halbwegs ausdrücken, Spanisch
habe ich auch 4 Jahre lang gehabt, aber ich habe schon wieder viel vergessen (bzw konnte manches überhaupt
noch nie :D) und könnte mich eher schlecht als recht damit ausdrücken.

Darüber hinaus konnte ich ein paar einzelwörter in russisch, französisch, latein übersetzen.
Aber damit kann man sich ja nicht verständigen.

Ich würde gerne meine kenntnisse in Latein vertiefen (oder überhaupt erstmal richtig aufbauen..)
aber mir fehlt die rechte motivation. Vielleicht wenn ich mal irgendwann viel Zeit habe ^^

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 6. Jan 2009, 18:45

Ich denke man darf sich nichts vormachen; Motivation kommt nicht aus dem Nichts oder "von allein bei Zeitüberschuß" ...
... entweder man hat das Gefühl es bringt einem was, oder eben nicht. Die Motivation eine Sprache zu lernen ist logischerweise am höchsten, wenn man sie unmittelbar gebraucht; bei den meisten Sprachen beinhaltet das einen Aufenthalt im jeweiligen Land. Bei Latein ist es zumeist die internationale Verständigung eines Wissenschaftszweiges(vorzugsweise Medizin und oder Biologie) ...
Und dann gibts natürlich auch Abstufungen. Mancher mag sich vielleicht mit einer Sprache befassen, um einer Freundin zu imponieren, oder um einen Job zu kriegen, für den man vorzugsweise 3 Fremdsprachen sprechen sollte, oder weil er auf Frauen aus dem Land total abfährt. Oder in der Schule lernt man sie oft nur, um "ne gute Note" zu bekommen ... und das wiederum vielleicht nur, um endlich von Papa mehr geliebt zu werden ... oder sostwie.

Wobei idR. mehrere(mitunter sehr verschiedene) Aspekte zusammenkommen(so war es zumindest bei mir).
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Beitrag von emi » 6. Jan 2009, 19:28

Außer Deutsch und Englisch kann ich keine Sprache lesen oder sprechen, hatte 4 Jahre lang Russisch, aber da hatte ich selbst waehrend der Schulzeit nichtmal richtig das Alphabet gekonnt, jetzt hat sich das Wissen ueber die Sprache sicher komplett vernichtet.

Ich wollte schon immer mal Klingonisch koennen, um damit Frauen zu imponieren, dass mich da mein Papa mehr lieb haben wuerde, bezweifel ich aber... *hust*

Achja, ein russisches Wort kann ich doch noch, bzw 2: mnogo dostoprimjeltschadjelnastje (oder so...)
krawehl, krawehl - taubtrüber ginst am musenhain
trübtauber hain am musenginst - krawehl, krawehl

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Beitrag von Artdek » 6. Jan 2009, 19:56

Deutsch (Gewohnheitsmäßig)
Englisch (zweite Lieblingssprache)
Französisch (nicht so gut)
Italienisch (wenig)
"Hundert Schafe, von einem Löwen geführt, sind gefährlicher als hundert Löwen, geführt von einem Schaf."

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 6. Jan 2009, 20:16

Tolkien war bekanntlich Sprachforscher, und er hat offensichtlich viele Namen aus indo-germanischen Wurzeln abgeleitet. Im Hindi sind manche Begriffe nicht so stark verschleiert.

Bei Balrog ist man sich ja z.B. nicht unbedingt unmittelbar bewußt, dass der "Wal" oder "Walhalla" genau denselben Kern in sich tragen. Ein Walfisch ist also einfach nur ein Großfisch.

Und teilweise ist man bei bekannten Worten auch einfach nur sehr stark durch die abgewandelte oder spezifizierte Bedeutung irregeführt .... ein schönes Beispiel ist da "Vorsicht" und "Vorschau" ... denkt man bei dem einen ans Aufpassen, denkt man bei dem andern ans Fernsehen.

