Einfach zeichen, nur wie fang ich an?

DerNoob
Newbie
Beiträge: 11
Registriert: 11. Mär 2008, 23:05

Einfach zeichen, nur wie fang ich an?

Beitrag von DerNoob » 12. Mär 2008, 00:17

Guten Tag.

Nun zeichne ich schon eine kurze Weile, wobei sich dieses Zeichnen nur auf ein paar Übungen bezieht. Und zwar zeichne ich einfach nur Striche und Kreise.
Die Kreise zeiche ich mal normal und ein anderes mal perspktivisch, .d.h, ich zeichne Rauten auf das Papier und dann zeichne ich Kreise in diese Rauten, perspektivisch also...
Die Striche zeichne ich in jeder Variation. Mal quer, mal senkrecht, mal waagrecht, und das aus jeder Richtung.
Diese Übungen habe ich einerseits aus so einem Tiere-Zeichnen Buch und anderer seits aus den Büchern "Perspektive leicht gemacht" 1 und 2.
Zusätzlich zu diesen Dingen, zeichne ich auch noch so gebogene Kruven, möglichst symetrisch,
so ähnliche Kruven wie wenn man sie sieht, wenn man aus verschiedenen Blickwinkeln auf einen Flaschenboden guckt.
Das Ganze sieht dann so aus, dass ich ganze Blätter voll zeichne, möglichst Platz schonend.
So kommen eben schon eine ganze Menge Kreise und Striche zusammen.

Wie auch immer, soviel mal zu meinen "zeichnen" Erfahrungen.

Mein Problem ist nun, selbst nach hunderten von Kreisen und Strichen, schaffe ich es nicht, konsequent immer gerade Striche oder konsequent "schöne" Kreise zu zeichnen.
Dann überlege ich, vielleicht liegt es an meiner Armhaltung?

Beim zeichnen versuche ich, das Handgelenk ganz und gar nicht zu bewegen. D.h. alle Zeichenvorgänge nur aus dem Arm heraus zu vollführen. Aber ist das überhaupt richtig so?
Oder wie soll ich das sonst machen?

Ich würde gerne mal was anderes zeichnen, aber irgendwie denke ich immer, wenn ich das schon nicht gut hinbekomme, also die Übungen, dann will ich nichts anderes zeichnen.
Aber anderer seits, wie soll ich denn sonst je mal was tolles zeichnen?
Selbst wenn ich dann mal etwas "komplexeres" zeichne, und ein Strich nicht so wird wie ich das will, dann macht mich das irgendwie total fertig, denn ich denke dann immer, das die Übungen irgendwie nicht fruchten.

Ich weiß irgendwie echt nicht weiter.
Vor ein paar Wochen habe ich zu zeichnen aufgehört, will aber jetzt noch einmal ganz von vorne anfangen, in der Hoffnung, dass ich nicht total entmutigt alles wieder aufgebe.
Ich will dazu sagen, ich hab jetzt nicht irgendwie drei Tage oder so mal ein bisschen gezeichnet, sondern das ging schon Wochen so, bevor ich die Pause eingelegt habe.

Ich glaube jetzt hab ich schon genug erzählt.
Vielleicht könnt Ihr mir ja ein bisschen helfen und ich hoffe, der Text da oben ist nicht total unlogisch oder so?!

Danke und Gruß
Alex

LucasMitC
Newbie
Beiträge: 10
Registriert: 22. Jan 2008, 01:03

Beitrag von LucasMitC » 12. Mär 2008, 06:46

hallo =)
Du machst nur Zeichenübungen?
Ich persönlich würde sowas maximal zum aufwärmen nutzen.
(Zumindest nicht ständig und ausschließlich üben)

Wenn du etwas anderes noch nicht hinkriegst,
oder findest dass das alles nicht gut aussieht:
Abpausen!
Übt auf jeden fall auch ;)
Wenn du auf deinem Rechner zeichnest / malst ist es ja auch recht easy
zu realisieren.
(foto in neues label, oppacity < 60% und auf ner ebene drüber abmalen =) )

"Beim zeichnen versuche ich, das Handgelenk ganz und gar nicht zu bewegen. D.h. alle Zeichenvorgänge nur aus dem Arm heraus zu vollführen. Aber ist das überhaupt richtig so? "

-> Ist richtig, je mehr du aus dem ganzen arm herraus arbeitest,
desto sauberer werden deine striche / kreise oder was auch immer =)
die schlechteste methode wäre, nur noch aus den fingern zu malen ;)


zu deiner lustlosigkeit, ... mach einfach auch mal was anderes als deine übungen,
schnapp dir n bleistift, und mal etwas völlig abstraktes oder pause etwas ab!


