Was nun? Weiter mit Illustration?

DerIri
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Was nun? Weiter mit Illustration?

Beitrag von DerIri » 28. Nov 2016, 22:52

Hallo zusammen,

ich wollte mal schauen ob jemand was dazu sagen kann. Ich stecke gerade karrieretechnisch etwas fest. Ich habe vor über 3 Jahren Grafikdesign fertigstudiert; und zwar in Freiburg im Breisgau Baden-Württemberg. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig ist einen Job in einer Werbeagentur zu finden. Ich habe meistens in der Region gesucht, sowie in der Schweiz. In Offenburg war ich extra mal. Da gabs ne Absage. In Stuttgart war ich auch, wo es hiess ich solle es später mal versuchen.

Studiert habe ich das, weil es meinen Neigungen am ehesten entsprach. Ich habe in der Schule ständig gezeichnet und im Kunstzug war ich ab der 9. auch. Nun habe ich gesehen, dass man sein Geld in Deutschland eher mit Layouten, Texte setzen und Bildbearbeitung von Photos verdient. Ich habe wohl so viele Absagen bekommen, weil ich aus diesem Bereich (Man kann es auch Editorial nennen) wenig im Portfolio habe. Und ich muss zugeben, dass mich das lange nicht interessiert hat. Auch konzeptionell bin ich eher schwach; zumindest wenn es um Ideen für Werbung geht.

Meine Leidenschaft ist eben das Zeichnen. Und in einem Jobratgeber den ich gerade lese, heisst es man solle das tun was man am besten kann. Ich überlege schon mir ein Cintiq Pen-Display von Wacom anzuschaffen um mich im zeichnerischen Bereich weiterzuentwickeln. Kennt jemand vielleicht Möglichkeiten zu arbeiten, während man Freiraum hat sich weiterzuentwickeln? Ich lese ständig in Jobanforderungen, dass man schon mindestens 2 Jahre Agenturerfahrung braucht. Ich interessiere mich auch für Comics und wie sie funktionieren (hab alle Scott Mc Cloud Bücher gelesen). Dazu habe ich einige experimentelle Arbeiten gemacht. Ich habe mich früh schon für Cartoons und Comics interessiert; z.B. von Gerhard Hadere, Bernd Pfarr oder Jamiri. Potentiell gesehen sollte ich in der Lage sein derartige „Witzbildchen“ zu zeichnen. Es wäre ideal für mich in regelmäßigen Abständen Einseiter zu veröffentlichen, nur fehlen mir dazu schlicht die Ideen.

Ich könnte auch versuchen zumindest zeitweise ins Ausland zu gehen (mich weiterbilden), aber soweit ich das sehe, sind Einrichtungen die sich mit Illustration befassen meistens sehr teuer. Ich denke ein Ortswechsel könnte mir gut tun. Wenn ich nicht bald was unternehme ist es zu spät. Nächstes Jahr werd ich schon dreissig X(. Wäre ich nicht dem Druck ausgesetzt Geld verdienen zu müssen, könnte ich frei arbeiten wie zu Schulzeiten. Ich überlege auch einen normalen Job zu suchen und das Zeichnen als Hobby beizubehalten.

Das ist jetzt etwas viel geworden. Hoffentlich nicht zu viel...

Arbeiten von mir gibts auf
http://www.iridesign.org/
http://corkhead.deviantart.com/gallery/

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Kobar
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Beitrag von Kobar » 1. Dez 2016, 13:37

Heya,
es ist schwer nachzuvollzuziehen, worauf du genau hinauswillst. Einerseits möchtest du Comics zeichnen, hast aber wenig Ideen. Andererseits vermutest du, dass es im Editorial-Bereich mehr Geld zu verdienen gibt, hast aber ebenfalls keine Ideen/Lust in dem Bereich zu arbeiten und als nächstes möchtest du Illustration im Ausland studieren.

Du brauchst weder ein Cintiq noch ein weiteres Studium um das zu machen, worauf du Lust hast - das Zeichnen. Ein Tablett für die digitale Umsetzung scheinst du ja zu besitzen. Fürs CV würde ich vielen Leuten das Studium empfehlen, aber das besitzt du ja auch schon.

Für die Ideenfindung kann ich nur die gute alte Bibliothek empfehlen. Dort wirst du schnell merken, für was du dich am meisten interessierst, z.B. welche Art des Humors. Zumindest hilft es mir mehr als hundert tabs im Browser, aber das mag jeder anders sehen.

Ich möchte dir nur raten, nicht noch mehr Geld für Technik oder ein Studium auszugeben. Du bist jetzt definitiv an einem Punkt, an dem die zeichnerische und gedankliche Energie von dir ausgehen muss und man sich von den Werkzeugen als Allheilmittel lösen muss.

Ich sehe viele sehr ähnliche Sachen in deinem zeichnerischen Werk und es geht meiner Meinung nach noch nicht in die Tiefe. Vielleicht schließt du dich einem Indie-Spieleprojekt an, an dem verschiedene Sachen von dir gefordert werden. Bei eigenen Comicprojekten scheinst du noch nicht deine Wohlfühlzone zu verlassen. Grob gesagt würde ich entweder zu spannenderen Kompositionen oder mehr Details raten - wirklich sehr grob gefasst.