Das schöne an Etymologie ist ja, man muß sich weniger merken; man lernt eben die "Basics".
Ich habe aber auch noch nicht rausgefunden, warum dieser Drang bei mir selbst so ausgeprägt ist.
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Beitrag von Caccaduu » 6. Jan 2009, 20:19

haha dura bringts auf den punkt!

interessanter thread.

ich kann nichtmal richtig deutsch. ich will nicht sagen ich würde es gern lernen wiel wenn ichs wollte, hätte ichs gemacht. aber ich fänds toll es richtig zu können.

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Beitrag von Logan » 6. Jan 2009, 21:45

Kann Deutsch (aber nicht besonders elegant), Englisch (besser lesen als hören, beides besser als selbst reden oder schreiben) und Fanzösisch (geschrieben ganz okay, verstehen wenn jemand nicht zu schnell spricht und mitteilen mit Händen und Füßen). :)

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Beitrag von AnonymerUser » 6. Jan 2009, 22:42

Ich liebe Sprachen! Dura, was du da erzählst reicht schon aus um Faszination bei mir auszulösen.
Ich spreche Deutsch, Englisch, Spanisch ganz ok, Französisch so wie Logan ;)
Und ich hatte auch Latein, die einzige Sprache die man 6 Jahre lang lernt und dann immer noch nicht sprechen kann... aber ich bin sicher dass es nicht geschadet hat.
Und ich lern Japanisch, jetzt im dritten Semester... hoffe dass ich auch mal dorthin reisen kann um es zu festigen.
Es gibt noch viele Sprachen, die mich interessieren würden... besonders Farsi (Persisch, weil ich viele persische Freunde hab die mir immer wieder was beibrigen) Chinesisch, Arabisch, oder Hindi...
@Casshern Ist Polnisch etwa auch eine romanische Sprache? Ich hab vor kurzem erst erfahren, dass Rumänisch ganz ähnlich sein soll wie Italienisch! Ah, interessantes Thema...

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Beitrag von JahGringoo » 7. Jan 2009, 18:49

Sprachen! Wie viele Stunden hab ich mir schon den Mund fusslig philosophiert über Sprache. Neben dem Kosmos und Flechten (der wiederstandsfähigste Organismus der erde!) eins der interessantesten Themen überhaupt.

Allein wenn man jetzt mal Schopenhauer und Libet zum trotz sagt, dass unsere Gedanken der Ursprung unseres Bewusstseins sind und dann bedenkt dass bewusstes Denken so gut wie immer "ausformuliert" in Sprache gemantelt passiert, wird klar wie unheimlich viel viel viel Auswirkung Sprache auf uns hat. "Was man nicht sagen kann, kann man nicht denken."
Wie viele Perspektiven oder Ansichten eröffnen sich zusammen mit dem Kennenlernen eines neuen Begriffs, weil ein zuvor verstreuter Haufen undefinierter, konturloser Gedanken in einem konkreten Begriff im Hirn abgeheftet werden kann und man parallel zur sprachlich verbalen Möglichkeit konkrete Inhalte auszudrücken die mentale Möglichkeit bekommt.

Orvells Neusprech aus "1984" ist da ein beeindruckendes Beispiel. Wie will es Kritik an einem System geben, wenn einem die Möglichkeit Kritik zu DENKEN garnicht gegeben ist, weil die gesprochene Sprache keine Systemfeindlichen formulierungen kennt? (Also Orvell hat in meiner Ausgabe 24 Seiten im Epilog gebraucht um Neusprech in seinem ganzen Umfang grob zu erörtern, deswegen werd ich jetzt garnicht erst versuchen hier weiter drauf einzugehen, aber wens interessiert, googlen oder noch besser, "1984" lesen lohnt sich!)

Neusprech ist natürlich ein gnadenlos überspitztes (aber beängstigend realistisches) Beispiel, aber an sich gibt einem jede Sprache andere Vorraussetzungen, ein anderes Reportoir aus Wörtern und demnach eine andere "Basis" zu denken. Warum bezeichnen wir H2O in einem bestimmten Aggregatszustand "nur" als Schnee, während Eskimos bis zu Fünfzehn wörter für Schnee kennen? Wir können also von den Vorraussetzungen her niemals so über Schnee nachdenken wie Eskimos.

