Grafikdesigner

nosp
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Grafikdesigner

Beitrag von nosp » 12. Feb 2007, 21:56

Hallo liebes Digitalartforum!

Ich habe ein paar Fragen über den "Traumberuf" Grafikdesigner. Ich selbst bin von diesem noch weit entfernt, in fakt schreibe ich dieses Jahr mein Abitur, und bin dementsprechend gerade auf der Suche nach einem Beruf, der mir gut gefällt. Nach viel Jura, BWL/VWL und Psychologie Vorlesungen habe ich festgestellt, dass diese "typische" Sparte mir schlichtweg nicht gefällt. Ich brauche etwas kreatives ...

Per Zufall bin ich nun spontan die U5 Akademie (http://www.akademie-u5.de) besuchen gegangen, am Tag der offenen Tür. Diese gilt in Fachkreisen, so habe ich mir sagen lassen, als sehr seriös und hat mich absolut begeistert.

Da ich niemanden kenne, der einen solchen oder ähnlichen Beruf ausübt, wollte ich mich einfach mal an euch wenden. Ich weiß nicht, ob Grafikdesigner in diesem Forum aktiv sind, doch meine ich, dass sich hier durchaus viele "Profis" herumtreiben, die solche wiederum kennen.

Mein Anliegen ist folgendes: Kann mir jemand ein wenig aus seinem "Designer" Alltag erzählen? Wie schaut so eine Agentur aus, wie lange sind meine Arbeitszeiten? Ist das ganze tatsächlich ein 80-Stunden-Stress Job, wie die Werbungsagenturen klischeemäßig auf mich den Eindruck machen? Wo sind Herausforderungen, was nervt, was ist so faszinierend an diesen Job, was macht euch Spaß, was weniger? Ist die Konkurrenz groß, wie sind derzeit die Arbeitsplatzchancen? Was kommt als Auftrag in der Regel herein, welche Aufträge fordern einen heraus, welche sind stinkelangweilig?

Ihr seht schon, meine Fragen sind nicht konkret, im Grunde würde ich mich nur freuen, wenn jemand mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert und einen Einblick in sein Berufsleben gibt. - Und mir damit meine Berufsträume bestätigt oder wiederlegt ;)

Ich freue mich auf spannende Beiträge!

Vielen Dank
Alexander

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 12. Feb 2007, 23:56

mit grafiker meinst du wahrscheinlich den beruf des "kommunikations designers". so ein beruf lässt sich imho kaum verallgemeinern. da kannst du vom super toll bezahlten, lockeren, kreativen job bis zum ausbeutergehalt empfangenden layoutsklaven viel verschiedenes erleben.
ich studiere im 3. semester kommunikationsdesign (das semester ist eigentlich schon rum) und kann desshalb noch nicht mit großer berufserfahrung glänzen. dennoch denke ich das alle negativen klichees zutreffen und die positiven nur je nachdem wie viel glück und können du später hast. für mich ist der beruf schon irgendwie das richtige, aber ich denke das mein haupterwerb erstmal primär im bereich illustration liegen wird.

was ich definitiv sagen kann ist das die konkurenz groß, die einstiegslöhne bei festanstellung (nach dem was ich höre) mäßig und die chancen überhaupt eine festanstellung zu bekommen schlecht sind.

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Amanda
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Beitrag von Amanda » 13. Feb 2007, 09:16

Moin,

als Mediengestalterin kann ich das bestätigen. Die Arbeitgeber tendieren immer mehr zu Billigarbeitskräften oder gleich zu Praktikanten.

Wenn Du wirklich interessiert bist, dich auch Überstunden nicht stören und Du auch gut mit der Unsicherheit klar kommst, kurzfristig ohne Job dazustehen, dein Ego hintenan stellen kannst (Kritikfähigkeit) hau rein und versuche, so gut wie möglich zu werden. Durchschnitt langt heute bei der hohen Konkurrenz meiner Meinung nach nicht um klarzukommen.

