Kreatief oder "die Motivation"

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Kazroth
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Kreatief oder "die Motivation"

Beitrag von Kazroth » 11. Sep 2006, 07:21

Heho DAFler!

Also eigentlich ist das Thema überflüssig weil sehr sehr individuell, dennoch interessiert es mich brennend wie ihr es schafft euch zu motivieren. Vielleicht wurde das Thema sogar schon besprochen aber ehrlichgesagt hat die SUFU nich wirklich was ergeben (oder ich bin zu blind).

In letzter Zeit komme ich nicht dazu auch nur die geringste kreative Arbeit für mich selbst zu leisten. Unlust, Zeitmangel und vor allem Unlust halten mich davon ab auch nur ein Speedie zu machen, zufrieden zu sein und es nicht zu löschen.
Stattdessen hock ich unproduktiv lange an Auftragsarbeiten der Sorte "Freistellen und Anpassen" und zwinge mich regelrecht dazu den Stift in die Hand zu nehmen. Das geht schon seit Wochen so ohne Sicht auf Besserung. Der Ausschuss denich dabei produziere liegt bei 98%, nicht wirklich toll.

Irgendwie schaffe ich es nicht mich zu motivieren oder aus dem kreativen Loch zu kommen, was auch immer ich versuche, es kommt nix dabei rum.

Ja ich habe sogar einen dieser Kurse belegt bei denen man sich zu mehreren trifft und lustige Dinge zeichnet um sich dann von nem Prof beraten zu lassen was man besser machen könnte (okay okay Tücher zu zeichnen nach Augenmaß ist auch wirklich nicht spannend).

Wie macht ihr das, wenn mal grad gar nix geht? Habt ihr eine Methode um mit langfristigen Motivationsflauten umzugehen? Schafft ihr es den ganzen Kram, der von der Arbeit ablenkt beiseite zu schieben und einfach wieder "künstlerisch" zu sein?

Würde mich wirklich interessieren ob es da Grundregeln gibt, die nützlich sein können (die Sache mit der Inspiration durch Musik und dem Kram mit dem "Wie kommt ihr auf Ideen" hatten wir ja bereits). Was ist euer Weg zur Selbstmotivation?
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Beitrag von acapulco » 11. Sep 2006, 09:24

Naja, meist ists bei mir einfach das drauflosgemale. Wenn dann irgendwann die Motivation fehlt, hol ich mir Kritik von Leuten, find ich eigentlich immer recht interessant die Kritik anderer Leute zu hören und das dann umzusetzen. Sonst schau ich mir immer Bilder von anderen Künstlern an und lass mich irgendwie inspirieren, aber wenn man müde oder erschöpft ist mit nem dauerschmerz im Rücken, dann ist das echt blöd, weil das total ablenkt und man sich kaum konzentrieren kann.

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Beitrag von IronCalf » 11. Sep 2006, 10:00

Mein Motivations-Mantra zum Zeichnen lautet in etwa so:

400 Euro Tablett, 400 Euro Tablett, 400 Euro Tablett und 200 Euro Painter.
400 Euro Tablett, 400 Euro Tablett, 400 Euro Tablett und 200 Euro Painter.
400 Euro Tablett, 400 Euro Tablett, 400 Euro Tablett und 200 Euro Painter.

Wobei mein Problem eigentlich nicht das "Nicht-verwenden ist, ich verzweifle daran, dass ich mein Motiv nicht so hin bringe wie ich es mir eigentlich vorstelle. Da will ich mich jetzt einfach durchbeissen. Ich habe zb. am Wochenende etwa 20 Scribbles von meinen Legionären gemacht und so wies aussieht, kommen nochmal soviele dazu, weil mich die Posen noch immer nicht überzeugen und holzig wirken.

Wie heißts: "Aufgeben tut man einen Brief!"

Ich denke jeder hat ein Motiv/Figur die, seit jemand zeichnet, immer wieder mal auftaucht. Sei es ein Ork oder "mein" Keeper of the Lost Souls - mal ihn/sie/es wieder. Du musst dir was suchen, das dir gefällt, sei es noch so "kindisch" und versuch dich daran, bis du wieder in den Rhythmus kommst - sollte halt etwas nicht zu aufwändiges sein.

Du hast sicher noch irgendwo eine Action-Figur herumstehen - nimm die, denk dir ein Setting aus...

