Wacom Intuos Pro M

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Diomedes
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Wacom Intuos Pro M

Beitrag von Diomedes » 26. Okt 2014, 13:35

Hallo zusammen,

ich möchte meinem kleinen Cousin (17 Jahre alt) zu Weihnachten ein Grafiktablett schenken und habe dabei in erster Linie an das Intuos Pro von Wacom gedacht. Er ist in meinen Augen künstlerisch begabt und hätte, so denke ich, eine Menge Freude auch an digitalem Zeichnen.

Nun sind mir in nicht wenigen Test-und Erfahrungsberichten Hinweise zu hohem Verschleiß einerseits der Stiftspitzen, andererseits - für mich viel gravierender - der Oberflächenstruktur des Tabletts aufgefallen.

Gibt es unter Ihnen Nutzer, die diese Erfahrungen bestätigen oder falsifizieren können?
Lässt sich die Oberfläche durch eine Folie vor Kratzern schützen ohne das Zeichengefühl zu beeinträchtigen?

Und muss ich vor dem Kauf noch etwas beachten? Beispielsweise sinnvolle Software?

Ich wäre um Rat und Hilfe sehr dankbar!

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aeyol
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Beitrag von aeyol » 26. Okt 2014, 14:48

Oberfläche und Stiftspitzen des aktuellen Intuos nutzen sich tatsächlich deutlich schneller ab als die der älteren Modelle (zum Beispiel Intuos 2 und 3, damals gab es die Unterscheidung zwischen Standard und "Pro" Version noch nicht).

Die Abnutzung der Tablet-Oberfläche äußert sich vor allem dadurch, dass der Teil, auf dem man arbeitet, wie poliert aussieht, während der Rest der Oberfläche matt ist. Beim Arbeiten stört diese Veränderung aber meiner Meinung nach überhaupt nicht (oder man gewöhnt sich dran). Das ist rein optisch.

Bei den Stiftspitzen ist das schon ärgerlich, aber hier gibt es unterschiedliche Stiftspitzen, die nicht alle gleichermaßen von der starken Abnutzung betroffen sind. Hier kann ich besonders die so genannten Stroke Nibs empfehlen, von denen auch beim Kauf des Geräts schon ein oder zwei beim Tablet dabei sind (sie befinden sich innerhalb des aufschraubbaren Stifthalters).
Die nutzen sich zwar auch ab, aber nicht so stark wie andere Spitzen, da die Spitze bei Andruck leicht nachgibt (dank der kleinen Spirale).

Die Stiftspitzen kann man auch als "Ersatzteil" kaufen und auswechseln. Direkt beim Hersteller bekommt man 5 Stroke Nibs zB für ca 10 Euro, vielleicht gibt es die anderswo günstiger.


Was die Software betrifft:
Ganz verbreitet ist natürlich Adobe Photoshop (bzw Adobe Photoshop Elements) und Corel Painter, aber das ist nicht günstig. Wenn man für den Anfang erstmal bescheidener sein muss oder will, könntet ihr mal einen Blick auf die kostenlose Malsoftware Krita werfen: https://krita.org
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Diomedes
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Beitrag von Diomedes » 26. Okt 2014, 15:29

Lieber Aeyol,

Danke für deine hilfreiche und ausführliche Antwort. Das klingt schon deutlich positiver, denn an einem Wechsel der Stiftspitzen von Zeit zu Zeit soll es nicht scheitern, wenn das Gesamtprodukt überzeugend ist.

Corel Painter kann man ja als Schulversion beziehen (die Möglichkeit hätte ich aus beruflichen Gründen) und das wäre mit unter 80 Euro durchaus erschwinglich, wobei ich davon ausgehe, dass es sich hierbei um eine deutlich abgespeckte Variante gegenüber der über 400 Euro teuren Version handelt?

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Beitrag von aeyol » 26. Okt 2014, 15:56

Ich kann über das Intuos sonst auch nur Gutes sagen. Ich arbeite seit 2005 privat und beruflich damit (verschiedene Modelle, wie gesagt) und musste nie eines aufgrund von Defekten ersetzen.

