Künstler, die es euch angetan haben

sr87
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Künstler, die es euch angetan haben

Beitrag von sr87 » 24. Jan 2011, 03:40

Ich weiß nicht ob es hier so einen thread schon gibt. wollt nur ma wissen was so eure lieblingskünstler sind bzw welche leute euerem verständnis für kunst in mancherlei hinsicht geholfen haben und wie sie es getan haben.

mir fallen auf anhieb ein:
http://www.rochr.com/serenity.html bzw http://www.rochr.com/Thegateway.html

http://andreewallin.com/downtown...kennt ihr dieses kribbeln im bauch wenn ihr verliebt seid? natürlich kennt ihrs. kann man auch auf visuelle eindrücke haben. wenn ich etwas fühle dann ist es kunst. kunst sieht man nich einfach nur mit den augen und ist einfach nur physik...es weckt etwas in dir wie liebe.

http://rkpost.tripod.com/color/color4.html

http://www.vacher.com/ bzw http://www.vacher.com/personal-work/tra ... tercolors/

mir gefallen die bilder einfach nur. ich find surrealismus zb auch interessant ala magritte und dali aber mein hintergrundwissen is schon wieder verflacht weil ich mich en paar jährchen nicht mit auseinander gesetzt hab. ich kenn mich leider generell nich so gut mit impressionistischen und expressionistischen meistern aus...(bzw ich kenn mich generell nich aus...hehe). kunst-lk is schon en weilchen her und persönlich bisher nich nach gesucht. bin halt en einzelkämpfer. aber mich würds doch mittlerweile mal sehr interessieren von wem ihr zb was gelernt habt inspirativ.
danke

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ThomasVeil
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Beitrag von ThomasVeil » 24. Jan 2011, 17:21

Coole Links. Gleich mal auf die Festplatte ueberweisen :)

Meine All Time Favs:

Alexander Votsmush
http://www.votsmush.com/index.php?nma=d ... at=1&ids=4

Alex Kanevsky
http://www.somepaintings.net/2010/Heroes/untitled6.html

Richard Schmid
http://www.richardschmid.com

Iv Solyaev
http://www.conceptart.org/forums/showth ... p?t=123750
http://iv-solyaev.livejournal.com/

...Sind jedenfalls so die Ersten die mir in den Sinn kommen. Wobei ich irgendwie jeden Tag im Web ueber irgendjemanden stolpere ... "Oh mein Gott... von dem muss ich alles speichern!".
Zuletzt Jeff Simpson:
http://jeffsimpsonkh.cghub.com/images/
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Beitrag von IronCalf » 24. Jan 2011, 18:22

Richard Schmid finde ich in letzter Zeit irgendwie ziemlich geil. Vor allem weil ich viel über analoge Malerei lese. Wenn das Landscapes Buch nicht so verdammt teuer wäre - vor allem halt der Versand.
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Beitrag von hjalmar » 24. Jan 2011, 19:33

@Thomas Veil
am meisten beeindruckt hat mich Alexander Votsmush! da frage ich mich echt wie der arbeitet, sicherlich quarelle mit viel wasser.. ich frage mich auch ob der nicht collagiert z.T. denn bei vielen bildern sieht man relativ große verläufe vor denen trotzdem recht feine helle objekte sind.

bei Richard Schmid finde ichs schade, dass seine bilder so klein sind!

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Beitrag von IronCalf » 24. Jan 2011, 19:44

Hjalmar: die hellen Bereiche werden wahrscheinlich vorher mit Masking Fluid - keine Ahnung wie das jetzt auf deutsch heißt - abgedeckt. Nachdem die Verläufe gemalt wurden, kratzt man die dann weg und malt an den kleinen hellen Objekten.
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Beitrag von ThomasVeil » 24. Jan 2011, 20:42

@Hjalmar:
Hah, darueber wie Votsmush arbeitet hab ich mit Freunden auch schon ewige Diskussionen gehabt :D

Hab auf meinem Blog auch ein bisserl ueber das Papier spekuliert - ich glaub der benutzt entweder Hot-Pressed papier, oder einfach dicken Karton. An Maskierfluessigkeit glaube ich nicht - die Bilder sind einfach zu gross (1m mal irgendwas). Was dann vielleicht auch erklaert wieso er die Kanten so gut hinkriegt: Bei dem Format sieht man ein paar Millimeter Ueberschneidung wahrscheinlich einfach nicht.
Wissen tu ichs aber nicht - hab auch gesucht ob man irgendwo Infos findet. Fehlanzeige.