LG,
Ellie

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Beitrag von Asmodeos » 13. Feb 2007, 09:32

Salute.
ich mache eine Ausbildung bei einer recht erfolgreichen werbeagentur im kleinen Saarländle (trotzdem sind wir eine der größten agenturen im südwesten :) ).
Die Sache mit dem stress kann ich zum Teil bestätigen. Es kommt darauf an, wieviel stress du dir selbst machst. Fakt ist allerdings, dass die erfolgreichsten oft den meisten stress haben.
wir haben Leute hier, die nie vor 9 oder 10 uhr abends nach Hause gehn, manchmal sogar am wochenende kommen müssen oder den urlaub unterbrechen.
Manch andere allerdings gehen immer punkt 6 und machen sich da kaum stress.

Wir haben um die 11 Mediengestalter und 2 oder 3 Komm.designer, wovon einer auch gesellschafter ist. Die tätigkeiten von Mediengestalter und Komm.designer unterscheiden sich i Praktischen kaum. Denn, wie einer meiner Chefs mir letztens erklärte, ist es so, dass in diesem Gewerbe dein Abschluss kaum eine Rolle spielt, sondern dein Können! Auf eine kunsthochschule wirst du natürlich vielseitiger ausgebildet, als in den meisten werbeagenturen. ich hatte außerordentliches glück, da einer der gesellschafter Dozent für kommunikatives Zeichnen ist und mir da viel beibringen kann und wir auch Leute für 3D-Modeling und alles mögliche da haben. Sowas gibt es aber nicht oft.

Hauptaufgabe ist hier natürlich Layouten. Sachen wie Illustrationen fallen nicht oft an, jedoch kann dir zeichnerisches talent oft weiterhelfen.

Hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
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Duracel
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Beitrag von Duracel » 13. Feb 2007, 10:02

Und gut wird halt auch nur der, der den Job nicht macht, weil es ein toller, kreativer Job ist (bei dem man idealerweise gut Geld verdienen kann), sondern, weil man gestalterisch denkt. ;)
Wer sich seinen Job nach der Arbeitsmarktsituation auswählt, der macht imho etwas grundlegend falsch in seinem Leben. Man wird allerdings in unserer Kapitaldemokratie auch zu solch einem Denken getrimmt.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Asmodeos » 13. Feb 2007, 10:06

Duracel hat geschrieben:Und gut wird halt auch nur der, der den Job nicht macht, weil es ein toller, kreativer Job ist (bei dem man idealerweise gut Geld verdienen kann), sondern, weil man gestalterisch denkt. ;)
Wer sich seinen Job nach der Arbeitsmarktsituation auswählt, der macht imho etwas grundlegend falsch in seinem Leben. Man wird allerdings in unserer Kapitaldemokratie auch zu solch einem Denken getrimmt.
in der Tat.
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Beitrag von Rob » 13. Feb 2007, 13:49

Mmmmh mein Kommantar dazu kann nur sein das ich letzten Freitag an der www.htk-hamburg.de angenommen wurde xD. Ich schließe mich dazu auch Duras Meinung an den wer sich selbst nur zur "Kunst" zwingt fürs Geld wird damit nicht glücklich.

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hjalmar
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Beitrag von hjalmar » 13. Feb 2007, 14:54

ich würde mich auch duracel und rob anschließen!

Geh nach deinem Gefühl! mach was zu dir passt! der weg ist das Ziel usw.

ich würde immer das machen was mir spass macht und womit ich mich wohl fühle! Die Entscheidung triffst du ja nicht für dein leben, bzw. dazu kann dich jedenfalls keiner zwingen außer du selbst.
Und wies in 5 Jahren auf dem Arbeitsmarkt aussieht kann auch keiner wissen. Villeicht steht Deutschland bis dahin auch zu Hälfte unter Wasser

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Beitrag von blue_lord » 13. Feb 2007, 19:39

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Mediengestalter und Komm.designer, bzw. was macht ein Mediengestalter?

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 13. Feb 2007, 22:26

Ein Mediengestalter ist ein Ausbildungsberuf.

