Verlagserfahrungen

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oGerei
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Verlagserfahrungen

Beitrag von oGerei » 8. Apr 2011, 11:39

Guten Morgen Leute,

ich schreib jetzt seit einem halben Jahr an einem Fantasy Buch und hab auch schon einige Kapitel von meiner Freundin (Lektorin) überprüfen lassen. Da selbige leider nur im e-Book Bereich tätig ist, suche ich jemanden der eventuell Tipps oder Ratschläge zu gängigen Verlagen äußern kann.

Gerade was die Tantiemen angeht, wollte ich mich vielleicht umhören, ob jemand einen fairen Verlag kennt wo ich mein Glück versuchen sollte. Bei google habe ich leider nur "dubiose" Erfahrungen mit schlechten Verlagen gefunden, deswegen frage ich einfach mal hier :)

Ich hoffe das ich bis zum Sommer fertig werde und würde mich über Erfahrungen anderer freuen.

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Coro
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Beitrag von Coro » 8. Apr 2011, 12:16

Was spricht dagegen das Buch als e-book rauszubringen?

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oGerei
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Beitrag von oGerei » 8. Apr 2011, 12:41

Ich halte nichts von e-books, also ich weiß nicht, ich hab nen Buch lieber in der Hand, vielleicht ist das bei Comics mittlerweile was anderes, aber ich finde Bücher sind einfach nicht ersetzbar.
Also ich hab nichts dagegen es simulatn als e-book zu veröffentlichen, aber wie gesagt, etwas was ich abends in der Hand halten kann, ohne auf ein elektronisches Hilfsmittel zurückgreifen zu müssen, halte ich einfach für angenehmer :)

Liest den hier jemand e-books?

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Coro
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Beitrag von Coro » 8. Apr 2011, 14:56

Also ich les keine E-Books, genau aus dem von dir genannten Grund, aber ich hab erst letztens nen Artikel gelesen dass es halt für Autoren leichter ist ein Buch rauszubringen z.B. über Amazon. Und ich glaube mich erinnern zu können die kriegen 70% des Buchpreises.
Und eine Befürchtung dass die Bücher dann zu Schleuderpreisen rausgehauen werden hat sich auch nicht bestätigt weil die meisten e-Books bei Amazon zu Preise um die $10 oder höher verkauft werden. Die günstigen Bücher sind meist von Independent Autoren, aber klar als neuer Autor kannst du dir nicht erwarten dass jemand für dein Buch nen 10er hinlegt.

Ich weiss allerdings nicht ob ich vielleicht mehr Bücher lesen würde wenn ich nen e-Book Reader hätte. Kann ich nicht sagen müsste ich mal probieren, aber der Preis is halt noch so ne Sache. Mal schaun. Fast alle meiner eBooks sind Handbücher oder Anleitungen da finde ich es ganz praktisch bei nem richtigen Buch ist eine der ersten Handlungen nach dem öffnen der Folie (wenn eine drauf ist) ein tiefer Atemzug um am Buch zu riechen. Ich liebe einfach den Geruch eines frischen Buches.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 8. Apr 2011, 15:33

Nach dem was ich mal gehört hab kann es sogar leichter sein nen Verlag zu finden wenn man sein Buch schon erfolgreich als ebook auf dem Markt hat. Der selbstvertrieb per e-book kann bestimmt auch große vorteile haben. Ich vermute pro Exemplar verdienst du am e-book mehr.

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 8. Apr 2011, 17:14

Man sollte in der heutigen Zeit nicht mehr reflexartig nach einem Verlag Ausschau halten, sondern sich vorher ganz genau überlegen, was der Verlag eigentlich für einen tun soll.

Du scheinst explizit ein Buch produzieren zu wollen. Hast Du die von Dir genannten Vorteile mal gegenüber den Nachteilen abgewogen? Ein Buch ist ein physikalisches Objekte und das heißt, dass Du für jedes Exemplar Produktionskosten veranschlagen muss, Wenn das Buch produziert ist, muss es gelagert werden und wenn jemand es kaufen möchte, muss es dem Käufer geliefert werden. Bis das Buch vom Autoren zum Leser gelangen kann muss eine ganze Kette von Leuten daran Geld verdienen - der Drucker, der Verlag, der Distributor, der Händler (der Handel alleine nimmt schon 50%) und ganz am Ende der Autor. Verlage verteilen außerdem ihr Risiko auf ihre unterschiedlichen Autoren und unterm Strich kannst Du froh sein, wenn Du als Autor 8-10% vom Verkaufspreis bekommst.

