Schnitzeljagd

Steven
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Beitrag von Steven » 16. Apr 2008, 19:38

Hallo Lars,

entschuldige Bitte dass ich jetzt erst darauf antworte, deinen Post hatte ich bis heute nicht mitbekommen.

Deine Beobachtungen stimmen weitestgehend. Proportion oder nennen wir es vielleicht erfahrene Verhältnisskeiten sind eine wenn nicht gar die wichtigste Grundlage auf der ich meine Bilder aufbaue. Bei Gegenständlichem liefert mir die Realität die Richtlinien nach welcher ich meine Proporitonen wähle, bei abstrakter zu beschreibendem wie der Bildkomposition dienen mir allgemeingültige bzw. -akzeptierte ästhetische Verhältnisse als Ausgangspunkt.
Allerdings, das alles hatte ich ganz zu Anfang dieses Threads wenn auch lapidarer bereits formuliert und »eingestanden«:
Da habe ich versucht mich vom "Realismus" zu lösen und die Proportionen zu verzerren, ist allerdings ziemlich in die Hose gegangen. Ist gar nicht so einfach aus gewohnten Mustern auszubrechen.
Dieser lapidare Satz zeigt allerdings auch wie unmittelbar wichtig die Auseinandersetzung mit dieser bewussten Einschränkung für mich ist. Nämlich nicht besonders. Das ist der Punkt in welchem Dich deine Beobachtung trügt, nämlich indem Du dem gescheiterten Ausbruchsversuch mehr Bedeutung beimisst als er für mich hat. Versteh mich nicht falsch, natürlich strebe ich wie Du danach besser zu werden in allerlei Hinsicht. Allerdings sehe ich mein Hauptschlachtfeld derzeit nicht in der Loslösung von Gewohnheiten wenn man es so nennen möchte. Ganz im Gegenteil strebe ich sogar danach gewonnene Gewohnheiten noch zu verfestigen und in einem gewissen Rahmen zu optimieren. Oder lapidar formuliert: Routinierter zu werden und sicherer was die Proportionen anbelangt.
Das Abstrakte und damit sicher verbunden die Dynamik der Linie unabhängig von ihrer Formbeschreibenden Funktion in welcher Ich sie gebrauche, ist für mich persönlich derzeit niederrangiger.

Nichtsdestotrotz würde ich gerne einige deiner Rythmusstudien sehen denn auch wenn es gerade anders klingt, ich bin ja trotzdem weiterhin an allem interessiert. Vor allem würde mich interessieren was Du mit Gesamtansatz meinst bzw. wie Dir die Genannten helfen können deinen Gesamtansatz zu finden.

Ich bin mir nicht sicher ob ich ein Kompositonsbezogenes Buch zum Artjam mit hatte, ich glaub ich hatte das Grundlagenbuch von Jack Hamm mit, bin mir allerdings nicht sicher. Das Buch schneidet auch Komposition/Rythmus an und ist wie die übrigen Bücher von Jack Hamm, wenig theoretisierend und mystifizierend.

sg,
Steven

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Beitrag von Steven » 23. Apr 2008, 19:42

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Ich habe im Auftrag von 211entertainment einen Logoschriftzug für eine Hörbuchreihe die vorraussichtlich später in diesem Jahr noch auf den Markt kommen wird, gefertigt. Neben diesem Schriftzug habe ich auch 5Cover und eine Teaserillustration dafür gemacht. Da die Projektbezogene Homepage heute online ging kann ich zumindest den Schriftzug dafür jetzt auch zeigen.
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211 Entertainment
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Beitrag von Steven » 24. Jun 2008, 12:10

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das hier ist für Bullys Hochzeitszeitung entstanden. Fxk hat nachträglich nochmal etwas an den Gesichtern verändert da er Bully nicht in meiner Zeichnung wiedererkannt hat. Ich hab ihn auch nicht in Fxk's Veränderung wiedererkannt und ich kann wieder ein Stück besser nachvollziehen, wieviel Übung/Wissen hinter den Arbeiten von Robolus und artvandeley steckt.
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Inspiriert durch die Arbeiten von Robert McGinnis

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Beitrag von Duracel » 24. Jun 2008, 12:50

sehr sehr geil
Man kann Bulli zwar erkennen, wenn man weiß, dass ers sein soll. Aber man merkt, dass hier zusehr an Allerweltsproportionen festgehalten wurde, statt sich zu trauen den "persönlichen Eindruck" wiederzugeben.
stilistisch find ichs super.

