wo im ruhrgebiet design studieren

sr87
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Beitrag von sr87 » 29. Feb 2012, 02:38

danke für deine ausführliche erläuterung. hab mir gleich mal angeschaut wer da lehrt. die sagen ja selbst über sich, sie haben breitgefächerte charaktäre bei den profs und das die auf das prinzip bauen.
also ich könnte denen sagen, dass ich das interessant finde, dass die so eine vielzahl von unterschiedlichen kompetenzbereichen haben und das ich davon eben profitieren will um möglichst viel neues dazuzulernen. ich kann denen aber mit sicherheit nichts über irgendwelche namhaften designer erzählen, weil ich keine kenne. zumindest keine aufzählen könnte ausser eben die conceptdesigner, mattepainter usw, mit denen die aber wiederum wohl nichts anfangen können denk ich.
ich kann denen aber auf jeden fall sagen, dass ich eben nicht einfach nur zeichne oder male, sondern ein offenes auge für die welt habe. das mich design interessiert, weil es ein wichtiger bestandteil ist um meinen ideen ausdruck zu verleihen und was ich erlebt habe. das ich gedanken und gefühle gern versinnbildliche und die welt kritisch betrachte und das visuell zum ausdruck bringe.
ich kann definitif nicht mit fachchinesisch kommen. von typografie hab ich keinen plan, weiß nur, das es was mit schrift zu tun hat. da könnte ich halt sagen, dass das interessant ist weil es auch eine form des visuellen ausdrucks ist und ein weitverbreitetes was zu der gesellschaft dazu gehört. hypermedia musst ich erstmal googlen...hat was mit internet zu tun glaub ich. kommunikation läuft heute vernetzt ab was zur reizüberflutung führt. interessantes thema...könnte man visuell darstellen usw.

generell könnte ich halt eben sagen, dass ich mich selbständig angagiert weiterbilde wie du schon geschrieben hast und zwar mit allen möglichen mitteln (sich mit elementaren wie licht schatten, perspektive farbwirkung etc ausgiebig beschäftigen, beobachten was auf der welt abläuft, wie die dinge ablaufen, wie die menschen denken und wie ich denke, bücher lesen etc) aber ich kenn halt keine ehemaligen studenten. ich kann nur sagen, dass ich das was ich über die interdisziplinartät auf der schule weiß, auf denen ihrer seite gelesen hab.
bin mir nicht sicher ob die auf qualität vorrangig achten oder ob die sehen inwiefern man sich in denen ihren kreisen gut auskennt.
ich bin definitif der überzeugung dass ich auf so ziemlich jeder schule studieren könnte, weil ich einfach ständig über mich und die dinge auf der welt nachdenke und das visuell verarbeite. wenn die aber von mir etwas erwarten, was ich nicht bin, dann ist das bemühen eh sinnlos.

mir ist grad noch eingefallen, dass in meiner anmeldung praktikum als tontechniker steht. ich bin also um das an dieser stelle zu erläutern nicht nur visuell bezogen sondern multimedial. ich begeistere mich ebenso für sounddesign bzw musik.

und ja da gibts ne prüfungskommision. und zwar in meinem fall in gut zwei wochen.

edit:
warum sehen diese illustrationen von studenten an einer fh immer so aus als hätten sie was mit david lynch zu tun? auf mich wirken die immer sehr befremdlich.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 29. Feb 2012, 12:22

warum sehen diese illustrationen von studenten an einer fh immer so aus als hätten sie was mit david lynch zu tun? auf mich wirken die immer sehr befremdlich.
illustrationen in dieser mehr oder weniger realistischen fantasy scifi richtung wie wir das hier im forum praktizieren macht und kann dort so gut wie niemand. weder profs noch studenten. wenn du erwartest das studium sei wie das daf nur besser, dann wirst du bitter enttäuscht. das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun.

von typo keine ahnung haben ist schlecht, da legen viele großen wert drauf. wenn du in deiner mappe irgendwo text eingesetzt hast wird z.b. gern gefragt welche schriftart du verwendet hast. wenn du das nicht weißt, bist du raus, wenn du sagst "arial" fragen sie vielleicht noch "warum?", wenn du dann sagst "weil ich die halt auf dem rechner hatte und die immer nehm" bist du auch raus. wenn du z.b. die univers oder frutiger nimmst, und auch noch weißt wer adrian frutiger ist, dann hast du (vielleicht) noch ne chance.
http://de.wikipedia.org/wiki/Adrian_Frutiger
versuch noch schnell ein paar deiner wissenslücken zu schließen.

