Radikale Problemlösungen

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Hexodus
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Radikale Problemlösungen

Beitrag von Hexodus » 6. Apr 2011, 14:01

Ich suche Beispiele für radikale Problemlösungen und Vereinfachungen. Das können sowohl geschichtliche Fakten, Mathen, Sagen, Geschichten oder Parabeln sein. Hauptsache, ein Problem wird darin schneller, effizienter oder andersartiger gelöst ... oder gar elegant umgangen.

Mir sind bisher die folgenden Beispiele eingefallen:

- Alexander der Große und der gordische Knoten http://de.wikipedia.org/wiki/Gordischer_Knoten

- Salomonisches Urteil http://de.wikipedia.org/wiki/Salomo#Das ... igs_Salomo

- Ei des Kolumbus http://de.wikipedia.org/wiki/Ei_des_Kolumbus

- Dzymalas Wohnwagen http://www.deutsche-und-polen.de/ereign ... _1904.html

- NASA Weltraumkugelschreiber kontra russisches Bleistift http://de.wikipedia.org/wiki/Space_Pen

- Warpantrieb - der Raum wird so gebogen, dass der Start- und Zielpunkt genau aufeinanderliegen = überlichtschnelles Reisen (siehe Event Horizon)

- Ein chinesisches Gedicht das ausschließlich aus 68 wiederholten Silbe "Shi" besteht und dennoch die Geschichte eines Dichters und zehn Steinlöwen erzählt http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:V ... Chinesisch

- Die Sprache "Toki Pona", die aus etwa 120 Wörtern besteht, die in ihrer Form nicht verändert werden http://rowa.giso.de/languages/toki-pona ... itung.html

Kennt jemand mehr?
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MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 6. Apr 2011, 14:19

hast du den wikipediaartikel zum space pen ganz gelesen? da steht die russen benutzen mittlerweile auch den kugelschreiber. seh nicht wo da ein problem vereinfacht und gelöst wurde. die kompliziertere technik scheint doch überlegen zu sein?!
und was genau willst du mit der sammlung? und warum nimmst du so fiktive dinge wie den warpantrieb rein? dann kannst du dir doch eigentlich endlos viele solcher dinge selbst ausdenken.

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Beitrag von Hexodus » 6. Apr 2011, 16:34

Den Artikel habe ich mit Interesse gelesen. Mir geht es nicht um Fakten, sondern um Beispiele radikaler Lösungsansätze.

Ich füge noch ein Beispiel hinzu:
- Das Ei des Kolumbus
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Beitrag von Duracel » 7. Apr 2011, 10:31

Sehr interessantes Thema - ich kann dir jetzt zwar kein weiteres Beispiel geben, aber eine unbedingte Buchempfehlung aussprechen, die ich selber einst von Daniel bekam:

http://www.amazon.de/göttliche-Funke-sc ... 424&sr=8-1

*nutzt die Gelegenheit um das nurnoch gebraucht erhältliche Buch nun auch zu kaufen, bevor es zu spät ist*
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von digitaldecoy » 7. Apr 2011, 12:31

Ja, in dem Buch wird sehr schön veranschaulicht, wie neue Lösungsansätze in der Regel über die Verknüpfung von vorher unverknüpften Bezugsebenen zustande kommen. Beispiel:

Archimedes soll, der Legende nach, das Archimedische Prinzip entwickelt haben, nachdem er beobachtete, wie der Wasserspiegel in seiner Badewanne anstieg, als er sich hineinsetzte. Ihm wurde daraufhin klar, dass hierdurch eine Möglichkeit besteht, das Volumen eines komplexen geometrischen Körpers zu bestimmen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Archimedes
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JanSOLO
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Beitrag von JanSOLO » 7. Apr 2011, 13:37

Oh ja... schönes Thema.

Als radikale Lösung sehe ich z.B. die zwei Atombomben auf Japan, um den Krieg "angeblich" schnell zu beenden.

