Starthilfe für meinen Neu-Start

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UweBraunschweig
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Starthilfe für meinen Neu-Start

Beitrag von UweBraunschweig » 20. Feb 2009, 23:13

Hallo zusammen!

Möglicherweise gibt es schon einen passenden thread, den ich nicht gefunden habe. Ich würde von Euch liebend gern erfahren, wie Ihr zum Malen, Zeichnen und Kreiieren gekommen seid. Ich selbst habe im Alter von 16-18 Jahren Bleistiftzeichnungen gemacht. Dies war dann aber komplett eingefroren, bis ich im Jahr 2000 mit der Fotografie und dann der digitalen Bildbearbeitung (hier Retusche und Composing) begann. Nu bin ich von Euren Zeichnungen und Illustrationen sehr begeistert und würde mich über Tipps freuen, wie ich mich behutsam wieder an das Thema herantrauen kann, ohne direkt zu verzweifeln. Ist da ein Kurs - oder gar ein Studium - notwendig, oder geht es auch "einfach" über´s bloße TUN?

Gibt es vielleicht jemanden im Raum Rhein/Ruhr, der mir eine Art Bärenführer oder Tutor sein möchte?

Es wäre toll, wenn Ihr mir da helft.

Schönes Wochenende!

Uwe

Christian
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Beitrag von Christian » 21. Feb 2009, 01:32

Hi,

ich schreib mal als erster was dazu. Es klingt für mich so, als hättest du lange nichts gezeichnet, ist das richtig? Mein Tipp wäre daher, langsam an die Sache ranzugehen, sich zunächst auch keine Ziele zu setzen, sondern erst wieder den Spass an der Sache entstehen zu lassen und wieder ein Gefühl dafür zu entwickeln. Dann bleibt der Frust zunächst aus, weil überhöhte Ziele nicht morgen schon erreicht sein müssen. Nur Bleistift und Papier, keine Faxn mit Photoshop und tollen deluxe-brushes usw. Je nach deinem Kenntnissstand. Das würde ich eine Zeit lang machen, und danach sehen, wo´s hingeht. Dann ab und an was davon im Forum zeigen, und die Leute hier was dazu sagen lassen. Ich würd einfach loslegen :)

UweBraunschweig
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Beitrag von UweBraunschweig » 21. Feb 2009, 16:54

@ Christian:
Ja, das "fühlt" sich ganz gut an. Vielen Dank schon mal. Falls jemand aber noch andere/weitere Tipps hat, dann freue ich mich über Eure Antworten :o)

Uwe

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 24. Feb 2009, 14:51

Also ich habe als ich früher mit Photoshop angefangen bin auch vorallem Fotoretusche, Filterspielereien und LayerLogoGedöns gemacht(also all das, wofür man nicht zeichnen können muß) - ganz klar nicht auf dem professionellen Niveau wie du jetzt Uwe. Nichtsdestotrotz bin ich u.a. über den Weg zum digitalen Malen gekommen, dass ich immer "freier" gearbeitet habe. Ich habe immer mehr von dem in meine Bilder gesetzt, wovon ich keine Vorlage/Grundlage beziehen konnte.

Machen wir uns nichts vor, das ist ja auch einer der Kernbereiche der Illustration.
Also als Beispiel ... ein riesiger Asteroid rast auf die Erde zu. Nicht so einfach als Fotoretusche lösbar, bzw. da müßte man verstärkt "Hand anlegen" und soviel retuschieren, dass es dem digitalen Malprozess schon sehr Nahe kommt.

D,h, demnach; fordere dich vielleicht mit Aufgaben, bei denen du mit deinem klassischen Ansatz an Grenzen stößt und versuche die zu überwinden(eventuell mit zeichenrisch/malerischen Ansätzen). Wenn du dann merkst, dass dir hier und da ein paar Grundlagen fehlen, dann kommt das interesse von Ganz allein.
(Vergleich: Ich bin grad umgezogen und hatte u.a. vorher kA von Waschmaschinen, also hab ich mich ausgiebig aufgrund von plötzlichem Interesse informiert)

Ein anderer Ansatz, eine aus meiner persönlichen Erfahrung nach zumindest für mich ganz elementare Triebfeder, wäre es, die Welt übers Zeichnen "verstehen wollen". IdR. auch dicht verflochten damit, dass man ein tieferes Verständnis häufig benötigt, um seine Skillz maßgeblich zu verbessern. D.h. brauche ich vielleicht zu lange und das Ergebnis genügt meinen Ansprüchen einfach noch nicht; dann habe ich vielleicht was Grundlegendes nochnicht gecheckt ... Zeichnen wäre da eine Art "Prüf"-Methode um festzustellen, ob man etwas verstanden hat, getreu dem Motto: "Was ich verstehe kann ich auch zeichnen"


Was ich mir dagegen aus dem Kopf schlagen würde ist der Ansatz. "Ich find das cool, das würd ich auch gerne können". Das genügt meiner Erfahrung nach schlichtweg nie. Motivation muß schon auf etwas mehr fußen als auf dem "Coolness-Faktor".

