Das Insekt

Stellt Eure in Arbeit befindlichen oder fertigen 3D-Artworks hier aus, um sie diskutieren zu lassen.
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Artdek
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Das Insekt

Beitrag von Artdek » 25. Nov 2006, 22:24

Hallo DAF-3D-Artists und alle Mitglieder mit kritischen Augen.

Dies ist mein erster Post in diesem Sub-Forum und obendrein, dreist sein sei fein, ist dies nicht einmal meine Arbeit. Das heißt, das Konzept ist von mir, doch eine gute Freundin, die sehr engagiert an unserer Uni ihr Studium durchzieht, hat sich auf die 3D-Realisierung dieses Tierchens gestürzt.
Zunächst ist geplant, 3D Modell und Plastik aufeinander abzustimmen. Eigentlich müsste erst die Plastik, dann der Scan, dann das Modell und dann die Animation.
Doch, wie es so im Leben ist: Die Zeit ist kurz. Es gibt einen Abgabe-Termin des Spielfilms, für das dieser putzige Blutsauger entstehen soll. Nun haben wir alle soetwas noch nie in dieser Form gemacht; niemand weiß, wie weit er kommt und wie lange es dauert. Macht nichts! - Learning bei Doing ist ohnehin der größte Spaßfaktor;

Hier mein Anliegen:
Ich brauche Kritik.
Wie gesagt, ich kenn mich nicht so gut damit aus und mir fehlen Begriffe und Blicke für bestimmte Dinge, und um es bestmöglich hinzubekommen, würde ich gern ein wenig mehr Ahnung in der Thematik haben. Am besten anhand dieser Arbeit, sie darf auch völlig zerissen werden, seid bitte gnadenlos, denn jede Idee ist es wert, genannt zu werden.

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 26. Nov 2006, 00:15

ßhm, welches "Konzept"? Diese Mixtur aus Gottesanbeterin und Ameise!?
Ich sehe irgendwie nicht, wo da ein Konzept hinter stecken könnte.

Ansonsten wird mir nicht ganz klar, was du mit "Plastik" und "Scan" meinst - meinst du du hast in "echt" ein solches Tier modelliert und willst es nun möglichst 1:1 in den virtuellen Raum übertragen? Und was wollst du da jetzt scannen??

Zum Modell - bzgl der Technik kann ich nicht viel beitragen, aber was mir besonders negativ auffällt ist diese bisher noch unausgegorene Mixtur aus blockhaften, unausgereiften und demgegenüber relativ weit definierten Bereichen. Da ist noch kein Rhythmus im Modell, keine erkennbare Formsprache.
Dahingehend wäre es aber sinnvoll das "Konzept" zu begutachten, nach welchem gebaut wird; wenn dort schon die Schwachpunkte liegen, sollte man da ansetzen.
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Beitrag von Artdek » 26. Nov 2006, 00:38

Plastik - das Real-Life-Modell. Gibt's einen besseren Begriff dafür, dann will ich es gern lernen.
Scan - mit einer Maschine wird die gesamte Oberfläche mit Licht beschossen. Aus dem reflektierten Licht berechnet ein Computer ein 3D-Modell.

Zum dritten Abschnitt stimm ich dir zu.

Ich weiß nicht, was du unter Konzept verstehst, aber ich sehe darin eine Monade aus Plausibilität, Funktion und Schönheit - eine Zusammenfassung von Sachverhalten.
Hier eine kurze Begriffhafte Zusammenfassung:

Das Insekt ist heilig.
Das Insekt ist parasitär.
Das Insekt ist heimtückisch.
Das Insekt ist verletzlich.
Das Insekt ist gierig.

Sollte es mir nicht gelungen sein, dann bitte gib Kritik in meinem Showroom.http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... 645c5a1433
Dort kannst du sowohl die Idee, als auch die Umsetzung friemelgenau unter die Lupe nehmen. Ich freu mich auch über Tips zu Concept-Methods. Scheu dich nicht, ich weiß, dass dir das Spaß macht. ;)
"Hundert Schafe, von einem Löwen geführt, sind gefährlicher als hundert Löwen, geführt von einem Schaf."

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Beitrag von Duracel » 26. Nov 2006, 00:56

oha, ich sehe - den Thread habe ich bisher leider nicht verfolgt ...
Da werd ich erst was aufarbeiten müssen, bevor ich mehr dazu sagen kann.

Und ihr habt einen 3D-Scanner an der Uni?
Und ja, Plastik ist schon relativ eindeutig, nur in Zusammenhang mit dem Scan(bin nicht davon ausgegangen, dass ihr einen 3D-Scanner zur Verfügung habt) und der Tatsache, dass es nicht unbedingt immer üblich ist, eine Plastik vorher zu erstellen, war ich mir nicht sicher ob das wirklich so gemeint war.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

Noren
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Beitrag von Noren » 26. Nov 2006, 17:21