Aber es gibt natürlich schönere Anekdoten zu erzählen.
Eine habe ich in einer Doku über den Amerikanischen Burgerkrieg mitbekommen:
Der spätere General Custer hatte gerade die Militärakademie verlassen und war Unteroffizier im Stab. Als die Generale an einen Fluß debattierten, wie tief der wohl sei, weil sie ihn überquerten wollten, ritt Custer mit sein Pferd in die Flussmitte und sagte "So tief ist der Fluß General". :P

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Beitrag von Coro » 8. Apr 2011, 12:25

Ich glaub grade wenns ums eigene Leben geht bzw. Anderen das selbige zu nehmen wird der Mensch besonders kreativ.
Der Amerikanische Bürgerkrieg ist da ein gutes Beispiel, während man die Waffen immer weiter entwickelte, hielten viele Kommandeure an den alten geschlossenen Formationen fest.
Was zu großen Verlusten führte.

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Beitrag von JanSOLO » 8. Apr 2011, 13:30

Oh... da gibts auch ein Spruch:
"Der Generalstab führt immer die Schlachten des letzten Krieges"

Japp Coro... die Waffentechnik war der Kriegsführung weit vorraus.

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Beitrag von Triton » 8. Apr 2011, 14:15

Carl Friedrich Gauss, einer der größten Mathematiker aller Zeiten hat schon als 9-Jähriger für so eine krasse Lösung gesorgt. Sein Lehrer stellte der Klasse die Aufgabe, alle zahlen von 1-100 zu addieren. Statt aber das zu tun, erfand Gauss die Summenformel und konnte auch als einziger am ende der Stunde das richtige Ergebnis vorweisen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gaußsche_Summenformel

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Beitrag von acapulco » 10. Apr 2011, 10:18

Eigentlich ist Mathe viel besser als Zeichnen, Design und Kunst. Da kann nicht jeder machen was er will, sondern es gibt Regeln! Hach du wunderbare Welt der Regeln, so schön klar alles!

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Beitrag von Hexodus » 11. Apr 2011, 17:14

Das sind wieder ein paar Perlen unter euren Beiträgen. Die Atombomben auf Japan sind in der Tat eine radikale Lösung, obwohl sich das nur eine amoralische Weltmacht leisten konnte. Nach dem Motto: Wer kann uns schon etwas anhaben, wie haben die Bombe! Die USA scheinen diese Strategie konsequent verfolgt zu haben. Die Einführung des Dollars als Leitwährung erlaubt den USA, die Weltwirtschaft zu steuern. Genial! Ich möchte auch gerne mein eigenes Geld drucken können ;) Dann die patente Lösung für das Problem der künftigen Ölknappheit. Einfach in Öl produzierende Länder einfallen und auspumpen, um die eigenen Reserven zu schonen.

Coro, daran hat sich bis heute nichts geändert. Such mal auf Youtube nach "Dragonskin". Eine fast undurchdringliche Schussweste, die allen anderen Fabrikaten überlegen ist und doch wurde diese in der US-Armee verboten. Absoluter Irrsinn.
http://www.youtube.com/watch?v=aYaSRIbPWkM

Gauss und Archimedes - könnten generell Formeln, eine radikale Vereinfachung sein?
Vielleicht sind das so manche Erfindungen auch. Ich denke da an die Dampfmaschine und den Webstuhl.

Kennt jemand das Konzept des Permanentmagnetmotors? Da drum gibt es zwar flamewars, doch das Prinzip ist simpel. Magneten ziehen oder stoßen sich ab, je nach Ausrichtung, also lässt sich das nutzen, um Bewegung bzw. Energie zu liefern. Persönlich glaube ich, dass der PMM funktioniert, dennoch handelt es sich am ehesten um eine art Baterie. Die Energie wurde bei der Magnetisierung hinzugefügt, um später freigesetzt zu werden. Dennoch elegant.
http://www.youtube.com/watch?v=-DkDXvPp ... ure=relmfu

@Duracel Dankeschön für die Buchempfehlung.
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Beitrag von digitaldecoy » 12. Apr 2011, 17:36

@ Hexodus:

Und dass man Permanentmagnetmotoren bzw. deren Beschreibung fast ausschließlich auf Esoterikseiten findet (meist im Zusammenhang mit "freier Energie") macht Dich nicht stutzig?
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Beitrag von Hexodus » 13. Apr 2011, 10:04

