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aeyol
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Beitrag von aeyol » 11. Jun 2006, 14:58

Verlinkung stimmt, bloß erlaubt der Anbieter kein Hotlinking. Einfach Adresse kopieren und in nem neuen Fenster öffnen. Edit: ßhm... die Bildadresse aus dem Quelltext kopieren, meine ich. *G*

Vielleicht suchst Du Dir einfach einen weiteren Anbieter für Bilderhosting, idiolatrie.
http://www.imageshack.us, http://www.photobucket.com, http://www.freenet.de, http://home.pages.at sollten das alle können (alle kostenlos). :)

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stephan
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Beitrag von stephan » 11. Jun 2006, 16:29

Also dit erste find ich super. Der Hintergrund ist nur zu stark vom Vordergrund abgegrenzt. Da koennte sich ein superding entwickeln wenn Du vorne links und rechts vor dem Skelett noch so ein paar dunkle Baeume dazu machst. Und fuer den Sumpf sollteste Dir vielleicht mal ein paar Refs suchen. Dabei ist die Art der Baeume glaub ich gar nicht das Entscheidende, viel mehr fehlt im Moment die Atmo. Da ist kein Raum. Luftperspektive, Perspektive und stringente Lichtsituation fehlen.

Das letzte Bild ist mir zu bedeutungsschwanger. :B Aber koennt mit der gleichen Kritik von oben auch ganz schick werden. der Raum fehlt.

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Amanda
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Beitrag von Amanda » 11. Jun 2006, 17:30

Hallo idiolatrie,

das lässt sich doch schon sehen. Für mich eine wichtige Frage ist immer, wo Du mit einem Bild hin möchtest. Schau dir einfach mal den Thread von Erich Schreiner an, was aus dem Bild mit der buchlesenden Frau geworden ist. Man kann nämlich unendlich Kritikpunkte finden, die auch irgendwo ihre Berechtigung haben, aber mir ist das oft einfach viel zuviel, was ich dann beachten soll.

Hier hat MartinH. einen Beitrag gestartet, wo in den Texten sehr viele wertvolle Hinweise drin stehen.

LG,
Ellie

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 11. Jun 2006, 20:38

Hi!
Beim ersten ist der Knackpunkt die harte Kante zwischen dem Untergrund, aus welchem das Skellett hervorwächst und dem Hintergrundwald. Ich gehe mal davon aus, daß Du hier auf zwei verschiedenen Ebenen gearbeitet hast. Nun solltest Du darangehen, eine Verbindung zwischen diesen beiden Ebenen zu schaffen.
Ein weiteres Problem betrifft die Lichtsituation (mein Lieblings-Drauf-Rumreite-Steckenpferd ;) ). Der Schlagschatten, welchen das Schwert auf die Erde wirfst, zeigt eine klare, nicht weiter zu diskutierende Lichtrichtung an: nahezu senkrecht von oben. Die Bäume aber richten sich überhaupt nicht nach dieser Vorgabe. So müßten die Blätter beispielsweise Schatten auf die Stämme und ßste werfen, was sie aber nicht tun.

Bei der gekreuzigten Frau solltest Du nicht so schnell mit den Details anfangen, sondern erstmal die Situation genauer klären. Wie verläuft das Kreuz, gibt es Schlagschatten, die auf das Kreuz geworfen werden? Hilfreich wäre eine Angabe über eventuelle Referenzen. Die Hände sehen anatomisch schon sehr gekonnt aus, während der Rest der Figur dagegen etwas abfällt.

Wichtigster Tipp also: Arbeite nicht so schnell mit kleinen Pinseln, gehe nicht so schnell inst Detail, sondern skizziere lieber die groben Formen etwas bestimmter ein, bis Du Dir über die grundlegenden Verhältnisse des Bildes klarer bist.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Amanda
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Beitrag von Amanda » 12. Jun 2006, 08:38

Huhu,

ich versuche es mal, falls etwas stringent falsch ist, kann man mich ja korrigieren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Luftperspektive

Oder einfach, je näher ein Objekt ist, desto mehr Farbsättigung und Kontrast.

