Inhalt vs. Technik

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hjalmar
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Beitrag von hjalmar » 6. Jul 2010, 22:49

@Unbekannt

du musst den Satz schon auch auf den Kontext beziehen. Und zwar meine ich, dass es für jemanden der sich vor allem technisch weiterentwickeln will besser ist sich einzuschränken und auf wenige Probleme zu konzentrieren. Also meintewegen ein Ork anstatt viele. Und das gild auch nur unter dem Vorwand einen möglichst großen maltechnischen Lernerfolg zu erzielen. Natürlich darf und soll jeder malen wozu er lust hat, das steht hier außer Frage.

und wenn ich mir dein Showroom angucke mache ich mir ja um dich keine Sorgen :)
du zeichnest ja schön brav was du siehst

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 7. Jul 2010, 01:35

Unbekannt hat geschrieben:Das Problem liegt m.M.n. nämlich tatsächlich darin, dass wir uns hier so sehr mit der Materie beschäftigen, dass uns bei einem Bild, egal welches, immer zuerst die Fehler ins Auge springen. Die Frage ist: Ab wann ist ein (erzählerisches) Bild überhaupt gut/fertig? Wenn es technisch einwandfrei ist oder bereits, wenn man versteht, worum es darin geht/was es erzählt?
was ist denn richtig und falsch bei einem bild? wenn du das 153te bild siehst in dem ein mech oder raumschiff einfach nur rumsteht, müsste dich doch eigentlich himmelschreiend anspringen, dass das bild inhaltlich stinklangweilig ist. das würd ich dann schon als "fehler" sehen, wenn du anatomische oder kompositorische abweichungen von deiner erwartung auch als "fehler" einstufen würdest.

man sollte wohl auch nicht unterschätzen, das wir uns zu einem durchaus großen teil hier wie sehr stumpfsinnige herdentiere benehmen und von allem möglichen sinn und unsinn anstecken lassen und es zum selbstläufer wird. ich hab ein altes bild von mir übermalt und alt und neu gegenübergestellt und versucht nachahmer zu finden. das hat geklappt, der thread hier füllte sich schnell. dann kamen wir auf den trichter über bestimmte inhaltliche und technische aspekte zu reden, und zack war in den nächsten 33 posts kein einziges bild mehr.
ich weiß nicht ob es einen versuch wert wäre 2 neue themen-threads zu eröffnen: "visual storytelling" und "emotionen wecken - bilder zum mitfühlen". der ein oder andere würde sich dann vielleicht tatsächlich angespornt sehen mal keinen mech zu malen, sondern etwas das eine reaktion provoziert.
aber mich erinnert das so sehr daran, das ich mal auf einer streaming seite für pornos zwischen den ganzen fetisch-rubriken wie "blondes", "celebritys", "redheads", usw. die kategorie "storyline" gesehen hab. da musste ich doch sehr lachen, dass das dort gleichwertig wie ein merkwürdiger fetisch geführt wurde. wobei im kontext wohl genau das auch zutreffend ist.
hier wär das ja nicht groß anders, nur das unsere fetische "bots", "portraits", "landschaften", "stillleben" usw. heißen. und genau wie der endlose strom von generischer internetpornografie werden doch auch solche bilder oft "konsumiert". ich seh nen mech, denk "cooles design", und scroll sofort weiter zum nächsten.
ein weiterer nachteil wäre der fall, das jemand ein mech-bild mit interessantem storytelling malt, oder eine portrait, das emotionen erzeugt - in welchen thread gehört das dann?

wie ihr seht, alles unlösbare probleme und hier wird nie jemand was emotional und inhaltlich interessantes malen! ;) zeigt mir das ich unrecht hab!

p.s.: fuck, jetzt ist mein beitrag doch nicht ohne weit hergeholte vergleiche ausgekommen.

unkraut
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Beitrag von unkraut » 7. Jul 2010, 09:24

ja, "ab wann ist denn etwas emotional oder inhaltlich interessant"? ist das nicht auch ansichtssache?

ursprünglich wollte ich hier für den fred ein altes porträt von einer weinenden magd neu malen oder bzw. technisch verbessern. mit der technik kann ich das weinende vielleicht jetzt auch besser zum ausdruck bringen, aber ich trau mich irgendwie nicht mehr hier irgendwas zu posten atm, um's mal so zu sagen.
vielleicht zeig ich dann, dass ich eigentlich gar nicht begriffen habe, worum es hier tatsächlich geht oder dass ich es einfach ignoriere.


wann ist zb. ein concept inhaltlich interessant?

wenn ich mal das beispiel von nem mech weiter verfolge -

ich sehe 2 mechs nebeneinander. einer der coole shapes hat, die details aber einfach scheinbar wahllos aneinander gereiht, hauptdsache kanten, nieten, schrauben, kabel, blabla.

der andere, vielleicht nicht ganz so coole shapes, man kann aber beim anschauen perfekt nachvollziehen, wie er funktionieren würde. würde ihn das inhaltlich besser machen?

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Mirage
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Beitrag von Mirage » 7. Jul 2010, 09:37

Unkraut::
aber ich trau mich irgendwie nicht mehr hier irgendwas zu posten atm
Falsch! ganz falsch! gerade dafür ist dieser Thread doch. Offensichtlich bist du dir nicht sicher ob du es begriffen hast. Dann ist es doch nur gut, die Communtiy hier zu fragen anstatt dich mit selbstzweifeln zu plagen oder?
...dass ich eigentlich gar nicht begriffen habe, worum es hier tatsächlich geht oder dass ich es einfach ignoriere
Dann wird es dir jemand sagen, und BÄM haste wieder was gelernt ;-)


ich sehe 2 mechs nebeneinander. einer der coole shapes hat, die details aber einfach scheinbar wahllos aneinander gereiht, hauptdsache kanten, nieten, schrauben, kabel, blabla.

der andere, vielleicht nicht ganz so coole shapes, man kann aber beim anschauen perfekt nachvollziehen, wie er funktionieren würde. würde ihn das inhaltlich besser machen?
Meiner Meinung nach nein. ein Mech, der so super funktionieren könnte, aber z.B. aussieht wie ne Mettwurst auf 2 Beinen, wird genau wie das standard Scifi Zeug, Inhaltslos und leer wirken wenn er ohne Story oder Storytragende Elemente präsentiert wird.

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hjalmar
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Beitrag von hjalmar » 7. Jul 2010, 10:42

wann ist zb. ein concept inhaltlich interessant?
ich glaube was auch oft nicht berücksichtigt wird ist, dass das objekt selbst, also z.B. der Mech, für das Bild garnicht so wichtig ist. Wichtiger sind vielleicht ganz andere Aspekte wie z.B. Atmosphäre, Licht, oder sogar das abstrakte Flächenzusammenspiel. Ob dann da ein Mech oder ein Flugzeug steht ist möglichweise wirklich egal, vielleicht geht es auch nur um den Kontrast zwischen technischem Detail und organischen Flächen. Es gibt also absolut keine Regel die man aufstellen kann. Man könnte allerdings sagen, dass ein Bild dann interessant ist, wenn der Illustrator das Bild aus eigenem Intresse an einer Poblematik oder einer Fragstellung, gemalt hat. Mögliche Fragestellungen können dann o.g. Punkte sein.
Also sollte der Illustrator sich in irgendeinerweise Gedanken über den Inhalt der ihn interessiert machen. Einfach nur zu sagen: "hach was male ich denn? könnte ja wieder mal nen mech malen..oder so" führt dann auch zu nem bild was ungefähr so aussieht wie der tonfall des satzes. Wenn man allerdings sagt: "Jetzt habe ich mich schon wochenlang mit Lichtatmosphäre auseinandergesetzt und viele Studien dazu gemacht. Dieses Wissen lasse ich jetzt einfließen in mein nächstes Bild! Und da ich auch noch nen Bildgegstand brauch nehme ich am besten einen Mech, deren Funktionsweise ich auch schon lange recherchiert habe. Außerdem kann ich dann technisches Detail in Kontrast setzen mit großen gleißenden Lichtflächen." dann kann eigentlich nicht viel schief laufen.