Die esoterischen Dreingaben sich natürlich Humbug und für die Sache schädlich. Wenn man sich an die Gesetze der Physik hält, reicht es vollkommen aus.
Mein Arbeitskollege hat einen Prototypen gebaut, der das Prinzip bestätigt. Der Motor läuft zwar noch nicht rund - die Bewegung kann sich abschwächen oder abbremsen, doch es funktioniert faktisch. Man braucht dafür keine Pyramiden aus Alufolie und Räucherstäbchen, glaube mir ;)
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Beitrag von MartinH. » 13. Apr 2011, 10:29

na dann, bestell dir sowas hier und bau nen stärkeren magnetmotor:
http://www.magnetversand.de/Scheibenmag ... :1465.html

das sich son ding irre lang dreht wenn man den motor einmal anschubst kann ich mir vorstellen. skeptisch wäre ich ob das kraftpotential ausreicht um den motor irgendwie arbeiten zu lassen ohne das er ausgeht. und wie hält man ihn dann wieder an?

dieses dragon skin werbevideo hab ich mir auch angesehen. ich könnte mir schon gute gründe vorstellen warum sowas nicht eingesetzt wird. vermittelt vielleicht ein falsches gefühl von sicherheit? ich mein, mit nem kopfschuss sind die soldaten so oder so tod, egal welche weste sie tragen. ich musste auch an den spruch denken "nichtschwimmer sind die besten matrosen".
objektiver sind bei sowas vielleicht söldner?! kannst ja mal schaun ob blackwater mitarbeiter auch drauf schwören. die sind soweit ich weiß nicht an so strenge vorgaben bei der ausrüstung gebunden.

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Beitrag von Duracel » 13. Apr 2011, 12:32

Zur Dragon-Skin-Weste auf Wikipedia:

Zitat: "Der Nutzwert dieses Verfahrens ist umstritten, [...] jedoch wurde Dragon Skin bereits von U.S. Soldaten im Einsatz getragen und als deutlich komfortabler und flexibler empfunden, trotz eines hohen Gewichtes.[...]"
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Beitrag von digitaldecoy » 13. Apr 2011, 12:36

@ Hexodus:

Eigentlich wollte ich nach der anstrengenden Expanding-Earth-Debatte nicht wieder in so eine Diskussion einsteigen aber was Du da für "faktisch" erklärst ist ein Perpetuum Mobile.

Ich bin vor Jahren auch mal über diese Frage gestolpert: wenn man einen Magneten auf einem anderen schweben lässt, woher kommt dann die Energie, die den schwebenden Magneten in der Luft hält? Die Antwort: es braucht dazu keine Energie, genau so wenig wie es Energie verbraucht, einen Holzklotz auf einem anderen liegen zu lassen. Das ist etwas schwer begreiflich, denn wir können zwar verstehen warum ein Holzklotz auf einem anderen liegen kann - denn beide sind ja aus fester Materie und können eben aufeinander gestapelt werden - aber eigentlich ist "Materie" auch nur ein Energiefeld, das von kleinen Teilchen gebildet wird und daher ist die Tatsache, dass zwei Holzklötze sich nicht gegenseitig durchdringen, wenn man sie zusammenschiebt im Grunde genau so verwunderlich wie die Tatsache, dass zwei Magneten sich abstoßen, wenn sie richtig ausgerichtet sind. Der wichtige Kern dieser Betrachtung ist: ein Magnetfeld ist keine gespeicherte Energie, sondern ein statischer Zustand und daher kann man dem Magneten auch keine Energie entnehmen.

Man muss einem Gegenstand auch übrigens keine Energie hinzufügen, um ihn zu magnetisieren. Wenn man ein Stück Eisen bis zu dem Punkt erhitzt, dass sich die Teilchen darin am Erdmagnetfeld ausrichten können, muss man es einfach nur wieder abkühlen lassen und dann ist es magnetisiert. Die Energie, die zum Erhitzen aufgebracht wird, erzeugt nicht das Magnetfeld und wird beim Abkühlen wieder abgegeben. Die Energie ist nur notwendig, um den Aggregatzustand des Metalles zu verändern, damit es magnetisiert werden kann. Die Energie verlässt das System danach wieder.