Das Bild mit der Brandung hat auch was; sehr cooles Spiel mit Figur und Grund.
Zu dem grünen hab ich schon was im andern thread geschrieben.
Die Zeichnung hat eine Art von Humor, welchen man häufiger in deinen Bildern findet; sehr schön, wie da deine Technik in den Hintergrund rückt und dem Motiv nurnoch als solide Basis dient.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Steven » 28. Jun 2008, 17:06

Danke Dura. Ich denke was Bulli anbelangt hast Du durchaus recht, Fxk hatte mir einige Fotos zur Verfügung gestellt, doch gerade die Vielzahl der Fotos machte es schwierig einen persönlichen Eindruck wie Du es nennst, zu bekommen. Denn auf manchen Fotos hätte ich ohne dass ich es gewusst hätte, Fabian einfach nicht sofort wiedererkannt. Die Fotografie als Vorlage war in diesem Fall evtl. eher hinderlich, direkt vom Modell zu malen wäre sicher besser gewesen, aber leider unmöglich ;)

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fxk
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Beitrag von fxk » 28. Jun 2008, 18:09

Steven hat geschrieben:das hier ist für Bullys Hochzeitszeitung entstanden. Fxk hat nachträglich nochmal etwas an den Gesichtern verändert da er Bully nicht in meiner Zeichnung wiedererkannt hat. Ich hab ihn auch nicht in Fxk's Veränderung wiedererkannt und ich kann wieder ein Stück besser nachvollziehen, wieviel Übung/Wissen hinter den Arbeiten von Robolus und artvandeley steckt.
Ja, das ist verdammt schwer. Nach meinen Änderungen habe ich ihn auch nicht 100% erkannt - aber es ging noch ein Stück mehr in die richtige Richtung wie ich finde. Besser hatte ich es dann auch nicht mehr hinbekommen, da ich zum einen ja kaum Übung habe (schon ewig nicht mehr gemalt oder gescribbelt) und zum anderen ich das Ding in die Druckerei bringen musste und somit nicht mehr Zeit hatte.

Ich möchte mich hier nochmal bedanken dass du dich bereit erklärt hast in der kürze der Zeit noch eine Cover-Illu zu machen. Danke.
I'm the great Cornholio - I need some TP for my bonghole...

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Beitrag von Steven » 29. Jun 2008, 13:01

nichts zu danken. Ich habs gerne gemacht, auch wenn ich natürlich gerne ein Ergebnis zustande gebracht hätte mit dem alle zufrieden sind ;)

inspiriert von der bereits abgesetzten Vampir-Serie »Moonlight«
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ein brennender Totenkopf. Der Geisterreiter
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und ein Hulk-sketch
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MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 29. Jun 2008, 13:55

großartig! das hochzeitscover und das fool cover gefallen mir am besten. wirklich genial! ich hoffe von dir sehen wir noch mehr cover artworks! du hast dich malerisch wirklich gewaltig entwickelt. wahrscheinlich auch zeichnerisch, aber da bin ich zu unqualifiziert um das zu beurteilen.

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Beitrag von FastArt » 29. Jun 2008, 20:03

baaam.. geile sachen.. die skizzen sind fett aber das hochzeitsbild haut alles vom hocker.. einfach genial.. super technik..

Steven
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Beitrag von Steven » 7. Jul 2008, 21:45

vielen Dank euch beiden. Ich bin überrascht dass das Hochzeitscover so gut ankommt, hätte ich nicht erwartet bzw. mal wieder versteh ichs nicht so ganz ;)

MartinH.: ich kenne kaum jemanden auf den das Wort "unqualifiziert" weniger zutrifft als auf Dich.