Steven
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Beitrag von Steven » 7. Jul 2010, 11:38

Duracel
Anhand deiner Beispiele und Ausführungen glaube ich langsam, dass wir eigentlich in die Gleiche Richtung denken, aber sicher bin ich mir nicht. Du hast teilweise Formulierungen und Sprünge drin, die ich einfach nicht nachvollziehen kann.
Die unreflektierte Trennung zwischen motivischem Inhalt und stilistischen/technischen/whatever Malweisen halte ich für gefährlich.
Ich halte sie in erster Linie für dumm und hinderlich auf dem Weg ein Illustrator zu werden.
Wenn Du gelesen hast was ich geschrieben habe, dann sollte Dir aufgefallen sein, dass ich zu keinem Zeitpunkt die unreflektierte Trennung von Technik und Inhalt gefordert habe, sondern das genaue Gegenteil davon.
Die unreflektierte Trennung ist das, was hier im Forum die ganze Zeit gelehrt wird und woran ich mich störe.

Ich strebe auch keine Inhaltswertung an. Es ist mir egal, ob der Inhalt der Wunsch "Penis" zu kommunizieren ist, Meta-Ebenen beackert und Unbewusstes ins Bewusstsein gerückt werden soll. Es soll jeder kommunizieren können was er kommunizieren möchte. Man sollte nur darüber nachdenken a) was man kommunizieren möchte und b) wie man es macht.
Und sollte unter Anwendung von a) und b) tatsächlich ein Bild vom ganzheitlichen Inhalt "LowKey Bild mit Orkähnlicher nippelgepiercter nackter Kreatur die ein riesiges undefiniertes (vermutlich) Sci-Fi Gewehr hält und durch Rim-,Bouncelight and whatnut beleuchtet ist" entstehen, so be it.
Dann ists für mich persönlich zwar vermutlich ein banales Bild, weil ich ca. 3000 Bilder die das gleiche zeigten schon gesehen hab, aber das ist dann nur meine persönliche Einordnung.


Daniel:

In unserer jetzigen Diskussion und ganz sicher auch aufgrund meiner Formulierungen, wird "Inhalt" überdramatisiert.
Wenn wir lernen und lehren würden, dass jeder Inhalt egal wie banal er ist, besser ist als gar kein Inhalt, gäbe es dann diese Überdramatisierung?
Wenn Inhalt und technischer Bildaufbau von "Anfang bis Ende" in gleichem Maße gelehrt/gelernt würde, würde das nicht fördern, dass Inhalt und Technik gleichermaßen an Komplexität gewinnen und man so zu ausgewogeneren (vielleicht interessanteren) Bildern kommt?
Anstatt wie jetzt, die Technik zu perfektionieren und am "Ende" dieses Weges vor der Herkulesaufgabe zu stehen, damit jetzt was anständiges umzusetzen. Etwas, dass inhaltlich die langen Jahre des Lernens rechtfertigt?

Ich denke, wer mehr möchte, muss tatsächlich einfach nur den Schritt in die "echte Welt" wagen. Man sollte meinen, das Internet würde dies automatisch leisten. Ich habe aber oft den Eindruck, dass das Internet vor allem dafür sorgt, dass sich Interessengruppen besser zusammenrotten und nach außen hin abschotten können. "Die Öffentlichkeit" im Internet zu finden, ist nicht so leicht.
Nicht dass ich Dir nicht zustimmen würde, dass man irgendwann auf jeden Fall und am besten so früh wie möglich, den Kontakt mit der echten Welt suchen sollte, aber im Kontext dieser Diskussion ist diese Formulierung schon echt bitter.
Denn damit sagst Du wenn ich Dich richtig verstehe: "Wenn Du Dich mit Inhalten beschäftigen möchtest, wenn Du Inhalt in deine Bilder bringen möchtest und Bilder mit Inhalt sehen möchtest, über mehr als nur Technik kommunizieren möchtest, geh raus aus diesem Forum in die "echte Welt". Geh weg und lass mir meinen Elfenbeinturm, der sieht so wie er ist nämlich gut aus."

Jan:
Keine Sorge ich versteh Dich, denke ich :)
Aber der Diskussionsaufhänger ist auch nicht primär ob dieses Forum alleiniger Ansprechpartner für Fragen zu Technik und Inhalt sein sollte. Was es aber nur um den Punkt grad zu klären, meiner Meinung nach auch nicht sein sollte.
Es geht mir darum, dass die "Qualität" eines Bildes nicht allein an seiner maltechnischen Ausführung und der Aneinanderreihung von fancyfeatures bemessen werden sollte.

unkraut
versteh ich nicht. warum dann nicht einfach damit anfangen?
Weil wir alle so verdammt verkopft und steif sind, und ich ganz vorne mit dabei ;)

Die Frageformulierung die Du zitiert hast, war bewusst resignierend provokativ gestellt in der Hoffnung eine Reaktion wie deine zu erhalten.
Eine Reaktion die mehr oder weniger eindeutig aussagt, dass Interesse an der Umsetzung/Ausführung der hier theoretisch diskutierten Veränderung besteht.

Unbekannt
Ab wann ist ein (erzählerisches) Bild überhaupt gut/fertig?
Kommt auf den Kontext an. Da ich aber gerade übermütig bin werde ich wider besseren Wissens eine zweifelsohne streitbare, allgemeine Definition versuchen:
Wenn es mit dem Publikum kommuniziert und der gesamtheitliche Inhalt (Aussage(n) + Techniken) den Bestrebungen des Bildschöpfers in ausreichender Dichte/Qualität entsprechen.
Oder einfacher formuliert:
Wenn wir sehen und "verstehen" was Du uns erzählen möchtest, und Du nach ausführlicher Reflektion der Überzeugung bist, dass das Bild an Inhalt und Technik alles hat, was es haben sollte.

So jetzt könnt ihr die Hunde rauslassen.

hjalmar
Ich glaube, dass viele Anfänger hier im Forum sich absolut übernehmen. Eine komplette Orkszene kann man halt nicht einfach so ausm Ärmel schütteln! Dafür braucht man viel Erfahrung, Wissen über das was man darstellen möchte, und technisches know how. Und dem blutigem Anfänger mangelt es meistens an allem. Wenn ich ein Musikinstrument lerne, fange ich ja auch nicht mit Beethoven an, sondern mit Tonleitern.
Und immer wieder Vergleiche...
Und wenn ich mich richtig erinnere ist es erwiesen, dass das reine Spiel von Technikübungen eher demotivierend und versteifend wirkt und deshalb immer wieder "Lieder" eingestreut werden sollten, auch um darin persönlichen Ausdruck zu finden.