Je weiter ein Objekt weg ist desto heller und weniger gesättigt wird ein Objekt dargestellt.

Ich vermute Du stolperst über den Begriff stringend, der war mir jetzt auch nicht geläufig. Beweisführend, eindeutig könnte man stattdessen verwenden. Was Chinasky beschrieben hat, genauer hinschauen von woher das Licht wie stark fällt. Nimm dir mal irgendein Objekt, eine Tasse, stelle die in die Sonne und schau dir an, wie sich der Schatten verhält. Kipp die Tasse, nehme sie vom Untergrund hoch und guck genau was der Schatten tut.

Bei Sonnenlicht das parallell fällt, kannst Du an den Kanten der Tasse eine gedachte Linie bis zum Schatten ziehen. Das ist der Winkel, der, egal wie Du die Tasse hälst, immer gleich ist.

Mit einer geklärten Lichtsitution in einem Bild ist ein Großteil der Miete drinnen, weil dann die Szene viel realistischer wirkt. ßbe ich gerade selbst wie wild. :lol:

Hier gilt: je diffuser die Lichtquelle, desto weicher der Schatten. Je klarer die Lichtquelle, desto härter die Schatten.

Bei deiner Sumpfszene würde schon der Schatten der Bäume für einen optisch weicheren ßbergang zum Sumpf führen, müsstest Du mal ausprobieren, einfach eine neue Ebene und Schatten (kein Schwarz, sondern vielleicht ein dunkleres Sumpfgrün) draufpinseln.

LG,
Ellie

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Beitrag von Chinasky » 12. Jun 2006, 10:26

Stringenz bedeutet: Stimmigkeit, Widerspruchsfreiheit, nachvollziehbare Logik. Ellie hatte das schon sehr richtig verstanden. Ein Bild wird umso überzeugender, je weniger logische Brüche es aufweist. Wenn eine Figur des Bildes von hinten angeleuchtet wird, die neben ihr stehende Figur aber von vorn - dann ist das nicht stringent.
Um diese Stringenz im Bild zu erreichen, ist es sinnvoll, sich als Künstler gleich zu Anfang für eine konkrete Lichtquelle zu entscheiden. Meinetwegen einen Scheinwerfer, der die Szenerie von links oben vorn beleuchtet. Diese Lichtquelle kann sich der Künstler dann beim Malen jederzeit vorstellen und, wenn es sein räumliches Vorstellungsvermögen (das man trainieren muß) zuläßt, auf diese Weise sämtliche Schatten gleichsam berechnen. So, wie es ein 3-D-Programm ja auch tut. Man kann diese Fähigkeit trainieren, Du selbst besitzt sie ja schon in einem gewissen Umfang, anders hättest Du ja den Schlagschatten, den das Schwert des Skelletts wirft, nicht hinkriegen können.

Während des Malens vergesse ich häufiger einmal, von wo jetzt noch gleich das Licht kam. Ich pinsele drauflos und da ich eine Menge "Versatzstücke" im Kopf habe, die ich beim Malen wie eine Art musikalischer Pattern hinklatsche, wo sie gerade zu passen scheinen, schleichen sich notwendigerweise dann Verstöße gegen die stringente Lichtsituation ein: Ein Objekt wird plötzlich von rechts statt von links beleuchtet. Oder der Reflex auf einer runden Oberfläche sitzt falsch...
Solche Ungenauigkeiten und Unstimmigkeiten schleichen sich immer mal ein. Wichtig ist, als letzten Arbeitsschritt nocheinmal das Bild zu überprüfen, ob sich derartige Fehler finden - und die dann zu korrigieren. Man kann das vollkommen systematisch machen, indem man jedes einzelne Bildobjekt nur unter diesem Aspekt anschaut: Das Licht kommt also senkrecht von oben. Okay. Ist der Schädel des Skellets dementsprechend modelliert? Ist das Schwert dementsprechend gezeichnet? Wo wird das Licht an den Kanten des Schwerts exakt zum Betrachter reflektiert (bei Reflexionen gilt wie beim Billardspiel: Einfallswinkel=Ausfallswinkel)? Ist der Bruskorb des Gerippes entsprechend modelliert? Sind die Bäume entsprechend modelliert? Sind kleine Details, z.B. Steine, abgebrochene ßste und ähnliches im Vordergrund, entsprechend modelliert?