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Beitrag von rocko » 8. Jul 2008, 02:20

Fett! Nur das Pferd steht komisch da, sieht ein bisschen so aus, als wenn die hinteren Beine viel kürzer als die vorderen wären.
ick bin der hieronymus bosch des rap, ick male euch bilder die keener checkt

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Beitrag von Chinasky » 8. Jul 2008, 14:10

Steven, ich bin immer wieder begeistert von Deinen Sachen, vor allem, weil Du grafische und inhaltliche Ideen hast, die auf mich häufig sehr originell wirken. Auf dieser Seite finde ich die Frau mit der Gans und den feurigen Totenschädel besonders merk-würdig. Die vergißt man so schnell nicht wieder..

Zum letzten Bild, in welchem eine schöne Licht- und Farbidee die Hauptsache sind, was mit Dir in Verbindung zu bringen ich erstmal lernen muß, hab ich mal ein OP gemacht. Bin selbst kein Kenner der Pferdeanatomie, aber meiner Meinung nach fällt es nach hinten zu sehr ab und hat mehr die Haltung eines Hundes, der den Schwanz einkneift. Vorne stehen die Beine zu sehr auseinander - es wirkt so, als würde das Pferd gerade bremsen/ausrutschen/aus dem Gleichgewicht geworfen werden. Keine Ahnung, ob mein OP da korrekter ist, was die Anatomie angeht, ein wichtigerer Punkt ist daran, daß ich aus Deiner konkaven Horizontlinie eine konvexe gemacht habe, um den Eindruck zu verstärken, daß wir da einen Bergkamm haben, hinter welchem die Hinterhufe des Pferdes zu stehen kämen. Mit der Anatomie des Reiters komme ich auch nicht so ganz hin - mir scheint, sein Oberkörper müßte stärker in der perspektivischen Verkürzung dargestellt werden, das Knie etwas höher usw. (hab das mal leicht durch eine Überzeichnung des Knies darzustellen versucht. Von der Haltung her zieht er bei Dir das Knie eher an - der Fuß müßte eigentlich weiter links unten im Bild verortet werden - seine Positionierung hättest Du vielleicht am besten dadurch herausgefunden, daß Du den Steigbügel samt seiner Position zum Sattel mitbedacht hättest.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Beitrag von Steven » 8. Jul 2008, 23:14

Rocko und Chinasky:

Vielen Dank, ihr habt auf jeden Fall beide Recht was die Anatomie des Pferdes anbelangt. Auch deine sonstige Kritik trifft vollkommen zu, Chinasky.
Der Eindruck des bremsenden/ausrutschenden Pferdes rührt da her, dass ich ursprünglich an ein rennendes Pferd dachte als ich die grobe Form umriss. Ohne Vorzeichnung und mit wesentlich mehr Augenmerk auf die Licht- und Farbidee dahinter, wurde aus dem rennenden Pferd ein nicht richtig konstruiertes, stehendes Pferd. Da ich die Farbidee ganz nett finde und es mich ziemlich wurmt die Zeichnung darunter derart verkackt zu haben, werde ich das Ganze wahrscheinlich nochmal machen. Mit Vorzeichnung und diesem Sketch als Basis für die Ausarbeitung. Auch wenn ich eigentlich keine Motive mehr ausarbeiten wollte, die mir nicht wichtig sind. Hm.


Das hier begann gedanklich als Selbstportrait. Mein Gedankengang war eigentlich aufzuzeigen, wie wenig ich aus meinem »Können« durch Zeichnung/Malerei/Illustration etwas zu schaffen, mache. Wieviel Leere bei allem Output bleibt. Als ich dann aber wieder mit dem direkten Licht experimentierte bekamen die Hände einen glorifizierten Touch, als würde ich meine eigenen Fähigkeiten erhöht darstellen wollen. Da das nicht dem entspricht was ich eigentlich sagen wollte, mir die Farben dennoch gefallen, ist es jetzt doch kein Selbstportrait sondern ein weiteres leeres Bild. Ein Teufelskreis.