Sonst weiß ich auch keinen Rat..
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Kassandra
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Beitrag von Kassandra » 11. Sep 2006, 12:50

Ich seh mir ein paar Galerien von 20jährigen Zeichnern an, dann ist die Motivation rein aus Frust wieder da und ich schnapp mir ein Anatomiebuch und nehm es als Basis für Anatomieübungen.

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Beitrag von Kazroth » 11. Sep 2006, 17:23

@acapulco :
Kritik ist immer ne feine Sache und spornt auch an da gevb ich dir recht. Ich hab allerdings eine gewisse stumpfe "okay dann änder ich das halt" Meinung entwickelt, die zwar macht, dass ich Kritik ernst nehme, sie mich aber nicht wirklich anspornt etwas zu Ende zu führen oder überhaupt zu beginnen -_-


@IronCalf
400 Euro Tablett, 400 Euro Tablett, 400 Euro Tablett und 200 Euro Painter.
Das löst bei mir körperliche Schmerzen aus diese Zahlen zu lesen, mich umzusehen und zu denken "nopes das noch zu wenig für den ganzen Kram hier..."
Ich denke jeder hat ein Motiv/Figur die, seit jemand zeichnet, immer wieder mal auftaucht. Sei es ein Ork oder "mein" Keeper of the Lost Souls - mal ihn/sie/es wieder. Du musst dir was suchen, das dir gefällt, sei es noch so "kindisch" und versuch dich daran, bis du wieder in den Rhythmus kommst - sollte halt etwas nicht zu aufwändiges sein.
Das ist eine wirklich gute Idee, könnt ich versuchen :)

Ich sehe aber bereits ein wirkiche allgemein gültiges Rezept gibt es wohl nicht. Jeder scheint da so seine eigenen Mittel und Wege zu haben. Dennoch ist das durchaus interessant zu lesen.

@Kassandra : Wenn ich mir die ansehe, versuche ich mir vorzustellen ob ein Job als Bibleothekar oder Staatsanwalt nicht etwas sinnvolleres wäre....nein eigentlich berührt mich das nicht wirklich, habe ja mitlerweile akzeptiert, dass Alter keine Rolle spielt (jedenfalls nicht wenn es genutzt wurde um sich zu entwickeln). Aber wirklich motivieren kann mich das auch nicht, eher vom Weg abbringen ;)
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Beitrag von IronCalf » 11. Sep 2006, 17:36

"nopes das noch zu wenig für den ganzen Kram hier..."
Diesen Satz verstehe ich nicht - rein semantisch...

Mich kann der Preis für etwas schon sehr motivieren. Wie bei meinem Crosstrainer den ich mir vor eineinhalb Jahren gekauft habe. Bis jetzt hab ich Kilometerkosten von 50 Cent und arbeite mich auf die 30 Cent zu...
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Beitrag von Ghaz » 11. Sep 2006, 18:09

Falls du es dir erlauben kannst, dann mach doch einfach mal ne Pause. Versuch nicht zwanghaft dich zum zeichnen/malen zu bringen. Mach irgendwas anderes, aber wenn du keine Lust drauf hast dann lass es halt. Nach ner Weile stellt sich dann bei mir zumindest wieder plötzlich die Lust ein. Und dann kommen meistens bessere Ergebnisse raus als vorher, weil man einfach frischer an die Sache rangeht. Für Auftragsarbeiten sicher nicht optimal, aber wenn du aus Spaß zeichnest, dann mach halt auch nur was wenns dir Spaß macht.
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Beitrag von Kazroth » 11. Sep 2006, 19:46

Diesen Satz verstehe ich nicht - rein semantisch...
Ach damit meinte ich, das das noch zu wenig wäre für das ganze Geld was schon ins Equipment geflossen ist ^_^ und das macht irgendwie depressiv wenn man es sich vor Augen führt....

@Ghaz : Ja ne Pause würd ich gerne machen aber mitlerweile bin ich auf die paar Eurofufzig im Monat zusätzlich angewiesen und kanns mir dahingehend eigentlich nicht erlauben ne Pause zu machen :(
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Beitrag von IronCalf » 11. Sep 2006, 20:21

naja, das sonstige Equipment braucht man ja sowieso :D
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Beitrag von digitaldecoy » 11. Sep 2006, 21:32

Also, ich habe schon seit mehreren Monaten keine ernshaften Sachen mehr gemalt. Scribbles mache ich regelmäßig aber ein richtiges Artwork habe ich nicht mehr auf die Beine gestellt bekommen. Selbst der Blizzard Contest konnte mich nicht wirklich motivieren und so habe ich da ein ziemlich peinliches und halbfertiges Bild hingeschickt (ich hoffe, es wird nie an die ßffentlichkeit dringen).