Luc

Benutzeravatar
digitaldecoy
Moderator
Moderator
Beiträge: 3306
Registriert: 17. Mai 2006, 11:15
Wohnort: Warendorf
Kontaktdaten:

Beitrag von digitaldecoy » 12. Mär 2008, 10:06

Ich habe früher als Kind den Sprung vom kindlichen Kritzeln zum Zeichnen geschafft, indem ich meine Lieblingsfiguren aus den Asterix & Obelix Comics abgezeichnet habe. Ich denke, Comicfiguren mit klaren Linien eignen sich sehr gut, um ins Zeichnen reinzukommen. Damit kannst Du nicht nur weiterhin Deine Technik üben sondern auch schon Mal Dein Auge für Proportionen schärfen. Ich halte Lucs Vorschlag mit dem Abpausen auch für geeignet. Du könntest Dir ja Mal eine schöne Comiczeichnung suchen, diese abpausen und danach versuchen, die Zeichnung frei nachzuzeichnen. Auf jeden Fall ist es wohl sinnvoll, sich erst Mal nur mit der Linie zu beschäftigen, denn diese Aufgabe ist überschaubar und Dein Erfolg ist gut zu kontrollieren. Mit Schattierungen würde ich erst anfangen, wenn Du die Linie einigermaßen beherrschst.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

DerNoob
Newbie
Beiträge: 11
Registriert: 11. Mär 2008, 23:05

Beitrag von DerNoob » 12. Mär 2008, 11:22

Hallo und vielen Dank für Eure Antworten.

Das ist schon mal gut, dass ich den Bleistift wenigsten richtig halte.
Dabei ist es mir auch wichtig, den Arm oder die Handfläche nicht auf dem Tisch oder dem Papier aufzulegen. Ist das ok, oder ist das eher egal. Ich finde, wenn ich das so mache, dann ist die Strichführung irgendwie unverfälscht, bzw. authentischer. So sehe ich die Ungenauigkeiten besser und kann mich dann darauf konzentrieren genauer zu zeichnen.
Ist das Unsinn?

Abpausen, finde ich eher, naja, irgendwie zu kindlich, ehrlich gesagt. Das ist so eine Sache, bei der ich von vorn herein schon gesagt habe, das ich das eher nicht machen will, auch wenn man als Anfänger so einfach wie möglich anfangen soll. Ich denk mir irgenwie dabei nur, dass ich da das abschätzen der Proportionen nicht richtig lerne... Und außerdem sehe ich das nicht so richtig als ein Erfolg aus der Übung an, wenn ich da irgendwas abgepaust habe, denn das hab dann nicht ich gemacht.

Die Idee von digitaldecoy mit Comic-Figuren finde ich allerding schon sehr sinnvoll, denn so Comic-Figuren sind ja auch nicht besonders detailreich. Diesbezüglich habe ich auch schon so ein Manga-Zeichnen-Buch.
Außerdem habe ich auch so Bücher zur menschlicher und tierischer Anatomie gekauft, wie einige in dem Buch-Rezensionen Thread( oder war das da überhaupt, war auf jeden Fall in diesem Forum) beschrieben wurden. Vielleicht war das auch ein bisschen vorschnell.
Wäre es eine gute Idee auch aus solchen Büchern ein paar Übungen zu machen, oder würde die gesteigerte Realitätsnähe nur mehr Frust hervorrufen?

Gruß und Dank
Alex

Benutzeravatar
digitaldecoy
Moderator
Moderator
Beiträge: 3306
Registriert: 17. Mai 2006, 11:15
Wohnort: Warendorf
Kontaktdaten:

Beitrag von digitaldecoy » 12. Mär 2008, 11:54

Zu Deiner Stifthaltung noch Mal: Du wirst bei detaillierten oder kleinformatigen Zeichnungen nicht ausschließlich aus dem Arm arbeiten können. Besonders kleine Kurvenzüge macht man doch eher aus den Fingerspitzen bzw. dem Handgelenk.

