Wie schön wäre es doch, wenn man mitten in der Botanik mal schnell eine farbige Skizze machen, im Urlaub den unvergesslichen Sonnenuntergang festhalten oder bei der Zugfahrt ein kleines Meisterwerk malen kann. Gerade ich bin immer auf der Suche nach einer möglichst portablen Lösung, weil ich in der Woche mindestens einen Tag mit Reisen verbringe. Richtig, das nennt man Fernbeziehung. Deswegen habe ich seit einiger Zeit ein Notebook zu meinem Hauptarbeitsgerät erkoren. Das lässt sich ganz wunderbar mitnehmen und so kann ich an jedem Ort Deutschlands arbeiten. Mein Arbeitsgerät habe ich immer mit dem dazugehörigem Wacomtablet im Handgepäck. Aber mit der Zeit kann einem selbst das lästig werden. Ihr würdet nicht glauben, was so ein Notebook zu wiegen vermag, wenn man schnell zum Anschlusszug hetzen muss. Da zählt jedes Gramm und ich überlege es mir gut, ob ich noch ein Buch mehr mit dazupacke (mein altes Laster).
Zwischenzeitlich hatte ich sogar ein Subnotebook und ein A6 Maltablett, nur hatte sich das in der Praxis als unzureichend erwiesen. Daher schleppe ich heute lieber mehr an einem Toshiba im Widescreenformat und einem A5-Wacom. Das reicht dicke für jede Aufgabe, ob nun Malerei, Bildbearbeitung oder 3D-Grafik. Ich brauche auf nichts verzichten, genau das, was ich haben will.
Dennoch kann ich als Technikfreak nicht aufhören nach einer besseren oder gar der Ideallösung zu suchen. Die meinte ich 2002 schon gefunden zu haben. Auf den Markt kamen damals zahlreiche Tablet-PCs, die viele interessante Eigenschaften mitbrachten. Für uns besonders interessant war natürlich der Stift, mit dem man mit 512 Druckstuffen auf dem Bildschirm malen konnte. Dabei kamen unterschiedliche Technologien zum Einsatz. Toshiba hatte die von Wacom(!) lizenziert und in einem Convertible-Netebook eingebaut. Das sah sogar spitzenmäßig aus und hätte ich die happigen 3500 Euro locker, wäre mir das sogar eine ßberlegung wert gewesen. Das werden sich auch viele Kunden gedacht haben, denn der vermeintliche Table-PC-Boom blieb aus. Die meisten Geräte waren auch zu klobig und man musste auf zu vieles verzichten. Inzwischen wäre die Technik durchaus vorhanden, um anständige Geräte zu bauen, aber dieser Markt wird von den Notebookherstellern weitgehend vernachlässigt. Das letzte mir bekannte Gerät kommt von HP (HP TC1100 Tablet PC) und scheint recht in Ordnung zu sein, wenn man den Usern glauben mag.
http://forums.cgsociety.org/showthread. ... highlight=
Vielleicht fasst sich Wacom selber das Herz und baut ein solches Gerät? Das wäre schon mal super, wenn die Cintiq-Reihe optional ein PC-Herz bekommen würde.
Inzwischen hat sich eine andere Geräteklasse zu etwas interessantem gemausert, nämlich die PDAs. Rein äußerlich bringen sie gute Voraussetzungen für mobiles malen mit. Sie passen in jede Westentasche, haben ein mit einem Stift bedienbaren berührungsempfindlichen Bildschirm und das Betriebsystem lässt sich OHNE feststellbare Verzögerung ein- und ausschalten. Und das wollte mir einfach keine Ruhe lassen, bis ich schließlich vorletzte Woche einen alten Palm ausgeliehen bekam. Wirklich ein langsame Gurke, mit seinen 33 MHz, mit wenig Speicher und einem gerade 160x160 Pixel großen Bildschirm. Zum ausprobieren, ob man damit generell malen kann, sollte das auf jeden Fall reichen. Und, um das vorwegzunehmen, jawohl, man kann damit malen! Es ist nur die Frage des richtigen Malprogramms. Die meisten sind eher zum pixeln gedacht und gestatten nur 8bit Farbtiefe. Ein etwas interessanteres Programm, das mir am Anfang in die Hände fiel, war DrawIt2, das komplett for free ist und ein interessantes Smudge-Tool hat, mit dem man etwas freier malen kann. Dennoch blieb das Pixelgrafik, also nicht das, was ich mir gewünscht hatte.
http://www.drawit.co.nz/
![Bild](http://www.maleska.de/images/Pda_Joseph.jpg)
Später hatte ich dann eine Webpage ergooglelt, die sich ausschließlich mit PDA-Grafik beschäftigt:
http://www.palmart.us
Beim durchklicken der Grafiken konnte man sehen, mit welchen Programmen sie entstanden sind. Eines, das mir durch feine Farbaubstuffungen auffiel, war mit MoePaint gemacht. Und genau das ist es, wonach ich gesucht hatte.
http://www.pdaload.ru/modules.php?name= ... g=english
Das Programm erinnert ein wenig an Photoshop. Es unterstützt Oversize-Größen, hat Brushes mit diversen Pinselspitzen, Deckkraftregler, einen anständigen HSB-Farbwähler, Pipette und sogar Layer die man als Maske nutzen kann! Die fertigen Bilder lassen sich mühelos auf die SD-Karte exportieren und von der leicht auf den PC portieren. Selbst mit dem alten Palm konnte ich schnell ein überzeugendes Speedpainting malen. Ich hatte mich sofort verliebt
![Wink ;)](./images/smilies/sm_wink.gif)
![Bild](http://www.maleska.de/images/Pda_Halfface.jpg)
Seit ein paar Tagen habe ich den neuen Palm TX und mit dem macht das so richtig Spaß. Immerhin arbeitet darin ein 330 MHz schneller Prozessor, das Display ist mit seinen 320x480 Pixel schön groß und die 128 MB Ram reichen dafür dicke. Damit habe ich mein Cintiq für die Westentasche gefunden. Mehr Infos zum Gerät gibt es hier:
http://www.palmandmore.de/palm-tx-handh ... p-227.html
Das hier entstand heute in einer Ping-Pong-Seasion mit Arcane zusammen. Vielleicht kennt ihr den noch aus dem alten Forum. Nach Vorlage (aus dem Film Crank) gemalt, aber nicht sonderlich gut getroffen.
![Bild](http://www.maleska.de/images/Pda_Crank.jpg)