Kiwi
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Beitrag von Kiwi » 29. Feb 2012, 14:35

Servus
Ich mache gerade mein Diplom an der Fh-DDorf...

Zum Motivationsschreiben:
Also bei mir war der Inhalt nicht so wichtig aber was den Prüfern positiv aufgefallen ist, war die Gestaltung des Schriftstücks.
Ich habe mir eine paar Gedanken über die Typo gemacht und wie ich das Anschreiben gestalte.
Im Prinzip war es aber nur ein durchgestylter Brief mit Anschrift, Absender und was noch so dazu gehört. Die Typo leicht gefärbt und das Ganze auf hochwertigem Papier ausgedruckt.
Der Inhalt selber war glaub ich nur ein 5 Zeiler.

Der folgende Link verschafft dir einen guten Überblick über Schriften:
http://www.100besteschriften.de/

Wie Martin schon sagte, Typogarfie ist ein wichtiger Punkt.
Was noch zu unterstreichen wäre, die Eignungsprüfung ist das schwierigste am ganzen Studium :wink:

sr87
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Beitrag von sr87 » 29. Feb 2012, 17:23

ok vielen dank euch. ich hab mal nach frutiger und typografie auf wikipedia nachgeschaut. im großen und ganzen bedeutet typographie einerseits das drucken von schrift und funktional betrachtet, dass man die schriftart dem verwendungszweck anpasst. daraus hat sich ergeben, dass sich akzidenzschrift für gute lesbarkeit entwickelt hat, wie die frutiger, dass es verschiedene schriftarten gibt um den inhalt zu verdeutlichen und dass sich viele unternehmen einer bestimmten schriftart bedienen bzw ihre eigen schriftart gestalten lassen als teil des corporate designs. der frutiger hat zb für den pariser flughafen die schrift entwickelt um der guten lesbarkeit willen.
mikrotypographie bezieht sich mehr auf den schriftsatz und makrotypographie auf die gesamte gestaltung einer seite...check.
reicht das fürn anfang? wenn ich bei mappenkursen mich mal so umgeschaut hab, an denen ich bisher teilgenommen hab, dann kann ich mir recht sicher sein, dass allein das minimale wissen über typographie, was ich mir grad angeeignet habe, das der anderen bereits übertrifft. von typographie schienen zumindest die, die ich getroffen hab keinen oder wenig ahnung zu haben.
ich hab mir grad gedacht es wär vielleicht ne idee en gemaltes bild zu entwickeln, in dem ich ne bestimmte schriftart einbau und damit experimentiere um dem bild ne aussage zu geben. mal schauen.

@kiwi: heißt der artikel die hundert besten schriften, weil sie die verbreitetsten sind? kennst du die alle?
wie ist das so in düsseldorf zu studieren? auf was muss ich mich da einstellen?

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 29. Feb 2012, 19:06

wie ist das so in düsseldorf zu studieren? auf was muss ich mich da einstellen?
keine ahnung wie ich das beantworten soll. am besten nicht zu viel erwarten :?.

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Beitrag von sr87 » 29. Feb 2012, 19:12

nöö erwarte ich auch nicht. wieso meinste das? sprichst aus erfahrung?

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Beitrag von MartinH. » 29. Feb 2012, 21:10

naja, ich hatte mir das ein bisschen so wie schule vorgestellt. jemand steht vorn und vermittelt dir konkretes wissen. so sehen im studium aber die wenigsten kurse aus. oft kriegst du sofort eine aufgabe, und der rest des semesters in dem kurs besteht darin das jede woche alle ihre arbeiten einzeln vorstellen man ein oft halbgaares feedback darauf kriegt und dann gibts am ende ne note dafür. oft auch wirklich nur ein schein mit note drauf ohne abschließenden kommentar zu der arbeit. war nicht jeder kurs so aber schon... viele. falls du den beruf "designer" anstrebst und dich in einer agentur abrackern willst (wovon ich generell schon abraten würde), wüsst ich selbst jetzt nicht wirklich ne bessere alternative. wenn du illustrator werden willst glaub ich nicht das dir das studium mehr bringt als wenn du aktiver autodidakt in foren bleibst.
vielleicht war mein problem das ich beim studium schon fast vollzeit gearbeitet hab und die kurse genau wie jobs einfach mit maximaler effizienz durchgezogen hab. wenn ich statt nebenbei zu arbeiten immer zusätzlich zu jedem kurs autodidaktisch viel gemacht hätte, dann hätte mich subjektiv das studium sicher weiter gebracht. der witz ist halt das man das auch ohne studium nur mit freelance arbeit machen kann, aber beides kombiniert nicht gut funktioniert weil du nicht mehr die zeit hast irgendwas jenseits des notwendigsten zu machen. ich denke so ein studium ist hauptsächlich gut als erfahrung, zum übung im präsentieren bekommen und um softskills zu trainieren. wenn du nur reines wissen willst, dann setz dich lieber 3 jahre lang täglich in die hochschulbibliothek, lies fachbücher und füll skizzenbücher.