Und ja, ich weiß, dass es schwer ist, mit Ende zwanzig einerseits seine Kunst auszubauen, von der man noch keine Verkäufe erwarten kann und gleichzeitig an die nächste Miete zu denken ... Ich habe das jetzt trotzdem ausgeklammert, weil man sonst vom Stöckchen aufs Hölzchen kommt.
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Beitrag von DerIri » 1. Dez 2016, 23:54

@Kobar
Ich wollte auf nichts konkretes hinaus; wollte einfach nur feedback und vielleicht Anregungen von jemandem der das ganze mal von außen betrachtet. Und beides hast du ja gebracht.
Ich dachte, dass ich vielleicht eine Möglichkeit übersehen habe und jetzt fällt mir auf, dass ich eigentlich ganz gut fände in einem Atelier mit anderen Künstlern zu arbeiten.

Bezüglich Ideenfindung und Bibliothek: tatsächlich muss ich die Freiburger Stadtbibliothek bei jeder Gelegenheit für die gute Auswahl loben; besonders in der Erwachsenenabteilung die man leicht übersehen kann. Welche Künstler ich humortechnisch am besten finde habe ich ja schon geschrieben (Gerhard Haderer, Bernd Pfarr,Jamiri). Vielleicht sollte ich versuchen daraus Konsequenzen zu ziehen. "Spannendere Kompositionen oder mehr Details" sind schon mal gute Vorschläge die ich schon aufgegriffen habe http://corkhead.deviantart.com/art/Epic ... -647068764, was aber sicher noch ausbaufähig ist.

Alles in allem sollte ich mich also selbstständig weiterentwickeln, wie du meinst. Damit kann ich leben XD.

Wens interessiert sind hier noch 2 alte blogs:
http://iri-blogforce.blogspot.de/ mit comics
http://artofiri.blogspot.de/ mit handgezeichnetem (es lohnt sich durch das Archiv zu klicken)

Was ist eigentlich aus dem post geworden, der hier mal kurzzeitig drinn war? Das war noch im November und klang ganz vernünftig. Ich habe mir den Usernamen nicht gemerkt...

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Beitrag von Mone » 5. Dez 2016, 09:02

Hallo DerIri,

vorweg, ich bin nicht vom Fach. Also kann ich das, was im Design - Bereich verlangt wird auch nicht beurteilen. Ich freue mich für Dich, dass Du ein abgeschlossenes Studium hast, habe ich nie gemacht. Das ist doch eine sehr gute Grundlage. Ich habe das Zeichen als Hobby weitergeführt und nebenberuflich ausgebaut. Was ich sehe:
Du zeigst auf deiner hp so unfertig wirkende Sachen, wobei du wohl durchaus Talent hast, es aber viel gezielter einsetzen könntest. Den eigenen Schrott musst du von der Homepage verbannen. Ich weiß aus eigener erfahrung, wie selbstverliebt immer wieder unausgegorene sachen, die kein Mensch versteht oder verstehen kann dort von mir z.B. reingenommen werden. Also raus mit Müll.
Auch selbstbewusster. Anstatt zu denken, "ich kann das oder das nicht", dieses oder jenes liegt mir nicht", solltest du das was du machst weiter ausbauen und an deine fähigkeiten feilen. Der eigene kritiker ist ja nicht dazu da, sich vorzuhalten, wie schlecht man eigentlich noch ist, sondern motivieren hart dran zu bleiben oder ehrlich zu sagen, das war wohl nichts, versuche ich etwas anderes.

Hilfreich ist Feedback jeder Art. In sofern ist das hier ja ein guter Anfang:)

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Beitrag von Kobar » 5. Dez 2016, 23:03

Naja, zumindest kann ich sagen, dass ein Atelier nicht alle Probleme löst. Es wird dir helfen, wenn du wirklich viel an dem Ort arbeitest und die anderen Leute irgendwann einschätzen können, wohin du vielleicht willst und was dir fehlen könnte.
Allerdings kannst du auch nicht jede Woche nach Tipps fragen, sondern eher dosiert quartalsweise ... Man will sich ja nicht gegenseitig verprellen mit zuviel Kritik oder nerven mit den immer gleichen Problemen.

Vielleicht hilft dir aber das Gemeinschaftsgefühl mehr zu zeichnen. Das kann ich nicht sagen. Es kocht halt jeder sein eigenes Süppchen in so einem Raum, aber es kann ja auch motivieren.

Dafür würde ich an deiner Stelle keine Studiengebühren mehr bezahlen. Wenn du es ohne sie schaffst oder in eine außerstudentische Ateliergemeinschaft reinkommst, na dann: auf auf!
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Beitrag von Chinasky » 8. Dez 2016, 00:03

Ich hab mir jetzt mal alles auf Deiner HP/Portfolio angeguckt.