Du kannst diese Kette erheblich verkürzen, wenn Du das Buch selber drucken lässt und z.B. über Deine Webseite direkt an Kunden verkaufst. Allerdings ist Dein Risiko dann groß, auf Deinem Lagerbestand sitzen zu bleiben und die Druckkosten und den Aufwand des Versandes trägst Du selbst.

Dagegen ein eBook: Du formatierst Deine Geschichte als PDF oder in einem gängigen eBook-Format, stellst es bei einem Onlinehändler wie Amazon ein (die nehmen dann 30%) oder verkaufst das File einfach über Deine eigene Webseite (z.B. über Paypal) und behälst den ganzen Gewinn.

Wenn es einem einfach nur darum geht, seine Geschichte an den Mann zu bringen, wirkt ein eBook auf einmal gar nicht mehr so unattraktiv.

Ein Thema, wo die Zusammenarbeit mit einem Verlag noch interessant werden kann, ist das Thema Marketing. Aber tatsächlich ist es wohl mittlerweile so, dass man als Autor wesentlich größere Chancen bei Verlagen hat, wenn man schon eine Fangemeinde auf Facebook und Twitter versammelt und einen Großteil der Marketingleistung also schon selbst erbracht hat.
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Beitrag von oGerei » 9. Apr 2011, 10:08

Ja, so hab ich das noch garnicht gesehen, aber ich hab natürlich auch Angst (selbst wenn ich nur ein mittelmäßiges Buch schreibe), das ebooks, einfach ziemlich schnell im Netz für Nüsse erhältlich sind. Eine Alternative wären da sicherlich die ibooks, die ja nicht ganz so einfach zu stibitzen sind. Große Gewinne erhoffe ich mir da eh nicht, ich weiß das nen normaler Autor mit einem Buch zwischen 15.000 und 20.000 Euro einfährt. Brutto wohlgemerkt.

Mir geht es auch irgendwie eher darum, das Leuten vielleicht gefällt was ich mache und Spaß daran haben, meine Geschichte zu lesen. Ich muss jedoch zugeben, das ich selbst nicht so die Leseratte bin und auch keinen Schimmer habe, was gefragt ist oder gut ankommen könnte.

Ich meine gerade bei Büchern sind die Geschmäcker so unterirdisch verschieden, das es wohl schon ein wenig wie Lotto spielen ist, ob man mal erfolgreich mit dem Thema ist oder nicht.

Ich glaube gerade deswegen, gibt es gerade bei Romanen und Erzählgeschichten vergleichsweise "wenig" Bestseller. Das Problem ist halt auch, das ich denke mein Buch passt nicht zu jedem Verlag bzw. in jedes Sortiment. Ich könnte mir pauschal auch nur clett-cotta oder carlsen vorstellen. Was natürlich nichts heißen muss. Aber an sich träumt man ja schon immer ein wenig, das man vielleicht doch einen kleinen Erfolg einfährt oder Rücklagen für die Familiengründung zusammenkriegt. Daher wäre mir gerade wegen der Marketingtechnischen Gründe ein Verlag schon lieb. Das man an nem Buch nur 1-3 Euro verdient, ist mir leider bewusst. Aber wie gesagt, ich möchte einfach primär etwas machen, das Leute unterhält und wenn da halt nur eine Hand voll Euronen bei rausspringt, freu ich mich auch.

Letztendlich glaube ich jedoch, das ich erst mal mein Buch zuende schreiben werde und dann noch mal genauer schaue, was sich damit anstellen lässt.

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Beitrag von Duracel » 9. Apr 2011, 10:14

Bezogen auf Daniels Post

Und das vielleicht in Kombination als Book on Demand!?

Ich weiß nicht, inwieweit sich das mittlerweile rechnet, aber als Option sollte das in jedem Fall auch geprüft werden!
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Beitrag von IronCalf » 9. Apr 2011, 12:22

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JanSOLO
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Beitrag von JanSOLO » 9. Apr 2011, 15:03