Was mir dazu jetzt einfällt ist die Sapir Worf Hypothese, die eigentlich genau das auf richtig klug besagt was ich grade in richtig hudri schludri gesagt hab.

eine schöne Metapher aus dieser Hypotese im Bezug auf sprachliche Relativität ist: Das Prinzip der sprachlichen Relativität besagt, „dass die Sprachen die außersprachliche Wirklichkeit nicht alle in der gleichen Weise aufteilen“, gleichsam Netze sind, die mit unterschiedlichen Maschen über die Wirklichkeit geworfen werden.

Genau das, die Tatsache, dass der ZWANG in Sprache zu denken es uns nie ermöglicht objektiv zu denken sondern unsere Gedanken immer die subjektive Färbung der Sprache, in der gedacht wird, tragen und immer den Regeln, den Fesseln und dem Spielraum der jeweiligen Sprache unterliegen hat Wittgenstein schon genervt. Er hat auch 14 jahre versucht die einzig "realistische" Sprache zu entwickeln, hats aber vergeigt so weit ich weiss.

Ich kann leider nur Deutsch. und Englisch gerade so gut, dass ich die Sonderausgabe der Times zu Obama oder den Hellboy auf der Con einigermaßen verstanden habe, deswegen hab ich mich schon oft gefragt, inwieweit das lernen einer weiteren Sprache deine Fähigkeit zu denken erweitert.
Dario hat mal zu mir gesagt, dass er zwar Deutsch braucht um Dinge zu erklären und Sachen zu beschreiben, aber er immer portugisisch spricht wenns um Gefühle geht.
Ist zwar ne an sich ziemlich banale Aussage, hat mich aber trotzdem nachdenklich gestimmt.

Ok, mein Gedankenschwall ist zuende, ich kam genau jetzt ins stocken und will garnicht wissen wie weit ich in meinem in-einem-schwall-wild-durchtipp-rausch abgeschweift bin
Zuletzt geändert von JahGringoo am 19. Jan 2009, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Duracel » 7. Jan 2009, 20:56

Wobei festzuhalten bleibt, dass das eine sehr umstrittene These ist, dass man Sprache zum komplexen Denken bräuchte.
Zumal ja die Form der Sprache ja auch nicht so eng gefasst ist ... es gibt ganz bestimmt Leute, die ihre Gefühle am besten auf ihrem Musikinstrument spielend auszudrücken vermögen. Oder eben passend zum Forum, man kann ja auch visuell denken.
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Beitrag von JahGringoo » 7. Jan 2009, 22:03

dass unsere Gedanken der Ursprung unseres Bewusstseins sind und dann bedenkt dass bewusstes Denken so gut wie immer "ausformuliert" in Sprache gemantelt passiert
ja dura, das stimmt schon, aber genau deswegen hab ich bewusstes denken geschrieben. Wenn man ein Bild malt findet denken auf einer ganz anderen Ebene statt, als wenn man auf der Parkbank sitzt und über irgendetwas nachdenkt was man beispielsweise gerade in der neuen "aero - das magazin für zivile Luftfahrt" gelesen hat.

