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Verfasst: 16. Jul 2008, 23:18
von Duracel
Darauf können wir uns gerne einigen, Art. :)

In die Richtung ging auch der Verweis "und ich frage mich ernsthaft, ob du damit deiner Verantwortung sogar besonders gerecht wirst." - das ist auch kein Tippfehler gewesen, sondern damit meine ich genau, dass es eben nicht möglich ist für mich "endgültige" Schlüsse zu ziehen und eben mein Empfinden als hochgradig subjektiv einzuschätzen weiß und demnach selbst schon kritisch beäuge. Zumal meistens ja Gegenpositionen besonders fruchtbar sind, was Erkenntnissprünge anbelangt. :)
D.h. mein Post beinhaltete schon auch das "sich beobachten", wie die Sachen unmittelbar auf einen wirken; durch dieses Gewahrsein aber unweigerlich abgeschwächt werden.

Und ganz bestimmt bin ich überheblich und egozentrisch - aber es wird weniger/seltener. :)
Verhaltenszüge lassen sich nur sehr sehr lang- und mühsam in neue Bahnen lenken. Ein sehr spannender Prozess.

Da wir gerade bei egozentrisch sind möchte ich noch auf mein Thema "Raumwahrnehmung" verweisen.
Und an der Stelle auch Chinasky ein wenig widersprechen, dass ich nicht unbedingt denke, dass die Fragestellungen aus dem Publikum kommen sollten. Zumindest habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass für mich immer die Fragen am spannendsten sind, die ich mir selber zuvor noch garnicht gestellt habe! Problemlösung ist ja idr. die richtigen Fragen zu stellen. Kreativität ist in Frage zu stellen. D.h. ich habe auch bewußt ein Thema gewält das ich als Feuchtbiotop für Fragestellungen - also als fruchtbar, als kreativitätsfördernd bezeichnen würde.

Insofern denke ich ist es auch für jedermann geeignet gleich welchen Fortschrittes.

Verfasst: 16. Jul 2008, 23:52
von Nu-Suke
Da ich viel mitnehmen will, würde ich auf jeden Fall auch bei dir , Duracel, teilnehmen
wollen. Klingt auf jeden Fall interessant. Solang du nicht so redest wie du schreibst. Ich
denke lieber über den Inhalt des Erzählten statt über die vielen neuen Wörter und
verschachtelten Nebensätze nach. ;)

Verfasst: 17. Jul 2008, 10:22
von Chinasky
So - ich nochmal... Jemand hat mich per E-Mail gefragt, ob ich nicht Lust hätte, auf der Con ein paar grundlegende Fragen bezüglich spannenden Kompositionen in Bildern zu erläutern. Kann ich nicht, weil ich halt keine echte Systematik, kein festes Schema kenne. Allerdings fallen mir bestimmte Fehler immer wieder auf, bei vielen Sachen weiß ich also: die sind definitiv falsch/schlecht - also muß es da ja eine Regel geben. Diese Regeln bemerke ich nur leider immer erst dann, wenn sie gebrochen werden. ;)
Also fiel mir Folgendes ein: Da ich ohnehin gern mal ein OP mache, um mir meine eigenen Gedanken beim Betrachten von anderer Leute Bilder klarer zu machen, würde ich anbieten, daß mir die Leute (aber wirklich eher Anfänger, nicht Fortgeschrittene) ihre "Sorgenkind-Bilder", in denen es ihrer Meinung nach kompositorisch hapert, zusenden. Ich würde dann Overpaints machen und könnte diese Overpaints auf der Con öffentlich etwas ausführlicher erläutern, als man es üblicherweise schriftlich macht.

Voraussetzung wäre, daß diejenigen, die mir die Bilder schicken, damit einverstanden sind, wenn man ihre Werke so öffentlich auseinandernimmt, und daß diese Werke vorher nicht veröffentlicht werden im DAF, damit es für die anderen Leute nicht langweilig wird, wenn über längst gelutschte Bonbons geredet wird. Die Overpaints, die ich fertig kriege, würde ich den entsprechenden Leuten dennoch vorher schon zurückschicken, sodaß sie an ihren Bildern weiterarbeiten können, und man dann auf der Convention das fertige "optimierte" Bild mit dem Ausgangsbild und dem Overpaint vergleichen kann.

Das Ganze könnte unter der Überschrift "Kompositions-Tuning" laufen.

Was meint Ihr, interessiert sich dafür jemand? Sollte ich dafür dann einen Thread im 2D-Forum aufmachen, in welchem ich für dieses "Projekt" werbe? So zwischen sechs und zehn Arbeiten, die "getunt" werden, sollten schon zusammenkommen, sonst wird's eventuell etwas dünn, falls das Problem immer nur an einer eigentlich ziemlich simplen Sache liegt.