Ein Magnet gibt also keine Energie ab. Wenn ein Magnet einen anderen abstößt, dann hat man diese Energie vorher mechanisch hineingesteckt (etwa indem man einen Magneten mechanisch an einen anderen angenähert hat). Damit unterliegen auch Apparaturen, die Magneten beinhalten, den Regeln der Mechanik und die besagen nunmal, dass es kein Perpetuum Mobile gibt.

Da kann Dein Kollege noch so fleissig basteln - er wird das System immer anstubsen müssen, damit es läuft und es wird immer Energie verlieren und niemals Energie erzeugen. Wäre es möglich, auf diesem Wege Energie zu erzeugen, hätten wir schon längst Magnetkraftwerke (und ja, die alternative Verschwörungstheorie dazu kann man ebenfalls auf den Esoterikseiten nachlesen - die böse Industrie verhindert es natürlich).

Meiner Meinung nach ist der Grund, warum solche Geschichten sich verbreiten einfach der, dass Magnetfelder sehr schwer in unsere Vorstellung der Welt hineinpassen, niemand sie sich so richtig anschaulich erklären kann und damit einfach Potenzial besteht, Dinge hineinzudichten, die man nicht intuitiv widerlegen kann. Komischerweise haben wir mit Gravitation gar keine derartigen Probleme. Bei einem Perpetuum Mobile wie diesem hier, würdest Du mir intuitiv erklären können, wo der Denkfehler ist:

Bild

Das Element Magnet beinhaltet aber für viele Menschen noch genug Unwägbarkeiten, um Mechaniken plausibel erscheinen zu lassen, die mindestens genau so unsinnig sind.
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Beitrag von Hexodus » 13. Apr 2011, 12:48

Martin, wir haben hier tatsächlich Magneten in allen Formen und Stärken rumfliegen (bis auf diesen mit 700Kilo Zugkraft).

Daniel, das klingt in der Tat plausibel, doch gibt es Tatsachen, die sich nicht mit Deinen Beobachtungen decken. Bringt man einen Magneten, der sagen wir mal 50 Kilo Zugkraft hat, in die Nähe einer fest montierten Eisenfläche, zieht dieser mit der angegebenen Kraft von 50 Kilogramm. Die für die Annäherung des Magneten an die Eisenfläche aufgewendete Energie ist um ein vielfaches geringer als die Zugkraft. Wie erklärst Du das?
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Beitrag von MartinH. » 13. Apr 2011, 12:48

(und ja, die alternative Verschwörungstheorie dazu kann man ebenfalls auf den Esoterikseiten nachlesen - die böse Industrie verhindert es natürlich).
was ein schlechtes argument ist, denn die bösen industrien wären die ersten die sich sowas patentieren lassen würden wenn sie denn wüssten wie das ginge.


@dura: interessant, danke fürs raussuchen.


Hexodus hat geschrieben:Daniel, das klingt in der Tat plausibel, doch gibt es Tatsachen, die sich nicht mit Deinen Beobachtungen decken. Bringt man einen Magneten, der sagen wir mal 50 Kilo Zugkraft hat, in die Nähe einer fest montierten Eisenfläche, zieht dieser mit der angegebenen Kraft von 50 Kilogramm. Die für die Annäherung des Magneten an die Eisenfläche aufgewendete Energie ist um ein vielfaches geringer als die Zugkraft. Wie erklärst Du das?
so wie ich daniel verstehe ist der natürliche zustand hier für den magneten "nah am eisen dran", so wie der natürliche zustand für den holzblock ist "so lange richtung erdkern fallen bis feste materie ihn aufhält.
wenn du jetzt irgendwie energie abzwacken könntest während der magnet zum eisen wandert (so wie der holzblock zur erde), z.b. indem ein schwungrad mit nem dynamo dran angeschubst wird, dann bräuchtest du immernoch wieder mindestens so viel energie wie du damit erzeugt hast um den magneten wieder von der eisenplatte wegzuziehen (oder den holzblock hochzuheben) und erneut zur eisenplatte wandern zu lassen (oder den holzblock erneut so fallen zu lassen das er den dynamo bewegt). so könnte man sich sowohl ein magnetkraftwerk als auch ein holzblock-fallen-lass-kraftwerk vorstellen, beide würden nur nie energie erzeugen, sondern maximal sehr ineffektiv in eine andere form umwandeln.