p.s.: ich glaube heimlich weiß man das das studium allein niemanden für den beruf ausreichend vorbereitet, deswegen wird die messlatte für die eignungsprüfung so hoch gelegt, dass nur leute überhaupt da studieren, die auch ohne studium zu nem job kommen könnten.

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Beitrag von Duracel » 1. Mär 2012, 11:08

Ja, genau so ist es!
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Beitrag von WhiteLady » 1. Mär 2012, 11:15

Einen wichtigen Aspekt des Studiums hast du noch vergessen, Martin: Kontakte zu knüpfen und sich ein Netzwerk aufzubauen - das kriegt man als Autodidakt nicht so leicht hin wie im Studium, finde ich. Und sowas sagt einem auch keiner vorher.

Dein PS find ich gut - könnte tatsächlich so sein ;-)

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Beitrag von Duracel » 1. Mär 2012, 11:40

Ach, zur Aufnahmeprüfung wollte ich noch hinzufügen - machen wir uns nichts vor, jeder der sich auf solch ein Studium bewirbt ist erstmal noch ein totaler Anfänger! (Und der Großteil der Absolventen hat diesen Status mMn nicht überwunden.)

Die Messlatte liegt verdammt niedrig; ich meine, wer kennt schon die Tolomeo, obwohl sie in 90% der Hollywoodproduktionen den Schreibtisch ziert?
Wenn du Design studieren willst, dann beschäftige dich mit Design!

Letztlich ist es dann so ein bisschen wie bei Wer wird Millionär - alles Wissen was du bis dato gesammelt hast, kann den entscheidenen Unterschied ausmachen; nur du kannst vorher nie wissen, welcher.
Umso mehr du kannst, umso mehr du weißt, umso engagierter du dich zeigst, umso sympathischer du auftrittst, umso interessanter du bist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du Erfolg hast und die Prüfung bestehst.

Und wenn du vielfach punkten kannst, dann sind die theoretischen Chancen Einer von Zehn schnell belanglos. Denn von zehn angemeldeten Leuten treten schonmal 2 garnicht an, die Hälfte sind unter aller Sau und 2 sind solala ... nur wenn du Pech hast gehörst du selber zu den zweien, die solala sind und der, ders schafft ist ein anderer.

Deswegen bleibt es wie immer, der mit dem stärksten Drang und dem meisten Interesse, schafft es auf kurz oder lang. Wohlgemerkt, dem meisten Interesse an Design, nicht an ConceptArt.
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Beitrag von Duracel » 1. Mär 2012, 11:46

WhiteLady hat geschrieben:Einen wichtigen Aspekt des Studiums hast du noch vergessen, Martin: Kontakte zu knüpfen und sich ein Netzwerk aufzubauen - das kriegt man als Autodidakt nicht so leicht hin wie im Studium, finde ich. Und sowas sagt einem auch keiner vorher.
War früher vielleicht so, aber fürs Netzwerk gibt es ja heutzutage das globale Netzwerk(sogenanntes Internet).
Nicht, dass man im Studium nicht auch Kontakte knüpfen kann, aber bei uns beschränkte sich dass doch auf die Empfehlung, mal zur Frankfurter Buchmesse zu fahren. (die Professoren und Mitstudenten taugen als gute Kontakte genauso mittelprächtig, wie alles andere am Studium auch.)

Zum Kontakte knüpfen eignen sich Praktika!
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Beitrag von MartinH. » 1. Mär 2012, 12:29

@Whitelady: ich hab das mit den kontakten in erwägung gezogen und dann bewusst weggelassen. ich denke ich habe viele nützliche kontakte und kunden in der zeit gesammelt, und kein einziger kam durchs studium zustande. ich hab auch fast keinen kontakt mehr mit leuten aus dem studium.