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Ambro
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Beitrag von Ambro » 9. Jul 2008, 08:46

Steven hat geschrieben:Auch wenn ich eigentlich keine Motive mehr ausarbeiten wollte, die mir nicht wichtig sind. Hm.
Don't mind me... aber rein philosophisch betrachtet, wird ein Bild dann wichtig genug, wenn du es doch ausarbeitest. Aber ich gehe mal davon aus, dass du schon eine sehr zielgerechte Definition des "wichtig-genug-Begriffes" im Kopf hast und die nun mal nicht erfüllt wird ;)

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Beitrag von kaktuswasser » 9. Jul 2008, 09:11

Tolle Studie Steven! Der rechte Daumen sieht ein bisschen Gummiartig aus, aber ansonsten.. Respekt! Sowieso sind hier in letzter Zeit sehr schöne Sachen von Dir.

Dieses Problem mit der inhaltlichen Leere haben wir wohl fast alle. Wenn man ehrlich ist prodzieren wir hier ja meistens nur relativ belanglose Bilder, die zwar oft hübsch anzuschauen sind, aber inhaltlich recht wenig aussagen. Dabei meine ich mit inhaltlicher Aussage garnicht unbedingt Aussagen wie "Nie wieder Krieg" sondern auch einfach Geschichtenerzählung oder ein Portrait, dass mir etwas über die dargestellte Person "erzählt". Ich sehe das auch garnicht mal allzu kritisch, man kann ja nicht immer so viel Zeit für ein Bild aufwenden, dass auch die inhaltliche Aussage durchdacht ist. Trotzdem stört es mich bei meinen eigenen Bildern mitlerweile doch erheblich, was neben der mangelnden Zeit auch ein Grund dafür ist, dass ich in den letzten Monaten so wenig hier gezeigt (und überhaupt gemacht) habe. Das hat auch dazu geführt, dass ich zunehmend mehr gegenstandslose Dinge zeichne, so nachdem Motto, wenn schon kein Inhalt, dann kann ich eigentlich auch auf Gegenstände verzichten und mich nur noch um das Visuelle kümmern. Aber so richtig das Wahre ist das auch nicht.
Das Problem ist einfach, dass man ein Thema braucht, was einen wirklich packt, damit man dazu überzeugende Arbeiten machen kann. Solange man so ein Thema nicht gefunden hat und man einfach nur "irgendwas" inhaltlich starkes machen will, ist das äußerst schwierig. So ein Bild muss ja auch irgendwie motiviert sein. Sei es als Reaktion auf irgendetwas oder als Produkt eines Schaffensprozesses.

Mich würde da mal interessieren, inwiefern sich da so Arbeit als Storyboarder/Layouter in der Werbebranche drauf auswirkt. Hast Du daneben überhaupt noch wirklich Energie dich groß mit Inhalten zu beschäftigen oder möchtest Du in deinen privaten Arbeiten eigentlich hauptsächlich nur "abspannen" ? Ich meine Du hast ja einen ernormen Output an privaten Arbeiten, da könnte man stumpf gedacht ja einfach sagen, dass Du einfach weniger Bilder mit mehr Inhalt malen solltest, wenn dich der inhaltliche Aspekt stört. Aber da frage ich mich inwiefern das überhaupt möglich ist. Zumindest für mich ist es eine sehr viel größere Anstrengung ein inhaltlich durchdachtes und geplantes Bild zu malen als drei bis vier "einfache" Bilder. Einfach auch, weil so ein Bild einen ja dann auch nicht loslässt, wenn man nicht dran arbeitet.

Huch, länger geworden als ich dachte und fast mehr ein Text über mich als über deine Bilder geworden. Aber vielleicht hilfts ja doch auf irgendeine Weise ;)

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jul 2008, 09:23

Ich würde mich sehr für eine Diskussion über die Wichtigkeit von Motiven interessieren. Ich denke, man sollte die Seite des Betrachters dabei nicht unterschätzen. Ich halte es z.B. durchaus für möglich, dass ein Bild, welchem der Künstler selbst nur dekorativen Wert zugesteht, beim geeigneten Betrachter eine höhere Bedeutung erhält. Selbstverständlich muss man sich da generell fragen, welche Bedeutung ein Bild überhaupt erlangen kann. Ich kann mich aber auf jeden Fall gut in Deine Problematik hineinversetzen, Steven.
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Duracel
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Beitrag von Duracel » 9. Jul 2008, 10:32

Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Steven » 9. Jul 2008, 15:41

vielen Dank für die Rückmeldungen. Ich werde mich später noch im von Dura eröffneten Thread zu Wort melden.