Abpausen findest Du kindlich, aber Kreise zeichnen ist ok? :) Das Abpausen hat den Sinn, dass Du genau diese Bewegungen anhand eines konkreten Beispieles übst. Eine gute Abpausübung verläuft übrigens so, dass Du nicht etwa versuchst, die Linien der Vorlage mechanisch und langsam abzufahren, sondern Du solltest versuchen, die Zeichnung in einzelne schwungvolle Striche zu zergliedern. Du könntest Dir z.B. auch zum Ziel setzen, die Zeichnung so schnell und mit so wenig Strichen wie möglich abzupausen. Wenn Du Dir damit einigermaßen sicher bist, kannst Du die gleiche Zeichnung frei abzeichnen und dabei die gleichen Schwünge und Striche verwenden. All diese Übungen zielen nur darauf ab, dass Du lernst, schnell und präzise Deinen Strich zu steuern. Im Endeffekt ist das das, wozu Du die Kreise malst. Das Problem bei der Kreisübung ist, dass Du dort kein konkrestes Ziel hast und Dein Ergebnis auch nicht kontrollieren kannst. Wenn Du Deinen Strich anhand einer Zeichenvorlage übst, hast Du die Vorlage immer als Messlatte für Deinen Fortschritt verwenden.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

DerNoob
Newbie
Beiträge: 11
Registriert: 11. Mär 2008, 23:05

Beitrag von DerNoob » 12. Mär 2008, 13:37

Dann ist das also nur Definitionssache!

Ja gut, dann werde ich mal so Pause-Sachen in meine Übungen einbauen.
Das mit den Comic-Zeichnungen werde ich auch machen. Das klingt schon alles sehr logisch.

Gibt es sonst noch Sachen, die ich jetzt umbedingt beachten muss?
Ich habe z.B. Bleistifte in den Hauptstärken. Von B5 - H5 ist alles vertreten.
Sollte ich vielleicht eher mit einem harten Stift zeichnen oder mit einem Weicheren, oder sogar
variieren? Ich persönlich habe das Gefühl, dass die weichen Stifte mehr verzeihen. Vielleicht weil sie eben weicher sind und man somit Ungenauigkeiten unterdrückt, oder so...
Das Papier ist für mich wahrscheinlich eher von geringerer Bedeutung.

Aber gibt es einfach was, was ich jetzt speziell machen muss? Sowas wie irgend welche speziellen Übungen, um etwas zu trainieren, wovon ich noch nichts weiß?

Was ich bei den geschwungenen Linien z.B. schon bemerkt habe, ist das es gar nicht so einfach ist den richtigen Scheitelpunkt zu finden und dann auch den richtigen Abschluss.

Enschuldigt bitte diese sehr elementaren Fragen. Ich studiere zwar, aber dieses Fach hat leider nichts mit Kust im Sinne der Kust zu tun, um die es in diesem Forum geht, oder vielleicht nur teilweise.
Wie auch immer. Die Bücher die ich hier über das Zeichnen habe, geben nur sehr wenig Aufschluss über das Verhalten eines Zeichnen-Anfängers( oder kann man auch Zeichenanfänger sagen?).

Danke noch mal.
Gruß
Alex

LucasMitC
Newbie
Beiträge: 10
Registriert: 22. Jan 2008, 01:03

Beitrag von LucasMitC » 12. Mär 2008, 14:34

Den erfolg des abpausens merkst du erst,
wenn du ein ähnliches objekt frei hand malen willst
und merkst, dass es dir ganz einfach von der hand geht ;)

Benutzeravatar
digitaldecoy
Moderator
Moderator
Beiträge: 3306
Registriert: 17. Mai 2006, 11:15
Wohnort: Warendorf
Kontaktdaten:

Beitrag von digitaldecoy » 12. Mär 2008, 15:36

Wenn Du ganz am Anfang stehst, dann solltest Du, nachdem Du mit Deinem Werkzeug einigermaßen zurecht kommst, ein Buch zum perspektivischen Zeichnen durcharbeiten. Danach oder auch parallel kannst Du Dich dann an Anatomie wagen. Na ja, und das Ganze dann über ein paar Jahre hinweg. :) KLingt ein bißchen krass aber im Endeffekt sprechen wir hier von jahrelanger Übung.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

DerNoob
Newbie
Beiträge: 11
Registriert: 11. Mär 2008, 23:05

Beitrag von DerNoob » 12. Mär 2008, 16:23

Ok, dann danke ich Euch vielmals.
Wenn ich dann mal was hab, dann poste ich es. Hier sind ja alle immer sehr hilfsbereit.

