Rechtsschutzversicherung bei Urheberrechtsversicherung

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Dis
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Rechtsschutzversicherung bei Urheberrechtsversicherung

Beitrag von Dis » 24. Nov 2015, 08:02

Hallo Leute,

eine Frage an die ganzen Künstler hier unter uns:

weiß jemand ob es eine Rechtschutzversicherung gibt, die Im Ernstfall auch eine Urheberrechtsverletzungsklage mit abdeckt?

Leider war meine Sucher bisher vergeblich. Die Versicherungen, die ich angesprochen habe, haben gesagt das sowas nicht mit abgedeckt wird.

Vllt. hat ja einer von euch nen Plan oder nen Tipp?


zur Info um was es genau geht:
Ich erstelle Zeichentrickfilme im Internet. Zu meinen Zeichentrickfilmen gibt es einiges an Merchandise. Ich erstelle zwar alle Zeichnungen selbst und denke mir sie auch alleine aus, aber man weiß ja nie welch böse Menschen es auf der Welt gibt. Daher möchte ich mich ein bisschen absichern.

LG dis

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 24. Nov 2015, 12:14

Hallo Dis,

da freue mich mich doch über die erneute Gelegenheit, auf die Illustratoren Organisation hinzuweisen: Die bietet im Rahmen der Mitgliedschaft eine RV an, hier ein Link zu einem Informations-Flyer:
http://www.io-home.org/leistungen/recht ... _DL_01.pdf

Hier der Link zur IO Homepage:
http://www.io-home.org/home

Unabhängig davon musst du aber bedenken, dass ein Rechtsschutzversicherung nur einspringen wird, wenn der zu beklagende Tatbestand nach dem Abschluss der Versicherung eintritt. D.h. sollten bereits Urheberrechtversetzungen vorliegen wird dir eine jetzt abgeschlossene Versicherung dabei vermutlich nicht helfen.

Beste Grüße,
S

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Dis
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Beitrag von Dis » 24. Nov 2015, 12:49

Hallo Schindermichel,
danke für den Link. Ich hab mich gleich mal rein gelesen.

Aber ich glaube fast, dass das nicht genau das ist was ich meinte.

Mir ginge es eher darum, dass ich abgesichert wäre, wenn ich Probleme bekommen sollte, weil jemand denkt/sagt, das ich von Ihm etwas gestohlen haben könnte. (Natürlich sollte sowas niemals passieren, da ich natürlich nichts klaue oder verwende das nicht ich selbst gemacht habe) Aber man weis ja nie.

Und so wie ich das gelesen habe, ist sowas nicht mit dabei. Oder liege ich Falsch?


btw. Es wird hier gesagt "Illustrationen" Zählen Zeichentrickfilme eigentlich als Illustrationen? Eigentlich ja nicht oder? Den ich mache ja keine einzelnen Bilder sondern NUR Zeichentrickfilme.



Viele Grüße
dis

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 24. Nov 2015, 13:04

Hmmm, zu der Frage kann sich wohl nur ein Jurist fundiert ungenau äussern!
Ich frage mich wer dich verklagen sollte, wenn du nach bestem Wissen und Gewissen keine Urheberrechte verletzt (Wie kommst du überhaupt auf die Idee, wenn alle deine Inhalte von dir erdacht sind?)? Immerhin müsste dir eine Rechtsverletzung erstmal nachgewiesen werden – soweit, dass du deine Unschuld beweisen musst sind wir ja noch nicht...

Der Begriff "Illustrationen" ist hier vlt. irreführend, am Ende geht es um urheberrechtlich geschützte Werke, und da gehören Zeichentrickfilme, zumindest nach meiner Einschätzung, auf jeden Fall dazu.

Was sind denn das für Filme? Zeig doch mal!

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Dis
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Beitrag von Dis » 26. Nov 2015, 09:11

Naja wie schon im Prospekt bei IO steht:
Jeder einzelne Illustrator gewinnt psychologisch, wenn er die RSV im Rücken weiß.