Skizze für einen weiteren Versuch:
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Steven
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Beitrag von Steven » 9. Jul 2008, 23:34

Lange habe ich überlegt in den von Duracel gestarteten Thread zu schreiben, ich entscheide mich jetzt allerdings dagegen. Schon der Titel den Duracel wählte weist in eine Richtung, die sich irgendwo in der Nichtigkeit verlieren wird.

Was will ich überhaupt? Wofür mache ich das? - Solange diese Diskussion keinen Anteil dazu leisten kann, ehrliche Antworten auf diese Fragen zu finden ist dieser Thread für mich sinnlos. Und so leid es mir tut, nach so vielen Worten zeichnet sich ein solcher Anteil für mich nicht ab. Aus den verschiedenen durchaus interessanten Bestandsaufnahmen sehe ich keine Lösung erwachsen. Auch keinen Kompromiss und - vielleicht schließe ich hier auch zu sehr von mir auf andere - auch keine Erkenntnis. Zu oft wurde diese Diskussion in ähnlicher Weise bereits geführt, wenig um nicht zu sagen nichts hat sich geändert. Im besten Fall schult der Thread das analytische Denken und rhetorische Vermögen einzelner Autoren, im schlimmsten Fall verliert das Forum wieder ein wichtiges Mitglied.
Ich befürchte was recht wahrscheinlich erscheint, in der nächsten Zeit bloss wieder Orks in sokratischen Gewändern zu sehen. Worte werden Inhalte dort schaffen, wo der Rest auch beim besten Willen keinen Inhalt zu sehen vermag und der angenommene Interpretationswillen irgendwelcher Betrachter wird zur Legitimation des nichtigen eigenen Schaffens vor sich selbst herangezogen. Anstatt dass sich etwas am eigenen Selbstverständnis und am eigenen Auftreten verändert, werden für den Status Quo neue Worte gefunden.
Ich erwarte nichts von diesem Thread und hätte mir allerhöchstens erhofft, dass wenn man meinem gescheiterten und damit gerade erfolgreichen Versuch Anstoßcharakter zuschreibt, diesem Anstoß mehr als bloße Worte folgen würden.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 10. Jul 2008, 00:56

Steven hat geschrieben:MartinH.: ich kenne kaum jemanden auf den das Wort "unqualifiziert" weniger zutrifft als auf Dich.
Danke, Danke :D. Aber zeichnerisch bin ich echt nicht gut. Ich poste hier nur nie Bilder wo das besonders auffalen würde ;).

Zu dem Bild mit den erleuchtetend Händen: Selbst wenn es für dich inhaltslos ist, so bietet es meiner Meinung nach hervorragende Möglichkeiten eigene Gefühle und Gedanken hineinzuprojezieren. Das ist ein anderes Paar Schuhe als eine Geschichte zu erzählen oder einen Inhalt zu vermitteln, aber es ist nicht unbedingt ein schlechtes Paar Schuhe. Mir gefällt das Bild sehr gut, auch von der Komposition, ist imho ne runde Sache.

Zu deiner neuen Skizze: Stimmt die Perspektive von den Schubladen und der Tischplatte um den Mülleimer rum? Aber das ist eigentlich nicht das wichtigste was mir auffällt. Mit Mülleimer, Lampe und Schubladen sind mir da etwas zu viele Gegenstände in der Bildmitte. Die teilen deine Komposition so merkwürdig. Ich fänds durchaus Legitim die Realität deines Arbeitsplatzes da etwas zurecht zu biegen, damit die Komposition besser wird. Was ist die Linie die vom Fenster zu diener Nasenspitze geht? Wird das später eine Lichtkante? Das kann ich mir bissher noch nicht so gut aussehen. Intuitiv würde ich das Licht anders fallen lassen und schauen wo sich ein schönes Shape ergibt oder wie ich mit dem Licht bestimmte Dinge rausarbeiten kann. Vielleicht kommt das Licht ja auch durch das andere Fenster was man jetzt noch gar nicht sieht? Den Stuhl finde ich da eine sehr gute Idee und würde ihn noch etwas weiter nach vorn ziehen um die Tiefe fühlbarer zu machen. Im moment ist das alles noch sehr grafisch aufgeteilt und ich sehe die Gefahr das es durch die vielen etwa gleich weit vom Betrachter entfernten Gegenstände flach wirken könnte.