@digitaldecoy

Bei allen Vorteilen die du nanntest, wäre ich trotzdem enttäuscht, wenn so eine Geschichte, wie du sie gerade entfesselst, nicht als "physikalisches" Buch zu kaufen wäre. Deine potentiellen Käufer und Beschenkte der Wormworldsage werden wohl kaum alle ein Dings-Bumms-Pad haben, um sich die Geschichte mitzunehmen. Die Geschichte wird sicherlich wunderschön... diese z.B. als PDF/link zu verschenken halte ich aber für beschämend.
Der Wert der Geschichte als gedrucktes Buch ist deutlich größer. Auch was die Haltbarkeit an geht. Das Buch kannste locker in 100 Jahren anschauen. Bei einen pdf musst du schon bangen, dass es die nächsten 10 Jahre erhalten bleibt. Elektronische Daten werden sehr schnell inkompatibel, gehen schnell verloren (z.B. durch löschen), aber vorallem werden sie schnell vergessen. Ich will nicht wissen, wieviele Eltern ihre Kinder in den ersten Jahren mit der Digitalcamera begleitet haben, bis eines Tages ihre ganzen Fotoerinnerungen futsch waren, obwohl sie sich immer sicher waren, dass sie die Bilder auch später noch ausdrucken können.

Ich melde mich hier als Interessent irgendwann ein Exemplar der Wormworldsaga als Buch zu kaufen und zu verschenken. Aber ich will bestimmt kein e-book verschenken... schon garnicht an ein Kind.

ErichSchreiner
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Beitrag von ErichSchreiner » 9. Apr 2011, 15:39

Das Thema finde ich sehr interessant. Ich schreibe auch gerne und hab mir schon oft Gedanken über meine Optionen etc gemacht.
Das man an nem Buch nur 1-3 Euro verdient
Das kann ich mir nicht vorstellen. 1 Euro (wenn nicht 50 Cent) erscheinen mir bei einem Verlag schon realistischer (stand auch in irgendeinem How To Buch, das ein Lektor geschrieben hat)

ebook / pdf: Ich weiss, dass ich einen ganzen Roman sicher nicht am Bildschirm lesen würde. Kurgeschichten evt ja.

BOD: Ich würde nie einen über BOD verlegten Roman kaufen (Auch keinen von einem Druckkostenzuschussverlag), weil hier einfach einige Qualitätssteigernde Mechanismen übergangen worden sind: zB das Lektorat. Ein erfahrener Lektor kennt sich in seinem Genre aus, merkt sofort, wann sich etwas komisch oder lächerlich anhört, sollte Logiklöcher entdecken etc.

Ob es bei einem über Amazon veröffentlichten ebook schon zu Entdeckungen gekommen ist, weiss ich nicht. Habt ihr da schon mal was gehört?

Ansonsten bleibt noch der klassische Weg über einen Verlag oder eine zwischengeschaltete Agentur. Ist aber sehr schwierig. Wenn man in einen bekannten Verlag / Agentur reinkommen würde, gäbs allerdings nur Vorteile, denke ich: Vom Marketing, über PR, organisation von Lesungen, Verhandlungen, Verkauf von Rechten an andere Medien etc etc - und man hat am Ende ein Buch in den Händen.

Ich hab mal den Markus Heitz angeschrieben und paar Fragen gestellt, die er zu meinem Erstaunen auch prompt beantwortet hat: Beim Ersten Verlegten buch gibts meistens nur ne Auflage von 2000-3000, weil man noch keine FanBase hat. Wenn man vom Schreiben Leben will, ist ein Bestseller unumgänglich (so um die 100.000 verkaufte Exemplare)

Sich vorher schon ein paar Fans zu erschreiben wie Daniel oben geschrieben hat, würde also durchaus Sinn machen.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 9. Apr 2011, 16:12

Ich weiss, dass ich einen ganzen Roman sicher nicht am Bildschirm lesen würde.
ich hab auch immer gedacht sowas macht doch niemand, bis ich dann mal von nem kumpel gehoert habe, dass er im urlaub einen 500 seitigen roman auf ner playstation portable gelesen hat. fuer mich wird rein digitales lesen auch immer vorstellbarer. und ein richtiger ebook reader mit highres e-ink display ist ja auch nochmal was ganz anderes als ein selbstleuchtendes display wie im ipad.

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Coro
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Beitrag von Coro » 9. Apr 2011, 18:57

@JanSolo: Also ich hab ja schon weiter oben geschrieben dass ich ein Fan von gedruckten Büchern bin, aber du führst viele negative Punkte des digitalen Mediums auf die eigentlich auch fürs Gedruckte gelten.

Ein Buch hält nämlich auch nur 100 Jahre wenns richtig gelagert wird. Genauso Fotos.
Der einzige Vorteil eines gedruckten Buchs/Fotos ist meiner Meinung nach, man ist komplett unabhängig von jeglicher Technologie. Also man kanns immer und überall lesen. Es braucht keine Energie um es zu lesen. Alle anderen Negativbeispiele die du genannt hast können genauso ein Buch treffen. Und wenn ich schau was die Leute zuerst retten bei ner Katastrophe dann stellst mir sowieso die Haare auf. Zuerst wird meist der Fernseher gerettet, den die Versicherung sowieso bezahlt. Da merkt man dann meist erst welche Dinge wirklich wichtig sind weil sie unwiederbringlich verloren sind. Erinnerungen aus der Vergangenheit festgehalten auf einem Foto.