Du solltest unbedingt mehr zeichnen! Und bitte, auch wenn es nicht Dein "Stil" sein sollte: versuche, realistisch zu zeichnen und dreidimensional. Das heißt: versuche, Szenen wie in den Comix erstmal entsprechend den optischen Gesetzen (Perspektive, Verkürzung...) zu machen. Das, was man beherrscht, kann man am Ende auch wieder beiseitelassen, aber zumindest auf mich wirken Deine Arbeiten so, als könntest Du nicht gut genug zeichnen. Bezüglich Typographie, Logodesign und so fort kann ich wenig sagen, aber als Illustrator brauchst Du vor allem Zeichenskills. Nicht zu verwechseln mit Stil. Der entwickelt sich von allein.
Die Vorbilder, die Du nennst, können höchstwahrscheinlich perfekt realistisch zeichnen (Haderer und vermutlich auch Pfarr - bei Jamiri bin ich mir nicht sicher, vermute aber, dass der häufig Fotos als Pausvorlage verwendet), und wenn sie stilisieren und vereinfachen, dann ist das deswegen souverän, weil es nicht aus der Not entsteht, etwas nicht richtig hinzukriegen.
Ich sag's jetzt mal knallhart, aber es bringt ja nix, bei einem Dreißigjährigen noch auf das sensible Teenager-Ego Rücksicht zu nehmen: Wenn man mir so eine Mappe vorlegen würde, ging ich davon aus, dass Du schlicht nicht genug zeichnest und das ist ein Defizit, mit dem ich niemanden in einer Agentur anheuern würde. Es sieht so aus, als könntest Du nicht genug. Das hat nichts (!!!!!!) mit Talent zu tun, sondern mit von jedem erlernbaren Handwerk.

Als Illustrator mußt Du eine vorgegebene Idee mehr oder minder - zumindest als Anschauungsskizze - aus dem Kopf zeichnen können. Ich weiß nicht, was genau Ihr in Eurem Studium gelehrt bekamt, aber regelmäßiges Aktzeichnen scheint da z.B. ebensowenig enthalten gewesen zu sein, wie eine gründliche Ausbildung in Perspektive.

Sowas zu beherrschen, gehört aber üblicherweise für einen Illustrator dazu, der Markt für naive Kinderbuchillustrationen ist arg beschränkt und auf dem tummeln sich Leute, die "naiv" als eine Variante unter mehreren im Repertoire haben.

Wenn Du nun nicht weißt, was Du machen sollst: Entscheide Dich für eine Richtung. Wenn Du z.B. Comiczeichnen möchtest, so mußt Du ja eigentlich gar keine inhaltlichen Ideen haben - Du mußt nur Autoren suchen, die noch 'nen Zeichner brauchen. Um Witzigkeit oder story, Charakterentwicklung und Dialoge bräuchtest Du Dich dann gar nicht kümmern. Sondern ganz allein um die visuelle Darstellung. Aber: gute Autoren wollen natürlich auch gute Zeichner und damit sich das irgendwann auch finanziell lohnt, muß dann schon ziemlich flott und auf hohem Niveau produziert werden. Leute, mit denen man kooperieren könnte, lassen sich auf facebook oder sonstigen Plattformen sicherlich finden.

Wichtig ist, dass Du Dein Handwerk beherrschst, damit gute Autoren überhaupt Bock haben, mit Dir zusammenzuarbeiten! Skills sind da m.M.n. zehnmal wichtiger als ein paar lustige Ideen. Wenn Dir also keine originellen Ideen einfallen, dann mach halt was Unoriginelles und zeichne jeden Morgen Dein Frühstück, jeden Mittag das Mittagessen, jeden Abend das Abendbrot und zwischendurch sämtliche Schränke, Bücherregale, Wäschekörbe und Werkzeugkoffer in der Wohnung. Bis auf die Zeit, wo Du beim Aktzeichenkurs bist... Im Ernst: Üben und Machen ist wichtiger als alles, was man so in klugen Büchern lesen oder in Tutorials sehen kann. Mach mal, setzte Dir konkrete handwerkliche Ziele, bis Du wirklich Sachen drauf hast, deretwegen jemand unbedingt Dich und nicht irgendeinen unausgebildeten Praktikanten anheuern würde.

Versuche jedenfalls nicht, von allem ein bißchen anzubieten. Also Buchlayout, Typografie, Fotokomposition, Zeichnen, am besten noch irgendwas mit Animation und 3D... Da gibt es einfach so viel, dass es einen in eine Art Schockstarre verfallen lassen kann. Wenn Du also Comiczeichner werden willst (die sicherste Art, kein sicheres Einkommen zu haben... ;) ), dann konzentriere Dich allein darauf. Und dann wirst Du Dich da für einen Stil entscheiden müssen (jedenfalls kenne ich persönlich keinen bekannten Comiczeichner, der in mehreren Stilvarianten Erfolg hätte) und den perfektionieren. Da messe Dich dann einfach an Deinen Vorbildern oder kopiere deren Zeugs so lange, bis Du hinter das "Geheimnis ihres Erfolgs" gekommen bist.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Beitrag von schindermichel » 8. Dez 2016, 16:42

Hallo Iri,

im Bewusstsein, dass es hier jetzt ganz schön dick kommt gebe ich her auch noch eine Meinung ab: Du fragst im Titel „Weiter mit Illustration?“, im Text schreibst du:
„Ich überlege auch einen normalen Job zu suchen und das Zeichnen als Hobby beizubehalten.“