Auch alles wieder nur Technik-Kritik, Damn! Der gute Vorsatz damit mal aufzuhören ist bei mir da, aber ich sehe nicht, das in absehbarer Zeit zu schaffen. Den entsprechenden ausgekoppelten Thread habe ich noch nicht gelsen. Dein Fazit klingt für sich stehend aber durchaus vorstellbar ;). Ich hoffe allerdings dringend das jetzt keiner tatsächlich das Forum verlässt! Ich glaube ich grübel über die Thematik erst noch ein bisschen allein, bevor ich mich dem Thread widme. Vielleicht gibt der mir besseren Anschub, wenn ich eh schon auf dem richtigeren Weg bin. Momentan werde ich wohl erstmal weiter leere Räume mit schönem Lichteinfall oder Sci-Fi Motive malen x].

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The-Student
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Beitrag von The-Student » 10. Jul 2008, 06:35

Hey Steven,
ich denke alleine schon die Tatsache, dass du dich mit dem Problem "Inhaltslose Bilder" beschäftigst zeigt, dass du auf dem richtigem Weg bist dieses Problem zu lösen. Denn du WILLST es ja lösen und der Wille versetzt manchmal eben doch Berge!

Nun gut, was ich noch zu MartinH's Kommentar sagen möchte: Ich denke nicht das der Mülleimer und die Lampe das Bild "merkwürdig" teilen. Im Gegenteil ich finde es genau richtig das diese Gegenstände genau dort stehen, zwischen dir und deinem Arbeitsplatz. So wird zu mindest die Distanz durch eine klare Trennlinie deutlich gemacht. Eine ganz klare Hürde auf dem Weg zu deinem Arbeitsplatz, deiner Kreativität sozusagen stellt für mich der Mülleimer da. Du kannst auf deinem Stuhl nicht einfach die 2m nach rechts rollen und dich hinsetzen um was zu malen sondern musst erst die Hürde Mülleimer überwinden. Der Mülleimer stellt dabei klar den Müll dar der dir im moment am stärksten im Weg ist, nämlich "Inhaltslose Bilder". Ich habe keine Ahnung ob du das aussagen wolltest, es könnte aber eine Mögliche Interpretation sein ;)

Was ich ebenfall gut finde ist wie du nach rechts rüber schaust und damit zeigst das du dich noch nicht auf dieser Seite siehst aber gerne dorthin möchtest und schon länger rüber schielst ;)

Gerade bei der rechten Ecke bin ich jetzt wirklich auf die Ausarbeitung gespannt, da ich mir noch nicht wirklich sicher bin wieso die rechte Ecke nun die Kreativere ist bzw. die mit Inhaltlichen Bildern. Auch wenn da ganz klar der Rechner steht, fehlt vielleicht noch ein letzter kick um diese Aussage wirklich zu untermauern. Irgendwie könnte ich mir z.B. vorstellen dort dein Lieblingsbild auf dem Monitor zu sehen, während du auf dem anderen Versuchst dich auch mit derselben Thematik auseinanderzusetzen?

Ich hoffe das mein geschreibsel hier dir jetzt zu mindest ein bisschen was gebracht hat ;) Ich bin sehr gespannt wie du deine Probleme weiter angehst und vor allem auch wie du sie lösen wirst!
If today was perfect there would be no need for tomorrow!

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Beitrag von IronCalf » 10. Jul 2008, 08:43

Mh, ich muss MartinH mit der Lampe doch etwas recht geben, aber das ist eine von den tollen Schreibtischlampen, die könntest du auch nach rechts knicken lassen und ein bisschen tiefer runter biegen, so dass sie zwar noch immer gemeinsam mit dir auf den Mülleimer schaut, aber nicht auf gleicher Höhe mit deinem Kopf und dem Rollo ist.
Was will ich überhaupt? Wofür mache ich das? - Solange diese Diskussion keinen Anteil dazu leisten kann, ehrliche Antworten auf diese Fragen zu finden ist dieser Thread für mich sinnlos.
So pathetisch wie das jetzt klingen mag, aber auf diese Fragen kann dir kein Thread der Welt eine Antwort liefern, die kann sich jeder nur selbst geben. Da jeder eine andere Herkunft und auch ein anderes Ziel vor Augen hat sind die Antworten Legion. Du könntest höchstens eine Antwort adaptieren und sagen, "jaa, deshalb mach ich das auch!". Das kann zwar möglich sein, aber es ist sicher befriedigender wenn man für sich selbst eine Lösung findet.