@IronCalf: Richards "Alla Prima" Buch ist auf jeden Fall sein Geld wert. Find ich eins der besten Art-Books die ich kenne.
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Beitrag von IronCalf » 24. Jan 2011, 20:57

Mh, ich hab jetzt nicht drauf geachtet, wie groß die Bilder sind... könnte er auch mit Folie machen - aber darüber zu diskutieren, dafür kenn ich mich einfach zu wenig aus...


@Schmid: Ja, das Alla Prima hab ich schon lange... da hat der Versand auch 35 Euro gekostet...
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Beitrag von sr87 » 25. Jan 2011, 02:29

@ThomasVeil

er holt hier ersma direkt die übertriebensten brecher raus!
bah...jeff simpson rockt ja wohl end hart...voll mein ding. die anderen aber ebenso: das is ernsthaft guter scheiß. wie kommen die leute aufn trichter so zu malen? das is sehr, sehr gut. kanevsky hat mich auch sehr beeindruckt.
meeehr sehen wollen!

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Beitrag von sr87 » 25. Jan 2011, 03:55

ThomasVeil hat geschrieben:Wobei ich irgendwie jeden Tag im Web ueber irgendjemanden stolpere
hey stolpern is cool...hab grad den begriff "knochenberg" bei google bilder eingegeben und bin über Jaime Jones' seite gestolpert: http://www.artpad.org/gallery/2008-2010/

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Beitrag von hjalmar » 25. Jan 2011, 10:21

@thomas veil

die bilder sind so groß? (1m) das hätte ich nicht gedacht, vor allem wenn ich mir die linienstärke ansehe, die müsste dann doch wesentlich feiner sein. außerdem finde ich die signatur merkwürdig, die ist ja relativ groß dann. er signiert teilweise mit heller schrift auf dunklem grund, wo ich micht echt frage ob das nicht digital ist. die sauberkeit der linie würde auf jedenfall dafür sprechen. naja, fragen über fragen... am besten man schreibt ihm einfach ne nette mail :)

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Beitrag von schlummi » 25. Jan 2011, 15:29

Jaime Jones is ja ein ding! :shock:
sr87
danke für den link :)

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Syrus
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Beitrag von Syrus » 25. Jan 2011, 17:17

Hatten wir nicht irgendwann mal einen derartigen Thread? Wenn nicht ...was zum Teufel machen wir hier eigendlich?! :lol:

Zdzislaw Beksinski
http://www.beksinski.pl/
Überaus beeindruckend Atmosphärisch! Kann ich garnicht genug von bekommen.

Wayne Douglas Barlow
http://www.waynebarlowe.com/
..auf ins Inferno! Abgefahrene Creature-Designs und Umgebungen.

Kris Kuksi
http://kuksi.com/
..seine Wimmelskulpturen finde ich inspirierend..ob Steampunk oder nicht.

Und zu guter Letzt etwas bunter, neben Giger & Hieronymus Bosch einer der Helden meiner Kindheit/Jugend. :)

http://www.tim-white.co.uk/

...manch einer mag ihn vielleicht Kitschig finden. ;-) Leider sind die Bilder recht klein auf dieser Seite.
Zuletzt geändert von Syrus am 25. Jan 2011, 17:31, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von sr87 » 25. Jan 2011, 17:27

Syrus hat geschrieben:Und zu guter letzt etwas bunter, neben Giger & Hieronymus Bosch einer der Helden meiner
ahhh...wie konnt ich nur giger vergessen. :P hab grad keine zeit reinzusehen muss auf arbeit...später.