Ich würd auch ein Wormworld Saga Buch kaufen bzw. ich würds nur kaufen wenns in einer Rolle geliefert wird :D

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 10. Apr 2011, 06:15

@ Erich Schreiner:

Der eBook-Markt hat auf jeden Fall auch schon seine Stars, obwohl man natürlich vorsichtig damit sein muss, von solchen Ausnahmeerfolgen auf allgemeine Geschäftsmodelle zu schließen. Aber scheiß drauf - der traditionelle Buchmarkt funktioniert ja genau so. Ein paar Bestsellerautoren verdienen Geld und für alle anderen bleibt es ein bezahltes Hobby.

@ JanSOLO:

Es denken sicher noch sehr viele Menschen wie Du und es wird diese Einstellung auch immer geben. Allerdings ist auch nicht zu übersehen, dass der Übergang zum digitalen Medium schon sehr weit fortgeschritten ist. Ein Computerspiel hätte ich mir vor 10 Jahren immer nur in der Verpackung gekauft. Heute kaufe ich Downloadspiele. Musik brauche ich nicht mehr auf CD und viele andere sehen das auch so. Und ich glaube, die jüngsten Umsatzzahlen von Amazon haben ergeben, dass sie mittlerweile mehr eBooks als traditionelle Bücher verkaufen. Außerdem sollte man noch beachten, dass das Potenzial von digitalen Büchern weit darüber hinausgeht, ein gescanntes Buch auf einem Bilidschirm zu lesen. Etwas wie die Wormworld Saga hätte ich in Buchform überhaupt nicht machen können. Weder vom gestalterischen noch vom marketingtechnischen Aspekt her. Du musst die Wormworld Saga auch nicht verschenken, weil sie immer kostenlos verfügbar sein wird. Wenn man etwas Physikalisches haben will, das man in Geschenkpapier einwickelnn kann, dann kann man sich halt an Merchandising halten. Und eingedrucktes Buch würde für mich auch unter diese Kategorie fallen.

@ oGerei:
... aber ich habe natürlich auch Angst, dass eBooks einfach ziemlich schnell im Netz für Nüsse erhältlich sind
Ich denke, genau an diesem Punkt muss mann mittlerweile grundlegend Umdenken. Leider fällt dies besonders Verlagen sehr schwer.

Man muss sich klarmachen, dass die Währung des Internets Aufmerksamkeit heißt. Mit anderen Worten: wenn Deine Geschichten schon kopiert werden, bist Du schon einen Schritt weiter als die meisten. Das Problem ist nämlich nicht, dass alles, was man ins Internet stellt gleich raubkopiert wird. Das Problem ist, dass wenn Du etwas ins Internet stellst, sich erstmal keine Sau dafür interessiert. Sobald sich aber Leute für Deine Sachen interessieren, kannst Du damit arbeiten und je mehr Leute sich für Deine Sachen interessieren, desto mehr kannst Du erreichen. Daher ist die höchste Prioriät im Netz, möglicht wenige Barrieren zu errichten um dadurch so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Und die wichtigste Barriere, die es einzureißen gilt, ist die Paywall. Das effektivste Mittel gegen Raubkopien ist es, selbst den Content kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Man muss sich klarmachen, was sich bezüglich der Verbreitung von Inhalten grundlegend verändert hat - es kostet nichts mehr, Menschen informationen zugänglich zu machen! Das gesamte Verlagsmodell baut aber darauf auf, dass es große Kosten und Aufwände verursacht, z.B. Geschichten unter das Volk zu bringen. Deshalb müssen Verlage auch selbst unter den Autoren auswählen, weil die Leute nicht alles kaufen und es Verschwendung wäre, ein Buch zu produzieren, dass keiner Kaufen will. Deshalb müssen wir auch schlechte Sequels und Trittbrettfahrer ertragen, weil es profitabler ist, Bewährtes zu vermarkten als Innovatives. Was aber, wenn es nun nichts mehr kostet, Bücher zu verteilen? Alles kann verlegt werden, die Auswahl trifft der Kunde selbst. Es ist kein Risiko mehr, ein Buch zu veröffentlichen, denn es kostet nichts. Und es ist kein Risiko mehr für den Leser, sich auf etwas Neues einzulassen, denn auch ihn kostet es nichts. Wie aber kommt der Künstler am Ende auf seine Kosten. Der Schlüssel hierzu liegt in der Tatsache, dass Menschen das unterstützen, was sie persönlich berührt. Das ist ein Punkt, der für viele ganz schwer zu begreifen ist und den viele ganz einfach nicht glauben. Es herrscht das Bild vom skrupellosen Raubkopierer vor und viele wollen nicht wahrhaben, dass Menschen auch freiwillig dazu bereit sind, für etwas zu bezahlen, wenn es ihnen gefällt. Natürlich muss man ihnen eine Möglichkeit dazu geben aber wenn diese existiert, dann wird es funktionieren aber nur unter einer Bedingung: man muss etwas Gutes anzubieten haben. Und hier sind sich die Geschäftsmodelle dann wieder sehr ähnlich - weder auf dem klassischen Verlagsweg noch in den Freeconomics des Internets kann man mit schlechtem Material Geld verdienen. Der Irrtum aber besteht in der Einschätzung, dass man im Netz auch mit gutem Material kein Geld verdienen kann. Und das ist eine Fehleinschätzung, über die man endlich hinwegkommen muss.
Zuletzt geändert von digitaldecoy am 10. Apr 2011, 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von ErichSchreiner » 10. Apr 2011, 08:03