Es macht wie ich finde jetzt auch keinen Sinn, einen Inhaltskriterienkatalog zu definieren zu versuchen, der für alle Formen der bildlichen Gestaltung anzuwenden ist.
Denn Bilder entstehen oft innerhalb eines Rahmens, innerhalb eines Kontextes der automatisch einen rudimentären generellen Kriterienkatalog mit sich bringt. Diese Kriterienkataloge sind unterschiedlich für ConceptArt, Comic, Buch- und Editorial Illustration, oder die vielen anderen Spielarten von Illustration.
Stellt euch die Frage:
Ist es Kunst oder Illustration.
Ist es Kunst könnt ihr im Prinzip machen was ihr wollt, solange es eurem persönlichen Ausdruck entspricht.
Ist es Illustration, dann spielt der Kontext eine Rolle und ihr müsst euch fragen, ob das Bild dass ihr zeichnet/malt im Rahmen dieses Kontextes in seiner Ausführung als euer Kommunikationsmittel funktioniert oder nicht.

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Beitrag von hjalmar » 7. Jul 2010, 13:36

Wenn wir sehen und "verstehen" was Du uns erzählen möchtest, und Du nach ausführlicher Reflektion der Überzeugung bist, dass das Bild an Inhalt und Technik alles hat, was es haben sollte.
finde ich schon ganz gut. der letzte teil ist aber noch etwas schwammig. "dass das Bild an Inhalt und Technik alles hat, was es haben sollte."
ich würde inhalt und technik stärker in bezug setzen. z.B: "wenn die technik den inhalt und die aussage optimal unterstützt."

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Beitrag von digitaldecoy » 7. Jul 2010, 14:49

Steven hat geschrieben:Denn damit sagst Du wenn ich Dich richtig verstehe: "Wenn Du Dich mit Inhalten beschäftigen möchtest, wenn Du Inhalt in deine Bilder bringen möchtest und Bilder mit Inhalt sehen möchtest, über mehr als nur Technik kommunizieren möchtest, geh raus aus diesem Forum in die "echte Welt". Geh weg und lass mir meinen Elfenbeinturm, der sieht so wie er ist nämlich gut aus."
Nein, das klingt mir zu sehr nach "Rauswurf aus dem Elfenbeinturm". So möchte ich nicht verstanden werden. Worum es mir geht ist, dass manche Dinge im Elfenbeinturm einfach nicht zu finden sind, weil der Elfenbeinturm per Definition nur einen bestimmten Aspekt der Welt beleuchtet, den dafür aber gründlich. Die Sichtweise zu erweitern bedeutet, den Fokus zu schwächen. Wir könnten uns hier sicher viel besser auf Inhalte konzentrieren, wenn Technik in unserer Wahrnehmung nicht so eine große Rolle spielen würde. Denkbar wäre auch eine Verschiebung des Fokus: Konzentration auf Inhalt! Dann würden Diskussionen über die mangelhaften technischen Standards aufkommen. Technik und Inhalt gleichzeitig im Fokus behalten? Wie wollte man dann die zahllosen Übungen und Studien bewerten, die zwangsläufig mit wenig bis null Inhalt auskommen müssen? Inhalt eben nur dann diskutieren, wenn das Werk es auch hergibt? Nun, genau das tun wir ja bereits, wenn es auch selten Gelegenheit dazu gibt. Aber liegt das nicht vielleicht einfach daran, dass ein gehaltvolles Werk meist das Destillat aus jahrelanger Übung und Reifung ist? Ist es da nicht ganz natürlich, dass die gehaltvollen Werke nur die Spitze des Eisberges bilden? Dieselbe Spitze übrigens, die die Menschen außerhalb des Elfenbeinturmes zu sehen bekommen. Deshalb spielen in der Welt Inhalte in der Diskussion auch so eine große Rolle, weil der mühsame und steinige Weg zu den Inhalten dort nämlich kein Thema ist. Darum kümmern sich die Leute im Elfenbeinturm schon.

Ich plädiere einfach nur dafür, mehr als einen Elfenbeinturm zu besuchen und auf dem Spazierweg dazwischen ein bißchen in der realen Welt zu verweilen.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

Steven
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Beitrag von Steven » 7. Jul 2010, 17:31

Du glaubst, dass eine gleichwertige Betrachtung von Inhalten neben Technik, der angehäuften Technikkompetenz hier im Forum abträglich wäre? Weil Techniken nicht mehr zum Selbstzweck gelehrt und gelernt würden, sondern im Kontext von Inhalten, würden sie verloren gehen? Wenn Inhalte thematisiert würden, würden Technikfehler nicht mehr auffallen? Glaubst Du das wirklich?

Dein Destillat jahrelanger Reifung jetzt ist ein grafisch opulentes Werk mit kleinergleich Null Inhalt. Eine pictoresque Spitze eines verdammt hohlen Eisberges.

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Beitrag von digitaldecoy » 8. Jul 2010, 09:36

@ Steven:

Du hast ein Talent, mich immer etwas falsch zu verstehen, habe ich das Gefühl. Vielleicht gehst Du auch wie selbstverständlich davon aus, dass ich das Forum in seiner jetzigen Form verteidigen will, was ja auch durchaus naheliegen würde. Was ich aber meinte, und auch geschrieben habe ist:
Wir könnten uns hier sicher viel besser auf Inhalte konzentrieren, wenn Technik in unserer Wahrnehmung nicht so eine große Rolle spielen würde.
Ich sehe die Konzentration auf die Technik als Hindernis für die Auseinandersetzung mit dem Inhalt. Damit will ich den Mangel an inhaltlicher Diskussion nicht rechtfertigen, sondern erklären. Gleichzeitig will ich aber auch zum Ausdruck bringen, dass diese Schwerpunktlegung ihre Vorteile mit sich bringt, denn die Konzentration auf einen Schwerpunkt bringt eine gewisse Tiefgründigkeit mit sich. Dass diese Schwerpunktlegung auch als negativ, weil zu einseitig, empfunden werden kann, ist nachvollziehbar.

Dass die Historie des Forums einen technischen Schwerpunkt ausgebildet hat, ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass das Forum von jungen Enthusiasten gegründet wurde, die von den technischen Möglichkeiten geflasht waren und diese gemeinsam für sich erobern wollten. Jetzt ist, nach fast 10 Jahren, die "Gründergeneration" erwachsen geworden und sieht nach den langen Jahren des Übens neue Ziele vor sich. Was man aber nicht vergessen darf ist, dass längst neue Leute nachgerückt sind, die noch ganz am Anfang stehen, die noch komplexere Möglichkeiten vor sich aufragen sehen als wir damals und die natürlich auch erst mal die technischen Aspekte in Angriff nehmen, weil diese sich nämlich am zielgerichtetsten angehen lassen.

Die Frage, um die es sich jetzt dreht ist, ob folgende Feststellung zutrifft:

"Wir haben damals den großen Fehler gemacht, uns zu sehr auf die Technik zu konzentrieren und verspüren daraus jetzt einen Mangel. Wir müssen die nachfolgenden "Forums-Generationen" dazu bringen, sich von Anfang an stärker mit Inhalt auseinanderzusetzen, sonst werden sie den gleichen Mangel erleiden".

Mir wäre sehr daran gelegen, die Diskussion mit Dir jetzt konzentriert auf diesen Punkt zu führen, gerne auch ohne abschweifende Analogien und konkret auf unseren Forumsalltag bezogen.

