Meine (Anfänger) Bilder, Kritik bitte

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Seyreene
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Beitrag von Seyreene » 15. Jan 2009, 23:37

Hallo ShadowPriestXY und willkommen hier im Forum! :)

Ich bin zwar kein Profi, aber will dir trotzdem ein paar Tipps zu deinen Bildern geben. Deswegen nummeriere ich sie jetzt mal nach ihrer Reihenfolge hier im Thread.

1) Der Blick ist recht stark und der Kontrast zwischen Kopf und Hintergrund ist groß, das gefällt mir! Allerdings hast du da eine seltsame Mischung aus sehr weichen Pinseln (Airbrush?) einerseits und sehr harten, kleinen Pinselspitzen andererseits verwendet. So kommt es, dass die Augen super klar sind und sich sehr stark vom Rest des Gesichts abheben, welches von den Proportionen zwar in Ordnung ist, aber einfach vermatscht. Sinnvoller wäre es, auch andere Details wie z.B. die Nase und den Mund mit härteren pinseln zu betonen. Oder das Bild gleich nur mit etwas härteren Pinseln zu malen, und zwar von grob nach fein. Es macht überhaupt nichts, wenn es keine großarten Details gibt, solange der Gesamteindruck des Bildes homogen ist. Guck dir dafür doch einfach mal Poetraits an, die andere Leute hier im Forum gemalt haben!
Diese verwaschene "Bleistift"-Linie am Kinn bzw. an den Wangen finde ich auch problematisch. Und diese blockigen Haare... Strähnen wäfren schon ganz nett. ;)
(Hast du da eigentlich ein Blitzlicht-Foto als Vorlage? Das Licht sieht so merkwürdig aus und macht die Sache natürlich nicht leichter...)

2) Im Prinzip gefallen mir diese harten Pinselspitzen, die du hier verwendet hast besser! Alles ist schön klar. Fast zu klar...
Was gleich auffällt, sind die Sonne und die Wolken sowie ihre Spiegelungen im Wasser. Das sieht nicht sehr realitätsnah aus. In dem Fall ist es einfach sinnvoll, mal in den Himmel zu gucken und versuchen zu verstehen, wie Wolken eigentlich aussehen! Das sind keine unförmigen weißen Schäfchen.
Die Sonne erscheint mir etwas groß... Es ist zugegebenermaßen aber auch schwierig, sie darstellen zu wollen. Ehlich gesagt spare ich sie immer aus und nutze sozusagen nur ihr Licht... (Außer man will einen Sonnenuntergang oder -aufgang darstellen, da ist das was anderes. ;) )
Was du dir auch noch angucken solltest ist die Luftperspektive! Du hast zwar die Berge (die etwas sehr braun geraten sind... Canyons sind vielleicht so, aber Berge ja eher steinig-grau...) nach hinten hin aufgehellt, aber dabei ihre Sättigung beibehalten. Mehr Tiefe bekämst du abner, wenn du die Sättigung verringern und vll. auch noch etwas hellblau dazumischen würdest. Auch da kann ich nur das Studium echter Landschaften empfehlen, und sei es auf Fotos.

3) Für eine kleine Fanart sehr nett, allerdings ist der weiße Hintergrund etwas langweilig. Generell ist es auch schlauer, bei solchen Portraits mit einer mittleren Hintergrundfarbe anzufangen, um so die Tonwerte bei der Kolorierung besser hinzubekommen!

4) Das sieht etwas... sehr strichelig aus. Und warum ist das metallene Schwert so weich gezeichnet? Gerade Metall glänzt doch sehr hart und stark!
Die Perspektive des Baumstumpfes wirkt nicht ganz richtig. Im Grunde ist das ja ein Zylinder... Deswegen könnte es dir helfen, das Bild mal mit ganz einfachen dreidimensionalen Grundformen zu skizzieren.

Insgesamt fällt auf, dass du noch sehr stark mit Lokalfarben arbeitest und nicht so sehr auf Atmosphäre achtest. Versuch mal, mit Stimmungen zu arbeiten und mehr Farben in den Schatten und Lichtern ins Spiel zu bringen! Das hört sich leichter gesagt als getan an, aber wenn du fleißig weiter übst kommst du bestimmt dahinter. Aller Anfang ist schwer!
Und selbst, wenn man schon einige Jahre dabei ist, gefallen einem die eigenen Bilder nicht unbedingt. Das ist ganz normal...