Genau das solltest du tun. Ganz kurz und deutlich: Ich persönlich denke dass deine zeichnerischen Fähigkeiten nicht ausreichend sind um damit einen Vollzeit-Beruf zu bestreiten. (Zumindest wenn deine Aussage, dass du seit Schülertagen viel und stetig zeichnest – davon sieht man in deinen Arbeiten nach meinem Empfinden wenig)

Du musst in Betracht ziehen dass von allen professionellen Illustratoren Deutschlands weniger als die Hälfte fähig ist den eigenen Lebensunterhalt alleine zu erwirtschaften. Der Job ist ein hartes Brot, z.Tl. auch für Leute die zeichnerisch wirklich wirklich gut sind.

Die Designbranche ist zwar lange nicht gut, aber immer noch deutlich besser bezahlt. Zudem ist es dort üblicher in Anstellungsverhältnissen zu arbeiten, was vieles erleichtert.
Ich will nicht spekulieren warum deine Suche nach einer Stelle in einer Agentur erfolglos blieb, aber denke du solltest das weiter verfolgen (Immerhin hast du ein Studium in der Tasche?).

Viel Glück und verzeih die harten Worte – die, dass darf ich dir versichern, nicht böse, gehässig oder sonstwie gemeint sind.

Beste Grüße,
S

PS: Das Projekt „Buchobjekte“ auf deiner Seite finde ich sehr schön und sieht, auch in der Präsentation, wirklich „rund“ aus! Ebenso gibt es einige Vektor Illus die ganz krass aus dem Rest des "Angebots" herausbrechen – Die sind wirklich gut, in technischer (wie handhabe ich Vektoren) Hinsicht

DerIri
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Beitrag von DerIri » 9. Dez 2016, 17:32

@Chinasky
Ich muss zugeben, dass ich auch das Gefühl habe, ich sollte mehr zeichnen. Es ist aber auch so, dass ich meistens mit dem Bleistift zeichne (teilweise in Zeichenbände) und vieles dann gar nicht (digital) ausarbeite. Ich habe davon einen beachtlichen Stapel im Regal liegen. Solche Skizzen stelle ich dann selten ins Internet. Ich habe selbst festgestellt, dass ich früher allermeistens aus der Phantasie heraus gezeichnet habe. Aktzeichnen hatte ich im Studium, was ich aber nicht so recht verinnerlicht habe. Ich hatte auch letztens ne Phase wo ich mir Tutotials zur korrekten menschlichen Anatomie (Proportionen usw.) angeschaut und dazu gezeichnet habe; das will ich nochmal wiederholen. Wie perspektive funktioniert weiss ich grundsätzlich, habe aber in letzter Zeit wenig mit gemacht. Ich sammle auch Ideen für einen eigenen Comic, der meiner Meinung nach auch gut mit meinem jetzigen Stil funktionieren würde; es sind Sachen, die noch nicht so richtig eine Handlung ergeben wollen. Vielleicht poste ich dazu noch was im Forum. Das hat dann aber nichts mit Cartoons oder Einseitern mit klassischen Witzen zu tun.

@schindermichel
So hart fand ich die Worte gar nicht. Was du über die Situation von (auch anspruchsvollen) Illustratoren in Deutschland sagst ist mir klar. Ich bewerbe mich gerade wieder bei Agenturen. Bezüglich des Projekts "Buchobjekte": das hat auch besonders Spaß gemacht und eine sehr gute Bewertung bekommen. Mich selbst als Comicfigur zu zeichnen fällt mir eben am einfachsten :P

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Mone
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Beitrag von Mone » 11. Dez 2016, 21:04

(Fast) jeder Vollidiot kann eine gute Zeichnung auf Anhieb erkennen. Ob Kinderbuch oder etwas aus den höheren Weihen der Illustration. "Buchprojekte" hatte mich auch als erstes interessiert. Wobei ich nicht damit sagen will, dass ich ein Vollidiot bin:)
Wenn du gute Sachen machst, wird sich auch zwangsläufig jemand dafür interessieren und dich dafür bezahlen.

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Beitrag von schindermichel » 12. Dez 2016, 15:07

Mone hat geschrieben:(Fast) jeder Vollidiot kann eine gute Zeichnung auf Anhieb erkennen. Ob Kinderbuch oder etwas aus den höheren Weihen der Illustration. "Buchprojekte" hatte mich auch als erstes interessiert. Wobei ich nicht damit sagen will, dass ich ein Vollidiot bin:)
Wenn du gute Sachen machst, wird sich auch zwangsläufig jemand dafür interessieren und dich dafür bezahlen.
In welchem Zusammenhang siehst du das denn hier?

Der Aussage selbst will ich herzhaft widersprechen: Nur sehr wenige haben ein Auge für die Qualität von Illustration. Freilich ist das Attribut "Qualität" in sich schon extrem streitbar, aber so ganz grundsätzlich bin ich der Meinung das es hierzulande ganz arg an ästhetischer Bildung hapert (Die Deutschen sind halt ein Volk von Ingenieuren, das ist ja auch nichts schlechtes...)