vielleicht hätte ich Nachdenken schreiben sollen, wobei gezieltes, bewusstes nachdenken ja auch nur die Art des Denkens ist, in der der Einfluss der sprache am größten, direktesten und am einfachsten nachzuvollziehen ist. Woher kannst du wissen ob nicht auch visuelles oder unterbewusstes Denken beeinflusst wird, weil
a.) das Gehirn unterbewusst Verbindungen zwischen dem Starlight-vision-trooper (den du dir BILDLICH vorstellst) und dem Wort Starlight-vison-trooper knüpfen könnte, man weiss ja nicht wie unabhängig das Gehirn funktioniert und wie viel man von dem was da generell so passiert überhaupt bewusst mitbekommt. (klar ist nur, dass es ziemlich ziemlich wenig ist, Sigismund Schlomo Freud schätzte mal 10%)
b.) du seit der Geburt schon so von der Sprache geprägt bist, dass sich dein visuelles (und generell ganzes) Denken sich entsprechend geprägt hat. Es gibt ein Naturvolk, die für die Farben Blau und Grün nur ein Wort haben. in mehreren (hoffentlich nciht korrupten) Tests wurde bestätigt dass diese Menschen, die mit einem Wort für zwei Farben aufgewachsen sind, starke Schwierigkeiten haben diese in feineren Abstufungen zu unterscheiden. Bei diesem "test-your-colour-IQ-test" hätten die im Grün-Blau bereich abgekackt. Und das hat durchaus mit der Sprache zu tun.

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Beitrag von Duracel » 7. Jan 2009, 23:00

Ich beziehe mich auch auf "bewußtes" Denken.

Ich meine, jeder kennt doch die Situation, dass man etwas erklären will, aber einem "die Worte fehlen". Man hat eine ganz bewußte klare Vorstellung von etwas, das einzige was fehlt sind die nötigen "konventionellen" Begriffe. Das ist auch häufig eine Situation in der man anfängt im Gespräch Wörter zu erfinden ... "der Stoff war so ... so ... kruschelig ..." ...
Und sich dabei auch häufig ertappt, dass man z.B. seine Finger aneinanderreibt als wolle man es dem Gegenüber "fühlbar" machen.

Natürlich beeinflußt sich alles gegenseitig; aber die Wort-Sprache ist imho nicht notwendig um bewußt und komplex zu denken.

Was deine Unterscheidungen anbelangt ... da finde ich das Beispiel "Schnee" eigentlich recht ergiebig. Ich kenn zwar nur einen Begriff, aber durchaus unterschiedliche Schnee-"Qualitäten" ... jeder wird beim Schneeball-zusammen-bappen schon festgestellt haben, dass es Schnee gibt, der gut hält und welchen, der nicht gut hält ... denken tut man das eigentlich ganz ohne Worte ... man verknüpft die eine Art eben damit, dass Schneeball damit "funktioniert", und bei der anderen Art eben nicht.
Sogesehen ist es häufig so, dass man Dinge nicht in Worten denkt sondern in "Erlebnissen".

Problematisch wird es immer nur dann, wenn man das kommunizieren will.
Wo ich aber aufgrund eigener Erfahrung widerspreche muß ist, dass man zum bewußten Denken "Selbstgespräche" führen müsse.

Wobei Worte sicher eine effektive Möglichkeit bilden besonders effizient komplexe Assoziationen zu denken. Und sicher auch bei vielen Menschen eine sehr dominante Position einnehmen. Aber gerade das "Zeichen-Talent" ist doch ein klassisches Beispiel für "nicht in Begriffen verhaftet" denken, sondern frei jegliche auch unbeschreibbare visuelle Form zulassen zu können und in Linie zu erzählen.
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Beitrag von JahGringoo » 8. Jan 2009, 00:20