Als erstes wäre da vielleicht am besten zu klären, welcher Art der Mangel ist, den man eventuell verspürt. Ist es ein Mangel, den man an seinen eigenen Arbeiten verspürt? Den man auf eine falsche Schwerpunktlegung in der Vergangenheit zurückführen würde? Habe ich das Gefühl, dass ich in meinem Leben Zeit vertan habe und jetzt Dinge aufholen muss, die viel früher mein Denken hätten bestimmen müssen? Hätte ein inhaltlicher Ansatz in der Vergangenheit tatsächlich meinen technischen Fortschritt gehindert, wie ich es weiter oben mal vorsichtig angedacht habe? Oder hätte es mir vielleicht sogar "überflüssige Technik" erspart?
Und verspürt man vielleicht auch einen Mangel bei den Arbeiten anderer? Handelt es sich dabei dann um einen Mangel, der durch eine neue Schwerpunktlegung zu beheben wäre? Oder dreht sich die Frage in Wahrheit um einen Generationskonflikt? - die "Erwachsenen", die über die Oberflächlichkeit der "Jugend" die Köpfe schütteln? Müssen wir neben der "technischen Erziehung" vielleicht auch die "menschliche Erziehung" in unseren Reihen ernster nehmen? Denn Inhalt - ich betone da noch einmal meine Meinung - ist keine Frage der malerischen Herangehensweise sondern eine Frage der Persönlichkeit des Künstlers. Müssen wir mehr Persönlichkeit einfordern?

Ich formuliere diese Dinge absichtlich als Fragen, denn ich muss selbst erstmal gründlich darüber nachdenken.

und als kleiner Nachtrag:
Steven hat geschrieben:Dein Destillat jahrelanger Reifung jetzt ist ein grafisch opulentes Werk mit kleinergleich Null Inhalt. Eine pictoresque Spitze eines verdammt hohlen Eisberges.
Und damit perfekt auf unsere Unterhaltungsindustrie zugeschnitten, nicht wahr? Den Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Zwängen hast Du ja ganz oben bereits erwähnt. Ich würde ihm selbst gar nicht so viel Bedeutung beimessen wollen, aber es ist wohl so, dass die Welt die Kreaturen heranzieht, die in ihr überleben können.

Und auch das noch nachgetragen: inhaltlich mag der Eisberg hohl sein, aber ist er auch substanziell hohl? Werden nicht viele große Dinge auf dem Rücken von Schweiß und stumpfer harter Arbeit getragen? Wie wollte man die zahllosen notwendigen Übungen und Experimente über all die Jahre mit Inhalt füllen? Und sind sie ohne Inhalt nicht dennoch diskussionswürdig?

Wieder Fragen. Ein schwieriges Thema.
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Duracel
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Beitrag von Duracel » 8. Jul 2010, 14:23

Sehr schöne Fragen!

Aus meiner Sicht macht gerade diese Herangehensweise, wie sie seit jeher hier vorherrscht, den Reiz und den Vorteil des Forums aus.
Dieses Forum wird gerade durch diesen bestimmten Vorteil von einer kleinen Menge von Leuten gezielt ausgesucht.
Dieser Ansatz macht das Forum aus!

Alternativ zu unserem inhaltlich mangelbehaftetem Vorgehen, dementgegen also das Vorgehen von vornherein anhand eines konkreten Inhaltes, sozusagen "Projektarbeit" als ultimative Lösung, sehe ich seit Jahren alternativ an unserer Hochschule.
Da werden munter Ideen mangelhaft umgesetzt, weil die technischen Grundlagenbildung nebenherlaufen soll.

Auch eine Möglichkeit, und sicher auch nicht verkehrt - aber hier in Deutschland quasi schon sehr gut abgedeckt. Ich sehe unseren Ansatz dementgegen hierzulande in einer vorteilhaften Nische.


Die Frage ist ja letztendlich auch, was auf lange Sicht angestrebt wird.
Ist eine solide durchschnittsbildung Zielsetzung ... oder will doch eher das "ungewöhnliche" erreicht werden durch eben diese ungewöhnlichere Prioritätensetzung und Reihenfolge.



Und natürlich kommt unsereins als alter Forumshase irgendwann an den Punkt, wo Technik und Inhalt zu trennen keine gute Idee für effiziente Weiterentwicklung mehr ist.
Natürlich werde ich für gedanklichen Fortschritt ums Umdenken nicht herumkommen.
So geht es natürlich in gewisserweise immer ums Umdenken, und so bleibt es logisch, dass ein gleich in die richtige Richtung denken, nicht allein Lösung sein kann.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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bukKkk
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Beitrag von bukKkk » 8. Jul 2010, 22:16

Hallo, ich bin der buk und ich seh das alles ganz anders.

Ich bin technisch nicht so bewandert wie die meisten hier, was das malen angeht. Ehrlich, ich bin ein Noob. Klar, ich hab meine Stil-Blase in der ich mich fast frei bewegen kann, aber sobald ich die verlasse wird es holperig.

Beim Lesen des Threads sind mir einige meiner Gedankengänge bewusster geworden. Der Grund, warum ich keine Massen an Speedpaintings mit gepiercten Orcs machen kann, warum ich selten den Elan hab mal Anatomiestudien zu machen und warum ich mich mit vielleicht einem Bruchteil der üblichen Geschwindigkeit technisch weiterentwickle ist der, dass mir dabei der Inhalt fehlt. Ich hab nie lange bock auf sowas, es langweilt mich.

Ich hab tausende Ideen und Inhalte und Welten im Kopf, und ich tu mich teilweise bei der Technischen umsetzung schwer. Viele sachen scheitern daran, dass mir die visuelle Qualität nicht reicht, und ich aufhöre. Wenn ich auf ein Problem stoße, dass das Bild oder Model oder Spiel oder was zum henker auch immer, nicht funtkionieren lässt, und ich keine Ahnung habe, wie ich es löse oder alle Ansätze schon erfolglos ausprobiert hab, setzte ich mich nicht hin und übe defizit XY ein paar tage lang und poste hier 200 technisch orientierte Bilder im Forum. Ich kann mich dafür einfach nich motivieren. Ich mach dann lieber was anderes, mit ner anderen Technik, wo andere Ideen darauf warten zum Leben erweckt zu werden.

Die Ausbeute is bei mir ehrlich gesagt recht mies.

Aber es is eine Hobby basis, und auch wenn ich einige der Dinge die ich dabei lerne gut mit in die leicht verwante Arbeitswelt nehmen kann, bin ich zufrieden damit, Spass dran zu haben. Wenn das malen, oder vielleicht sogar Kunst für mich mehr als ein Hobby werden sollen würde, würde sich das alles ganz krass ändern. Denn wenn man seine Ideen brauchbar kommunizieren will kann man sich nicht an Technischen schwierigkeiten tot machen. Die Technik muss sitzen damit man nebenbei den Kopf frei hat sich Gedanken über das große ganze und was man da eigentlich grad tut zu machen.

Jedenfalls mag ich das Forum für seine Technisch Elfenbeinnatur. Ich komm hier her um Technik zu bestaunen. Klar, manchmal bestaunt man auch Inhalte, aber das is n Bonus. Egal wie inhaltsleer und langweilig der Orc im Speedpainting Thread ist, ich freu mich drüber von der Sicherheit und Rafinesse der Schritte, die zu diesem Werk geführt haben beeindruckt zu sein und mache mir da ehrlich gesagt wenig Platte darum, wie tiefsinnig das Ding jetzt ist.
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FastArt
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Beitrag von FastArt » 9. Jul 2010, 01:03

Ja und um das gesagt jetzt zu unterstreichen mal wieder Bildchen..

..Ich glaub ich bin das ganze hier auch falsch angegangen.. hab auch erst später gelesen was der Daniel zu den Regeln sagte..
Hab halt hier reingeschaut und gesehn das alte Bilder neu gemalt werden und hab ohne
großartig nachzudenken einfach nen altes Bild neu gemalt... halt ohne nachzudenken..
einfach aus dem Bauch raus.. aus Spass halt..