Dieses Scannen und Abtasten des Bildes ist ein wichtiger Arbeitsschritt, der anfangs sehr viel Zeit beansprucht (weil man als Anfänger eben noch mehr Fehler in seine Bilder einbaut und erkannte Fehler natürlich dann auch ausgebessert werden müssen, sonst wäre die ganze Prozedur ja witzlos). Aber je mehr Erfahrung man hat, desto weniger Fehler schleichen sich ein und irgendwann genügt dann ein kurzer Blick von etwas mehr Entfernung auf das gespiegelte Bild... ;)
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Beitrag von Amanda » 13. Jun 2006, 10:36

Hallo,

kenne ich, man steckt plötzlich fest und weiß nicht weiter. Digitaldecoy hat mir im alten Forum erklärt was Tonwerte so ausmachen können und wie sie einsetzbar sind. Das hat mir einen ganz schönen Denkanstoß gegeben. Ich versuche das mal an deinem Bild weiterzugeben:

Dein derzeitiger Stand sieht so aus:

Bild

Dich stört nun, daß die Räumlichkeit flöten gegangen ist, irgendwie erscheint alles auf einer Ebene. Du denkst das liegt an der Form oder der Perspektive. Würde ich zuerst auch denken und mich ärgern. Nun habe ich deinem Bild die Farbsättigung genommen (nicht in Graustufen umwandeln, sondern über "Sättigung verringern").

Wird voll dunkel:

Bild

Viel zu dunkel, dir bleibt logischweise kein Spielraum mehr im Hintergrund irgendwie Tiefe reinzubringen. Also die Tiefen und Mitteltöne aufhellen. Ich bin faul, gehe in PShop dazu in Bild - Einstellen - selektive Farbkorrektur und korrigiere jeweils aus dem Schwarz und dem Grau die Tiefe nach oben, sprich das es heller wird. Sieht dann so aus:

Bild

Hmmm, Tiefenwirkung fehlt noch immer, jetzt ist es sehr gleichbleibend, aber der Spielraum in den Tonwerten ist wieder möglich. Wichtig, denn nun nehme ich schlicht einen fetten Pinsel und betone nur mit den Grauwerten die Objekte. Etwas dunkler hinter dem Skelett, damit es besser nach vorne kommt, hinten in den Bäumen gedämpftere Schatten, etwas heller nach Aussen hin.

Du siehst, daß das dem Bild keinen Schaden zufügt wird, sondern sehr klar das Skelett vorne im Sumpf steht und hinten Raum entstanden ist für den Wald. Und das nur mit den Tonwerten.

Bild

Nur die Blitzer auf der Klinge sind reinweiß, ebenso die allerdunklesten Stellen sind Schwarz. Es ist ganz sinnig am Anfang in Schwarzweiß zu beginnen um so Figuren und Formen voneinander zu trennen, dann später erst das Bild einzufärben. Und Du siehst wie wenig die Form der Bäume mit der Wirkung zu tun hat, da könnten auch Telefonzellen stehen :lol: oder kleine Blümchen.

Probiere einfach mal selbst aus, lasse das Skelett im Hintergrund verschwinden, popp das voll nach vorne, lasse im Hintergrund noch einen stehen, im Nebel des Sumpfes, damit Du erlebst was Hell und Dunkel machen. Ich war hier sehr zurückhaltend, da ist viel Raum für deine Kreativität und Ideen.

LG,
Ellie

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