Arbeitsablauf in Photoshop - oder wie gehe ich vor?

LOKIl
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Beitrag von LOKIl » 23. Jun 2010, 12:52

Hey, Daniel, vielen Dank! Faszinierend wie du das immer in Worte fassen kannst.

Ich denke du hast absolut recht damit. Mir ist das ehrlich gesagt bisher noch nicht aufgefallen das ich mich analog (unbewusst) auch immer an das Material halte und ich diese Vorgehensweise eben nicht einfach auf den digitalen Workflow übernehmen kann.

Wenn ich also Bleistift und Skizzenblock in die Hand nehme weiß ich zwar noch nicht unbedingt was ich eigentlich zeichnen will, weiß aber schon genau welchen Stil das Ergebnis haben wird - halt eine Bleistift-Zeichnung.

Digital geht es mir so das ich vor dem Canvas sitze und erstmal von den Pinseln und Möglichkeiten erschlagen werde. Ich habe also im schlechtesten Fall weder einen Plan was ich zeichnen werde noch wie genau ich es zeichnen werde oder welchen Stil ich erreichen will.
Vielleicht ist das die große Hürde die mich immer wieder ins straucheln bringt. Aber diese verdammten Speedpainting-Videos wo das alles so aus der Hand geschüttelt wird... :evil: ;)
Ich sollte wohl - für den Anfang - das wilde scribbeln dem analogen Medium lassen und eher geplant an eine Digitale Version gehen.
Evtl. ist auch die strikte Vorgehensweise sinnvoll immer ein (analoges) Scribble als Basis zu nehmen und darauf aufbauend den digitalen Prozess zu erlernen. Was meinst du dazu?

Zum Zeichnen: Ich habe bis vor ein paar Jahren regelmäßig gezeichnet und dann lange pausiert. Seit letztem Jahr bin ich ab und zu mal dran und in den letzten 4 Wochen habe ich fast täglich gezeichnet. Allerhand Übungen: Blindzeichnen, Perspektive, Anatomie... bin wirklich motiviert und habe auch schon das Gefühl wieder Fortschritte zu machen.
Aber wenns dann nicht klappt kann zeichnen so eine Last sein... :oops: :)

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 23. Jun 2010, 13:33

Ich denke, entscheidend ist, dass Du Dich nicht dazu hinreißen lässt, einfach nur des Malen willens zu malen, sondern dass Du Dir schon vorher ein Bild machst davon, was Du malen willst. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es gerade am Anfang sehr verlockend ist, erstmal alle möglichen Dinge auszuprobieren. Da nimmt man sich in der Regel nicht die Zeit, sich um das Motiv großartige Gedanken zu machen. Dann vergleicht man sich aber mit den Profis, die ihre Werkzeuge schon so beherrschen, dass sie damit frei improvisieren können, und zweifelt an sich selbst.

Mein Vorschlag an dieser Stelle wäre, die Werkzeugübungen nach Vorlagen zu machen, die einem ein klares Ziel setzen. Wenn Du z.B. eine Fotovorlage oder ein Stilleben auf Deinem Schreibtisch abmalst, dann musst Du Dich nur auf die Werkzeuge konzentrieren und darauf, wie diese arbeiten. Probier es mal aus, mir persönlich hat es immer viel gebracht. Wenn Du Deine Werkzeuge soweit beherrschst, dass Du eine Vorlage wiedergeben kannst, dann hast Du auch das grundlegende Rüstzeug, um Deine eigenen Ideen umzusetzen.

Ich konnte diese Methode im letzten Jahr mit einem Praktikanten verifizieren. Die Ausgangslage war sehr bescheiden und es herrschte große Verwirrung über die Herangehensweise. Die Arbeit nach Vorlagen hat da sehr viel geklärt. Wenn man vor sehr konkreten Fragens steht wie "wie lege ich diese große Farbfläche an?" oder "wie erzeuge ich diesen Verlauf?" oder "wie erzeuge ich diese Textur?", dann kann man gezielt die Werkzeuge daraufhin überprüfen, wie geeignet sie jeweils sind. Mit einem kleinen Pinsel ist es schwierig, große Farbflächen zu füllen. Mit einem weichen Pinsel kann man schlecht harte Kanten malen usw. All diese Dinge lernt man auf diesem Wege und man bekommt ein Gefühl dafür, welches Herangehensweise man für die jeweiligen Aufgaben wählten sollte.

Es ist unnötig zu sagen, dass mein Praktikant nach diesen Übungen nicht unbedingt bessere Bilder malen konnte. Themen wie Komposition, Perspektive, Anatomie sind unabhängig vom Medium und müssen zusätzlich gemeistert werden. Aber das Set an digitalen Werkzeugen war nach diesen Übungen deutlich vertrauter geworden und sobals Klarheit darüber bestand, WAS gemalt werden sollte, klappte das auch zunehmend besser. Das WAS ist dann letztendlich auch die größte Herausforderung. Das sollte man sich auch klar machen.
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Beitrag von MartinH. » 23. Jun 2010, 14:10

Das WAS ist dann letztendlich auch die größte Herausforderung. Das sollte man sich auch klar machen.
und wie meistert man die am besten? ^^

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 23. Jun 2010, 14:29

Warte mal, da gibt es bestimmt auch ein Yoda-Zitat... ;)
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LOKIl
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Beitrag von LOKIl » 29. Jul 2010, 18:55

Muss mich hier noch einmal melden. :)

Ich hab nun meinen Personal Showroom aufgemacht wie Daniel es mir geraten hat. Vielleicht kann man jetzt alles ein bisschen eher nachverfolgen.

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