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen verschaffen! Halt einfach deine Augen offen für alles, seien es Fotos, andere Bilder oder auch die Wirklichkeit. ;)

walter
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Beitrag von walter » 16. Jan 2009, 14:21

hey shadowpriestxy, du gehst die malerei ja sehr engagiert an, das ist prima. allerdings nimmst du dir dabei mit jedem bild ziemlich viel vor. ich rate dir deshalb, dich als nächstes erstmal in studien gezielt und über längere zeit mit einzelnen themen zu beschäftigen, seien es portraits oder landschaften oder woran du eben spaß hast. fang dabei auch erstmal mit weniger komplexen werkzeugen an, lass digitale malerei zwischendurch ruhen, schnapp dir den bleistift und erarbeite dir zeichnerische sicherheit. schärfe deine beobachtungsgabe durch studien an objekten deiner umwelt. das ist nicht nur für "anfänger" wichtig, du wirst sehen, das begleitet einen lebenslang und bringt auch bei fortgeschrittenen fähigkeiten immer neue einsichten. in diesem sinne, frohes schaffen!
-walter

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IronCalf
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Beitrag von IronCalf » 14. Okt 2010, 20:57

Hallo!

Es ist recht schwierig etwas bestimmtes zu deinen Bildern zu sagen, da doch noch recht viele Baustellen vorliegen. Was ins Auge sticht ist, dass du dich in nächster Zeit mit Perspektive und Proportionen/Anatomie auseinander setzen solltest.

Mach doch bei einem deiner nächsten Bilder mal eine ordentliche Vorzeichnung und arbeite solange daran, bis du glaubst, dass du nichts mehr verbessern kannst. Such dir für deine Bilder, zB. Landschaften, auch ein paar Referenzfotos die du studieren kannst, falls dir etwas komisch vorkommt.

Allgemein stell ich hier nochmal das Art-Tutorial von Prom rein. Schau dir doch auch mal die Tutorials von Aquasixio an.

Wenn du sonst noch was wissen willst, nur raus damit. Am besten wäre es, wenn du konkrete Fragen zu einem Bild hättest, darauf könnte man besser eingehen.
Vergesst niemals, dass sich auch der stärkste Mann aufs Kreuz legen lässt. Diesen Fehler machte Gott, als er auf die Erde kam.

Art must be "A" work or its not art. Art won't shine your shoes, fuel your car, or feed your cat.
Therefore: ART HAS NO REASON TO EXIST, OTHER THAN THAT IT BE WELL MADE. - Stapleton Kearns
If you work to make excellent things your style will develop on its own. - Stape, again

Mein Personal Showroom: http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... 0&#a117960

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Triton
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Beitrag von Triton » 7. Jan 2011, 18:32

Deine Art Material darzustellen wirkt noch etwas naiv teilweise.
Du gibst den Objekten eine Farbe und schattierst sie dann ab.

Aber dadurch wirkt das Licht in deinen Bildern sehr diffus. Man kann keine
wirkliche Lichtrichtung angeben meistens außer "irgendwi von oben. oder so.".

Versuch doch mal wirklich die vorzustellen wie Sonnenlicht eine Szene beleuchten
würde.

Das Bild mit dem Pilz und der Ameise (?) ist dafür prädestiniert. Die Sonne könnte etwas schräg stehen und der Pilzkopf könnte einen schönen Schatten werfen auf den Boden und einen teil des Stiels, aber dieser teil wo die Sonne drauf schiene würde weiß erstrahlen und dem Pilz (und dem Bild) viel mehr lebendigkeit verleihen.

Du hast ja
schon daran gedacht, dass z.B. die Beine des Kollegen einen Schatten werfen
müssten auf den Pilz, aber es wirkt noch sehr vorsichtig und zarghaft, als
ob du befürchten würdest, dass Licht und Schatten die Szene gefährden könnten.

Aber das Gegenteil ist der Fall! Durch eine glaubhafte und spannende Licht/Schattensituation
werden viele Bilder erst lebendig.

Probiers mal aus :)

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