Als meine Kinder noch kleiner waren haben die Großeltern hier Kinderbücher angeschleppt, die ich von den Kindern ungesehen im keller versteckt habe. Weil die Bilder so schlecht waren, und die Gesamtgestaltung so grausig. In jedem Buchladen findet man z.B. Kinderbücher, bei denen man sich fragt warum ein Verlag auf die Idee kommt mit sowas Geld verdienen zu wollen. Freilich weiß ich das, speziell im KiBu Mark eine Art selbsterfüllende Prophezeiung vorherrscht: Es wird sehr wenig bezahlt, d.h. Illustratoren die ihren Lebensunterhalt verdienen müssen sind darauf angewiesen schnell und effektiv zu arbeiten. Daraus resultieren eben Arbeiten die nur halb so gut sind wie sein könnten – was sich wiederum aufs Produkt auswirkt. Die Tatsache dass die meisten Verlage lieber zwei günstige als ein teures Buch herausbringen macht das Ganze auch nicht leichter. (und die Buch-Konsumenten kaufen scheinbar auch sehr preisbewusst ein).

Nicht nur wegen dieser KiBu Geschichte bin ich der Meinung dass in der breiten Bevölkerung viel, viel zu wenig Bewusstsein für Gestaltung vorherrscht (Da beziehe ich Produktdesign, Architektur, Grafik allgemein etc durchaus mit ein. Das einzige Thema wo sich jeder Deutsche irgendwie verständigen kann, scheint Automobildesign zu sein. Warum auch immer...)

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Beitrag von Mone » 12. Dez 2016, 19:30

Wenn wir uns über Kinderbücher auseinandersetzen.., dann denke ich an Namen wie Tomi Ungerer, Bernhard Oberdiek und Janusz Grabianski, die sollte man z.B. unbedingt kennen. Es gibt in allen Bereichen schlechte illustrationen, dahin geworfen, echter Ramsch.
Besonders im Bereich Kinderbücher, da gebe ich Dir recht. Das ist teilweise schlechter als naive Malerei.

Ich bin anderer Meinung, wenn es um die öffentliche Meinung und das Erkennen von Qualität geht, die Treffsicherheit ist da wirklich ganz gut. Nicht immer, manchmal auch grottenschlecht. Im Schnitt aber ganz ok. Es ist z.B. nicht von der Hand zu weisen, dass Janosch in der Art Text und Bild und Vorstellungen zu verbinden sehr genial war/ist, virtuos. Die Bücher sind nicht umsonst so beliebt und gerade bei Kindern, die ehrlicher im Urteil sind, als ihre Eltern.
Der Vollidiot war etwas provokant, sollte aber eher darauf hindeuten, dass man in der Regel die Intelligenz von sogenannten Laien unterschätzt, die haben manchmal einen unverstellteren blick auf die Sachen. Der bezog sich auf: "Sowas zu beherrschen, gehört aber üblicherweise für einen Illustrator dazu, der Markt für naive Kinderbuchillustrationen ist arg beschränkt und auf dem tummeln sich Leute, die "naiv" als eine Variante unter mehreren im Repertoire haben."
So als würden sich im Kinderbuchsektor nur Vollidioten bewegen, naja, vielleicht öfter als mir das lieb ist. Im Editorial sehe ich das aber ähnlich;), da muss man tatsächlich auch nicht viel zu können, um den naiven Betrachter zu bedienen.
P.S.: Die Kinder sollten ihre Bücher selbst aussuchen, nicht die Großeltern, die da etwas vorkauen oder verkaufen wollen, was für die kleinen oft unverdaulich ist
Ich bin bei meiner Tochter damals ähnlich auf die Nase gefallen. Solche Bücher landen in irgendeiner ecke. Das war so ein "pädagogisch wertvoll" Kram mit hübschen Bildchen
Schau dir mal alte Pixi Bücher an. sowas wie "Viktor baut eine Brücke" (Jan Lööf), das sind einfachste, aber sehr gute Illustrationen. Was heute an überwiegend seichten Sachen 8auch Bildern) auf dem Kinderbuchmarkt kursiert ist der unpolitischen, konsumgeschwängerten Haltung, der vielfach überbehütenden und -bemühten Elternschaft geschuldet. Viele Geschmacksverirrungen auf früherem Poesiebilderlevel. nicht denken, sondern konsumieren.

Aber, noch etwas zur ursprünglichen Frage: Man muss echt viel Routine im Zeichnen bekommen, damit man auch Qualität bringen kann, die quali, die verlangt wird. Das reicht sonst nicht, den Lebensunterhalt zu verdienen. Bei mir ist der Zug da schon abgefahren. Wenig Zeit, schon zu alt. Ich würde dann auch raten, das Ganze ernst zu nehmen und realistische perspektiven anzuvisieren. Mit ein paar Fingerübungen kann man hier sicher keine Familie ernähren.