Oder meinst du "Mediendesign"?
Also in Münster wird neben Illustration zwischen Grafik-, Medien- und Produktdesign unterschieden, da variieren aber auch die bezeichnungen für ein und diesselben Sachen.
Kommunikationsdesign ist halt auch so ein Queerbeetbegriff - ich meine, Design ist per se Kommunikation. Wer sich den Begriff nur wieder ausgedacht hat ...
Mediendesign ist ja im Prinzip auch ein sehr schwammiger Begriff, grenzt sich aber gegenüber Grafikdesign soweit ich das verstanden habe dadurch ab, dass es primär die auf die "neuen" Medien bezieht, also nicht Print.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Asmodeos » 14. Feb 2007, 11:02

blue_lord hat geschrieben:Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Mediengestalter und Komm.designer, bzw. was macht ein Mediengestalter?
ich erklär mir immer so: ein mediengestalter kann sagen "so und so sieht's gut aus."
ein komm.designer kann dir auch noch erklären, warum es gut aussieht.

sldo ich lerne hier mediengestalter für digital und printmedien, fachrichtung mediendesign.

Wir erstllen hier Layouts und Designs für Broschüren, Flyer, Zeitschriften Banner und diverse andere Printprodukte, sowie Verpackungen.
dann noch webseiten, DVD-Menus und sowas.

Insgesamt eben Werbekonzepte und Image-Kampagnen.

und wie bereits erwähnt, hier arbeiten komm.designer und mediengestalter. und beide machen fast das gleiche.

bei den Mediengestaltern gibt es noch die Richtungen Medienberatung (wie der name schon sagt) und Medien-operating. das sind dann die, die das reine handwerk perfekt beherrschen. also freistellen, tonwerte anpassen, abstände anpassen und insgesamt dem layout eien feinschliff verpassen.
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Beitrag von Amanda » 14. Feb 2007, 11:47

Hallo,

es kommt immer darauf an wie gut man ist und wo die Fachrichtung liegt. Du kannst dir den Beruf des Mediengestalters inkl. der Fachrichtungen als Rahmenpläne bei der Handelskammer besorgen und die Entsprechung der Studiengänge bei den Hochschulen.

Dann weißt Du es ganz genau. *g*

Im Grunde ist es ein Versuch, den Handwerksberuf "Gestalter" analog zu anderen Handwerksberufen einzuordnen. Und wie es bei Handwerkern auch eine Hierarchie gibt, könnte man sagen, ein MGler ist der Geselle, der Studierte der Meister und der Geselle sitzt am Ende der Nahrungskette, er setzt Stein auf Stein nach der Anweisung des Meisters.

Das hört aber kein Mediengestalter gerne, wie Du dir vorstellen kannst. Der Vorteile der Branche ist einfach, daß sich auch ein kleiner MGler hocharbeiten kann ohne expliziten "Meister"abschluß. Den gibt es, nennt sich dann Industriemeister Digital- und Printmedien bzw. Medienfachwirt, je nachdem ob Du mehr in den Produktionsbereich gehst (Druck) oder mehr in die Vorverarbeitung.

Tatsächlich geht der Trend zum Billiglohn, sprich dort wo ein MGler billiger aber gleich gut ist, bevorzugen meiner Erfahrung nach Chefs natürlich die günstigere Arbeitskraft. Das ist aber überall auf dem Arbeitsmarkt so, wo es keine Qualifizierungs- oder auch Meisterpflicht gibt.

Aber auch wenn man sich als schnöder MGler hocharbeiten und anhand von Referenzen hocharbeiten kann, würde ich, wäre ich plötzlich wieder jung :D, den Studienweg bevorzugen.

LG,
Ellie

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blue_lord
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Beitrag von blue_lord » 14. Feb 2007, 15:17

Danke für die Antworten. :)

Das war es eigentlich hauptsächlich, was ich wissen wollte.
Ein Mediengestalter ist ein Ausbildungsberuf.
ich erklär mir immer so: ein mediengestalter kann sagen "so und so sieht's gut aus."
ein komm.designer kann dir auch noch erklären, warum es gut aussieht.