Wo soll denn die Reise hingehen ?
Soll das Viech realistisch wirken oder ruhig ein wenig karikiert ?
Hab jetzt ehrlichgesagt Deinen Thread im Showroom nur ueberflogen.
Im Moment ist es noch schwer was zu sagen, der Kopf wirkt relativ fertig, der Rest scheint gerade ausgeblockt zu werden. Beim Kopf entsteht ein gewisser Comiclook durch die Ringe um die Augen, die eher wie Augenlider als ein starrer Chitinpanzer wirken. Das verleiht ihr imho einen etwas irren Blick. Was ja beabsichtigt sein kann. Mich fasziniert aber an vielen Insekten eher das Ausdruckslose, die Roboterhaftigkeit. (tolles Wort :P )
Insgesamt wirkt sie mir noch zu unorganisch, zur regelmaessig, in den einzelnen Gliedern teils zu symmetrisch/gedrechselt oder zu weich/unbestimmt.
Das sind allerdings alles Probleme, die ich schon in der Vorzeichnung verwurzelt sehe.
Stell Dir einmal vor Deine 3d-Grafikerin haette noch nie ein Insekt gesehen, (und so aus der Naehe betrachtet ist das ja vielleicht sogar auch der Fall. )
Jetzt ist es Deine Aufgabe ihr das Thema zu vermitteln, um mal den Threadtitel ein wenig zu missbrauchen. ;)
Dafuer ist Deine Zeichnung im Detail aber noch zu vage, zu beliebig.
Auf der Gesamtebene funktioniert es fuer mich wunderbar - man stutzt vielleicht kurz, weil man ein solches Insekt noch nicht gesehen hat -aber man kauft es Dir ab.
Auf der Detailebene ist das leider nicht der Fall. Du hast Dich ja offensichtlich schon eingehend mit dem Thema beschaeftigt, da mag es jetzt wenig motivierend sein, wenn ich Dir sage Du musst lernen NOCH genauer hinzuschauen, zu recherchieren, begreifen wie die Formen in ihren Grundzuegen beschaffen sind, wie sie ineinandergreifen usw. Das ist gerade bei Insekten sehr schwer, da man in der Vergroesserung teils tatsaechlich mechanisch und wie Playmobil anmutende Formen findet, dann wieder irgendwelchen Blaettern oder Stilen nachempfundene. Da kommst dann Du ins Spiel, Du recherchierst, Du selektierst, Du destillierst. Dieses Beobachten muss man auch erst lernen aber irgendwann wirst Du dann merken, dass es Dir immer leichter faellt und Du immer schneller "begreifst" und zwischen verschiedenen Formsprachen umschalten kannst.
Und wenn Du dann in dieser Formsprache bleibst ist es auch ein Leichtes "neue" Sachen zu erfinden die glaubhaft wirken und diese konkret zu Papier zu bringen. (Daniel hatte z.B. kuerzlich zwischen seinen Skribbles auch ein wunderbar leicht wirkendes Insektenviech dabei.) Und dieses "konkret" ist besonders bei Concepts wichtig.
Sicher kann Dir ein erfahrener 3d-Grafiker auch aus einer suboptimalen Vorlage oder Skizze ein ueberzeugendes Modell bauen aber letztendlich nimmt er Dir dann einen Teil Deiner Aufgabe ab, muss evtl. nochmal nachrecherchieren etc. Und wenn Du jemanden erwischt der sich stur hinsetzt und das nachbaut was er auf Deiner Zeichnung sieht, (oder nicht sieht ), dann kann das halt auch mal in die Hose gehen.
Was jetzt eher allgemein gesprochen war. Das Modell hier sieht soweit gut aus, genauso wie Deine Zeichnung "gut" ist. Aber ich nehme mal an, dass Dir das nicht genug ist. ;)

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Beitrag von Artdek » 26. Nov 2006, 18:02

@Noren
Vielen Dank,
die Probleme, die du angesprochen hast, sehe ich als Bestätigung meiner Einschätzung.
Das war auch, was ich meiner Kollegin gesagt hatte und hab ihr noch eine Reihe Insektenpräperate gegeben, die ihr helfen sollen, von der Zeichnung einfachere Rückschlüsse auf bestimmte Beschaffenheiten zu ziehen. Das gleiche bei dem Modellbauer.
Das Problem: die beiden stehen noch nicht gut in Kontakt. Und würde ich nicht soviele Dinge dazu organisieren müssen (Kostüm, Drehort, Requisite, Drehbuch), fiel es mir auch einfacher, dort zu vermitteln. Nun hab ich bereits eine Kostümdesignerin gefunden. Den Drehort besuchen wir am Dienstag mit der Besitzerin und legen es vertraglich fest. Das Drehbuch hab ich zum Glück endlich gestern Drehfertig gemacht.
Es gibt demnach eine Lösung zu diesem Problem, die sich in ihrer Realisierung befindet.
Ich hoffe, meine Assistentin kann mir nächste Woche endlich Besetzung vorschlagen, denn, wie dir schon sehr scharfsinnig aufgefallen ist, braucht das Design des Insekts noch weit mehr Arbeit (obwohl es nur drei Minuten lang eine Rolle, aber eben eine äußerst wichtige, spielt).
Aber nichts ist unmöglich, wenn man es sich vorstellen kann. Ich bleib dran. Danke für das ausgiebige Feedback, ich empfinde es als sehr hilfreich.
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Beitrag von Artdek » 27. Nov 2006, 12:04

Meine liebe Kollegin hat mir mal das nächste Stadium geschickt, plus erste Farbversuche.
Bis hierhin hab ich ihr noch kein Feedback, außer meiner Begeisterung für die Arbeit an sich und meiner Dankbarkeit gegeben.
Sie hätte gern, dass wir zusammen daran arbeiten und ich ßnderungen vor Ort bestimme. Da freu ich mich schon drauf, doch würd gern auch noch einige Meinung dazu von euch lesen.

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Die endgültige Colorierung/Texturierung werde ich übernehmen. Ich hoffe, ich finde dafür schon nächste Woche Zeit.
Doch vorher noch die Feinarbeit (soviel Symmetrie geht z.B. nicht wirklich, auch wenns ganz gut aussieht, ist es eben noch nicht so natürlich, usw.)

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Beitrag von Noren » 27. Nov 2006, 18:48

Das Modell entwickelt sich gut. :)
Bin jetzt kein Fan von dem Rosa, vor allem dass die einzelnen Elemente so voneinander abgehoben werden. Wichtiger als die Farbe werden fuer eine glaubhafte Darstellung letztendendes aber die Materialien sein.

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