Aber dieser Denkanstoss kam wirklich gut und ich werd an dem Bild sicher noch das ein
oder andere rausarbeiten und versuchen weiter Informationen und Ideen zu vermitteln..

hier ein zwischenstand (wird noch etwas weitergebastelt die gute Busentrudi)
Bild

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Beitrag von tr4ze » 9. Jul 2010, 02:33

@ BUkkkkk
Ohh man, das kann ich sowas von unterschreiben, da es bei mir ähnlich ist, nur genau andersherum.

Ich tendiere dazu Ideen in tausend kleine Einzelteile zu zerlegen und auf die Technik zu beschränken. Hab ich diese dann Verstanden, wirds sehr schnell langweilig und die Idee bleibt oft auf der Strecke.
Meistens sehe ich dann am nächsten Tag was neues, und das Spiel geht wieder von vorne los.
So haben sich mit der Zeit GB große Verzeichnisse angefüllt, voller tech-demos und ohne Inhalt.
Diese Diskussion hier, hilft mir daher sehr, dieses tun mal zu reflektieren und meine Zielsetzungen zu überdenken.
Vielen Dank dafür, und mehr davon. :)

@Fastarsch
[sarcasmodOn]Cool... jetzt erkennt man auf jedenfall das die Dame auf Tattoos steht, links Händer ist, sehr gelenkig oder furchtbar dämlich.[sarcasmodOff] :D

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Beitrag von hjalmar » 9. Jul 2010, 08:38

@fastart

bevor du jetzt anfängst zu rendern.. ein paar Fragen:
warum hast du SW für das Motiv gewählt?
was ist dein Grundgedanke bei dem Motiv, oder welches Thema oder Fragestellung interessiert dich am meisten?
meinst du ihre Haltung(Oberkörper) und Gesichtsausdruck drücken das aus was du sagen willst?
Wie sie ihr Schwert hält, ist das der Ausdruck den du vermitteln willst?
Ich finde du hast jetzt Details hinzugefügt, aber die Grundaussage nochmal zu überdenken hast du dich nicht getraut.
noch nen kleines Detail: die Schwertscheide ist überlicherweise gegenüber der Führungshand.

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Beitrag von FastArt » 9. Jul 2010, 10:43

tr4ze
diese Haltung sollte eigentlich darstellen dass das Schwert sehr schwer ist und sie sich dazu
einfach etwas nach hinten beugt um das Gewicht zu verlagern.. aber anscheinend
ist mir das nicht so ganz gelungen.. :P

hjalmar
Sind ein paar gute Fragen :)
Ich hatte schon vor zum Schluss etwas Farbe draufzuknallen aber mir war momentan
eher wichtig gute Shapes zu finden und die Lichtverhältnisse etwas genauer einzusetzen
da ich mich mit Farben (grade bei Haut) oft vertue und sie mich vom, für mich hier,
westenlichen ablenken; den Character selbst..
Der Ausdruck des Oberkörpers und des Gesichtsausdrucks waren sehr ungeblant und
da hab ich ehrlich gesagt eher drauf geachtet, dass ich eine `coole´ Pose treffe.
Momentan könnte man es halt noch so deuten, dass `Sie´ ein Schlachtfeld überblickt
und sich ein Bild der Geschehnisse macht.. aber das war dann doch eher zufällig..
Und das ganze Bild jetzt neu zu malen um von Anfang an mit einer Grundaussage
zu beginnen kam mir noch gar nicht in den Sinn :D
Ist natürlich immer besser wenn man ein Bild von Anfang an gut plant.
Bei dem Bild wollt ich jetzt im Nachhinein nochmal Informationen reinpacken, die hier und da noch gefehlt haben (Nach Erkenntniss durch die Kritiken der hübschen Burschen hier)

-Technisch gesehn ne Verbesserung aber an sich nicht besser-
das hat mich dann doch irgendwie genervt und ich war enttäuscht, dass von keiner Seite
ein;`Joa, über fünf Jahre schon nen guter Unterschied´ kam.. was natürlich von mir aus sehr doof ist aber
ich bin mal so ehrlich.. jeder hört natürlich gerne dass er besser wird aber das hat mich
dann doch sehr krass runtergezogen.. Und irgendwie war das Runterziehn dann doch stärker als
der Elan alles Grundlegen besser zu machen.. Was bei mir eigentlich sonst nicht so der Fall ist..
Und ich bin auch hin und her gerissen zwischen;
-Man ich hab doch jetzt schon mehr Infos reingepackt, reicht das nicht für nen Characterdesign?
..und..
-Naja recht haben sie ja die Gurus und ich will mich ja doch sehr gerne als Illustrator
weiterentwickeln..
Ich glaub ich bin ein wenig Schizzo :D

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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jul 2010, 11:35

@ FastArt:

Du bist mit Deinem Rework natürlich auch in ein denkbar ungünstiges Umfeld geraten. Wir diskutieren hier leidenschaftlich über Inhalt und Du postest tapfer ein immer detaillierteres und damit immer technikfokussierteres Motiv. Was ich sagen will ist, dass im gewohnten Umfeld des Lobes sicher Überschwang wäre. :)

Die Sache mit dem Inhalt ist ja dann auch nicht nur die Frage, ob er da ist oder nicht, sondern wenn er da ist, ob er gefällt. Ein aus dem Zusammenhang gerissener Charakter, der einem wenig emotionale Anknüpfungspunkte bietet, ist nun mal auch kein Inhalt, der einen in der heutigen Unterhaltungswelt noch groß vom Hocker reißt. Mehr könntest Du aus dem Motiv rausholen, wenn Du dem Charakter Emotionen geben würdest. Du schreibst, der Charakter überblickt eine Schlacht. Was geht ihr dabei durch den Kopf? Hat sie die Schlacht gerne geschlagen? Wurde sie dazu vielleicht gezwungen oder hat sie es gar genossen? Fließt noch was von dem Adrenalin des Kampfes in ihren Adern? Glaubt sie, dass die Schlacht gewonnen ist oder fürchtet sie die Niederlage? "Cool rumstehen" ist halt sehr oberflächlich und abgenutzt. Und selbst diesen oberflächlichen Ansatz setzt Du noch nicht 100%ig erfolgreich um. Das Schwert wirkt nicht schwer, denn die Faust ist nicht fest um den Griff geschlossen und die Muskeln der Arme nicht angespannt. Der Playboy-Busen nimmt Ihr außerdem jegliche Ernsthaftigkeit und reduziert sie zu einer pubertierenden Jungenphantasie.

Aber gut, so weit waren wir in unserer Diskussion auch noch nicht, dass wir nicht nur Inhalt sondern sogar noch wertvollen Inhalt gefordert hätten. ;)
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Steven
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Beitrag von Steven » 9. Jul 2010, 11:44

Duracel:

Wenn Leute wie Torsten, Henrik & Roberto die einmal sehr aktiv waren, nichts mehr posten und auf die Frage nach dem "Warum" mit "naja...Leben halt" antworten, dann nick ich nicht einfach mit dem Kopf und sag "ah ja, versteh ich", sondern frage: "Interessant, hattest Du als Du aktiv warst nicht auch schon ein Leben drumherum? Was hat sich geändert?"
Wenn Leute wie Shu und Nacho das Forum verlassen, weil sie jetzt mehr "ihr Ding" machen, muss ich fragen "Hast Du denn je was anderes gemacht? Gibt es ein Forums-Ding das nicht kompatibel ist mit deinem Ding?"
Wenn jemand wie BigO das Forum verlässt, weil offensichtlich für Ihn die Kommunikation nicht funktioniert, dann muss ich aus meiner persönlichen Erfahrung mit ihm sagen, dass das nicht allein an ihm liegen kann.
Wenn auf einer Ausstellung der HAW - einer der wenigen Ausbildungsstätten für Illustration in Deutschland - coole digitale Illustrationen zu sehen sind und ich die Schöpfer frage, ob sie das nicht mal im DAF zeigen wollen würden, und dann mit "...ich pass da nicht so rein. Ich mach nicht so'n Fantasy" geantwortet wird, dann muss ich leider sagen "Stimmt.". Ich würde aber viel lieber sagen "ja aber machst Du nicht tolle Illustrationen, sogar digital obwohl ich das gar nicht so wichtig finde. Ich glaub schon, dass Du da im DAF richtig wärst und ein Publikum fändest."