EDIT:
Warum geht eigentlich der Code nicht?

Code: Alles auswählen

[quote=Duracel]Ein Mediengestalter ist ein Ausbildungsberuf.[/quote]
[quote=Asmodeos]ich erklär mir immer so: ein mediengestalter kann sagen "so und so sieht's gut aus."
ein komm.designer kann dir auch noch erklären, warum es gut aussieht.[/quote]

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Beitrag von Asmodeos » 14. Feb 2007, 15:27

jetzt aber nich missverstehen ^^
das komm.design-studium ist doch etwas umfangreicher ;)
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Beitrag von blue_lord » 14. Feb 2007, 15:49

jetzt aber nich missverstehen ^_^
das komm.design-studium ist doch etwas umfangreicher ;)
Das ist klar. ^_^

fxk
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Beitrag von fxk » 14. Feb 2007, 16:04

Der Beruf des Mediengestalters hat den früheren "Schriftsetzer" abgelöst. Bei mir in der Ausbildung (bin auch Mediengestalter, Fachrichtung Design, Print und Nonprint) war es so, dass man das Konzept der Werbemittel meist vorgelegt bekommen hat und das ganze nur noch am Computer nachbaut und verfeinert. Ich hatte jedoch das Glück technisch bereits auf hohem Level gewesen zu sein, und durfte dann auch schnell mehr machen, wohingegen die anderen Azubis Dummys bastelten, Texte erfassten, Essen einkauften und Bilder freistellten.
Ich habe in der Agentur auch viele Interessierte erlebt, die sich um eine Ausbildungsstelle bewarben und "nur" eine Zeichenmappe aufweisen konnten. Diese haben dann enttäuscht festgestellt dass ein Mediengestalter nicht wirklich zeichnen können muss und dass die alltägliche Arbeit zu 90% darin besteht Texte und Bilder am Bildschirm hin und her zu schieben und der Bleistift nur sehr selten zum Einsatz kommt - und dann auch nur wenn einer der Designer gerade nicht da ist.

Das soll jetzt aber keinen Unmut stiften - es ist ein schöner Beruf den ich gerne ausübe und mich damit mittlerweile selbständig gemacht habe. Ich wollte nur klarstellen dass "oh ich zeichne und male gerne, also werde ich Mediengestalter" eher das falsche ist. Dann besser ein Design- oder Kunststudium usw. - aber kommt sicherlich auch auf den Arbeitgeber an in wie weit man sich auch künstlerisch austoben darf.
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Beitrag von nosp » 14. Feb 2007, 17:16

Vielen lieben Dank für die vielen Antworten!
Natürlich haben sie mich größtenteils nicht allzu sehr motiviert, aber es ist genau das herausgekommen worauf ich hinauswollte: Die Wahrheit.
@fxk: Da ich selbst mich nicht als herausragender Zeichner sehe, im Gegenteil! ist das natürlich fast gut für mich ... Ich sehe den Mediengestalter Job schon als reine Computerarbeit, was mir pers. auch viel Spaß machen würde.
Aber klar, Arbeitsmöglichkeiten, Einstiegschancen und die harte Konkurenz sind natürlich sehr wichtige Faktoren, die meine Entscheidung diesbezüglich sehr beeinflussen wird. Wir werden sehen.
In jedem Fall schonmal ein herzliches Dankeschön! :)

LG
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Beitrag von fxk » 14. Feb 2007, 18:47

Wenn du die Möglichkeit hast mal eine Schnupperwoche in einer Agentur zu machen würde ich vorschlagen das mal zu tun - sofern du daran Interesse hast.

Hoffe du findest deinen Traumberuf. Kannst uns ja auf dem Laufenden halten :)
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Wutzara
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Beitrag von Wutzara » 14. Feb 2007, 21:07

Kann man den bei dir ein sog. Schnupperwochenpraktikum machen FXK? Soweit ich weiß tingelst du doch auch in Bayrischen Gefilden rum oder? Würde mich für sowas schon interessieren. Bei mir hat sich nämlich die Sachlage um 180° gedreht.