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Danson
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Beitrag von Danson » 25. Jan 2011, 18:35

So, hi alle zusammen:

Mir hat es vorallem der Künstler Markus Lüpertz angetan-
hier mal n Video von ihm:

http://www.youtube.com/watch?v=iuJ1VwXzHqw
http://www.youtube.com/watch?v=XtpBarbGUJ4

Wobei sein größtes Kunstwerk er selbst ist.

Des gleiche gilt für den schrägen und bizarren Künstler Jonathan Meese:

http://www.youtube.com/watch?v=Y_z41k65Sns

Die Beiden haben mich im letzten Jahr am meisten beeindruckt und ispiriert...
aber es gibt noch so viele mehr:

http://turtleart.net/artists.php

auf der Seite findet man unglaubliche digital-art Künstler!

mfG
Danson

PS: #1 comment :D

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Coro
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Beitrag von Coro » 25. Jan 2011, 21:00

Zu Meese find ich keinen Zugang. Was der macht ist meiner Meinung nach, cerebralen Durchfall zu vergolden. In dem einen Video könnte man fast denken der Galerist der ihn gepusht hat verdient sich mit ihm ne goldene Nase, und die Leute kaufen den Mist weil Meeses Werke in ner Gallerie stehen. Das hat für mich schon was von ner Metapher auf die Immobilienblase die geplatzt ist. "Wir verkaufen den Leuten Müll und weil wir ihnen sagen es ist Gold zahlen sie auch den Goldpreis." Nur weil jemand auf der Akademie war heißt dass noch lang nicht dass man nen Freifahrtschein. Aber ist irgendwie typisch für die Kunstwelt, wenn man die Ausbildung hat wir man ganz anders behandelt. Macht das irgendwer dann wirds keinen interessieren.


edit: Zuerst hab ich an Helge Schneider gedacht, sowohl optisch als auch von der Art, aber Helge Schneider hat was, dass Meese fehlt.
Helge Schneider ist ja auch so einer wo viele Leute lachen auch wenn sie vielleicht gar nicht verstehen worums geht, einfach nur weil alle anderen auch lachen und man sonst als Holzkopf dasteht. Son bisschen wie bei "Des Kaisers neue Kleider"

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Danson
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Beitrag von Danson » 26. Jan 2011, 10:45

Meese is meiner Meinung nach einfach authentisch - über seine Kunst lässt sich definitiv streiten...speziell über seine Skulpturen. Trotzdem hat mir sein Sinn für das Unvollkommene eine ganz andere Seite von Kunst gezeigt.

Mal ne Frage ... gehört wahrscheinlich nich hier her aber was haltet ihr von Daimien Hirst und seinen unglaublichen Erfolg?

(Meine Meinung zu Damien Hirst ist das der Mann rein gar nichts künstlerisches verkörpert-reiner Kommerz!)
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Beitrag von IronCalf » 26. Jan 2011, 11:19

Ich habe mich mit dem "Menschen" Damien Hirst nicht auseinander gesetzt, aber mir gefallen etliche Sachen die er macht recht gut. Mich schockieren auch seine eingelegten Tiere nicht - von soetwas war ich seit jeher fasziniert - schon als kleiner Bub, bei uns im Haus der Natur, aber die stellen sie jetzt nicht mehr öffentlich aus. Besser als die Lüpertz Figur mit der wir in Salzburg "beglückt" worden sind.
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Beitrag von Danson » 26. Jan 2011, 11:34

:) ja die Geschmäcker sind halt einfach verschieden :D trotzdem danke hat mich wirklich interessiert was andere von ihm halten.
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Beitrag von Coro » 27. Jan 2011, 00:31