Zu Corel Painter kann ich leider nichts weiter sagen, da ich selbst nur mit Photoshop arbeite. Aber vielleicht äußert sich dazu noch ein anderer Nutzer, wo da die Unterschiede sind.

Die Unterschiede zwischen Photoshop und Photoshop Elements wären zum Beispiel gar nicht so groß soweit ich weiß. Painter richtet sich eben mehr an Leute, die gerne "digital traditionell" malen wollen.
Photoshop lässts ich zusätzlich super für Bilbearbeitung und Effekte nutzen und ist afaik in der "Grafikindustrie" stärker vertreten (zumindest in der Spieleindustrie bin ich Painter noch nicht begegnet). Das ist ein interessanter Punkt, wenn es darum geht, ob dein Cousin vielleicht auch beruflich etwas mit Grafik machen möchte.

Welches Tool für deinen Cousin das geeignetere ist, hängt dann also auch davon ab, was man damit überhaupt machen will.
Zuletzt geändert von aeyol am 29. Okt 2014, 16:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Farbnebel » 29. Okt 2014, 16:30

Wie Aeyol schon sagte:
Corel Painter hat den Vorteil, dass man dort m. E. traditionelle Maltechniken einfacher simulieren kann, als das in Photoshop für Anfänger der Fall ist. Das Ergebnis wirkt weniger "digital".

Die mitgelieferten Malwerkzeuge in Painter sind sehr gut und es können so gut wie alle traditionellen Techniken damit gemalt werden. Rein optisch sind die Malwerkzeuge durch entsprechende Icons auch besser zu erkennen.
Insbesondere gefallen mir persönlich die Wisch- und Mischpinsel in Painter erheblich besser.
Zudem kann man Effekte wie Impasto sehr gut simulieren, ohne, dass man selbst die Manipulation der Pinselspitzen beherrschen muss.

In Photoshop müsste er sich entweder eine gute Werkzeugsammlung irgendwo runterladen und daraus mühsam seine eigene Standard-Sammlung erstellen, oder seine eigene Sammlung mithilfe der Pinselmaschine selbst erstellen. Ist nicht so schnell und einfach für Ungeübte.
Die Ergebnisse wirken dann meist "digital", außer, man ist sehr geübt.

Die Einsatz-Bandbreite von Photoshop ist allerdings höher, wie Aeyol schon geschrieben hat.
Bildbearbeitungsmöglichkeiten und die Ebeneneffekte sind schon das Maß der Dinge.
Mich persönlich hat Photoshop mit seinen Möglichkeiten am Anfang total überfordert.
Painter puffert da den Anwender so ein bisschen ab und lässt ihn erstmal malen, ohne zu viel an Programmbedienungs-Wissen abzuverlangen.

Ich würde schauen, ob er Freunde und Bekannte hat, die evtl. schon auf dem Gebiet digitales Malen unterwegs sind und das Programm wählen, welches die benutzen. Dann können die sich gegenseitig teachen.

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Beitrag von aeyol » 29. Okt 2014, 16:59

@Farbnebel

Hast du denn mit der Vollversion von Painter gearbeitet oder mit der abgespeckten Version (Painter Classic bzw Painter Essentials oder Painter Lite, wie es heutzutage heißt)?

Wäre mal interessant zu wissen, was Painter kann, was die abgespeckte Version nicht kann. :)
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Beitrag von ShivOr » 30. Okt 2014, 02:18

Also für den Einstieg würde ich wohl Painttool Sai empfehlen, da das gerade für einen Anfänger bzw. Einsteiger extrem gut ist, da es im Vergleich zu beiden Programmen also Painter und Photoshop, nur die essentiellen Dinge drin hat um zu malen oder zu zeichnen. Ansonsten wäre rein preislich Open Canvas oder Clip Studio noch eine Alternative, allerdings schon etwas komplexer als Paint Tool Sai.

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