Wollte ja eigentlich Mathematik studieren. Nun musste ich nach einem Semester schon wieder aufhören da mir weder von Seiten des Staates noch von Seiten der Familie irgendwie finanzielle Mittel zugestanden wurden. Eigentlich will gar keiner das ich studiere - und das obwohls mir leicht fällt. Naja jetzt arbeite ich wieder meinen alten Beruf (seit einer Woche) würde aber mal gucken wollen welche Alternativen sich in Zukunft noch für mich bieten. Ich würde da nämlich auch gerne in die etwas kreativere Sparte stechen wollen - mit Aussicht irgendwann genug Geld zusammen zuhaben um ein künstlerisches angehauchtes Studium zu absolvieren.

Mathematik hat mir zwar gefallen, aber der Job endet schlußendlich nur in einer Versicherungsanstalt wo ich die gelernten Mathematischen Kenntnisse zu 3% benötigen werde. Eigentlich is der Studiengang eh ein Witz. Du bekommst eine Welt beigebracht in der sich alles dynamisch entwickeln kann - brauchen wird man das aber nirgends. Nur die Logik wollen diese Firmen schlussendlich haben. Und die wird dir schon im ersten Semester gegeben.

Nun hör ich aber mal auf aus meinem Leben zu schreiben.

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Beitrag von fxk » 15. Feb 2007, 08:58

Hi Chinchilla,
richtig - ich wohne im Herzen Bayerns - also ziemlich genau in der geographischen Mitte Bayerns ;)

Theoretisch könntest du schon ein Schnupperwochenpraktikum bei mir machen, allerdings dürfte ich wohl keine gute Anlaufstelle sein, da ich dereit primär Websites programmiere und der kreative Teil gerade hinten ansteht. Ich denke eine richtige Agentur wäre da vermutlich besser, in der du dir alles ansehen kannst (Katalog, Flyer, Logos, ganze Werbekampagnen usw.).
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Beitrag von Jabo » 19. Feb 2007, 15:37

Nochmal zur Unterscheidung Mediengestalter, Mediendesigner, Kommunikationsdesigner, Grafikdesigner: Mediengestalter ist ein Ausbildungsberuf, ich bin z.B. Mediengestalter mit Schwerpunkt Mediendesign, nenne mich allerdings lieber Mediendesigner. Mediendesign ist wiederum ein Studiengang, keine Ausbildung. Genau wie die beiden anderen. Grafikdesign wird kaum noch angeboten. Allerdings überschneiden sich die Berufsbilder so stark, dass es kaum einen Unterschied macht. Der Name ist eigentlich alles, was unterschiedlich ist.

Eine klare Polarisierung gibt es nicht. Ich habe als Mediengestalter Sachen aus allen Bereichen gemacht, und die Erklärung von Asmodeos (ein mediengestalter kann sagen "so und so sieht's gut aus."ein komm.designer kann dir auch noch erklären, warum es gut aussieht.) trifft da irgendwie einen wunden Punkt, ich kann nicht zustimmen. Es stimmt zwar, dass Mediengestalter im Lehrplan wenig mit Konzeption zu tun haben, aber viele aus meiner Berufsschulklasse haben auch gescribbelt, Konzeptionen schreiben war ein Schwerpunkt in der Ausbildung. Der Komm-Designer-Studiengang ist eben intensiver, allein schon deshalb, weil der Schwerpunkt nicht auf der Agenturarbeit liegt (wenn überhaupt), sondern im Theoretischen. Und um hier mal dem Ausbildungsberuf Mediengestalter einen Pluspunkt zu geben: Wenigstens wissen wir, wie man druckfähige Vorlagen liefert und ökonomisch arbeitet. Was einige Kommdesigner da bei den Druckereien abliefern, ist ein Armutszeugnis :D

Agenturalltag
Wichtig ist hier wohl die Aussage, dass es keinen solchen "Alltag" gibt. Auch keine festen Arbeitszeiten. Wenn etwas bis morgens gemacht werden muss, wird es gemacht, oft bis in die Nacht (wobei das nicht so schlimm ist, wie alle sagen. Nach der regulären Arbeitszeit wird das Klima meistens sehr viel lockerer, da alle wissen, dass sie da sind, um etwas fertig zu bekommen). Es ist kein Job für jemanden, der gern um 5 geht. Die Abende müssen oft freigehalten werden, falls man länger bleiben sollte.