Ich meine, jeder kennt doch die Situation, dass man etwas erklären will, aber einem "die Worte fehlen"
Genau solche Situationen habe ich gemeint, als ich oben geschrieben haben, dass sich mit nur einem einzigen Begriff ganze Gedankenwelten erschließen können. Aus der Tatsache, dass es für die Haptik des Stoffes (in deinem Beispiel) kein Wort gibt, resultiert, dass du ohne sprache, also "abstrakt" darüber denkst. Es ist ein Gefühl und du hast, wie du schon sagst eine für dich bewusste vorstellung. Im Falle dieses gefühl jemanden mitteilen zu wollen bist du aber gezwungen abzuweichen, abstriche zu machen, Kompromisse einzugehen, zu paraphrasieren, Kombinationen aus Begriffen oder Beispiele zu verwenden, wodurch der letztendliche Eindruck verfälscht wird und vll. nur einem Bruchteil von dem entspricht, den du abstrakt und eben NICHT in Sprache gedacht hast. Jetzt stell dir vor, du versuchst zwei wochen nach der für dich konkreten bewußten vorstellung sie dir erneut ins gedächntis zu rufen. hättest du jetzt aber ein Wort das -BATSCH!- perfekt beschreibt wie sich der stoff anfühlt, und das ist kein fantasiewort, dass auf einer impressionistischen ebene nur dir richtig erscheint, könntest du es als klare, greifbare Variable innerhalb eines deines Gedankenkonstrukts verwenden. Es ist leichter sich ein Gefühl vorzustellen oder in erinnerung zu rufen, dass man klar mit worten beschreiben kann oder für dass es einen treffenden begriff gibt. Ich finde Wörter sind sowas wie überschriften unter denen in deinem Kopf auch komplexe und abstrakte gefühle, eindrücke und gedankengänge zusammengefasst werden, umso mehr überschriften du hast, umso leichter findest du dich einfach in deinem kopf zurecht, weil du deine Gedankengänge nicht mit abstrakten Paketen vollstellen musst, sondern schöne klare Begriffe hast (hinter denen aber dennoch die ganze welt der abstrakten gedanken steckt, weil sie ja symbolisch dafür stehen) zwischen denen du leichter verbindungen knüpfen und dich leichter von einem zum anderen gedanken hangeln kannst.

Also ich bin mir jetzt nicht sicher wie komplex wir in der Lage wären abstrakt zu denken, wenn das ganze klare Gebäude der Sprache im Kopf fehlen würde. Du hättest ja kaum möglichkeit Fazit über deine eigenen Gedanken zu ziehen, du könntest nur mit impressionen auf impressionen reagieren. Ich denke schon dass die Sprache da viel mitmischt, weil - wie ich oben versucht habe zu erklären - sie da extrem extrem viel hilft und vorarbeit leistet.

Jetzt geh ich aber schlafen, ich bin heute sowieso zu matschig für sowas. :P

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Beitrag von Duracel » 8. Jan 2009, 01:02

Natürlich erleichtert es einem die Sprache vielfach, aber abstrakt zu denken basiert imho nicht auf Sprache ... bzw. das ist die strittige Frage; wo meine Erfahrung ist, dass man manchmal überrascht ist, wie vielfältig man denken kann, gerade wenn man aus dem engen Zirkel der Wortsprache ausbricht.
Gerade weil man so extrem stark geprägt ist, tendiert man dazu zu glauben, dass das "so und nicht anders" sein muß.
Bzw. was man alles denken kann ist meiner Erfahrung nach weniger bedingt durch die Sprache als durch die eigenen Erlebnisse; das ist genauso wie mit dem ganzen Wissen ... man kann zwar viele Bücher lesen und dann so tuen als ob man mehr wüßte, aber das ist im Grunde nur eine Illusion; denn man versteht das, was man liest immer nur so weit, wie die eigenen Erfahrungen reichen.
Und so ist es auch in einem Gespräch: ich verstehe jemanden nur wirklich, wenn ich kenne wovon derjenige spricht.
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Beitrag von JanSOLO » 8. Jan 2009, 03:38

Jedenfalls weis ich jetzt, wen man mal fragen kann, um ne Kleinigkeit übersetzen zu lassen. :P
Denn "my english is under all pig" , wie man so schön im Internet findet.
Latein hab ich da schon lieber gehabt... allerdings ist da nicht mehr soviel von übrig.

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Beitrag von kaktuswasser » 8. Jan 2009, 17:56

Ich würde sagen, dass es durchaus notwendig ist zum Denken Sprachen zu haben. Dabei beziehe ich auch abstraktes Denken mit ein. Allerdings betone ich hier den Plural. Denn wie man für eine bestimmte Arbeit ein bestimmtes möglichst bestes Werkzeug wählt so wählt man (mehr oder weniger bewusst) für einen bestimmten Gedanken(gang) auch eine bestimmte Sprache.