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Beitrag von sr87 » 1. Mär 2012, 16:03

Duracel hat geschrieben:Ach, zur Aufnahmeprüfung wollte ich noch hinzufügen - machen wir uns nichts vor, jeder der sich auf solch ein Studium bewirbt ist erstmal noch ein totaler Anfänger!

da hast du auf jeden fall recht. deswegen dürfte ich ja eigentlich kein problem haben reinzukommen. ich mein all das zeug was ich mir bisher angeschaut hab in mappenbesprechungen war entweder ne nullrunde oder mit viel fantasie ausbaufähig. was ich gezeigt hab war teilweise ausbaufähig, wenn auch noch etwas ungelenkt.
Duracel hat geschrieben:Die Messlatte liegt verdammt niedrig; ich meine, wer kennt schon die Tolomeo, obwohl sie in 90% der Hollywoodproduktionen den Schreibtisch ziert?
Wenn du Design studieren willst, dann beschäftige dich mit Design!

kenn ich nich und wenn schon. was du eigentlich sagen willst glaube ich ist, dass wenn man sich für design interessiert mal in nem studio gewesen sein sollte oder? war ich noch nicht. macht mich aber auch zu keinem besseren designer. das einzige was einen wirklich besser macht ist die phase in der du nen stift bewegst. alles andere gibt vielleicht informationen, wie ein forum oder der kontakt mit anderen. aber werd ich dadurch wirklich besser?
Duracel hat geschrieben:Umso mehr du kannst, umso mehr du weißt, umso engagierter du dich zeigst, umso sympathischer du auftrittst, umso interessanter du bist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du Erfolg hast und die Prüfung bestehst.

das ist richtig.


Duracel hat geschrieben:Deswegen bleibt es wie immer, der mit dem stärksten Drang und dem meisten Interesse, schafft es auf kurz oder lang. Wohlgemerkt, dem meisten Interesse an Design, nicht an ConceptArt.

ich find aber beides interessant. :)

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Beitrag von MartinH. » 1. Mär 2012, 18:29

alles andere gibt vielleicht informationen, wie ein forum oder der kontakt mit anderen. aber werd ich dadurch wirklich besser?
ich zitier mal aus einem der kurse die ich im studium gut fand: "designer müssen alles wissen".

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Kobar
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Beitrag von Kobar » 1. Mär 2012, 20:30

sr87 hat geschrieben:macht mich aber auch zu keinem besseren designer. das einzige was einen wirklich besser macht ist die phase in der du nen stift bewegst. alles andere gibt vielleicht informationen, wie ein forum oder der kontakt mit anderen. aber werd ich dadurch wirklich besser?


Klar, da Design zu einem großen Anteil mit Denken und Wissen zu tun hat... nicht nur mit dem Zeichnen...
"Ratschläge erhalten sie von Mikes Großvater, der aus dem Jenseits per Hologramm mit ihnen kommuniziert."

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Beitrag von Kiwi » 1. Mär 2012, 21:57

MartinH. hat geschrieben:
alles andere gibt vielleicht informationen, wie ein forum oder der kontakt mit anderen. aber werd ich dadurch wirklich besser?
ich zitier mal aus einem der kurse die ich im studium gut fand: "designer müssen alles wissen".
War das zufällig von Ulrich Leschak :D

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 1. Mär 2012, 22:37

hehe, ja genau

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Beitrag von sr87 » 4. Mär 2012, 19:52