Verfasst: 17. Jul 2008, 11:33
von Duracel
Keine Köpfe anschneiden? :D

"Bei vielen Sachen weiß ich also: die sind definitiv falsch/schlecht - also muß es da ja eine Regel geben. Diese Regeln bemerke ich nur leider immer erst dann, wenn sie gebrochen werden."

Nunja, ich würde behaupten, es gibt kein richtig oder falsch, sondern nur so eine Art "Wenn dann" Beziehung. Für mich geht es mittlerweile sehr stark darum zu beobachten, was bei bestimmten Entscheidungen eigentlich an Informationen transportiert wird. Berühren sich zwei Linien, dann berühren sie sich eben, gehen also eine Verbindung ein.
Sind zwei Objekte gleichgroß oder unterschiedlich groß, so ist beides "richtig". Ist eine Person größer, dann ist sie eben größer. In der perspektivischen Darstellung ist sie mir dann dementsprechend näher! Hat also mehr/direkteren Einfluß auf mich; mehr Gewicht in der Komposition(allein durch die Größe); sie dominiert. Ist sie im Anschnitt ist die Größe für mich quasi "unbestimmt/überwältigend". Diese Gewichtung lässt sich dann durch eine Kontraststeigerung ausbalancieren; starker Kontrast dominiert; nun ist für eine harmonische Komposition häufig die Herausforderung Elemente möglichst facettenreich gegeneinander auszubalancieren ... da eine einfache grund-rhythmische Balance schnell eintönig werden kann.

Bild

Verfasst: 17. Jul 2008, 12:15
von IronCalf
Bez. Komposition - Ich hab mir vor kurzem mal das Buch hier gekauft. Ich hab bis jetzt aber nur kurz reingeschmökert, aber die 12 Euro kann man ruhig investieren. Leider sind die Abbildungen nur s/w haber das ist nicht sooo schlimm - geht es doch um die Komposition. Es ist mMn. eher für schon etwas Fortgeschrittenere, als den puren Anfgäner.

Verfasst: 23. Jul 2008, 22:54
von FelixMertikat
Wenn Interesse besteht würde ich mich melden als "Lehrer" für

- Anatomie
- Umgang mit Volumen
- digitales (analoges) Schwarz/weiß
- Zeichnen mit Tusche, Markern und Deckweiß
- Komposition/Bildaufbau

also nur wenn Intresse besteht ;-)

Verfasst: 24. Jul 2008, 09:30
von TituS
ich fände gut, wenn statt zahlreicher vorträge, bei denen man meiner meinung nach eh nicht soviel mitnehmen kann, auch kleine arbeitsgruppen von etwa 10/15 mann entstehen würden.
z.b. könnte ich mir beim thema portraits gut vorstellen, dass man eine mischung aus neulingen und erfahrenen leuten hat, so dass fruchtbare diskussionen zustande kommen, man sich über techniken und hilfen austauschen kann und auch fragen der neulinge beantwortet werden. das ganze könnte man dann noch mit praktischen arbeiten verbinden.
und wenn der andrang zu groß ist, dann macht man das ganze eben 2 mal - an jedem tag einen durchgang.

meiner meinung nach ist solch ein vorgehen deutlich fruchtbarer, da man das gelernte und angewandte auch sofort zu hause weiterführen kann, als wenn man mit nem dicken kopf aus einem vortrag rausgeht und zu hause probleme hat, die ganzen puzzleteile wieder zusammen zu fügen.
es ist doch was anderes, wenn man die theorie mit der praxis verbinden kann. ansonsten reichen auch videotutorials oder bücher aus - da ist es fast schon verschwendung all die künstler auf einem fleck zu haben :)

Verfasst: 24. Jul 2008, 10:52
von Duracel
Titus, DAS wird es in jedem Fall geben. Aber das ist eben nichts, was man vorher planen muß. Im Vorfeld wird immer den vorbereitungsintensiven Sachen mehr Zeit gewidmet, das entspricht aber natürlich nicht der effektiven Aufteilung an dem Wochenende.

(zumindest nicht bei einer Location, die wir definitiv den ganzen Tag nutzen können; gerade in der Hinsicht ist das Experiment letztes Jahr auch gescheitert, die Con an einen öffentlichen Event anpassend zu beschneiden.)

Für sowas wird halt in die Runde gefragt, wer Lust auf eine Porträtrunde hat und dann wird das gemacht.

Verfasst: 25. Jul 2008, 09:14
von TituS
ah oki, hab ja keine ahnung, wie ihr das so handhabt :)