Der Link geht leider nicht.

Ich seh halt folgendes Problem: Wenn sich das ebook durchsetzen würde und jeder könnte alles veröffentlichen, würde eine Flut von Lesemüll auf uns hereinbrechen, und im schlimmsten Fall läuft dann wieder alles über bekannte Verlage, weil deren Autoren quasi Qualitätsgeprüft sind. Klar kostet so ein ebook evt. weniger als ein normales Buch, aber wenn du fünf mal für Mist gezahlt hast, überlegst du's dir beim sechsten mal vielleicht trotzdem.

Müsste man evt so regeln wie bei den AmazonMP3s, das man das erste Kapitel, oder die ersten Seiten zum testlesen freigibt. Und selbst dann könnte man auf Seite 290 noch reinfallen.

Selbstvermarkten ist halt auch nicht sooo einfach und kostet eine menge zeit.

Bin mal gespannt, wo dich dein projekt hinführt. Ich geh mal davon aus, dass du das nicht ewig for-nothing betreiben willst (abgesehen von spenden etc)?

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Beitrag von oGerei » 10. Apr 2011, 10:07

@ Ironcalf

Danke, ich war aber eher auf der Suche, nach Erfahrungen, die eventuell schon jemand vor mir gemacht hat. Ich glaube das Autorengeschäft ist ähnlich hart, wie die Musikproduktion. Knebelverträge sind da sicherlich keine seltenheit, ebenso will ich zum Beispiel nicht, nur damit mein Buch verlegt wird, alle Rechte aus der Hand geben und ich dachte, vielleicht weiß da ja jemand nen guten Verlag, der auch faire Verträge aufsetzt, ich hab jetzt ja noch keinen Vertrag gesehen, aber da Antwortzeiten bis 6 Monate gang und gebe sind, fällt es dann auch nicht so leicht, ordentlich zu vergleichen.

@ Daniel

Ja den "Spenden"-Punkt habe ich mir auch schon vor Augen geführt, ich muss dazu sagen, das ich zum Beispiel bei Flashprojekten oder Scripten auchmal 50$ donate, wenn es wirklich nützlich ist, gut funktioniert oder mir einfach eine Menge Arbeit ersparrt hat. Aber ich glaube, das gerade in der Unterhaltungsbranche die Nutzer der "Raubkopierer" größer ist, als die der dankbaren Menschen. Vielleicht fällt das eher auf Spiele oder Filme zurück oder eben auf bestimmte Zielgruppen. Wobei ich persönlich zum Beispiel auch Filme kaufe, die ich einfach für sehenswert erachtet habe, auch wenn ich die vielleicht "illegal" gesehen habe.

Aber vielleicht wäre es wirklich keine schlechte Idee, Leute "anzufixen", damit diese vielleicht auch einfach darum bitten, das man weiterschreibt. Ich meine du selbst hast es ja mit der Wormlandsaga sehr gut vorgemacht.

Ob mein Buch aber zum Beispiel guten Content liefert und Leute unterhält, mag ich noch garnicht vorraussagen. Ich glaube primär geht es mir halt auch gar nicht um das Geld. Ich kenne effizientere Möglichkeiten, schneller und an mehr Geld zu kommen, als mühseelig ein Buch zu schreiben.