Man fühlt sich einfach sicherer. Wie viele Musiker/Künstler wurden schon angezeigt weil irgend ein Typ daher kam und meinte das es vllt. kopiert wurde.

Einfach nur damit man sich abgesichert fühlt.

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Cathrin
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Beitrag von Cathrin » 26. Nov 2015, 10:11

Wenn es dich in deiner Arbeit hemmt, macht dir die Umstände und hole eine Rechtsberatung ein. Nichts gegen recherchieren im Internet, aber bei mir wirft es meistens mehr Fragen als Antworten auf. Lieber direkt den Fachmann fragen (bei der IO gibt es sicherlich Kontakte).

Spekulatius: Müsste aber, wenn einer auf die Idee kommt, du hättest von ihm geklaut, nicht derjenige am Zug sein und Beweise/fundierte Argumentationen liefern, dass das tatsächlich so ist? Und erst wenn er die hätte, wärest du im Zugzwang.

Noch mehr Spekulatius: Gibt es nicht eine 10% "Klausel"? Ist ganz gefährliches Halbwissen, aber ich meine, es gibt eine Grenze, ab wann zwei Werke nicht mehr als identisch gelten. Hab ich in dem Zusammenhang mit digitaler Bildbearbeitung mal aufgeschnappt: Wenn man ein Bild so weit verändert, dass 10% nicht mehr mit dem Original übereinstimmen, ist es keine Kopie sondern ein eigenes (?) Werk.
Falls einer mehr dazu weiss... :)

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Dis
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Beitrag von Dis » 26. Nov 2015, 19:45

@Cathrin:
Ich bin jetzt mal offen: Ich habe auf dem Patentamt auch schon 2 meiner Figuren die sehr bekannt sind Patentieren lassen. Was natürlich teuer ist. Und daher weis ich auch, wie teuer eine Beratung beim Anwalt werden kann.
Ich wollte mich daher erst einmal vorher ein bisschen informieren zu dem ganzen Thema. Das macht ja jeder so :D Wenn man was nicht weiß, fragt man erstmal im Internet rum. :D Und ab und zu bekommt man ja auch gute Antworten. :)

Mich wundert es aber das nicht mehr Antworten kommen, da ICH PERSÖNLICH finde, das es schon ein ... wichtiges und interessantes Thema für ALLE die beruflich mit sowas zu tun haben?

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aeyol
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Beitrag von aeyol » 26. Nov 2015, 19:49

@Cathrin

Bezüglich der 10% hat dir wohl jemand einen Bären aufgebunden.

Siehe § 23 Bearbeitungen und Umgestaltungen

und Freie Benutzung


Wer unreflektiert einfach nur an Arbeit anderer herumbastelt und das dann veröffentlicht, bewegt sich auf sehr dünnem Eis.

Hier gibt es einige beispielhafte Gerichtsentscheidungen auch mit Bildbeispielen zum Thema Plagiate / Persiflagen / Parodien (und solche, die keine sind):
http://www.jura.uni-wuerzburg.de/filead ... flagen.pdf


Man kann nicht so einfach allgemein sagen, ab wann es sich bei einer Bearbeitung um eine reine Bearbeitung handelt, für deren Veröffentlichung der eigentliche Urheber um Erlaubnis gebeten werden muss, oder um freie Benutzung, die ein eigenes Werk darstellt. Es gibt Gerichtsentscheidungen, an denen man sich orientieren kann, aber ein Richter mag so entscheiden, ein anderer anders ...
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

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Cathrin
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Beitrag von Cathrin » 27. Nov 2015, 09:56

@aeyol
Jap, wie gesagt, das war gefährliches Halbwissen :) Aber manchmal hilft das ja einer Diskussion.