Ich denke, Motivation kann aus verschiedenen Richtungen kommen. Eine ganze Zeit lang hat mich das reine ßben motiviert. Es hat einfach gereicht, irgendein Bild anzufangen und zu experimentieren und zu schauen, welche technischen Kniffe man nutzen kann. Aus der Phase bin ich mittlerweile raus und es fällt mir schwerer, einfach drauf los zu malen.

Stattdessen habe ich aber entdeckt, wie befriedigend es sein kann, ein Thema umzusetzen, an dem man irgendwie hängt. Ich denke IronCalf spricht da einen ziemlich wichtigen Punkt an wenn er sagt, dass jeder irgendeine Figur hat, die ihn fasziniert und die er gerne umsetzen möchte. Die ersten Berührungen mit dieser Art der Motivation hatte ich mit Fan Artworks zu Charakteren, die ich mochte. Mein erstes Bild, auf das ich richtig stolz war, war die Missile Mouse, nach dem Vorbild von Jake Parker. Ich fand den Charakter einfach cool und die Details auszuarbeiten hat riesigen Spaß gemacht, weil ich das Gefühl hatte, dadurch meine Bewunderung für den Charakter zum Ausdruck bringen zu können. Ich denke Fan Artwork kann einem eine Menge Motivation schenken und ich würde es jedem empfehlen.

Nach meinem "The Journey Begins" bin ich in ein ziemliches Loch gefallen, denn bei dem Bild habe ich das erste Mal aus einem tiefen Bedürfnis gearbeitet (bei dem kurz davor entstandenen "Rise of the Firelord" war es ähnlich, da hatte ich es aber noch nicht erkannt) und seitdem fällt es mir schwer, den Stift für reine ßbungen oder völlig beliebige Motive in die Hand zu nehmen. Stattdessen spinne ich in meinem Kopf Geschichten zusammen und denke mir Charaktere aus. Ich weiss, dass ich wieder sehr motiviert sein werde wenn die Zeit gekommen ist, diese Charaktere visuell umzusetzen aber der Zeitpunkt ist irgendwie noch nicht reif. Liegt auch daran, dass im Moment einiges im Umbruch ist in meinem Umfeld und bei mir. Aber egal, ich will mich nicht festlabern hier...

Auf jeden Fall halte ich es ebenfalls für einen guten Tip, es nicht zu erzwingen. Die Lust kommt wieder, garantiert. Ich habe in meinen Teenagertagen Mal komplett zwei Jahre aufgehärt zu zeichnen und mich nur mit Chemie und Explosivstoffen beschäftigt. Ich wäre fast Pyrotechniker geworden damals. Dann ist es irgendwann wieder ausgebrochen mit dem Zeichnen und meine kleines Intermezzo in der Chemie hat definitiv mein strukturiertes Denken und meine Experimentierfreude geschult. Man sollte nicht glauben, dass Zeit, die man nicht mit dem Zeichnen verbringt, einen Stillstand bedeutet. Man kommt in dieser Zeit auf anderen Gebieten weiter und das ist auch nicht zu verachten.

Also, den Kopf nicht hängen lassen und ein gesundes Maß Vertrauen an den Tag gelegt!
Zuletzt geändert von digitaldecoy am 12. Sep 2006, 08:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Kazroth » 12. Sep 2006, 07:05

Ich denke IronCalf spricht da einen ziemlich wichtigen Punkt an wenn er sagt, dass jeder irgendeine Figur hat, die ihn fasziniert und die er gerne umsetzen möchte.
Joa das könnt ich mal wieder versuchen, denke auch da könnt ich was reissen, so n bisserl Fanart humhum, joa.
Nach meinem "The Journey Begins" bin ich in ein ziemliches Loch gefallen,
Naja das Bild ist aber auch mitlerweile ein legendärer Erfolg, hab echt gehofft es würde so gut bewertet ;)
Auf jeden Fall halte ich es ebenfalls für einen guten Tip, es nicht zu erzwingen. Die Lust kommt wieder, garantiert.
Na hoffentlich hoffentlich. Es ist schrecklich keinen geraden Strich ziehen zu können ohne sich zwingen zu müssen.