Arbeitsexempel
Genauso kann die Arbeit schwanken: Oft sitzt du eine Woche lang nur da und stellst irgend welche Sachen für einen Katalog oder eine neue Produktbroschüre frei, mal machst du verschiedene Entwürfe für ein CI, Visitenkarten oder Briefbögen, oder du sitzt in Meetings, in denen viel Schwachsinn geredet wird, und überbezahlte Leute deine Zeit verschwenden, ohne dass klar wird, ob du den Job überhaupt machen wirst. Andererseits gibt's auch Höhepunkte. Für mich war das immer dann, wenn ein großes Projekt (in meinem Fall meist Websites) fertig waren und du eine E-Mail bekommst, in der deine Arbeit gelobt wurde und - noch wichtiger - der Job als beendet bezeichnet wird.

Falls du dich für Probearbeit bzw. Schnupperwoche entscheiden solltest, such dir eine Agentur, die möglichst alle Bereiche abdeckt, also Repro-Arbeiten (Scannen, Fotografieren, Bild- und Farbkorrekturen), Konzeptionsprozess (Ideenfindung, Psychologie, Texten), Durchführende Arbeiten (Layout, Mikro- und Makrotypografie, Composing) und Druckvorstufe (sehr technisch, muss aber gemacht werden und erspart einen Haufen Arbeit, wenn es richtig gemacht wird). Dadurch hast du einen Einblick in alle Bereiche. Du kannst dir sicher sein, dass du irgendwann alles davon machen wirst.

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Beitrag von Duracel » 19. Feb 2007, 16:31

Wutzara hat geschrieben:Nun musste ich nach einem Semester schon wieder aufhören da mir weder von Seiten des Staates noch von Seiten der Familie irgendwie finanzielle Mittel zugestanden wurden. Eigentlich will gar keiner das ich studiere - und das obwohls mir leicht fällt.
Wenn dir der Staat die finanziellen Mittel nicht bereitstellt - du also kein Bafög beziehen darfst - dann weil deine Familie die finanziellem Möglichkeiten "hat", dich angemessen zu unterstützen. Wenn sie dir für ein Studium diese Unterstützung verwehrt, dann hast du die Möglichkeit diese Hilfe einzufordern(notfalls gerichtlich einzuklagen!)
Falls du also _wirklich studieren willst_, dann lass dich doch mal entsprechend beraten und scheue nicht aus Prinzip den Familienfrieden zu brechen, der in einer solchen Situation eh schon auf wackeligen Beinen zu stehen scheint(idR. hilft aber auch schon ein selbstbewußt geführtes Gespräch mit den Eltern!) Und vergess dabei nicht, es geht hier um deine Zukunft!
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Beitrag von Kassandra » 19. Feb 2007, 17:13

@Wutzara: Weiß nicht, wie es in Deutschland ist, aber in Österreich bekommt man als Student Unterstützung/Beihilfe vom Staat, wenn man davor schon gearbeitet hat. Vielleicht gibts bei euch was vergleichbares.

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Beitrag von Jabo » 19. Feb 2007, 17:15

Wie denn, gibt ja keine Arbeit.

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Beitrag von Kassandra » 19. Feb 2007, 17:19

Ah, eh klar ... ein Freund von mir, der das in Anspruch nimmt, hat ein paar Jahre in Deutschland gearbeitet. Da müsst ihr eben zu uns zum Arbeiten kommen ;)

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