Ich glaube ich selbst, möchte schon etwas "schaffen" auf das ich stolz bin. Einfach etwas, das vielleicht auch anderen Menschen zeigt, was man mag und teilt. Den Punkt mit dem "verschenken", halte ich auch für sehr interessant. Ich glaube auch, das wenn die fiesen Internetpiraten Bücher verbreiten und man dieses gelesen hat. Das man vielleicht dann eher ein gedrucktes Exemplar verschenkt, als das ebook auf nen Stick zu ziehen und weiterzugeben.

Letztendlich stimmt es wohl, das die Qualität den Erfolg (nicht nur finanziell) bestimmt.

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Beitrag von digitaldecoy » 10. Apr 2011, 11:15

Link gefixt!

@ ErichSchreiner:

Das Argument mit der Flut an Müll wird oft gebracht aber dafür gibt es längst eine Lösung. Das Internet selbst filtern den Müll raus, indem Du niemals etwas von Inhalten erfahren wirst, die niemanden ansprechen. Nur interessante Inhalte werden in den sozialen Netzwerken weitergetragen. Das ist ein brutaler aber fairer Filtermechanismus und ich halte ihn unter einigen Aspekten für besser als den Filtermechanismus Verlag. Verlage lassen sich nämlich viel zu häufig dazu verleiten, auf Altbewährtes zu setzen und Innovation zu verzögern. Unterm Strich werden sich im Netz genau die Inhalte durchsetzen, die auch auf dem Verlagsweg erfolgreich sind und ich rechne persönlich noch mit einer guten Schüppe Innovation oben drauf.

Ich habe übrigens schon von Anfang an nicht "for nothing" gearbeitet. Ich habe mir große Hoffnung auf Aufmerksamkeit gemacht und, wie ich im letzten Posting schon geschrieben habe, ist Aufmerksamkeit die Währung im Internet. Aufmerksamkeit zu erhalten ist ein hohes Ziel und ich bin froh, dass ich so damit überschüttet wurde. Sie lässt sich auch auf verschiedensten Wegen in Geld umtauschen wenn man es drauf anlegt.
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Beitrag von Coro » 10. Apr 2011, 21:45

Ich weiss dass nicht Alle so denken, aber ich bin Jemand der für etwas Gutes Geld zu bezahlen bereit ist, selbst wenn ich es vorher "umsonst" aus dem Netz bezogen habe. Und nur aus einem Grund, aus Respekt und Anerkennung dem Schöpfer des Werkes gegenüber. In der Hoffnung in Zukunft mit Nachschub rechnen zu dürfen.
Ich versteh zwar Erichs Angst aber ich glaube die Angst ist teilweise unbegründet. Wenn du was richtig gutes raushaust werden die Leute auch bereit sein dafür zu bezahlen um es lesen/hören/sehen zu dürfen, selbst wenn man es im Netz umsonst kriegt. Hab mir schon oft ein Musikalbum runtergeladen um es mir anschließend auch zu kaufen.
Aber ich seh nicht ein warum ich für ein Album zahlen soll wenn nur ein zwei Lieder gut sind. Gut heutzutage kann man sich auch schon einzelne lieder kaufen, aber das war ja nicht immer so.

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Beitrag von ErichSchreiner » 11. Apr 2011, 06:14

@Daniel
Na dann hoffe ich, dass du's darauf anlegst :)

Wo ich auch noch gespannt bin ist, wie lange du die aufmerksamkeit aufrechterhalten kannst (oder womit). Menschen neigen ja gerne dazu, schnell euphorisch zu sein ... aber halt nicht allzulange.

@Coro
Als Angst würd ich das jetzt nicht bezeichnen, eher als allgemeines Mißtrauen und Skepsis.

Ich denke auch, das Qualität ihren Preis haben sollte ... ist ja mit vielen anderen Dingen oder Leistungen auch so.

Wenn du was richtig gutes raushaust werden die Leute auch bereit sein dafür zu bezahlen um es lesen/hören/sehen zu dürfen
Nicht unbedingt: Der Stephen King hatte doch mal so ein Experiment am laufen. Er hat immer ein Kapitel geschrieben und online gestellt, wenn die leute einen gewissen betrag 'gespendet' hatten. So weit ich weiss, hat das nicht funktioniert.

Und da das Produkt Buch auf den deutschsprachigen Markt beschränkt ist, und die deutschen eh schwer zu überzeugen sind ... na ja. bin jedenfalls gespannt, wohin sich das alles entwickelt.