Naja ich denke wenn die Motivation irgendwann zurückkehrt sind die Ergebnisse umso besser, zumindest habe ich bereits jetzt gemerkt, dass WENN ich es schaffe etwas zu Ende zu bringen, die Ergebnisse deutlich sauberer und logischer wirken. Das hängt wohl damit zusammen, dass ich mich grade weil ich so unmotiviert bin, auf jeden Strich konzentrieren muss und Mr.Zufall nicht mehr so oft zuschlägt.
Stattdessen spinne ich in meinem Kopf Geschichten zusammen und denke mir Charaktere aus.
Dito. Aber auch da hab ichs noch nicht geschafft etwas aufs Papier bzw. auf die Röhre zu bringen. Zu groß der Unwille und die Enttäuschung wenns wieder nix geworden ist.

Wie auch immer, dank euch für die bisherigen Tipps. Da ist einiges bei, was ich mir einfach mal auf den Plan setzen werde, vielleicht kommt ja (sobald ich denn mal Luft habe) endlich ein Workflow zustande, so wie noch vor einigen Monaten.
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Hexodus
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Beitrag von Hexodus » 12. Sep 2006, 22:20

Das Luder Motivation ist verdammt kapritziös, sie lässt sich nicht erzwingen und schon garnicht mit der Pistole auf die Brust zum arbeiten bewegen. Meiner Erfahrung nach hilft es, sich die Lust am Bild wieder zu holen, indem man sich die Werke anderer Künstler anschaut. Dabei kann schon mal der Funke der Begeisterung überspringen und die Motivation aufs Neue in Brand setzen. Sich selber eine Aufgabe stellen hilft auch. Schließlich mag man für sich lieber arbeiten als für Andere. Und wenn man auch diesen Antrieb nicht hat, kann man sich hier im Forum wunderbar einer ganzen Meute hochmotivierter Leute anschließen.

Daniel hat Recht, wenn er sagt, dass das Erzwingen nichts bringt. Es ist erwiesen, dass der spielerische Zugang die besten Lernerfolge (und Flow) ermöglicht.

Vielleicht ist es an der Zeit für Dich etwas anderes auszuprobieren? Nicht auf dem geraden Weg ins Ziel preschen, sondern einen Hacken schlagen. Manchmal ist das sogar der schnellere Weg. Hast Du schon mal One-Line-Drawings ausprobiert? Die machen einen schön locker. Und das mit der Linken Hand ist obendrein sehr lustig.

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Kazroth
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Beitrag von Kazroth » 13. Sep 2006, 06:53

@Hexodus :
One Liner? Gehört, gesehn, ja. Versucht? Nein noch nicht. Aber das klingt mal lustich, auch wenn ich mir jetzt schon vorstelle, dass die Teile schwerer sind als sie aussehen ;)

Es ist ganz offensichtlich, dass ein Erzwingen nichts bringt, schätze mal das muss man lernen ^_^ Aber gut ich versuche es jetzt mit "Inspiration", sprich mir die Dinge anderer nochmal genauer ansehen und beobachten, beobachten, beobachten.

Erschreckend ist, dass alleine das Nachdenken über Motivation mich darüber nachdenken lässt was ich als nächstes aufs Canvas schmieren könnte. Jetzt muss ich mich nur noch dazu bringen es auch zu versuchen...sobald ich den Willen dazu gefunden habe, versteht sich. Zumindest halten meine Aufträge mich am Ball und ich bin gezwungen überhaupt etwas zu machen. Gut das meine Kunden nicht soooooo anspruchsvoll sind ;)
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Beitrag von Lakai » 11. Okt 2006, 12:53

Mir geht es Momentan ähnlich, nur das meine Lustlosigkeit erst eine Woche dauert.
Davor hatte ich ein kreatives hoch, ich glaube es bringt was sich an bessere Zeiten zurück zu erinnern und den Zustand wiederher zu stellen oder es wenigstens zu versuchen ;D. Z.b. sich hin fletzen ein Bier dabei genießen oder was man eben gerne so trinkt.
Also einfach mal rum lungern, das hilft mir am besten. Einfach gesagt mach was schönes was dich zufrieden stellt, dann müsste die motvivation von alleine kommen.

Oder du suchst dir ne kleine Baar die du richtig gemütlich findest und beobachtest einfach skuriele Leute. Das ist das was mir spontan dazu einfällt...