MartinH. hat geschrieben:wenn du illustrator werden willst glaub ich nicht das dir das studium mehr bringt als wenn du aktiver autodidakt in foren bleibst.
MartinH. hat geschrieben:der witz ist halt das man das auch ohne studium nur mit freelance arbeit machen kann, aber beides kombiniert nicht gut funktioniert weil du nicht mehr die zeit hast irgendwas jenseits des notwendigsten zu machen. ich denke so ein studium ist hauptsächlich gut als erfahrung, zum übung im präsentieren bekommen und um softskills zu trainieren. wenn du nur reines wissen willst, dann setz dich lieber 3 jahre lang täglich in die hochschulbibliothek, lies fachbücher und füll skizzenbücher.
heißt das wenn man als freelancer an jobs kommen will steht einem so ein studium nur im weg, da es mir eh nichts bringt was ich als designer oder illustrator gebrauchen könnte? ich mein worin besteht denn dann überhaupt noch der sinn des studiums? dein text hat mich zum nachdenken angeregt. ich wollte in erster linie mal was neues kennenlernen solange ich noch nicht aktiv als freelancer tätig bin, aber wenn mich das im endeffekt nur daran hindert einer zu werden, dann muss ich jetzt mal schnell nachdenken.
folgendermaßen sieht die situation aus: ich hab immoment viel freizeit. seitdem das so ist hab ich auch mehr zeit zum malen bzw autodidaktischem lernen. das tue ich auch und werde besser. bald bin ich soweit, dass ich interessant werde für mögliche auftraggeber verschiedenster art. was ich brauche ist also bald ne homepage und ein portfolio. so allerdings hab ich keine eigene erfahrung. ich weiß nur in etwa worauf man achten sollte in der zusammenarbeit mit kunden um mögliche probleme im vorfeld zu klären. in sofern weiß ich schon doch etwas, da ich im tonstudio ein paar jahre tätig war und dort mit kunden besprochen werden musste wie sie sich die sache vorstellen und wie man das umsetzen kann. aber das nur am rande.
ich werde zusehen dass ich auf kurz oder lang mit auftraggebern zusammenarbeite um erfahrungen zu sammeln, nur weiß ich noch nicht wo genau ich anfangen soll. vielleicht ergibt sich das ja auch wenn ich erstmal mein portfolio, an dem ich dran bin, hier und da poste. ich weiß nicht wie du oder andere hier das gemacht haben. vielleicht hat ja jemand nen tip. danke

edit:
MartinH. hat geschrieben:
alles andere gibt vielleicht informationen, wie ein forum oder der kontakt mit anderen. aber werd ich dadurch wirklich besser?
ich zitier mal aus einem der kurse die ich im studium gut fand: "designer müssen alles wissen".
ach und dazu...ich weiß was du meinst und irgendwo meinen wir denk ich das selbe auch wenn ich es anders zu verstehen gegeben hab. ich hab das wissen als etwas selbstverständliches betrachtet, was grundlage für das eigene design ist. alledings spiegelt die art und weise, wie man das wissen umsetzt deinen charakter wieder, zeigt dir und anderen wie gut du bist und wie ehrgeizig und ist um es mal aus sicht dritter zu formulieren dein wiedererkennungswert denke ich und das was im endeffekt rumkommt, bzw das worauf es ankommt, also sollte man viel an seinen skills arbeiten.

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Beitrag von MartinH. » 4. Mär 2012, 21:08

ich weiß nicht ob ich so weit gehen würde zu sagen, dass dich das studium nur ausbremst. es gibt da ja durchaus sehr wertvolle inhalte. aber es ist halt nicht von vorn bis hinten total toll und zielgerichtet. viele vertreten die ansicht, dass man nach dem studium genug - um nicht zu sagen ausschließlich - praxisbezogen arbeitet und deswegen das studium der raum für experimente sein sollte. ich hatte z.b. ein blockseminar in dem ich eine woche lang alte elektro geräte zerschmettert und mit ner heißklebepistole zu was neuem zusammengeklebt hab. anschließend dann fotos davon in ein booklet gepackt und ein bisschen möchtegern interpretation dazu geschrieben. das ist z.b. etwas wo ich mir relativ sicher bin nicht nur nicht verstanden zu haben worum es geht. das ist schonmal eine woche von morgens bis abends die du mit was verbringen könntest, das dich in der gleichen zeit weiter bringt. ein anderes blockseminar war ne woche lang von morgens bis abends abstrakte daumenkinos malen. das war einer der grundlagen kurse ("form und farbe"), von denen ich mir versprochen hab was über komposition zu lernen, aber das reines rumpatschen mit farben nach der trial and error methode. dafür brauch ich kein studium. in sachen bildkomposition hab ich aus büchern viel mehr gelernt als aus dem studium.
der aktzeichen kurs hingegen war gut (professor ist leider mittlerweile gestorben). die kurse vom leschak fand ich auch sehr gut. generell fand ich unterm strich immer das am besten, von dem ich selbst noch am wenigsten wusste. in sachen typografie hab ich z.b. durch das studium gut was gelernt was ich auch für praktisch nützlich halte. auch die werbungs kurse fand ich gut, weil ich mich bis dato null mit dieser form der kommunikation beschäftigt hatte.
ich glaub wenn du auf den abschluss scheißt wär ein halbes studium genau die richtige menge. einfach alle kurse abbrechen die dir nix bringen und nebenbei freelancen. macht sich halt nicht ganz so cool im lebenslauf (wobei sich dafür wahrscheinlich keiner mehr interessiert wenn du mal gut bist). ich könnts nicht, ich ertrag nicht irgendwas abzubrechen oder aufzugeben.
frag mal lieber andere leute, ich weiß nicht ob ich da der richtige ratgeber bin.