Du sagst, dass der Thread bis jetzt nur eine Bestandsaufnahame von den Diskutanten ist und ich gebe dir recht damit. Evlt. werden noch Lösungsansätze erarbeitet, aber den Heiligen (Gral)Thread, der deine Sinnfragen beantwortet wirst du wahrscheinlich nicht finden.

Warum glaubst du blüht das Geschäft mit Antworten auf solche Fragen? Die Leute kaufen haufenweise Bücher, besuchen Vorträge oder Wahrsagerinnen und hoffen auf Anwort. Sie suchen überall, aber nicht dort, wo sich die Antwort am wahrscheinlichsten befindet.

So, ich hoffe das war keine Themaverfehlung :D

Ach ja: Und NIEMAND verlässt das Forum! *Waffen auf alle richt*

Edit: Meine Meinung dazu ist ja, dass solange man Spass an dem hat was man tut, sich diese Fragen nicht stellen. Wenn ich mich an - aus sicht anderer - innhaltslosen Bildern erfreue, dann sehe ich da keinen Fehler oder Weltuntergang. Manch einer mag nun sagen, dass ich damit meinem "Auftrag" als Künstler nicht nachkomme bzw. dass ich es mir zu einfach mache, aber hey, sue me!

Hast du noch Freude beim malen bzw. an deinen Bildern? Vielleicht kannst du da ansetzten.
Vergesst niemals, dass sich auch der stärkste Mann aufs Kreuz legen lässt. Diesen Fehler machte Gott, als er auf die Erde kam.

Art must be "A" work or its not art. Art won't shine your shoes, fuel your car, or feed your cat.
Therefore: ART HAS NO REASON TO EXIST, OTHER THAN THAT IT BE WELL MADE. - Stapleton Kearns
If you work to make excellent things your style will develop on its own. - Stape, again

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Beitrag von Duracel » 10. Jul 2008, 12:38

Jeder hat gleichermaßen die Möglichkeit den Thread in die vermeintlich richtige Richtung zu bugsieren. Ich würde mich freuen - auch wenn du damit vielleicht am Threadtitel vorbeischreibst - deine Gedankengänge lesen zu dürfen.

Darf ich mal fragen, welches Bild dir zu zuletzt "wichtig" war?

Dem Forum den Rücken zu kehren halte ich übrigens durchaus für eine erfolgversprechenden Ansatz. Ich habe selbst vor einem halben Jahr für über einen Monat komplett "abgeschaltet", und weitaus länger nur sehr sporadisch den Inhalt verfolgt.
Mir hat es sehr gut getan!

Im Zweifel empfehle ich stattdessen Tätigkeiten, die möglichst viele Sinne ansprechen. Fallschirmspringen, mit Freunden Kochen oder Grillen, Gitarre spielen, Busfahren.

Zumindest war es bei mir so, dass ich irgendwann satt hatte dem visuellen Aspekt überproportional viel Aufmerksamkeit zu widmen und es hat sehr gut getan sich auf neue Sachen einzulassen.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Steven » 10. Jul 2008, 13:00

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MartinH, TheStudent, IronCalf: ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel wenn ich eine Antwort zu euch dreien gleichermaßen formuliere. Die Trennung macht allerdings für mich wenig Sinn da die Erläuterungen ineinandergreifen.

