Abschlusszeugnis wichtig?

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chromereaper
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Abschlusszeugnis wichtig?

Beitrag von chromereaper » 15. Dez 2012, 22:19

Hallo,
Ich gehe momentan in die 11. Klasse. Nach meinem Abschluss will ich mich entweder gleich bei Firmen in der Designbranche (als Praktikant) bewerben oder ein Studium in dem Gebiet machen.
Ich frage mich, inwiefern mein Abschlusszeugnis meinen Erfolg in dieser Branche beeinflussen wird. Ich habe von den meisten Kunstschulen gehört, dass sie keinen Wert auf NC's legen. Viele Leute, die bereits als Concept Artists/Illustratoren etc. arbeiten, sagen ebenfalls häufig, dass der Notendurchschnitt keine Auswirkungen auf eine Karriere in dem Gebiet hat.

Ist mein Zeugnis AN SICH also tatsächlich Nebensache?

Danke für Eure Hilfe!

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 15. Dez 2012, 22:41

dein zeugnis wird vielleicht eher weniger konsequenzen für deine karriere haben, möglicherweise aber deine einstellung...
wenn du glaubst du könntest dir jetzt nen lauen machen weil später keiner auf dein zeugnis schaut, dann such dir besser nen anderen beruf. illustrator/conceptartist ist meiner meinung nach eher was für leute, die bereit sind die extra-meile zu gehen - in jeder hinsicht.
solltest du z.b. einfach nur in mathe schlecht sein, wie viele andere kreative auch, musst du dir keine all zu großen sorgen machen. aber ganz unwichtig ist so ein NC auch nicht. bei meinem studium (kommunikationsdesign) lief ein teil der zulassung zum studium über den NC. und wenn du dich später mal irgendwo bewirbst, wirst du in der regel auch dein abiturzeugnis vorlegen müssen. und wenn ein chef bei 2 gleichqualifizierten bewerbern die wahl zwischen dem vermeintlichen faulpenz mit 3,0er NC oder dem 1,9er schüler hat wär ich verwundert wenn einer nicht den mit den besseren noten nimmt (wie gesagt, gleiche qualifikation, sympathie etc. vorrausgesetzt). solche situationen werden aber eher selten sein schätze ich.

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Beitrag von Art.ful » 15. Dez 2012, 23:09

Ich hab mich in der 11. Klasse ähnliches gefragt. Ich denke das beste ist, sein Abitur zu machen, und zwar so gut wie es geht. Es kann immer etwas dazwischen kommen, und du würdest dir in den Arsch beißen vor Ärger, wenn du doch etwas anderes studieren möchtest, oder doch einen NC brauchst, es aber daran scheitert dass du die letzten paar Monate in der Schule faul warst.
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Beitrag von Steven » 16. Dez 2012, 11:19

Tu was immer notwendig ist um zu gewährleisten, dass Du das was Du machen möchtest mit so wenig Nebenkriegsschauplätzen wie möglich durchziehen kannst.
Nebenkriegsschauplätze binden Energie die Du besser verwenden könntest.

Das kann sein:
Ein Risiko eingehen und im Schulunterricht eingeräumte Zeit/Aufmerksamkeit vermehrt den Fächern zu widmen, die ein höheres Ansehen genießen und bei denen eine niedrige Note verstärkt wahrgenommen würde.
Ein Risiko eingehen und seine Energie/Aufmerksamkeit auf die Fächer konzentrieren von denen man glaubt/weiß dass sie einem langfristig, persönlichkeitsbildend mehr bringen als andere.
Ein Risiko eingehen und so wenig Energie wie möglich auf die Schule zu verwenden um noch den Abschluss zu schaffen und die freigewordene Zeit ins Zeichnen stecken.
Ein Risiko eingehen und alle notwendige Energie in die Schule stecken so dass man mit möglichst wenig Trara mit Eltern und Lehrern seinen Abschluss macht.
Ein Risiko eingehen und die Schule mit soviel Einsatz und einem so gutem Abschluss wie möglich beenden ohne noch Zeit zu haben, nebenher zu zeichnen. In der Hoffnung dass die Eltern einem danach mehr Vertrauen mitgeben und eher geneigt sind, das zusätzliche Jahr "kreative Selbstfindung" durchgehen zu lassen/zu finanzieren.
Ein Risiko eingehen und die Schule mit soviel Einsatz und so gutem Abschluss beenden, ohne noch Zeit fürs Zeichnen zu haben, dass man danach die Option hat Stipendien und Förderungen in Anspruch zu nehmen, die einem mehr sorgenfreie Zeit verschaffen. Zusätzlich zu den vermutlich immer noch stolzen Eltern.
...
Egal wie deine Entscheidung ausfällt, es ist immer ein Risiko dabei.

Der Schulabschluss spielt vor allem wenn er nicht der letzte Abschluss in deiner Bildungs"laufbahn" sein wird, tatsächlich eine geringe Rolle was die Karriere anbelangt. Auch wenn es letztendlich immer von der genauen Konstellation abhängt. Auf welchen Job bewirbst Du dich, in welcher Funktion, bei wem, mit welchen Qualifikationen, welche Qualität hat deine Arbeit, wie hoch ist der Preis deiner Arbeit, welchen Werdegang hat derjenige hinter sich der Dich einstellt, ...

Sicher ist jedoch, dass ein gutes Zeugnis Dir mehr Optionen bieten wird als ein schlechtes.

Vor allem da unser Bildungssystem immer noch eine Aussortier-Anlage ist. Es gibt jede Menge Stellweichen die dazu dienen Dir den Zugang zu etwas zu erschweren/verwehren. Für wieviele Möglichkeiten möchtest Du Dir selbst den Weg verbauen?

chromereaper
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Beitrag von chromereaper » 16. Dez 2012, 12:07

Schön, dass ihr so schnell geantwortet habt!
@MartinH. Bei mir geht es weniger um den "was ich in der Schule gelernt habe" Aspekt, sondern eher um die Auswirkungen des Zeugnisses an sich.

@Art.ful Eine Umentscheidung für ein anderes Studienfach ist für mein mich logisch nicht nachvollziehbar ;)

@Alle Schulisch habe ich, bis auf Mathe, ja auch keine außerordentlichen Probleme.
Mir tut sich jedoch die Frage auf, ob, angenommen ich bewerbe mich nach der Schule auf ein Praktikum in der Games oder Filmebranche, meine 5 Punkte in Mathe ein Ausscheidekriterium sind.

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