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Beitrag von Kiwi » 5. Mär 2012, 09:27

Keine Ahnung wie es jetzt beim Bachelor ist aber im Diplom konnte ich zumindest mir das Studium so gestalten wie ich Lust dazu hatte bzw. ich habe es auf meine Bedürfnisse angepasst.
Wenn man gerne Illustrieren möchte, kann man das in fast jedem Kurs irgendwie integrieren.

...

Hab jetzt noch mal länger über die ganze Geschichte nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen dass das Studium eigentlich doch ganz gut ist.

Man hat den Austausch mit anderen, man kann ganz ungezwungen und spielerisch an Sachen heran gehen und wird angespornt sich mit vielen Dingen zu beschäftigen.
Hinzu kommt dass die Studienzeit die geilste Zeit des Lebens ist ;)

Auch wenn du gerne conceptartist werden möchtest kann ein Kommunikationsdesign Studium nur von Vorteil sein.
Es gibt viele ausgezeichnete Künstler die die geilsten Bilder malen aber sobald es um Typo oder Layoutdesign geht merkt man ihre Defizite.
Wenn ich teilweise Webseiten von manchen Leuten seh, bekomm ich das kalte kotzen und auch ein Conceptart Sheet kann man durch eine überlegte GEstaltung um einiges aufwerten.

Viele Grundlagenkurse sind ziemlich schlecht und überflüssig aber trotzdem zieht man doch einige Erkenntnisse aus diesen.

Welche Kurse mir gefallen haben:

• Aktzeichnen - Weil man einfach für lau nackte Menschen zeichnen kann. Leider bekommt man dort nicht viel beigebracht sondern muss sich wenn dann selber den Bammes schnappen.

• freie Illustrationskurse - Man kann eigene Projekte entwickeln und umsetzen und lern dabei systematisch zu arbeiten. Was man in solchen Kursen genau macht, steht einem recht frei.

• konstruierendes Zeichnen - Vieles kennt man aber ich zumindest habe auch einiges dazu gelernt. Hängt aber ein wenig vom Dozenten ab. Ich hatte das Glück nicht nur technische Zeichnungen abzuliefern.

• Zeichentrick Animation - Auf traditionellem Weg Bilder zum Leben erwecken. Viel Arbeit aber am Ende ist man schon ein wenig stolz wenn man seine gezeichneten Bilder bewegt sieht.

• 3D Studio Max - Habe überhaupt keine Ahnung von 3D software aber in diesem Kurs wurden mir dann doch einige Grundlagen beigebracht.

• Sprache & Text - Man spinnt einfach rum und lässt seiner Kreativität freien Lauf. Sehr Textbasiert aber auch sehr lustig.

• Werbung – Da gibt es viele gute wie viele schlechte Kurse. Ulli Leschak und Heike Frank waren aber sehr aufschlussreich.

• 3D- Kommunikationssysteme - keine Ahnung wie das jetzt heißt und was man da genau macht aber ich habe in diesem Kurs z.B. Charakter modeliert.

• Stopmotion - Kurs bei Prof. Nachtwey bei dem ich einen Stopmotionfilm aus gezeichneten Illustrationen gemacht habe.

• flash - Leider nie besucht weil meistens Freitag aber dort ging es um die Umsetzung eines flash-Spiels.

• Experimentel GameLab - Eigentlich mein Lieblingskurs gewesen. Man entwickelt in einer Gruppe ein Gesellschaftsspiel (oder wenn es möglich wäre auch ruhig Videospiel). Es geht viel um Spielmechaniken usw.

• Logodesign / CI – Kann nie schaden und macht darüber hinaus auch sehr viel Spaß. Leider gab es bis vor einem Jahr keinen vernünftigen Dozenten.


Mehr fällt mir nicht ein. Der Rest war aber auch ziemlich scheiße - fand ich zumindest.