Am wohlsten fühlt sich dagegen an, und das sind die stärksten Motivatoren, was einem "im hier und jetzt" positives Feedback gibt. Klassischer Fall is da sicherlich das Rauchen. :D
Aber es gibt auch Zeichner, die das Moment des Zeichnens genießen können. Oder für mich den "unmittelbaren Informationsgewinn".
Nach solchen Motiven sollte man Ausschau halten.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

UweBraunschweig
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Beitrag von UweBraunschweig » 24. Feb 2009, 20:05

Duracel hat geschrieben:Ich habe immer mehr von dem in meine Bilder gesetzt, wovon ich keine Vorlage/Grundlage beziehen konnte.
Du hättest mein Gesicht sehen sollen, als ich das las. Denn DAS war der eigentliche Grundgedanke, der hinter den Überlegungen steckte, mit dem Zeichnen wieder anzufangen. Du hast mir da sozusagen aus der Seele geschrieben. :) Und die Idee, dass ich nach und nach vom Composing, welches ich durch Zeichnungen ergänze, mehr zum Zeichnen komme, hatte ich sogar selbst schon ("Ta-DAA!"). Aber es ist toll, das auch von Dir noch einmal als "funktioniert" zurück gemeldet zu bekommen.

Ab nächster Woche bin ich 3 Wochen lang von der Technik (und meinem PS) abgeschnitten. Ich werde nicht umhin kommen, diese Zeit zum Zeichnen zu benutzen. Ist ja ne einmalige Gelegenheit.

Vielen Dank schon mal!

Uwe

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ZIF-Zeichnen-ist-Flow
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Beitrag von ZIF-Zeichnen-ist-Flow » 15. Aug 2009, 13:21

Ich verbinde Zeichnen überhaupt nicht mit Zielen...

Ganz im Sinne des Nicknames links war Zeichnen für mich immer in dem Augenblick. Das war schon in der Schule so: Während andere die ganze Häuserfront gezeichnet haben, hing ich am SEHEN eines Dachfensters fest und habe das akribisch genau gezeichnet. Das hatte den Vorteil, dass ich auch nicht die berühmte Angst vorm Fehler hatte (Was denken die anderen jetzt von meinem Konzept eines Hunds, sieht der falsch aus oder ist er nicht schön?) Das was ich meine wird im Film "Peacefull Warrior" oder im Buch "Flow" sehr gut beschrieben. (Zeit vergessen, im Augenblick handeln, Momentfokus)

Ich finde immer wieder zum Zeichnen zurück/wieder rein, indem ich es MACHE, nachdem ich Lust dazu bekomme (in der Regel wenn ich andere Zeichnungen hier im Forum sehe, Bilder von Mucha oder Mode 2 (dem Graffitikünstler) anschaue, mir ein Bleistift in die Hand fällt oder ich Musik höre, die ich früher oft beim Zeichnen gehört habe).

Es gibt zwei blockierende Dinge, die mir im Weg stehen, aber immer wieder WÄHREND und NACH dem Zeichnen wiederlegt wurden:

- Ich kann nicht so gut zeichnen, wie ich es gern hinbekommen würde (Ausdruck des Gesehenen auf Papier)
- Es dauert zu lang, sich mal Zeit fürs Zeichnen zu nehmen. (Bin eigentlich very busy mit anderen Themen wie Geld-Verdienen ;-)

Das Wichtigste für mich selbst ist, sich nicht mit anderen im Sinne eines Wettbewerbs (Level des Könnens) zu vergleichen und Spaß WÄHRENDDESSEN zu haben. Die letzten zwei Punkte ermöglichen dann die Dinge, von denen ich vorher dachte, sie seien nicht möglich. :-)

In diesem Sinn: Viel Flow beim Zeichnen für alle, die das Posting gelesen haben! :-)

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