Leider helfen mir meine eigenen Strategien momentan auch nicht weiter, deshalb tu ich mir einfach ein wenig Anatomie an und hoffe das die nächsten Bilder flotter von der Hand gehen.

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Beitrag von IronCalf » 11. Okt 2006, 13:33

Lakai: Deine Stretegien führen imho direkt in den Alkoholismus und nicht zur Motivation :D
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Beitrag von BRANDISH » 11. Okt 2006, 17:26

ich mach autogenes training. wirklich.
Vodka! Vodka! Play the Balalaika!
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Beitrag von buki » 11. Okt 2006, 22:42

Einfach mal chillen. Diese Tiefs sind ja inzwischen nun wirklich altbekannt und gehen so
plötzlich wieder weg wie sie kommen.
Da sitzt man nun auf der Couch vom Kumpel und von der einen Sekunde auf die andere kribbelt es in den Fingern und man denkt sich. Boah, hab ich jetzt Bock den geilsten
Bukibot aller Zeiten zu malen. Und das wird so cool aussehen und so neu und frisch sein.

Ja, und dann ist man irgendwann zuhause und es passiert genauso wie man es sich vorgestellt hat.

huar! Bild
Alle Farben für alle!

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Beitrag von Herrmann » 12. Okt 2006, 00:05

Also, ich hab immer dann am meinten Lust was zu malen oder zu zeichnen, wenn ich eigentlich keine Zeit dazu habe. Ein wenig ist das Malen also Flucht, oder zumindest Ausgleich. Oder aber es ist so, dass ich die meisten Eindrücke habe, wenn ich nicht nur vorm Papier sitze sondern auch was lese, rumlaufe, Leute angucke ... und die wollen wieder raus. Keine Ahnung. Jedenfalls kuscheln bei mir Aktiv und Kreativ.

Jetzt gerade lese ich alte Agatha Christie Krimis. Die hat mir eine Freundin geschenkt. Sie hat sich das gleiche Buch nochmal gekauft und wir haben abgemacht, die Geschichten zu illustrieren. Ist erstmal nur ein Versuch, wirkt aber zweifellos motivierend.

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Beitrag von Lakai » 12. Okt 2006, 10:16

Ironcalf: ;) so ist das, dann weiß ich ja wie meine Zukunft aussieht.

Es hilft aber dennoch in dem Sinne das man sich weniger Gedanken darüber macht ob das Bild nun fertig werden wird, ob es gut sein wird etc. . Ich rede mir meine eigenen Sachen zu oft schlecht und das entmutigt dann auch wieder.
Sollte ich vllt mal abstellen.

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Beitrag von Artdek » 12. Okt 2006, 16:20

Das einzige, was mich motiviert, ist, wenn jemand mir Steine in den Weg legt, vor allem, wenn er es unbegründet tut oder wegen einer inhumanen Aversion, die er sich aufgrund spekulativer Zusammenhänge aus den Fingern saugt, um sich damit das eigene Ego auf ein höheres Treppchen zu stellen. Dann bin ich so verärgert, dass ich alles tue, um etwas auf die Beine zu stellen, was diese Person von dem Treppchen runterholt.
Dummerweise ist das keine besonders liebenswürdige Reaktion. Aber was soll man machen? Liebe muss einem auch gegeben werden, damit man sie wiedergeben kann.
Ansonsten ist es noch ganz schlimm, wenn jemand ausgewählt wurde, eine Auswahl zu treffen, der im Grunde ein nervöser und unkritischer Charakter ist. Deshalb wünsche ich mir in jeder Jury mehr Frauen, weil Männer ihre Entscheidungen aus Selbstgefälligkeit treffen und leider oft gegen ihren wahren innern Wunsch. Somit ist eben Zufall, ob ein Mann, was Dinge angeht, die er nicht selbst gemacht hat, die richtige Auswahl trifft. Diese Gewissheit kann mich, wenn es eintrifft, ganz schön demotivieren.
Was mich außer ßrger noch motiviert ist Hoffnung auf den guten Ausgang einer Sache und das ständige beiseite schieben von alten Steinen. Wenn dann wieder neue Steine kommen, naja, wie oben beschrieben.
Manchmal brauch es dann eine Weile oder eine wichtige Begegnung, um mich aus meinen Fieberanfällen zu holen, die mich tagelang begleiten.
Und am schrecklichsten ist es, wenn jemand die Mühe von Monaten unbegründet zerschlägt und das Geschehen mit einem Hohnlachen als lebenswürdig abhandelt, in der Folge allerdings bei jeder Begegnung einen leuchtroten Schamkopf bekommt und so tut, als ginge es ihm gut. Selbstbetrug. Demotiviert besonders.