Wenn Leute abwandern oder sich gar nicht erst einbringen, weil ihnen das DAF mit seiner Stil- und Technik-Fokussierung nichts (mehr) zu bieten hat, dann ist das für mich kein Feature sondern Kompetenzverlust.

Das hier ist nicht der rettende Hafen für die im technikunfähigen Bildungssystem verlorenen Seelen. Das hier ist der klägliche Rest einer großen Anzahl von Illustratoren und Illustrationsbegeisterten die an Austausch interessiert und übrig geblieben sind, nachdem man lange und hart nach Stil- und Mentalitätskompatibilität ausgesiebt hat.

Daniel:

Ja ich ging davon aus, dass Du das Forum in seiner jetzigen Form verteidigen möchtest. Wenn ich damit falsch liege um so besser, dann renne ich ja mehr oder weniger offene Türen ein.

Ich springe mal direkt zu deinen Fragen, denn die Historie des Forums muss ich nicht kommentieren, ich bin ja Teil davon. ;)
"Wir haben damals den großen Fehler gemacht, uns zu sehr auf die Technik zu konzentrieren und verspüren daraus jetzt einen Mangel. Wir müssen die nachfolgenden "Forums-Generationen" dazu bringen, sich von Anfang an stärker mit Inhalt auseinanderzusetzen, sonst werden sie den gleichen Mangel erleiden".
Es war kein Fehler sich derart mit der Technik auseinanderzusetzen, denn im für uns zu dem Zeitpunkt didaktisch unerschlossenen Feld "Illustration/Bildgestaltung" war die Technik der am besten in Stufen begreifbare Teilaspekt. Es war die logische Vorgehensweise beim Versuch ein komplett neues Feld für sich zu erschließen.
Für eine zeitlang verspürte ich daraus einen Mangel. Ich kann nur mit Sicherheit für mich sprechen, auch wenn einige andere ähnliches in Gesprächen aussagten. Jetzt da man die Technik soweit gemeistert hat, dass man alles was man darstellen möchte darstellen kann, oder die sich durch die Inhaltsformulierung aufzeigenden Mängel schnell zu analysieren und beseitigen weiß, gewinnt die Frage nach dem "wofür" an Bedeutung. Wofür hat man so lange geübt. Was hat mich überhaupt so sehr an Bildern begeistert, dass ich selbst Bilder zeichnen/malen wollte. Was Warum Wie Wofür sind die Fragen die mich in den letzten zwei Jahren immer mehr beschäftigten und auf die ich eine ganze Weile keine Antwort mehr zu formulieren wusste, weil ich die Antworten aus den Augen verloren und meine Antworten nicht mit weiterentwickelt hatte. Nach Jahren der Übung habe ich das zuvor komplett neue Feld nur auf der technischen Seite erkundet und aufgrund meines Fortschritts darin, den Zugang zu meinen Aussagen verloren.
Wir müssen die nachfolgende Forums-Generation zu nichts bringen. Es funktioniert ja auch so. Wenn ich die Klappe halten würde, würden immer noch gute Leute aus dem Forum herausgehen die technisch und irgendwann auch inhaltlich interessante Arbeiten produzieren. Wir müssen nicht, aber wir können.
Wir können Varianz fördern, wir können dabei helfen, dass die jeweiligen Antworten auf Was Warum Wie Wofür nicht aus den Augen verloren werden, wir können Inhalten zur Entfaltung verhelfen und gleichzeitig die beste technische Beratung anbieten wie sie an keiner Hochschule anzutreffen ist.
Wir können und wir sollten meiner Ansicht nach, wenn wir das Potenzial dieses Forums über die technische Beratung hinaus begreifen und wir einen reichhaltigen Austausch zwischen Inhalten, Stilen, Techniken, Medien und Persönlichkeiten wünschen. Ich möchte das.
Oder dreht sich die Frage in Wahrheit um einen Generationskonflikt? - die "Erwachsenen", die über die Oberflächlichkeit der "Jugend" die Köpfe schütteln?
Zu einigen Fragen lassen sich ja schon meine Ansichten aus dem über diesem Zitat stehenden Text herauslesen. Diese Frage möchte ich nochmal insbesondere beantworten:
Nein, es ist kein Generationenkonflikt - zumindest nicht in meiner Auffassung.
Die Oberflächlichkeit der Jugend begreife ich als den ihrer Sozalisierung entsprechenden bestmöglichen Versuch mit ihrer Umgebung umzugehen und auf Basis dieses ihres Umgangs ihre Persönlichkeit zu entwickeln.
Je nachdem wo die Person in ihrer Entwicklung steht entsprechen ihre Aussagen mehr oder eben weniger meinen Entwicklungsstand - mit Unterschieden nach oben, unten, links, rechts, vorne und hinten.
Wenn diese Aussage "ernsthaft" gemacht wird halte ich es für arrogant, sie egal wie sie zu meiner eigenen Aussagebetrachtung positioniert wird, als "oberflächlich" abzutun.
Wie bereits gesagt wünsche ich keine Inhaltsbewertung. Wenn der Inhalt für mich banal ist weil ich so etwas schon tausendemale gesehen habe, bedeutet das nicht, dass derjenige der ihn produziert hat nur oberflächliches produziert hat. Es sei denn, er hat gar nicht drüber nachgedacht! Was Warum Wie Wofür.
Müssen wir neben der "technischen Erziehung" vielleicht auch die "menschliche Erziehung" in unseren Reihen ernster nehmen? Denn Inhalt - ich betone da noch einmal meine Meinung - ist keine Frage der malerischen Herangehensweise sondern eine Frage der Persönlichkeit des Künstlers. Müssen wir mehr Persönlichkeit einfordern?
Wir müssen nichts, aber wir können.
Wenn du mit Persönlichkeit die Fähigkeit seine Umgebung/einen Sachverhalt wahrzunehmen, darüber zu reflektieren und seine eigene persönliche Sicht darauf auf seine Art kommunizieren zu können, meinst, dann beantworte ich deine Frage mit "Ja, wir sollten Persönlichkeit fördern".
Und damit perfekt auf unsere Unterhaltungsindustrie zugeschnitten, nicht wahr? Den Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Zwängen hast Du ja ganz oben bereits erwähnt. Ich würde ihm selbst gar nicht so viel Bedeutung beimessen wollen, aber es ist wohl so, dass die Welt die Kreaturen heranzieht, die in ihr überleben können.
Ich bin da erschreckend idealistisch veranlagt und behaupte immer noch, dass wir in einem gewissen Rahmen die Welt mitgestalten können. Kauft SamuraiJack-DVDs anstatt Powerpuff-Girls, schreibt als Illustratoren die es besser wissen sollten, nicht in zigtausendfacher Ausführung "awesome" in einen GuidWars-ConceptArt-Thread in dem jedes Stück ConceptArt Funktion missachtet und nur auf Effekt ausgelegt ist, produziert selbst durchdachtes Artwork und nutzt eure Möglichkeiten als Meinungsbildner - egal ob als ConceptArtists, Buchillustrator oder ähnliches. Wenn ich zufälligerweise mehrere Ideen storyboarde dann schenke ich der Idee die am meisten Sinn macht, die meiste Aufmerksamkeit. Halte ich eine Idee für vollkommen schwachsinnig, dann sage ich das auch. Mehrfach. Meistens muss ichs trotzdem illustrieren, aber in ganz seltenen Fällen überdenken sie ihr Konzept nochmal.
Wir sind Produzenten und Konsumenten, und keine dieser beiden Rollen ist vollkommen passiv. Dementsprechend hab ich nur bedingt Verständnis für eine Aussage die impliziert: "Der Markt erfordert bloßen Schein, deswegen befasse ich mich nicht Inhalten, das würde meine Markttauglichkeit reduzieren."