Möchte einen Nachtrag zu Meese machen, persönlich so wie man ihn wahrnimmt, seine Art und seine Umgebung mag ich, aber bei seinen Werken hab ich einfach das Gefühl wie bei "des Kaisers neuen Kleidern".
Was mich bei Hirsts Sachen total ankotzt sind die Preise die die Leute zahlen. Wer legt eigentlich diese Preise fest? Der Künstler? Der Galerist? Irgendwelche Kunstexperten?
Und wer zahlt bitte solche Beträge? Ich finde dass irgendwie geschmacklos. Nicht die Exponate ansich die wären noch okay, aber solche Preise find ich nicht okay. Da sagt mir ne innere Stimme dass es nicht okay ist.

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Beitrag von FastArt » 27. Jan 2011, 02:59

Es gab mal bei arte einen Bericht über die Kunstblase (oder eher Millionenblase).
Gehts unter andrem auch um Damien Hirst!
Wirklich ein sehr interessanter Bericht;

http://www.youtube.com/watch?v=NBJEHux- ... re=related



Meese ist nur ein billiger abklatsch von Andy Strauß ;)

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Beitrag von Danson » 27. Jan 2011, 09:08

Sehr interessanter Bericht.
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Beitrag von ThomasVeil » 28. Jan 2011, 13:44

Danke fuer den Link - is echt cool. Klau ich mir :D
Ich uebrlege mir nur grad was das fuer Kuenstler bedeutet. Ich denk halt das diese Spekulation Anforderungen an Kunst stellt, die nichts wirklich mit Kunst zu tun haben. Wie er zBsp. sagt dass die in Masse produziert werden muessen. Was dann heisst das wirkliche kuenstleriche Qualitaet das Nachsehen hat (wenn sie nicht ins Schema passt) - und fuer die gesamte Kunstwelt and Quali sinkt. Weil sich ja leider Museen und Galerien auch darauf stuerzen.
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Beitrag von holymoly » 29. Jan 2011, 12:42

Danke für den Link.

Erschreckend von welchen Summen da gesprochen wird... und das nur für irgendein Bildchen mit farbigen Streifen drauf. Unglaublich, wenn nicht lächerlich.

Am besten ist die Szene, in der ein Käufer Millionen für ein Bild bezahlt hat und es originalverpackt schon ewig in seinem Lager steht, ohne dass er es sich auch nur einmal angeschaut hat. Auf die Frage, was ihn denn an dem Bild so fasziniere, antwortet er: "Ähh ja, die Farben, schauen Sie sich die Farben an... unglaublich... ah." Der Mann hat Ahnung!

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Beitrag von FastArt » 29. Jan 2011, 13:43

Ja es gibt da wirklich viele gute Gründe warum man als Illustrator irgendwie besser dran ist!!
Zumindest für mich persönlich käme es nie in Frage ein `Künstler´ zu sein!! Zumindest nicht
wenns um Malerei und dergleichen geht!!

Gibt ja auch viele Sprüche in dieser Richtung;
z.B.;
Ein Künstler malt tolle Bilder und hofft das er damit viel Geld verdient! Ein Illustrator bekommt
viel Geld und malt dann tolle Bilder!!

Ist nur ein blöder Spruch, also bitte nicht zu ernst nehmen!!! ;)

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Beitrag von Chinasky » 29. Jan 2011, 23:21