Ich persönlich würde einen guten Verlag oder eine Agentur jederzeit vorziehen.

@oGerei
Hier eine liste mit verlagen und agenturen:

http://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=2917.0

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Beitrag von digitaldecoy » 11. Apr 2011, 09:24

@ ErichSchreiner:

So lange Du noch gespannt bist, mache ich meinen Job gut. Kritisch wird es, wenn's anfängt, Dir egal zu sein. :)

Was einem tatsächlich klar sein muss, wenn man den Weg direkt über die Fans geht ist, dass man nicht nur die fiktive Geschichte in Form seines Werkes erzählt, sondern auch seine eigene Geschichte. Ich denke, dass meine Berichte über den Fortschritt der Wormworld Saga und die Ereignisse drumherum mittlerweile genau so für Spannung sorgen, wie die Wormworld Saga selbst. Und das ist vielleicht auch das Problem für Autoren, die ihre eigene Geschichte nicht richtig "verkaufen" können. Das Experiment von Stephen King ist vielleicht auch einfach daran gescheitert, dass niemand wirklich Lust hat für jemanden zu spenden, der offensichtlich steinreich ist. In dem Moment, wo ich die Wormworld Saga mit regulären Einnahmeströmen versorgen könnte, würde ich z.B. den Spendenbutton auf meiner Seite entfernen. Für ein kommerziell erfolgreiches Produkt zu spenden, passt einfach nicht.
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Beitrag von Hexodus » 13. Apr 2011, 09:45

In meiner Schublade liegen ein paar fertige und halbgare Bücher, um irgendwann publiziert zu werden, wenn ich Zeit für die Verlagssuche aufbringen kann. Daher interessiert mich dieses Thema besonders.

Auf die Frage danach, wer hier schon Ebooks liest, kann ich mich zweihändig melden. Ich hatte seit Jahren schon auf meinem Palm Ebooks gelesen, obwohl das Gerät keine expliziter Ebook-Reader ist. Inzwischen habe ich einen schönen Ebook-Reader von Sony mit EInk und Touchscreen. Und ja, ich bin damit total zufrieden. Mein Problem war nämlich schon immer das Achleppen von Büchern. Eine Leseratte wie ich konsumiert gleich mehrere Bücher gleichzeitig und die wiegen so einiges, wenn man sie dauernd mit sich herumträgt. Also hätte ich mich für ein bestimmtes Buch entscheiden müssen, was mir natürlich missfällt, oder unfreiwilligen Sport zu betreiben. Ich habe recht starke Oberarme ... das könnte ein Indiz für meine Entscheidung sein ;)

Jedenfalls macht es mir der Ebookreader leichter. Ein Gerät, viele Bücher. Das Lesegefühl stimmt auch. Einzig das Schmökern ist etwas mühseliger, kann man nicht einfach an einer beliebigen Stelle aufblätter, doch das ist bei Belletristik ohnehin egal.

Ich würde Ebooks nicht unterschätzen, doch bezweifle ich stark, dass Multimediabücher (siehe iPad) bei erzählender Literatur einen Sinn machen. Hier kommt es weiterhin auf eine spannende Geschichte darauf an. Wie und wo man sie liest, ist nebensächlich.

Vom wirtschaftlichen Aspekt her ... ich nehme an, Du würdest gerne ein paar Goldtaler dafür sehen wollen ... sind gedruckte Bücher nach wie vor das Medium der Wahl. Ebooks sind lediglich ein untergeordneter Verkaufskanal (ich schätze deren Anteil am Ergebnis im deutschen Buchhandel auf ca. 10%), das die meisten Verlage ohnehin zusätzlich zum gedruckten Buch anbieten.
Dein Buch schon im Vorab im Internet zu publizieren halte ich für keine so gute Idee. Wie Daniel schon erwähnt hat, interessiert es die Internetuser erstmal nicht die Bohne dafür. Und wenn, dann besteht nicht nur die Chance die Aufmerksamkeit der Leser zu wecken, sondern auch diese zu vergraulen.
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http://www.fantasybuch.de «- Alle Fantasy- und Science-Fiction Bücher auf einen Blick.

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Beitrag von Gwinna » 13. Apr 2011, 12:33

Ich bin vor kurzen auf diesen Verlag aufmerksam geworden:
http://www.epidu.de

Der Verlag arbeitet mit einer Mischung aus beiden hier diskutierten Modellen: Es werden Bücher hochgeladen und kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Leser können dann für Bücher, die ihnen gefallen voten und die beliebtesten werden dann gedruckt.