Ich denke ich werde jetzt wieder jeden Tag üben, nur dieses mal werde ich keine Pause einlegen.

Gruß und Dank
Alex

Benutzeravatar
Markus
Senior Member
Beiträge: 283
Registriert: 28. Mai 2006, 23:03
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Markus » 12. Mär 2008, 17:04

bei leuten, die mit so trockenen übungen anfangen, frage ich mich immer ... warum willst du eigentlich zeichnen? oder was wirst du zeichnen, wenn du meinst gut genug zeichnen zu können?

DerNoob
Newbie
Beiträge: 11
Registriert: 11. Mär 2008, 23:05

Beitrag von DerNoob » 13. Mär 2008, 16:54

Hallo.

Ich fühle mich ein wenig persönlich angegriffen!? :?
Erlaubst Du mir jetzt nicht zu malen/zeichnen?

Ich weiß nicht worauf genau Du hinaus willst, aber um Deine Frage mal ganz naiv zu beantworten, würde ich gerne mal Firguren und Architektur zeichnen. Mir persönlich ist es egal wie lange es dauert ein "guter" Zeichner zu werden, da ich nicht im geringsten auf das Zeichnen angewiesen bin und es nur aus persönlichem Interesse tue.

Die Übungen mache ich nur, um grundlegende Bewegungen zu üben.
Oder wie hast Du angefangen?

Benutzeravatar
kazhad
Member
Beiträge: 136
Registriert: 7. Jan 2008, 12:42
Wohnort: Nürnberg/ Salzburg

Beitrag von kazhad » 13. Mär 2008, 18:29

Hi,

ich bin auch gerade dabei um mich mal wieder auf das Wesentliche zu beschränken, also ich zeichne momentan auch wieder Linien, Kreise und Ellipsen. Für Konstruktionszeichnungen etc ist sowas immer sinnvoll....

Was hast du bisher schon alles gezeichnet? Nur Kreise und Linien oder hast du es auch schonmal mit Perspektive und Ellipsen versucht?

Sinnvolle Übungen wären hierzu beispielsweise einmal gerade Linien für die Perspektive mit einem, zwei und drei Fluchtpunkten. Oder einfach mal 2 Punkte auf's Blatt zu zeichnen und versuchen die zu verbinden. Schwerer wird es dann mit den Kurven, bzw 3 Punkte über eine geschwungene Form miteinander zu verbinden.

Und schließlich Ellipsen bzw Kreise in der Prespektive. Hier könntest du dann als nächstes anfangen Automodelle schematisch in der Perspektive darzustellen.

Oder wie weit bist du momentan? Aber die Übungen würde ich am Anfang immer nur zum aufwärmen nehmen.

Benutzeravatar
Markus
Senior Member
Beiträge: 283
Registriert: 28. Mai 2006, 23:03
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Markus » 13. Mär 2008, 20:09

DerNoob: dich anzugreifen war sicher nicht meine absicht. Du kannst auch gerne weiter kreise und linien zeichnen, wenns dir spaß macht. Ich frage mich persönlich halt woher der Antrieb zum Zeichnen kommt. Mit Sicherheit kann ich es nur von mir selbst sagen, und da steht das zeichnen selbst nur an zweiter stelle. An erster stelle steht einfach das darstellen von ideen. Mit dem Zeichnen hab ich nur angefangen, weils für mich das naheliegendste war.
Bei dir hört es sich so an als ginge es mehr ums zeichnen selbst ... und dann, wenn man gut genug ist, mal schauen was man damit anfangen kann.
Mir persönlich ist es egal wie lange es dauert ein "guter" Zeichner zu werden, da ich nicht im geringsten auf das Zeichnen angewiesen bin und es nur aus persönlichem Interesse tue.