@Dis
Dann bist du auf jeden Fall schon weiter, als ich gedacht habe ;) Dann will ich mich weiterhin nur noch als Laie sehen, wenn ich frage: Wenn du schon Patente auf die Figuren hast, dann bist du doch so ziemlich auf der sicheren Seite, oder etwa nicht? Ich hätte nun gedacht: Wenn dir mit einem Patent im Rücken jemand auf die "der hat geklaut" Schiene kommt, kann dir keiner was, denn du hast ein Patent auf die Sachen. Vielleicht hab ich auch eine falsche Vorstellung von Patenten... hab das immer als "Erstrecht" verstanden, du hast er entdeckt/erfunden, sonst bisher noch niemand.
Das ist auf jeden Fall ein interessantes Thema! Ich schätze aber einfach mal, dass sich hier im Forum zu wenige herumtummeln, die so weit gegangen sind, ihre Werke in dem Maß zu veröffentlich und zu vermarkten? Und die, die es gemacht haben, sind nicht mehr hier bzw. im ewigen inaktiver-Nutzer-Schlaf :)

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 27. Nov 2015, 14:49

Hallo Dis,

du sagts du hast zwei dieser Figuren "patentieren" lassen – Ich kenn mich in dem Gebiet nicht wirklich aus, aber ist das wirklich ein "Patent" oder eher eine "Geschmacksmuster"? Kannst du beschreiben was du dir da hast sichern lassen, und vlt. warum du dich für ein "Patent" (vs. Geschmacksmuster, Marke, und was es da alles gibt) entschieden hast?


Danke und Grüße,
S.

PS: @Aeyol: Danke für den Link, das ist interessant!

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Dis
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Beitrag von Dis » 28. Nov 2015, 09:50

@Schindermichel: Ja das hast du richtig erkannt. Es ist natürlich ein Geschmacksmuster. Ich sag dazu auch einfacherweise immer Patent. :P
Warum ich das machen hab lassen?
1.Weil meine Figuren schon relativ bekannt sind und ich schon ein paar mal gesehen habe das sie wo anders für Fremde Sachen verwendet wurden. Bisher konnte ich das aber mit einer PN/Email regeln.

2. Sollte es jedoch vorkommen, das jemand meine Motive/Figuren auf T-Shirts oder dergleichen verkauft, verstehe ich keinen Spaß mehr. Also muss ich dann auch irgendwie dagegen vorgehen können. Und mit einem Patent/Geschmacksmuster ist es natürlich deutlich einfacher meinte der Anwalt damals. Natürlich ist es sehr teuer! Aber wenn man gute Einkünfte mit diesen Figuren hat, sollte man sowas machen.



@Cathrin: Wie Schinder schon sagt, eigentlich heißt es Geschmacksmuster. ^^ Naja klar ist man dann schon mal auf der Sicherern Seite. ABER Leider ist es mir nicht möglich jede einzelne Figur die ich erfunden habe anzumelden. Das wäre ja Wahnsinn und zu teuer für so eine kleine Person wie mich. Deswegen auch nur 2 Figuren die es auch Wert waren. Ich weiß ja gar nicht wie die großen Cartoonzeichner das ganze Thema hand haben. :P


Ich will ja hier jetzt nicht als son übervorsichtiger rüberkommen. :D Aber ich finde halt auch, dass das Thema sehr interessant und daher hab ich einfach mal nachgefragt.

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Cathrin
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Beitrag von Cathrin » 28. Nov 2015, 12:14

So langsam werd ich neugierig, was du machst :)

nachtelf
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Beitrag von nachtelf » 4. Jul 2016, 10:31

Zwischen Gebrauchsmuster und Patent ist schon ein gewaltiger Unterschied. Zum einen ist der Prozess beim Patent viel aufwendiger und länger. Ist hier gut dargestellt: http://www.industry-press.com/patent-ve ... uktschutz/

Und es ist wesentlich teurer. Dafür gibt`s allerdings auch ein Mehr an Schutz. Trotzdem ist in dem Fall der Gebrauchsmusterschutz die bessere Wahl, weil es den Schutz abdeckt, den du brauchst.

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