Hab mir den Film jetzt auch gerade angeschaut. Hhmmm... Ich weiß nicht so recht. Was läßt sich daraus lernen? Z.B., daß nicht sauber zwischen "zeitgenössischer" Kunst und nicht zeitgenössischer Kunst differenziert wird. Z.B. werden immer wieder Verkäufe von Warhol-Arbeiten thematisiert. Und der Mann ist schon lange tot. Auch werden die Texte manchmal mit Galerie- und Museumsbildern unterlegt, in denen die Werke anderer toter Künstler zu sehen sind, beispielsweise Rothkos... Wenn dann z.B. die Unterschiede zwischen einem Tizian und einem Hirst darauf reduziert werden, daß Tizian eben in überschaubarer Menge auf dem Markt ist, Hirst dagegen prinzipiell unendlich nachproduzieren könne - wenn also der Aspekt der Begrenztheit, bzw. begrenzten Menge einer Ware angesprochen wird, welche dafür sorgt, daß keine Blase entstehen kann - dann müßten sämtliche Werke toter Künstler (Bacon, Picasso, Rothko, Warhol) eigentlich eine Art "stabilisierenden Einfluß" auf das Preisniveau haben. Damit hätten sie aber nicht in diesen Film gepaßt.
Zwar gibt es weniger Tizians als Warhols - aber dennoch ist die Menge der verfügbaren Warhols eben begrenzt. Eine Blase kann - anders als beim Tulpenzwiebelmarkt, der als Vergleich für die Blase herangezogen wurde - doch eigentlich nicht entstehen, oder?

Der Kunstmarkt ist ja auch keineswegs zusammengebrochen, wie wir inzwischen wissen. Daß im Gefolge der Finanzmarktkrise auch diverse Auktionen mies liefen, war zu erwarten - denn wenn die Käufer mit dem vielen Geld wegfallen, dann kann man halt keine teuren Kunstwerke verkaufen. Sämtlichen Anbietern von Luxusartikeln wird eine Finanzmarktkrise für eine Weile das Geschäft verderben - allein schon, weil die Reichen, selbst, wenn sie's sich eigentlich immer noch leisten könnten, dennoch mal kurzfristig etwas kürzer treten, weil sie Schlagzeilen in den Boulevardmedien vermeiden möchten.

Daß es Absprachen bei großen Verkäufen gibt, daß es Betrug, Manipulation, Hinterzimmer-Agreements gibt dort, wo viel Geld im Spiel ist - das ist nun wirklich nicht weiter verwunderlich. Der eine Kunstkritiker, der darauf hinwies, daß bei einem Preisverfall von Wahrhol vor allem ein paar Milliardäre betroffen wären, die nun wirklich nicht geschützt werden bräuchten, hatte mehr Recht, als es im Verlauf der Sendung suggeriert wurde, als mal wieder darauf hingewiesen wurde, daß die armen kleinen Steuerzahler doch mit betroffen wären, weil ja öffentliche Gelder in Museen gesteckt würden. Das ist die übliche Masche in der Berichterstattung, um eigentlich uninteressante Themen dem Ottonormalverbraucher zu verkaufen: Hey, es sind Eure Steuergelder, die da verplempert werden!
Wenn man sich dann die Ausgaben für Kultur anschaut, und wieviel von denen letztlich wirklich in die Ankäufe so angesagter Künstler wie Hirst oder Warhol geht - dann sind das Anteile im Bruchteil eines Promillebereichs an den Steuern, die ein einzelner Bürger zahlt. Die großen Museen, in denen Wahrhols und Hirsts zu sehen sind, finanzieren sich heutzutage größtenteils schon durch die jeweiligen Ausstellungen, den Verkauf von Merchandisingprodukten usw. Und es kommen umso mehr Besucher in eine Ausstellung, je stärker der Name des ausgestellten Künstlers in den Medien ventiliert wird. Wenn kein Mensch Damien Hirst kennen würde, dann könnte man auch mit der Ausstellung seiner Werke kein Publikum anlocken, und dann würde das Museum so rote Zahlen schreiben, daß es eh in der nächsten Haushaltsberatung als Streichposten behandelt würde nach dem Motto: Unsere Bürger nutzen das Angebot eh nicht.