Ich denke, das bestätigt was ich vermute. (Auch wenn du "angewiesen" vermutlich eher in finanzieller Hinsicht meinst)

Wenn ich mich irre und du in Wirklichkeit darauf brennst, die ideen, die dir im Kopf herumschwirren, zu Papier zu bringen, dann würde ich dir empfehlen damit anzufangen. Und wenn du irgendwo zeichnerische defizite bemerkst, kannst du immernoch anfangen zu üben.
Kreise und linien zeichnen würde ich auch, wie schon mehrfach gesagt, nur zum aufwärmen fürs eigentliche zeichnen.

Und was mich selbst angeht, hab ich der reinen Übung wegen vor knapp einem Jahr zum ersten Mal gezeichnet, nähmlich als ich angefangen hab zu studieren.

DerNoob
Newbie
Beiträge: 11
Registriert: 11. Mär 2008, 23:05

Beitrag von DerNoob » 13. Mär 2008, 21:14

Hallo und Danke für Eure Antworten.

kazhad: Ja, ich habe schon perspektivische Kreise gezeichnet, das gehört auch zu den Übungen die ich mache. Auch das Zeichnen mit Fluchtpunkten gehört dazu.
Diese Übungen habe ich aus den Büchern "Perspektive leicht gemacht" 1 + 2.
Im ersten Teil geht es mehr um so kantige Dinge, und im zweiten Teil eher um Kurven.
Aber ich hab ja gefragt, was ich machen kann, um diese nicht gerade motivationsfördernden Übungen aufzufrischen, sozusagen. Ich hab ja schon ein paar Anregungen bekommen.

Ich hab mich auch schon in so skizzenmäßigen Köpfen versucht, wo es darum geht, Köpfe in verschiedenen Posen perspektivisch korrekt zu, nun ja, skizzieren.
Das Buch heißt "Drawing, The Head and Figure" von Jack Hamm. Aber ich finde, das Buch geht da etwas zu statisch ran, also von den Proportionen und Abständen. Na ja, ist ja auch egal.

Markus: Ja, das mit den Ideen finde ich auch gut. Sowas würde ich auch gerne machen, einfach aus den Gedanken raus zeichnen. Aber was ich als aller erstes machen würde, wäre einfach nur Menschen zeichnen. Z.B. wärend der Vorlesung einfach mal so einen Eindruck auf das Papier bringen. Ich habe natürlich nicht im geringsten Sinne vor mit Zeichnen mein Geld zu verdienen, ich finde das alles einfach nur sehr anziehend.
Bei dir hört es sich so an als ginge es mehr ums zeichnen selbst ... und dann, wenn man gut genug ist, mal schauen was man damit anfangen kann.
Mit Ersterem hast Du recht, aber das Zweite, ich weiß nicht so recht. Ich habe eigentlich nur vor, dass, was ich zeichne für mich zu behalten. Ich kann das nicht irgendwie nicht beschreiben. Ich hab einfach das Gefühl, das ich das machen will, weil ich es machen will.
Mit dem Zeichnen hab ich nur angefangen, weils für mich das naheliegendste war.
Wie meinst Du das? In welcher Hinsicht "das Naheliegenste" ?
Wie hast Du denn angefangen zu zeichnen.
Ich versuche einfach nur diese Grundelemente sicher zu beherschen, aber Du hast schon recht, diese Dinge dauernd zu zeichnen ist vielleicht nicht das Beste.

Gruß
Alex

Benutzeravatar
OrcOYoyo
Senior Member
Beiträge: 250
Registriert: 29. Mai 2006, 10:56
Kontaktdaten:

Beitrag von OrcOYoyo » 14. Mär 2008, 19:04

Du könntest ja auch einfach mal ein großes Blatt Papier hernehmen und ein Stück Kohle oder nen dicken weichen Bleistift und einfach schwungvolle Linien auf das Blatt machen.
Flächen die dadurch vielleicht entstehen schraffieren.
Vielleicht fällt die in einer der dadurch entstandenen Fomen ja ein Motiv auf, das du dann weiter verfolgen möchtest aber es muß ja nichts dabei rauskommen, besonders da du es ja auch gar nicht dazu machst um es herzeigen zu können.
Einfach locker drauf los kritzeln um schwungvolle Linien zu üben.
Denn das was du dann schlußendlich zeichnen wirst besteht selten aus exakten Ellipsen, geraden Linien oder Kreisen.