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Beitrag von Kobar » 14. Dez 2016, 10:45

Mone, ich glaube, du hast da etwas missverstanden. Die hier bezeichnete "naive Kinderbuchillustration" bezieht sich nicht auf alle Kinderbücher, sondern sollte nur eine spezielle Kategorie der Kinderbücher betiteln, d.h. Hank weiß durchaus, dass es auch extravangante, klassische und andere Kategorien gibt, aber die waren hier im Zusammenhang unwichtig.

Ich verstehe auch nicht ganz, warum du einerseits sagst, dass viele Konsumenten sehr wohl wissen, was Qualität ist und andererseits viele Konsumenten "nur konsumieren, ihre Kinder überbehüten und nicht denken". Also ist am Ende doch alles 50/50?

Offtopic: Warum ist "Konsument" eigentlich ein Schimpfwort? Macht doch fast jeder hier, egal was für ein "Macher" man auch ist.
Wie soll eigentlich "nicht denken" funktionieren? Keine Verantwortung übernehmen, die Sicherheit dem Risiko vorziehen oder anderes würde ich ja verstehen und man könnte drüber streiten...
Sorry Mone, ich benutze dich gerade als Kanal für so ein paar Worthülsen, die ich schon lange nicht mehr hören kann. Bitte beziehe das nicht auf dich. Ich muss das mit mir selbst ausmachen ;)

Ich schicke zusätzlich Lisbeth Zwerger und John Bauer in den Ring!
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Beitrag von schindermichel » 14. Dez 2016, 17:45

Hello!

mone, verzeih, ich habe mich bei meinem Verweis auf Kinderbücher ausschließlich auf den illustrativen Aspekt bezogen – das betrachte ich ganz abgekoppelt vom Inhalt oder Text.

Ich mag das "Gesamtwerk" von janosch auch sehr, er verbindet einen in sich stimmigen Zeichenstil mit einer eigenartigen "Schreibe und daraus wird ein rundes Ganzes.
Das so ein Autor aber so derart erfolgreich wird hat nicht nur mit der Qualität darin zu tun, sondern auch mit der Eigenwart des deutschen Buchmarktes. Jeder Verlag wird dem Folgebuch eines Bestsellers alle Marketing Mittel zu Verfügung stellen die er hat: Solche Bücher werden beworben, sie werden breiter vertrieben und nehmen in den Buchläden die 1A Präsentationsflächen ein. Es bedingt sich, dass solche Bücher/Autoren grundsätzlich "oben" bleiben.

Da ist eigentlich auch nichts verwerfliches dran, aber ich meine zu Beobachten, dass viele sich nur allzu gerne dieser Empfehlung oder einer gefühlten Mehrheitsmeinung anschliessen anstatt sich selbst eine eigenes Urteil zu bilden oder einfach ihrem Geschmack zu folgen.

Egal – "Konsumenten" habe ich übrigens nicht als Schimpfwort benutzt – das geht ja auch nicht, wir sind ja schliesslich alle Konsumenten – spätestes an der Kasse sind wir alle gleich :-)

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Beitrag von Mone » 14. Dez 2016, 22:19

@Kobar, ja - Hank hat das anders gemeint, Im Nachhinein, sehe ich das auch:O
Exkurs: Ja, Konsument ist erstmal ein neutrales Wort und an sich ja auch nicht schlecht. Ich meine du hast recht, wenn du sagst: Nicht denken geht nicht und keine Verantwortung übernehmen ist auch nicht möglich. Ich gebe dir ein Beispiel:
Letztens habe ich hier nebenan im Kindergarten eine Erzieherin beobachtet, die dem schaukelnden Jungen erklärte, wie man die Beine "richtig"vor und zurückbewegt, um Schwung zu holen. Mit dem Hinweis, wenn er das jetzt nicht hinkriegt, ja wann denn dann. Ist das nicht Erziehung zum nicht selbst denken? Gleich "konsumieren" einer anderen Meinung. Wenn du weißt was ich meine.. . Hey, das sind Sachen, die lernt der doch eigentlich ganz von alleine.
So kauft man doch auch, wer man sein will, so eine Art geliehene Identität ("richtig" denken und handeln), wie es trendig ist, wie es alle so machen. Zumeist ohne viel darüber nachzudenken, was ich wirklich möchte. Und möglichst schnell dabei sein, sonst verpasse ich noch was;). Ich behaupte mal, das redet man/ reden wir uns ein. Der gehetzte Konsument-...

@schindermichel: ja, alles ok, nichts zu verzeihen!
Der deutsche Buchmarkt ist so, gut beschrieben!
Konsument sein ist auch an sich nicht schlecht oder verwerflich:), ich mag aber auch nicht dieses "Lemminge Verhalten". da sehe ich eine Erziehung kritisch, die sowas noch fördert.