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Beitrag von digitaldecoy » 12. Okt 2006, 16:28

@ Artdek:

Kann dieser jemand, der Dir Steine in den Weg legt, eigentlich auch Du selbst sein? Quasi, dass Du Dich selbst überlisten willst, weil Trägheit oder Selbstgefälligkeit Dich vom Erreichen eines Zieles abhalten. Ich frage, weil Motivation ja ansich nichts mit anderen zu tun haben muss. Motivation kommt ja aus einem selbst. Ich glaube auch nicht, dass Du Dich zu jeder Deiner bisherigen Errungenschaften nur motivieren konntest, weil Du es jemandem so richtig zeigen wolltest, es seih denn - dieser jemand könntest auch Du selbst sein.
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Beitrag von Artdek » 12. Okt 2006, 17:12

@Digitaldecoy

Außenräume, Innenwelten. Vielleicht treffen da zwei Gleichwertigkeiten aufeinander und potenzieren sich zu einem Mißverständnis.
Ich bin mir sicher, dass du Recht hast. Wie kann ich auch andere für mein Unglück verantwortlich machen, wo ich doch eigenständig immer wieder aufstehen werde.
Und ja: Ich will nicht andere überteffen, sondern mich selbst.
Danke Daniel für deine Worte. Ich mach weiter, bis ich nicht mehr kann.

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Beitrag von Triton » 12. Okt 2006, 18:25

Ich motiviere mich nicht. Wenn ich keine Lust habe zu zeichnen oder zu malen, lasse ich es und mache statt dessen was anderes.

Sehr vorteilhaft wenn man genug andere Dinge hat, mit denen man sich beschäftigen kann.

Irgendwann juckt es dann aber doch in den Fingern und ich muss das andere eintauschen gegen das Malen und Zeichnen.
Solange man das als Hobby macht, spricht doch nichts dagegen es auch mal sein zu lassen.

Muss man allerdings malen und zeichnen um Geld zu verdienen, dann ist es natürlich umso schwieriger, ohne Motivation zu arbeiten.

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Beitrag von digitaldecoy » 12. Okt 2006, 20:33

Das Interessante ist dabei, dass es einen im Rahmen von Auträgen selten an Motivation mangelt. Verwundern tut es mich nicht, denn es gibt nichts Anregenderes, als eine Aufgabe, die man knacken soll. Die festen Grenzen, der konkrete Wunsch - sie können manchmal Wunder wirken, was die Motivation angeht. Ich habe schon Abende erlebt, wo ich total unmotiviert vor Photoshop saß und einfach nicht wusste, was ich machen soll. Dann hat mir ein Freund eine konkrete Aufgabe gegeben und schon löste das in meinem Kopf die gewohnten Reaktionen aus. Innerhalb kürzester Zeit war ich wieder drin. Bei Aufträgen ist das oft so und manchmal habe ich das Gefühl, man müsste sich manchmal vielleicht selbst mehr "Aufträge" geben. In der Form nämlich, dass man nicht ziellos herumscribbelt (was natürlich auch nicht schlecht ist, wenn man sowieso motiviert ist...), sondern sich ganz konkret eine Aufgabe stellt. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, wenn man das nächste Mal in ein Motivationsloch fällt.
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Beitrag von aeyol » 12. Okt 2006, 21:05

Zu dem Punkt fallen mir die "Daily Sketch Groups" ein. Solche Sachen, oder Thementhreads in Art-Communities wie dieser hier (siehe Piraten, Wilder Westen oder Maschinen...), oder auch reine Spaßprojekte wie das "Konturen ausmalen" (was es im alten Forum mal gab, zwar noch vor meiner Zeit, aber als ich es mal ausprobiert habe, hatte ich sehr viel Spaß daran) finde ich auch sehr motivierend. Oder vielleicht "nur" inspirierend, aber Inspiration ist meine größte Motivation überhaupt. Gegenseitige Motivation durch solche gemeinsamen Aktionen finde ich immer noch am besten/am angenehmsten. Weil dann immer wieder ein frischer "Wind" hin und her weht, wenn man einander seine frischen Kritzeleien hinwirft. \o/
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

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