Puh. Also Distanz und Position des leeren Stuhls sind bewusst gewählt. Die Entfernung soll den Betrachter außerhalb der Szenerie halten, mit näher an den Betrachter reichender Tiefe wird die Einbindung des Betrachters stärker, unter anderem deshalb steht der Stuhl auf der halben Strecke zwischen Ihm und meinem Arbeits-/Schaffensraum. Der Stuhl symbolisiert gleichsam Rettungsanker und Kreuz. Marie verbindet mich mit der Realität, wo ich Komposition, Farben, Dynamik, Linie etc. sehe sind ihr ganz andere Dinge wichtig. Wo ich im Nerdtum zu versumpfen drohe verschafft sie mir einen Blick nach draußen. Doch der Stuhl ist leer. Den Ausblick den Sie mir gewährt verhindert ihren Einblick. Ich bin weiterhin einsam da sie mich nicht versteht. Dinge die mir wichtig sind, sind ihr unwichtig. ...
Die Realität meines Arbeitsplatzes ist weitaus unordentlicher ;) Ich verändere also durchaus etwas daran. Die Lampe habe ich mittlerweile auch verändert. Ich dachte ursprünglich daran sie durch den Lichteinfall von außen zu bestrahlen, als Symbol dafür dass die Erleuchtung nicht in diesem Raum sondern dort draußen ist. Auch finde ich die Verbindung des Arbeitsplatzes gut da man es als die eingeschränkte Suche nach Erleuchtung in der Arbeit interpretieren kann die mich davon abhält einen Blick nach außen zu werfen, doch ob die Position jetzt schon optimal ist muss sich noch zeigen.
Die Gestik die ich mir selbst zuschreiben möchte ist die, dass ich versuche einen Blick ins Licht zu werfen, das Lichteinfall aber so ist dass mein Kopf bzw. meine Augen gerade noch im dunkeln liegen. Ich möchte einen Blick über die Tischkante werfen, nur umgekehrt. Ich hoffe es wird klar was ich meine. Der Blick ist auch nicht auf die Monitore gerichtet, sondern soll darüber hinaus gehen.
Die Idee auf den Monitoren ein Lieblingsbild zu zeigen ist aber sicher auch nicht verkehrt. Allerdings dachte ich erstmal eher daran eine Wikipediaseite in Vollansicht zu zeigen, über welcher in auf klein zusammengeschobenem Browserfenster das Forum dargestellt wird. Was ich mit dem Zweitmonitor mache weiß ich noch nicht.

IronCalf:
Niemand soll mir einen heiligen Gral vorsetzen und sagen »Schluck das und Du weißt Bescheid«, darum geht es auch nicht. Die Antworten zu diesen Fragen liegen in einem selbst wie Du schon sagst, genau deshalb macht dieser Austauch bestandaufnehmender Monologe aber auch keinen Sinn. Statt in sich zu kehren wird nach außen getragen, statt stillzuschweigen wird geplappert.
Meine Meinung dazu ist ja, dass solange man Spass an dem hat was man tut, sich diese Fragen nicht stellen. Wenn ich mich an - aus sicht anderer - innhaltslosen Bildern erfreue, dann sehe ich da keinen Fehler oder Weltuntergang. Manch einer mag nun sagen, dass ich damit meinem "Auftrag" als Künstler nicht nachkomme bzw. dass ich es mir zu einfach mache, aber hey, sue me!

Wenn das dein Fazit nach reiflicher Überlegung ist, dann ist das vollkommen in Ordnung. Daran ist nichts verkehrt. Es trifft nur nicht mehr auf mich zu.

Natürlich habe ich noch Freude am Malen. Doch am Ende schaust Du auf zweieinhalb tausend archivierter Skizzen in 5 Jahren und hast immer noch nichts gesagt.

edit:
Dura:
Das sind die wenigen die mir in unterschiedlicher Weise aus einigermaßen naheliegender Zeit, irgendwie wichtig waren.
http://www.wannabeartist.com/stuff/sketches/08_079.jpg
http://www.wannabeartist.com/stuff/sketches/08_041.jpg
http://www.wannabeartist.com/stuff/sketches/08_027.jpg
http://www.wannabeartist.com/stuff/sketches/07_158.jpg
http://www.wannabeartist.com/stuff/sketches/07_153.jpg
http://www.wannabeartist.com/stuff/sketches/07_150.jpg

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Beitrag von Steven » 12. Jul 2008, 22:54

work in progress:
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Muss mir darüber klar werden welche farben ich haben möchte. So wird das nichts.

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