Ich wollte eigentlich darauf hinaus: Wenn man eine große Anzahl von Menschen aus verschieden guten Angeboten wählen lässt, dann tendiert insgesamt ihrere Wahl hin zu mehr Qualität und bildet eben nicht den Durchschnitt ab. Das Urteil der Öffentlichkeit ist nicht dumm.
(Also schon etwas mehr als 50 Prozent eben. Bevor ich jetzt in Teufels Küche komme und Dinge behaüpte, die ich nie beweisen kann, mache ich hier Schluss, ist eh alles offtopic)

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Beitrag von DerIri » 11. Jan 2017, 15:56

Falls es jemanden interessiert, ich zeichne wieder mehr: http://corkhead.deviantart.com/gallery/

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Beitrag von Kobar » 12. Jan 2017, 17:37

Ich gehe davon aus, dass du nicht jeden Tag stundenlang Zeit findest zu zeichnen. Generell würde ich dir raten, Tutorials zu pauken, Neues zu lernen, Sachen abzuzeichnen.
Wenn du mit dieser Art der Doodles weitermachst, wirst du sehr lang keine Verbesserung spüren und vermutlich bald wieder aufhören ...
Das Lernen wird zwar anfangs nicht viel Spaß machen, ist aber der einzige Weg, den ich gerade sehe. Wenn du nach diesen Sessions immer noch Zeit hast, kannst mit dem neuen Wissen wieder doodlen, spielen, zeichnen.
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Beitrag von VINN » 12. Jan 2017, 21:06

@DerIri
Ich kann dich gut verstehen, mein Werdegang war derselbe. Ich habe schon immer gern gezeichnet und wollte damit mein Geld verdienen. Ich erkannte schnell, dass es selbst sehr gute Illustratoren schwer haben Geld damit zu verdienen. Man muss wahnsinnig fleißig sein und sich ständig um neue Aufträge kümmern. Das lag mir gar nicht. Aus diesem Grund entschied ich mich für ein Grafik-Design Studium. Heute arbeite ich als angestellter Grafiker in einer Firma. In einer Firma verdient man in den meisten Fällen mehr als in kleinen Agenturen, und hat nicht ansatzweise so viel Druck. Das war jedenfalls das Beste was ich mit meinen 30 Jahren tun konnte. Ich bin nicht gut genug um als Illustrator zu arbeiten, das habe ich mir schnell eingestanden. Ich werde nun damit leben müssen, dass ein studierter Grafiker ungerecht wenig verdient, im vergleich zu anderen Studienrichtungen. Aber es gab einfach keine seriöse Alternative.

Mein Rat: Zeichne privat und habe weiter Spaß daran. Verbanne Zeichnungen und Bilder aus deinem Portfolio und zeige stattdessen ein paar ordentliche Layouts. Erwähne nie wieder, das du als Designer keine Ideen hast, und bewirb dich weiter.
Schreibe raffinierte Signaturen für 1 €/Stück.

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Beitrag von Wowbagger » 13. Jan 2017, 09:43

@DerIrir:
Habe verpasst am Anfang etwas zu schreiben. Schließe mich dem Grundtenor an, Grundlagen des realistischen Zeichnens zu lernen, damit du dich auch von deinem bisherigen Stil entfernen könntest.

Die erste Seite des Comics "Das Erwachen" gefällt mir übrigens sehr gut. Wie der Kopf aus der Schwärze und dem Diffusen auftaucht und das ganze dann mit dem Augenöffnen endet

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Beitrag von DerIri » 25. Jan 2017, 00:35

@Kobar Tatsächlich habe ich wieder angefangen mir Anatomie-Tutorials anzuschauen. Ich will eben lernen Posen mit realistischen Proportionen (aus dem Kopf) zu zeichnen und irgendwann davon ausgehend wieder verfremden bzw. stilisieren. Außerdem bringe ich mir auch Blender bei (ein 3D CGI Programm dass gratis ist). Ich mach gerade eine Mischung daraus und ab und zu freie Arbeiten oder Überarbeitung älterer Sachen.

@VINN
Es mit Firmen statt Agenturen zu versuchen ist ein interesanter Ansatz den ich mal weiter untersuchen werde. Ich habe es schon mit der Pharmaindustrie in Basel versucht und kam nirgends rein. Kannst du andere Gebiete mit realistischen Chancen vorschlagen? Oder in welchem Gebiet bist du tätig? Letzteres musst du natürlich nicht beantworten. Bezüglich Layouts arbeite ich gerade an einem InDesign Dokument in dem ich ein paar Sachen demonstriere.

@Wowbagger
Bzgl. Tutorials siehe oben. Comics sind so ein kleines Hobby von mir und manchmal schaffe ich es Inhalt und Layout ganz gut aufeinander abzustimmen. Hast du ne Ahnung wie man einen Comic wie z.B. das Erwachen am besten gratis ins Internet stellen kann? Das auf meiner Seite ist nicht ganz optimal.

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Beitrag von Kobar » 26. Jan 2017, 00:07

Ouh 3D, das ist ja nochmal ein ganz neues Fass ... nur als schnellen Tipp, falls du für den Gelderwerb damit anfängst: Schau dir alle Bereiche nur kurz an und spezialisiere dich so schnell wie möglich auf einen bzw. zwei zusammenhängende Bereiche. Modeling, Texturing, Shading/Lighting, Character Animation, VFX Animation, u.s.w. So kriegst du noch am schnellsten einen Praktikumsplatz , aber auch das wird dauern. Du musst das etwas eindampfen. Layout, Zeichnen, 3D. Das wirst du nie alles gleichzeitig lernen/machen können.
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Beitrag von DerIri » 16. Mär 2017, 14:49

Es hat sich was getan. Vielleicht krieg ich in Stuttgart Arbeit in einer Werbeagentur. Nun schaue ich mich nach Ratgebern zu Grafikdesign um. Kann mir jemand was empfehlen? Ich will mich gut vorbereiten...