Nein, die Sache ist schon etwas komplizierter, als es diese recht simple Verschwörungstheorie in dem Film nahelegt. Denn der Filmemacher blickt nicht über den Tellerrand seiner Kunstkritiker-Perspektive hinaus, obwohl ihm sogar die richtigen Stichworte geliefert werden gleich zu Anfang: Es ist wahnsinnig viel Geld im Markt, sagt einer der Interviewpartner. DAS ist der springende Punkt: Das gesamtgesellschaftliche Wirtschaftsmodell sorgt zwangsläufig dafür, daß Anlagemöglichkeiten für das Kapital gesucht werden. Auch die "billiges Geld"-Politik der Federal Reserve Bank wird angesprochen.
Was nicht angesprochen wird, und was noch viel fataler ist, sind die durchschnittlichen Renditen, die von Kapitalanlegern erwartet werden, und die selbstverständlich immer weit über der Inflationsrate zu liegen haben. Wer legt sein Geld schon dort an, wo ihm gerade mal der Inflationsausgleich in Aussicht gestellt wird? Nein, das Geld soll "arbeiten", d.h. die Leute wollen, daß sie Renditen weit jenseits der 5 Prozent jährlich bekommen. Wenn da von zehn oder gar zwanzig Prozent geredet wird, kommt noch immer niemand auf die Idee, die Leute, die sowas versprechen, sofort mal ärztlich untersuchen zu lassen, denn in einem kranken System werden die Leute, die sich systemkonform krank verhalten, nicht als behandlungsbedürftig betrachtet.
Die "Berge von Säcken voller Geld", die im Film erwähnt werden, die suchen (inform ihrer Eigentümer) verzweifelt nach Anlageformen. Und da ist der Kunstmarkt nur eine, eher unproblematische Ecke. Ja, von mir aus werden mal ein paar Millionen Dollar zuviel von staatlich bezuschußten Museen für moderne Kunst ausgegeben, weil deren Preisniveau "künstlich hochgehalten" wurde. Viel schlimmer ist es, wenn dieses frei flottierende Kapital sich z.B. auf die Rohstoff- oder Nahrungsmittelmärkte stürzt. Wenn auf einmal Mais, Reis, Weizen oder Holz teurer werden, so teuer, daß sich viele Menschen weltweit keine zweite Mahlzeit am Tag mehr leisten können, weil die Preise halt "künstlich hoch gehalten" werden. DAS sind echte Probleme, die nur nicht so amüsant sind, wenn man sie auf Arte von einem im kunterbunten Gogomobil durch die Straßen düsenden Hornbrillenträger servieren läßt. Denn das sind Probleme, die in Hunger, Krankheiten, Not und Tod münden, die durchaus Kriege zur Folge haben können.
Wenn die "Kunstblase" platzt, dann sitzen halt ein paar Galeristen und Millardäre auf einem Haufen überbewertetem Plunder, der plöztlich nix mehr wert ist, den sie genaugenommen verbrennen können, um zumindest wieder Platz in ihren Villen und Lagern zu schaffen.
Was aber, wenn die "Weizenblase" platzt, weil Spekulaten plötzlich auf Millionen Doppelzentnern Weizen hocken, den sie nicht unter Einkaufspreis verkaufen wollen und daher lieber verderben lassen, als ihn den Hungernden der Welt zu "angemessenen" Preisen zur Verfügung zu stellen?
In dem Video werden einerseits Vorurteile der durchschnittlichen Zuschauer bedient, indem der Kunstmarkt auf eine fragwürdige Spitze reduziert wird, in welcher Hirsts und Wahrhols verkauft werden (dabei gibt es zigtausende anderer Künstler, die über ihre Galerien vertrieben werden und die auch "zeitgenössisch" sind, ohne daß ihre Werke Teil einer Spekulationsblase werden).
Andererseits wird das zugrunde liegende, systemische Problem nicht untersucht, sondern nur am Rande angesprochen.
So fühlt sich der Zuschauer vielleicht danach klüger nach dem Motto: "Na, ich falle auf diesen Zirkus jedenfalls nicht rein!", ist es aber nicht wirklich. Nur Ressentiments gegenüber "der Kunst" wurden verstärkt. Dabei wurde in dem Bericht Kunst überhaupt nicht thematisiert, sondern nur das Geschäft mit Kunstprodukten.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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