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Beitrag von digitaldecoy » 13. Apr 2011, 12:57

@ Hexodus:

Das was Du beschreibst, ist energetisch betrachtet genau das gleiche als wenn Du eine schwere Eisenkugel in eine Kuhle rollen lässt. Wie von "Geisterhand" rollt sie mit großer Wucht hinunter (verantwortlich ist die Gravitation). Kommt sie zum Stillstand hat sie ihr energetisches Potenzial abgegeben und um sie wieder in den Ursprungszustand zu versetzen (sie aus der Kuhle rauszuholen), musst Du die gleiche Energie wieder aufbringen.

Auf Dein Beispiel übertragen heißt dies, dass der Magnet sein energetisches Potenzial abgegeben hat, sobald er an der Metalloberfläche haftet. Um ihn wieder zu lösen, musst Du nun wieder die gleiche Energie aufbringen. Es ist nirgendwo Energie "entstanden", sie lag einfach schon vorher in Form von Potenzial vor.

EDIT:

Martin hat es auch schön erklärt und ist dabei sogar noch innerhalb meines Bildes mit dem Holzklotz geblieben.
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Beitrag von Hexodus » 13. Apr 2011, 14:30

Martin, Daniel In diesem Fall muss ich Euch Recht geben. Hier wird Energie nur umgewandelt. Das macht Sinn.

Um wieder auf das ursprüngliche Thema zu kommen. Hier, das habe ich aus einem anderen Forum.

"Um die Nobelpreis-Medaillen der Preisträger Max von Laue und James Franck im Jahre 1940 vor dem Zugriff der Nazis zu retten, hat der Chemiker George von Hevesy die goldenen Auszeichnungen in Königswasser aufgelöst. Die Säure wurde aufbewahrt, und nach Kriegsende wurde das Gold wieder extrahiert. Daraus wurden neue Medaillen geprägt und an die Preisträger übergeben. Geniale Idee."
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Coro
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Beitrag von Coro » 13. Apr 2011, 19:05

Hat er dafür nen Nobelpreis bekommen? :D
edit: Friedensnobelpreis vielleicht?

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JanSOLO
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Beitrag von JanSOLO » 13. Apr 2011, 20:31

Hexodus hat geschrieben:"Um die Nobelpreis-Medaillen der Preisträger Max von Laue und James Franck im Jahre 1940 vor dem Zugriff der Nazis zu retten, hat der Chemiker George von Hevesy die goldenen Auszeichnungen in Königswasser aufgelöst. Die Säure wurde aufbewahrt, und nach Kriegsende wurde das Gold wieder extrahiert. Daraus wurden neue Medaillen geprägt und an die Preisträger übergeben. Geniale Idee."
Die Erzählung ist mir bekannt und ich halte sie für Schwachsinn.

Begründung:

1.) Nobelpreisträger erkennt man nicht an ihrer Goldmedaille. Wenn die Nazis diese Personen angetroffen haben und ihre Personendaten überprüft haben, dann wissen sie es ja auch, dass sie Nobelpreisträger vor sich haben.

2.) Den Nazis ging es bestimmt nicht um die unbedeutende Menge des Goldes. Beide Personen waren im Nazireich mit Sicherheit wegen ihrer politischen Haltung, Herkunft oder Abstammung unerwünscht. Es geht also viel mehr um die Personen und nicht um das Schmuckstück.
Was nützt es, wenn das Gold versteckt ist, aber deren Besitzer im KZ landen?

3.) Durch Beschlagnahmung der Nobelpreis-Medaille wird noch lange nicht der Nobel-Preis aberkannt.

4.) Nobelpreisträger verkaufen bestimmt nicht ihre Nobelpreis-Medaille. Das Verstecken des Medaillen-Goldes ist aber eine Maßnahme, um den Geldwert des Schmuckstückes zu sichern. Besonders wenn man das Gold auflöst, dann ist ja nur noch der Goldwert erhalten und kein ideeller Wert mehr.

5.) Hätte Nazideutschland die Medaille geklaut, dann wäre das unrechtens gewesen. Nach der Naziherschaft, hätte man so oder so Regress beanspruchen können.