Und nur mal als Gedankeneinwurf was den Forumsalltag anbelangt:
Wir haben Speedpainting-Threads, Nonspeedpainting, Skribbles&Sketches, Nonspeeddrawing, Öl, Acryl, Watercolor, & ichweißnichtwasnochalesfür-Threads. Was fordern und fördern diese Threads? Was sagt es aus, wenn in einem Thread nur Bilder zu sehen sind die in unter einer Stunde bearbeitet wurden? Was sagen diese Threads jemandem, der erstmals auf das DAF trifft?
Ist nicht bis auf die sporadisch auftauchenden Projektthreads, der Job-Thread der einzige Ort an dem tatsächlich "Illustration" gezeigt wird?
Warum muss ich wenn ich an einem der interessantesten Projekte die das Forum überhaupt hat, interessiert bin, in den 3D-Showroom gehen? Vor allem wenn vieles was darin zu sehen ist direkt mit den 2D-Arbeiten von Leuten hier ausm Forum zu tun hat oder sogar darin gezeigt wird?
...

FastArt:
Du solltest das Bild auf jeden Fall fertig machen.
Die Denkanstöße und Fragestellungen die hier gebracht wurden, sollen Dir eine Verbesserung ermöglichen. Das bedeutet nicht, dass Du mit dieser einen Illustration jetzt auf alle Fragen schon die jeweiligen Antworten finden musst. Die Frustration die Du jetzt spürst soll Dich nicht davon abhalten, etwas zu schaffen, sondern Dir zeigen wo Du dich selbst noch begrenzt und worüber Du noch hinauswachsen kannst. Verbessere Dich soviel Du kannst und noch möchtest an diesem Bild, inhaltlich und technisch. Aber belohne Dich auch indem Du das Bild fertig stellst. Wenn Du es fertig malst, dann wirst Du sehen wo Du besser geworden bist, wirst sehen, was gut ist.
Du hast nicht nur ein Bild immer und immer wieder übermalt bis Du technisch so gut warst wie Du jetzt gerade bist, und so ists auch mit den Inhalten.
Nur mach das Bild auf jeden Fall fertig! Es wird Dir helfen.

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Beitrag von hjalmar » 9. Jul 2010, 12:40

@Steven

klasse post! ich habe jetzt gerade nicht die Zeit ausführlich auf alles einzugehen. Aber ich fühle mich davon angesprochen! Du hast im Forum angesprochen was Lars, ich und einige andere nur in der "echten Welt" angesprochen haben. Ich hab ziemlich genau den Werdegegang gemacht, den du beschrieben hast: als ich noch an meiner Mappe gearbeitet habe bin ich ins forum eingestiegen, habe ebenfalls ein paar elfen gemal, germerkt, dass elfen an hochschulen nicht gut ankommen.. naja nach nem jahr entwicklung mit hilfe des DAFs bin ich dan in münster gelandet. Jetzt habe ich ein anderes Umfeld, das mit meinen arbeiten vielleicht mehr Anfangen kann und wo der Kontakt ein direkter ist.
Das Forum sehe ich jetzt mit anderen Augen. Ich meinte meinte mal zu Lars, dass schon einige gute leute im Forum nicht mehr posten und sich das Niveau verändert hat. Er meinte es liegt wohl eher an meiner Entwicklung. Ich denke es liegt vermutlich an beidem, oder halt so wie du's im ersten absatz beschrieben hast.

Jetzt verstehe ich auch was dein Anliegen ist, was ich am anfang des Threads noch nicht wirklich verstanden habe. Du willst das Forum verändern, oder den Schwerpunkt verlagern bzw. ein Gegengewicht bieten? Das geht aber nicht nur indem man das hier diskutiert! Letztendlich muss man(und du) aktiv Arbeiten posten, die den Schwerpunkt in diese Richtung verlagern. Das würde sicherlich einige dazu anregen in adere Richungen zu gehen, mal über den Tellerrand zu gucken. Außerdem würden Leute wie Kaktuswasser, Dura, Zappelkäfer, uvm, die jetzt schon neue ideen reinbringen, anregen mitzuziehen.
Ich zähle mich da auch dazu! ich werder gleich mal meine Semesterarbeit posten :)

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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jul 2010, 12:47

@ Steven:

Ich finde Deine Antworten auf meine Fragen sehr überzeugend. Und ich halte es für sinnvoll, eine Strategie zu entwickeln, die uns zumindest einen Schwenk in die von Dir skizzierte Richtung ermöglicht. Ich muss offen zugeben, dass meine eigene Zeit durch mein Projekt derzeit recht beschränkt ist und ich nicht mit vollem Elan vorweggehen kann (ein Grund, der mich auch vom Art Battle fernhält - auch wenn es schmerzt). Ich möchte aber gerne eine Infrastruktur liefern, die hoffentlich als Katalysator für die gesamte Community wirkt, sich mit der Frage zu beschäftigen, auf welchem Wege wir den inhaltlichen Schwerpunkt bei uns im Forum stärker etablieren können, und mich natürlich auch im angemessenen Umfang an der Diksussion beteiligen (vermutlich mehr, als mir lieb ist).

Ich habe dieses neue Subforum eingerichtet und ganz nach oben gestellt, ohne dabei eine schon zu konkrete Vorstellung davon zu haben, wie man es im Detail ausgestalten könnte. Auch die Benennung ist nur ein reiner Arbeitstitel. Für mich ist es zunächst nur wichtig, dass die Frage ansich dadurch aufgewertet wird, dass ihr ein exklusiver Platz eingeräumt wird. Außerdem bin ich der Meinung, dass ein Umdenken innerhalb der Communtiy nur durch eine strukturelle Änderung des Forums effektiv einleitbar ist. Die Einrichtung der Personal Showrooms hat dies in der Vergangenheit bestätigt.

Dieses Subforum ist nun also als Keimzelle zu verstehen, die sich in alles verwandeln kann, was wir in der Diskussion als nützlich herausarbeiten werden und es gibt jetzt natürlich einige Fragen, die diskutiert werden müssen. Wie können wir die inhaltliche Diskussion effektiv stärken? Es war leicht, einen eigenen Raum in Form eines Subforums dafür einzurichten, aber wie wollen wir diesen nun nutzen, um das richtige Ergebnis zu erzielen? Welche Richtlinien wollen wir aufstellen, welche Inhalte ermutigen?

Ich eröffne die Dikussion hiermit für alle, die sich daran beteiligen möchten und werde selbst erstmal über meinen spontanen Schritt genauer nachdenken.