Als Beispiele für Sprachen nenne ich da mal Wortsprachen, Bildsprachen, Mathematik (da könnte man sich fragen ob es eine Wortsprache mit sehr formaler Grammatik ist) oder z.B. auch Töne. Dabei würde ich zwischen konventionellen (im Sinne von per Konvention für alle Menschen gleich funktionierenden) Sprachen (Wortsprache, Mathe. ) und persönlichen Sprachen (Bilder, Töne) unterscheiden.

Als Physikstudent denke ich zum Beispiel viele Dinge in der Sprache der Mathematik einfach weil sie viele Sachen sehr präzise beschreibt und sie zulässt leicht weiterführende Aussagen abzuleiten. (Und ja, gelegentlich bestehen sogar meine Träume aus Formeln). Wie das von JahGringoo genannte absolut treffende Wort für ein Gefühl so kann eine Formel einen bestimmten Sachverhalt oder gar eine ganze Welt von Sachverhalten sehr gut beschreiben. Absolut ungeeignet ist sie dagegen um über Gefühle nachzudenken. Da ist dann Wortsprache schon wesentlich besser.

Wie auch die Mathematik mit Formeln setzen Sätze in der Wortsprache bestimmte Dinge in Beziehung. So setzt dann der Satz "Ich bin sehr glücklich" mich in Beziehung zum Gefühl Glück. Während ein Bild durch seine Komposition verschiedene Symbole (Linien, Flächen, Farben, Formen, Muster) in Beziehung setzt. Eine Sprache kann aber nur Symbole miteinander in Verbindung bringen, die auch in ihrer Sprache definiert sind, oder duch Kombinationen von anderen Symbolen in dieser Sprache definiert werden können. Deswegen ist die Wortsprache besser um über Gefühle zu reden als die Mathematik. Es ist einfach leichter in ihr Glück oder Leid oder Wut zu definieren.

Gleichzeitig ist es aber möglich, dass Verbindungen zwischen verschiedenen Sprachen aufgebaut werden, das was wir Assoziationen nennen. Diese dienen der Übersetzung zwischen verschiedenen Sprachen. So könnnte ich zum Beispiel wenn ich das Wort Glück lese an das Bild eines schönen Sonnentages denken (das heißt ihn in der Sprache des Bildes in Erinnerung zu rufen). Gleichzeitig könnte jemand anderes beim Lesen des gleichen Wortes an das Lied "Bright Sunshiny Day" von Jimmy Cliff in der Tonsprache denken (das heißt er hört das Lied). Aus diesem Grund würde ich Ton- und Bildsprache als persönliche Sprachen bennen, weil i.d. Regel jeder seine eigene hat die aus seiner persönlichen Geschichte herrührt.

Mithilfe von Assoziationen können wir nun auch Dinge in einer Sprache durch Symbole einer anderen Sprache definieren bzw. zwischen verschiedenen Sprachen übersetzen. Das ist natürlich zwangsläufig mit Informationsverlust verbunden. Zum einen, da evtl. verallgemeinert werden muss, zum anderen da nicht jede Sprache alle Möglichkeiten der anderen Sprachen aufweist.

So gesehen denke ich, dass es absolut sinnvoll ist möglichst viele verschiedene Sprachen (sowohl verschiedene Wortsprachen als auch grundlegen verschiedene Sprachen) zu beherrschen, da sie einem die Möglichkeit geben andere Dinge zu denken. Die Ableitung der "Folgen" der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit für den Aufbau unserers Universums (sprich: spezielle und allg. Relativitätstheorie) ist ungemein schwieriger wenn nicht gar unmöglich ohne die Sprache der Mathematik zu beherrschen. Außerdem können manche Gedanken erst als Kombination der Beschreibung in verschiedenen Sprachen existieren. Zum Beispiel ein Gefühl, was dadurch geweckt wird, dass ich mir ein Bild vorstelle und gleichzeitig dazu noch in der Sprache der Musik ein anderes Gefühl, was ich vielleicht nur in Form von Musik präzise beschreiben kann, vorstelle.

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