Das Thema was hier angeschnitten wurde finde ich wahnsinnig spannend. Ich kriege gar nicht mehr zusammen, was mir beim Lesen der Posts alles durch den Kopf ging. Jedenfalls hat es mir so einige "Aha" und "Genaus so!" -Momente beschert!

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Beitrag von digitaldecoy » 13. Apr 2011, 13:15

Und wenn, dann besteht nicht nur die Chance die Aufmerksamkeit der Leser zu wecken, sondern auch diese zu vergraulen.
Diese Aussage finde ich hochgradig spannend denn tatsächlich habe ich das Gefühl, dass viele Verlage die freie Veröffentlichung scheuen, weil man den Kunden dadurch nicht mehr so leicht in den Konsum von mittelmäßigem Material hineinbuchsieren kann. Unser Verlagsmodell sieht immer noch vor, dass der Kunde erst zahlt und dann konsumiert. Und dass es vorkommt, dass man auf diesem Wege Dinge konsumiert, die einem letztendlich nicht gefallen, hat jeder Leser oder auch Kinogänger sicher schon oft am eigenen Leibe erfahren. Gut verkaufen tun sich solche Werke dann auch für die Verlage nicht aber die Masse machts eben - an 1000 mies laufenden Titeln kann man dann am Ende vielleicht doch noch ein bißchen was verdienen und so wird munter mit schönen Covern geblendet und der Xte Aufguss von Thema XY in die Läden gestellt.

Was aber, wenn der Kunde erst zahlt, nachdem er mit dem Produkt zufrieden war? Wo findet das Mittelmaß dann seinen Platz? Entweder in einem mittelmäßig anspruchsvollen Publikum oder eben gar nicht - nur Qualität setzt sich durch. Könnte unbequem werden. Am Ende wird es aber so sein, davon muss man ausgehen.

Wobei man hier jetzt klar differenzieren muss - eBooks werden ja auch erst bezahlt und dann gelesen. Die Frage ist, wie lange sich das halten kann. Selbst wenn die Verlage bis zu letzt darauf bestehen, erst das Geld zu bekommen, so werden doch in Zukunft die meisten Transaktionen so aussehen, dass man erst mal eine Raubkopie liest und sich dann entscheidet, das offizielle Produkt zu kaufen, weil man den Autoren unterstützen will. Den Weg des geringsten Widerstandes kann man eben nicht auf Dauer verbauen.
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ErichSchreiner
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Beitrag von ErichSchreiner » 13. Apr 2011, 15:06

hab jetzt endlich den spiegel artikel gelesen: hört sich alles ganz gut an. Weiß jemand, ob amazon.de amazon.com nachzieht (oder eher wann)? Konnte dazu nichts finden.
so werden doch in Zukunft die meisten Transaktionen so aussehen, dass man erst mal eine Raubkopie liest und sich dann entscheidet, das offizielle Produkt zu kaufen,
könnte man evt abmildern, indem man zb das erste kapitel als leseprobe umsonst anbietet

Was in dem artikel auch interessant war, ist die info, dass webzines oder genre magazine in den USA jetzt am sterben sind, weil die autoren die stories lieber als ebook veröffentlichen ... was ich sehr gut nachvollziehen kann, weil diese anthologien oder magazin ausschreibungen etc eh für den arsch sind. Die sacken halt meistens zig stories for free ein, um genug inhalte zu haben um ihr medium überhaupt produzieren zu können - aber die autoren haben eigentlich nie was davon.

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Hexodus
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Beitrag von Hexodus » 15. Apr 2011, 15:11

Zumindest die großen Verlage scheinen sich nicht zu scheuen Leseproben online zu stellen. Es ist schon seit einer Weile so, dass mann alle neuen Bücher online anlesen kann. Die Qualität dieser Leseproben variiert von Verlag zu Verlag. Beim Campusverlag fallen diese zu kurz und unbedacht aus. Man hat das Gefühl, dass sich da niemand wirklich Gedanken drum gemacht hat, was die Leser anfixen würde. Bei der Verlagsgruppe http://www.randomhouse.de sind die Leseproben mitunter 40 (!) Seiten lang und absolut vorbildlich. Immerhin kann man so seine Auswahl online treffen, selbst wenn es dazu keine Ebooks gibt. Ein schöner Trend.
Bei den kleineren Verlagen, da muss ich Daniel Recht geben, wird die Sache anders aussehen. Niemand mag Mittelmäßigkeit, daher wäre das für die ein zu großes Risiko.

Erich, solche Magazine sollten ruhig ins Grab getragen werden. Dafür gibt es schöne Online-Magazine ;)
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