Wenn Ihr schon konkrete Ideen/Visionen/Bauchgefühle habt, nutzt am besten den anderen Thread. Lasst und brainstormen!
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Beitrag von FastArt » 9. Jul 2010, 16:34

Was für ein bedeutender Moment.. eine neue Sparte :D
Sag mal Daniel, wäre das nicht auch was für ein Projekt zur, das man zur Dafcon hin erarbeiten könnte? In wie fern Inhalt vorgegeben wird oder wie man sowas überhaupt bei so einem Projekt machen kann ist mir auch noch ganz klar aber dafür seid ihr ja die Köpfchen ;)

Jetzt kommt mir da son Gedanke;
Könnte es nicht passieren, dass dieser Bereich (der dann anscheinend nur von denen aktiv
genutzt werden kann, die entweder ihre Inhalte in Bildern schon gut verpacken können oder die, die es lernen wollen) das Forum ein wenig spaltet und die Leute im 2d Bereich dann einfach `blöd´ aussehen lässt. Ist jetzt nur son Gefühl das sich dadurch hier zwei
Parteien ergeben wo sich die eine für Inhaltsvoll und dadurch Illustrativ hochwertiger
darstellt und die ohne Inhalt im 2d-bereich rumkrebsen. Wäre natürlich super
wenn sich wirklich viele Versuchen hier weiterzuentwickeln aber ich glaube all zu viele
werden es nicht sein. Vor allem weiß ich auch nicht ob jeder dem Gesagten hier folgen kann. Musste auch lange grübeln und überlegen bis ich endlich gerafft hab was man
hier von mir wollte. Aber kann auch sein (hoffe es zumindest) dass ich da falsch liege..

..Meinerseites würde ich auf jedenfall gerne mehr und tiefer in die Materie der Inhalts
eintauchen und lernen.. hoffe ich geh da nicht drin unter und ersticke oder sowas.. :P

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Beitrag von Steven » 9. Jul 2010, 16:42

FastArt:

Weder Ich noch Daniel noch sonstwer der sich hier aktiv an der Diskussion Beteiligenden hat denke ich das Ziel, irgendjemanden Dumm da stehen zu lassen. Es sei denn es hilft damit wir alle ein wenig schlauer werden. ;)
Wenn sich aus dieser Diskussion etwas neues ergibt, dann kann das nur eine Öffnung sein, kein weiterer Flaschenhals. Noch mehr Leute vergraulen ist definitiv nicht in meinem Interesse, vorher halt ich dann die Klappe ;)

Ich hab da auch schon ein paar Ideen, bis ich die aber (hoffentlich nachvollziehbar) formuliert habe, dauert noch ne Weile. Was Dich aber nicht abhalten soll vielleicht einfach mal zu schreiben, was Dir wichtig wäre. Was Bleiben sollte und was Du vermisst. Vielleicht auch, wo Du hinmöchtest.

Denn bevor die Forumsstruktur gravierend irgendwie geändert werden kann, muss der Inhalt dafür stehen. Was Warum Wie Wofür gilt auch fürs Forum. :)


Daniel:
Gastschreibrechte sind an, find ich aber eigentlich gut.

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Beitrag von hjalmar » 9. Jul 2010, 16:43

also ich hab jetzt einfach mal angefangen...
ich hoffe das ist okay? ich denke aber, dass das Projekt hier gut aufgehoben ist. Schließlich beschäftigt sich es ganz konkret mit einem Thema. Außerdem zeigt es den gezielten einsatz von Technik um eine Aussage zu transportieren. Was ich damit genau meine würde ich gerne im Thread von dem Projekt weiter erläutern.

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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jul 2010, 16:52

@ FastArt:

Die Bedenken, die Dir da kommen, kamen mir auch schon in den Sinn. Ich denke, es hängt sehr stark davon ab, wie wir diese neue Sektion gestalten, ob diese Problematik entsteht. Mein Ziel ist es auf jeden Fall nicht, ein Zweiklassen-Forum zu erzeugen. Meine diffuse Vorstellung ist eben, dass mit dem neuen Subforum ein Ort entsteht, wo man von vornherein von einem inhaltlichen Schwerpunkt ausgehen kann undzwar sowohl beim Starten eines Threads als auch bei der formulierung seiner Kritik.

Auf jeden Fall wird es wohl wichtig sein, klare Kriterien für die neue Sektion zu kommunizieren und diese sollten geeignet sein, die inhaltliche Diskussion zu fördern, ohne die technische Diskussion herabzuwürdigen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, recht spezielle Regeln aufzustellen, wie dies in den Personal Showrooms ja auch der Fall ist. Daher stelle ich mir das neue Subforum weniger als einen weiteren Showroom vor, sondern eher um einen Ort, wo alle Beiträge bestimmte Kriterien erfüllen müssen, um überhaupt in Frage zu kommen. Womit ich damit jetzt auch keine "Qualitätskontrolle" oder so meine sondern eher sowas wie (spontan ausgedacht) "Jeder Thread muss mit einer textlichen Vorstellung des Konzeptes für ein Bild beginnen" oder sowas. Wie gesagt, hier sind meine Vorstellungen noch diffus und ich hoffe, dass sich in der Diskussion Wege abzeichnen. Ich halte es auch durchaus für möglich, dass die ganze Aktion irgendwie auf keinen grünen Zweig führt und das Subforum wieder verschwindet und alles beim alten bleibt. Damit will ich jetzt allerdings keinen Pessimismus verbreiten sondern lediglich klarmachen, dass ich für wirklich alles offen bin, was hier in der Diskussion als Ergebnis herauskommen mag.

@ hjalmar:

Das ist völlig ok, entspricht genau dem brainstorming-Ansatz, den ich mir von der Aktion erhoffe. Und wenn am Ende rauskommen sollte, dass der Thread doch nicht ins Konzept des Subforums passen sollte, können wir ihn immer noch verschieben, ohne dass irgendwas verloren geht.
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Siggi
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Registriert: 29. Okt 2009, 09:09

Beitrag von Siggi » 9. Jul 2010, 19:17

Ich würd ganz gerne mal mit einer Frage in die Diskussion einsteigen, die sich für mich noch nicht ganz geklärt hat.
Was genau meint denn jeder einzelne hier mit Inhalt?
Eine Geschichte erzählen? Eine Botschaft vermitteln(politisch/philosophisch/whatever)?
Emotionen vermitteln? Alles zusammen?

Ich kann gut verstehen, was im allgemeinen Kritisiert wird, was auch mich zum Nachdenken angeregt hat. Aber ich da ich noch ganz am Anfang meines Werdeganges stehe(weshalb ich mich schon kaum traue hier was zu posten ;)), geht es mir im moment noch genau so wie Bukkk. Ich möchte gerne Ideen umsetzten, Botschaften vermitteln, Geschichten erzählen, aber ich scheitere an meiner technischen Fertigkeit.
Weshalb ich die Skepsis nachvollziehen kann, man würde andere Vergrauln mit so einem Subforum. Ich persönlich seh das aber nicht so und wäre froh hier weiter anregende Gedanken und bitte auch Bilder zu sehen, während ich versuche meine Studien durch zu halten ;)

Was mir allerdings sofort in den Sinn kam, als die Frage nach der Gestaltung dieses Subforums aufkam, waren so eine Art Workshops. Also ich denke dabei an einen Thread, wo ein Auszug aus einer Geschichte, oder eine bestimmte Emotion genannt wird und jeder der Lust hat daran teilzunehmen versucht, dass so gut wie möglich umzusetzen. Ich denke der Aspekt der Technik ist dabei weitestgehend gleichgültig.

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