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Kobar
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Beitrag von Kobar » 16. Mär 2017, 21:05

Cool! Von Ratgebern habe ich keine Ahnung. Ich schaue einfach in den Regalen, was mir gefällt und welche neuen oder auch alten Ideen ich ganz catchy finde.

Ich habe vor Kurzem den Kanal hier entdeckt und mir gefallen viele der Überlegungen (aber nicht zwingend die Entscheidungen):

https://www.youtube.com/watch?v=DLeSPCTA9Wg

https://www.youtube.com/watch?v=d77cDtH8bo0

Vielleicht ist ja auch was für dich dabei oder du surfst auf der Welle einfach weiter.
Viel Glück und halte uns doch weiter auf dem Laufenden!
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Juri
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Beitrag von Juri » 17. Mär 2017, 10:04

Hi Iri,

prima, was für "Ratgeber" meinst du? Allgemeine Trends? Was zum Beruf an sich? Bücher? Zu welchem Thema?
Hier ein paar Basics:

Zeitschriften:
Page
Novum

Blogs:
Designtagebuch
?

Veranstaltungen:
Die Typo in Berlin

Verbände:
Die tgm veranstaltet Seminare, Vorträge und was weiß ich noch...
Berufsverband: BDG

Honorare:
Der Vergütungstarifvertrag der AGD (der "andere" Berufsverband) – den sollte man kennen...

LG,
Juri
Juri a.k.a. Schindermichel

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Beitrag von DerIri » 17. Mär 2017, 19:56

@Kobar und Juri

Danke für die Tipps. Ich war auch schon selbst beim Buchhandel um mich etwas umzusehen, und merkte dass ich mich da etwas spezifizieren sollte.
Am meistens Sinn macht es wohl, wenn ich mich mehr mit Typografie und Layout etc. auseinandersetze.

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Beitrag von DerIri » 28. Mär 2017, 22:11

Ich dachte ich fasse mal kurz zusammen was so passiert ist in letzter Zeit. Ich hatte zwei Gespräche in Werbeagenturen in Stuttgart. Das erste lief ganz gut und der leichte Mangel an klassischen Beispielen zum Bereich Printwerbung/Layouts wurde damit abgetan, dass man sich da schnell reinfinden kann. Der Haken war nur, dass nach mir noch drei weitere Bewerber anstanden. Da sollte ich inzwischen mal telefonisch nachfragen, da die Rückmeldefrist schon verstrichen ist. Beim zweiten Gespräch wurde mir der erwähnte Mangel ganz deutlich vorgehalten und mir angeboten mich in der Agentur über einen längeren Zeitraum weiterzubilden, was letztändlich stark (finanziell) von der Arbeitsagentur abhängt. Auch wurde ich gefragt was ich eigentlich will bzw. wo ich hin will: Illustration oder Werbegrafik. Nun bin ich der Meinung, dass eine Weiterbildungsmöglichkeit (in einer Agentur) vielleicht auch in Freiburg zu finden wäre und auf jeden Fall sinnvoll wäre, da ich im erwähnten Bereich mehr Routine und Mentoring brauche, bis ich gut genug Aufträge ausführen kann.

Am Zeichnen halte ich weiter fest: mit wenigen Ausnahmen zeichne ich täglich mit Bleistift ein paar Posen mit Youtubevideos als Vorlage(https://www.youtube.com/watch?v=qM8YDzeCogU&t=309s) und zeichne Köpfe aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Da spüre ich schon einen Lernprozess.

Davon abgesehen gibt es noch was ganz Neues: da ich schon extra in Suttgart war habe ich mich bei der dortigen Popakademie zum Thema Ausbildung zum Gamedesigner informieren lassen.
Die Ausbildung würde normalerweise 4 Kurse beinhalten und entweder 1 oder 2 Jahre dauern, je nachdem wieviele Kurse ich pro Semester belegen will. In meinem Fall könnte ich mir mein Grafikdesignstudium anrechnen lassen und bräuchte nur 3, da einer der Kurse quasi das umfasst was ich schon gelernt habe. Natürlich ist das ganze nicht umsonst, ist aber gerade noch so vertretbar und scheint mir zumindest sinnvoller als nur auf Ilustration zu setzen (für den Bereich will ich nicht mehr Geld ausgeben). Ich versuche mir das ganze durch den Kopf gehen zu lassen: manchmal scheit es eine interessante Gelegenheit zu sein, dann kommen mir wieder Zweifel. Noch kann ich nicht so richtig einschätzen wie die Arbeitswelt in dem Bereich später aussieht. Ich habe einige Arbeiten, die man für Games aufgreifen könnte und ich weiss, dass mir das Experimentieren mit dem Warcraft3 Editor früher viel Spaß gemacht hat und ich schon damals ein paar Spielideen hatte.
Zuletzt geändert von DerIri am 30. Mär 2017, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.

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