Ist diese Geschichte überhaupt wahr? Wenn ja, wäre das garnicht nötig gewesen oder es wäre zumindest eine Form des Protestes gewesen. Aber keine Problemlösung. Denn das Problem bestand bestimmt nicht darin eine Medaille vor den Nazis zu verstecken. So albern waren die Nazis auch wieder nicht.

---------------------

zu den Magnet-Motoren...

Schwachsinn ... einige User haben hier auch schon die Erklärung gegebn.
Ich will sie aber nochmals mit Beispielen bekräftigen.

Wirbelstrombremsen eines ICE: Hier wird kinetische Energie des ICE mit Hilfe eine ähnlichen Anlage in elektromagnetische Energie umgewandelt. Der Zug wird langsamer ... der Strom steigt an.

Generator: Hier wird mechanische Drehenergie in el.mag. Energie umgewandelt.

Der "Esoterik-Magnet-Motor" hat im Grunde die gleiche Funktionsweise und Aufbau wie beide zuerst genannten Dinge. Es mag sein, dass es keine Elektromagnet sind, aber vom Prinzip her ist es gleich. Die Anordnung mit Dauermagneten ist bei der Maschine (es ist kein Motor) so gewählt, dass die Reibung der drehenden Teile enorm gering ist. Stuppst man diese Maschine an so dreht es sich unglaublich lange. Der "Anstupser" mit dem Finger liefert dabei soviel Energie um die innere kaum vorhandene Luftreibung und die Anziehung der ersten Magnete zu überwinden. Dem System kann man daher nur soviel Energie entnehmen, wie Energie im "Anstupser" steckte. Daher sieht man in den ganzen Videos dazu nie eine Maschine, die irgend etwas antreibt, sondern immer nur die drehende Maschine selbst. Diese Maschine hat eben nicht die Kraft Dinge zu bewegen.
Ich hat geschrieben:Dem System kann man daher nur soviel Energie entnehmen, wie Energie im "Anstupser" steckte.
Und genau das gilt auch für den Generator und der Wirbelstrombremse...
Nur ist der "Anstupser" beim Generator die mechanische Drehbewegung der Rotationsachse. Über Energie-Verluste zieht man dann seine el.mag. Energie = Strom heraus.
Bei E-Motor ist es genauso ... nur umgekehrt. Der "Anstupser" ist hierbei der Strom.

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Beitrag von Agarwaen » 22. Apr 2011, 11:59

Zur eigentlichen Funktion dieses Threads ist mir folgendes banales eingefallen:

http://www.youtube.com/watch?v=anEuw8F8cpE

elegant ist das auf jeden Fall nicht :D

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Triton
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Beitrag von Triton » 3. Mai 2011, 01:58

http://www.youtube.com/watch?v=0aIl0bzy ... re=related

Brücke die sich selber ein- bzw. ausrollt. Sehr coole und verblüffend einfache Idee.

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Beitrag von Hexodus » 15. Mai 2011, 13:19

@JanSolo Natürlich ist der Wahrheitsgehalt der Geschichte um die Nobelpreismedalien recht zweifelhaft. Genauso wie bei der Geschichte über Salomons Schwert, dem Ei des Kolumbus oder dem grodischen Knoten. Der Wert dieser Parabeln ist ein Anderer. Und ich suche nicht nach der Wahrheit, sondern nach Ideen die ein Ideal abbilden. Den der radikal einfacher Idee.
Der Magnetmotor mag vielen als Schwachsinn erscheinen. Ginge es nach der Schulphysik, wäre es dem auch so. Was mich stutzig gemacht hat, ist der türkische Tüftler, der mit seinem Magnetmotor technische Universitäten bereist und seine Erfindung gerne vorführt und auch vor den Augen des fachkundigen Publikums auseinander nimmt. Wenn sein Magnetmotor tatsächlich funktioniert, sollten wir unser Physikwissen auf Lücken untersuchen. Denn es gilt dann die Thesen an die experimentellen Begebenheiten anzupassen.

@Agarwaen Das ist tatsächlich eine sehr lustige und elegante Lösung. Ich hatte den Film damals übrigens im Kino gesehen. Lang ist es her.

@Triton Erstaunlich diese Brücke. Danke für den Link.
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