Noch zu erwähnen. Die Bibliothek der Fh-DDorf ist schon ganz gut. Du willst ein Buch haben, dir es aber nicht kaufen, dann geh zur Bib ;)
Ich habe glaub ich in den letzten 2 Jahren für mehrere hundert Euro dort Bücher beantragt sowie auch Videotutorials (Gnom oder Vidoe2brain). Irgendwie bestellen die dort alles :)

Mensa ist unterirdisch :dead:

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 5. Mär 2012, 13:49

Irgendwie bestellen die dort alles
die haben zu viel geld weil studenten alle so fleißig die fristen überziehen. ich hab da auch schon ein paar sachen bestellt, unter anderem das video tutorial von daniel. die bibliothek ist echt praktisch.

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Beitrag von WhiteLady » 6. Mär 2012, 12:46

Kiwi hat geschrieben:Man hat den Austausch mit anderen, man kann ganz ungezwungen und spielerisch an Sachen heran gehen und wird angespornt sich mit vielen Dingen zu beschäftigen.
Hinzu kommt dass die Studienzeit die geilste Zeit des Lebens ist ;)

Sehe ich auch so. Das Studium bildet den eigenen Geschmack sehr gut heraus, weil man sich mit so vielen Dingen beschäftigt - und auch so viel sieht, auch an den Arbeiten der anderen.
Kiwi hat geschrieben:Auch wenn du gerne conceptartist werden möchtest kann ein Kommunikationsdesign Studium nur von Vorteil sein.
Es gibt viele ausgezeichnete Künstler die die geilsten Bilder malen aber sobald es um Typo oder Layoutdesign geht merkt man ihre Defizite.
Wenn ich teilweise Webseiten von manchen Leuten seh, bekomm ich das kalte kotzen und auch ein Conceptart Sheet kann man durch eine überlegte GEstaltung um einiges aufwerten.
Hm, das seh ich wiederum ein bisschen anders. Klar sollte man am Anfang des Studiums schauen, dass man von möglichst vielen Disziplinen etwas mitbekommt, um zu schauen, wo die eigenen Vorlieben liegen. Allerdings finde ich es von Vorteil, sich dann rauszupicken, was einem Spaß macht und dann gezielte Schwerpunkte zu setzen bzw. sich in diese Richtung zu pushen. Jemand, der von allem etwas kann, ist zwar vielseitig einsetzbar, aber so die richtigen Knaller werden bei dessen Gestaltung halt im Allgemeinen nicht rauskommen.

Jemand, der Illustration machen will, muss meiner Meinung nach nicht Typo oder alle möglichen anderen Disziplinen können. Er sollte aber wissen, wo seine Defizite liegen, und wenns dann drum geht, sich in der Selbstständigkeit ne eigene Webseite zu basteln, lieber (aus seinem im Studium aufgebauten Netzwerk beispielsweise :D ) jemanden holen, der ihm das Ding von vorne bis hinten vernünftig durchgestaltet - und auch programmiert.

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Beitrag von Kiwi » 6. Mär 2012, 14:24

Dann hab ich mich blöd ausgedrückt, weil ich nämlich eigentlich das Gleiche wie du meinte :)

Es ging mir nur um das Verständnis für manche Dinge und nicht umbedingt diese perfekt zu beherrschen.

sr87
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Beitrag von sr87 » 6. Mär 2012, 16:03

MartinH. hat geschrieben:vor allem aber willst du anregungen aus möglichst vielen bereichen. auf illustration fokussierte studiengänge kommen für dich nicht in frage, weil dich typo, hypermedia und fotografie genau so interessieren wie zeichnen, malerei und kompositionslehre.
ich hab bei nem gespräch mit nem prof in essen es auch irgendwie so verstanden, das er meinte, man könne nicht alles können. es ging in dem gespräch aber nur um illustrationen. wie er das genau meint weiß ich nicht.

@white lady und kiwi: meint ihr jetzt was anderes wie martin? also nur anregungen holen und dann selber wählen worauf man sich fokusiert? ich muss nur irgendwie wissen wie ich mich ausdrücke. die wollen das ja schriftlich haben warum ich da studieren will und das sollte da mitrein denke ich, also wie man sein interesse an den verschiedenen themen einschätzt usw.
ich weiß ja auch nicht wie das abläuft. ob ich mir selbst aussuchen kann zu welchen kursen ich geh usw.

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