DerNoob
Newbie
Beiträge: 11
Registriert: 11. Mär 2008, 23:05

Beitrag von DerNoob » 14. Mär 2008, 23:16

Hallo.

Danke für Deinen Tipp, aber ist das nicht ein bisschen individuell?
Also das mit den geschwungenen Linien und sehen was daraus wird...
Kann ich das überhaupt? Ich meine, so viel Improvisation?
Ich kann mir da jetzt auch nichts konkretes vorstellen, kannst Du das nicht noch ein bisschen
konkretisieren?

Gruß

Benutzeravatar
OrcOYoyo
Senior Member
Beiträge: 250
Registriert: 29. Mai 2006, 10:56
Kontaktdaten:

Beitrag von OrcOYoyo » 15. Mär 2008, 00:46

Naja was soll ich sagen.
Es geht darum daß du locker mit dem Bleistift (oder was immer) umgehst, nicht ob du dann tatsächlich etwas darin siehst und weiter malen willst. Das wäre dann nur zuätzlich eine Möglichkeit Ideen zu bekommen wenn man keine Ahnung hat was man zeichnen soll.

Ob du das kannst kannst du ja leicht herausfinden :D
Ist ein wenig wie in den Wolken Objekte erkennen nur daß du die "Wolken" vorher mit zufälligen Linien selber gezeichnet hast und du dann die Objekte weiter ausarbeiten kannst.

Ein paar lockere Striche zum Aufwärmen eben und vielleicht noch ne Idee was man zeichen könnte. Oft geht man zu verkrampft an die Sache ran.

War auch nur als zusatz zu dem gedacht was sonst hier schon vorgeschlagen wurde.
Mir hilfts mal :).

Benutzeravatar
Ionflux
Senior Member
Beiträge: 820
Registriert: 5. Jun 2006, 22:12
Kontaktdaten:

Beitrag von Ionflux » 15. Mär 2008, 02:59

Und vor allem: Mach dir nicht zu viele Gedanken. Ich denke, gerade wenn man spät (wieder* ;)) mit dem Zeichnen/Malen anfängt, wird man oft erschlagen von all dem was man beherrschen muss.

Da sollte man aber nicht vergessen, dass man ja immer für einen bestimmten Zweck zeichnet/malt und nicht allein für die technische Brillianz (was sowieso Jahre dauert, wie bereits gesagt wurde). Also, vergiss nicht Spaß dabei zu haben und mach einfach mal das was dir in den Sinn kommt**. :)

*) Für Kinder ist sowas ja Tagesroutine. ;)
**) Wenn das Ellipsen und Striche sind, ist natürlich auch okay. ;)
»The multiverse doesn't make sense, and it ain't supposed to.«
DeviantArtArtStationFacebookInstagramTwitter

Benutzeravatar
Nachtwolf
Member
Beiträge: 150
Registriert: 22. Jul 2007, 21:36
Wohnort: Bielefeld

Beitrag von Nachtwolf » 16. Mär 2008, 19:18

@DerNoob: Für mich spielt auch die Motivation eine große Rolle. Suche Dir Vorbilder. Suche Dir einen Stil den Du erreichen willst und frage Dich wie Du dahin kommst.

Natürlich solltest Du Dir im Laufe der Zeit auch eine umfangreiche Buchsammlung zum Thema zulegen. Ich habe mittlerweile über 100 Bücher zum Thema Zeichnen und Malen zusammengetragen und es werden weitere folgen! Wer hohe Ziele hat, der muss auch Geld investieren!

Das Malen und Zeichnen kann Dir unheimlich viel geben - bis ins hohe Alter. Es lohnt sich also in bleibende Sachwerte (Bücher) zu investieren. Wer kann Dir sagen wie die Zukunft aussieht und was die Wirtschaft morgen macht (Weltwirtschaftskrise, Inflation, Deflation, Kollaps des Geldsystems usw.) Gute Bücher werden immer gut bleiben, egal wie sich die Welt von morgen auch gestaltet.

Malen und Zeichenen wird Dir eine innere Befriedigung geben, die weit über das hinausgeht was die breite Masse durch ihre Konsumorgien erreichen wird! Bleib am Ball es lohnt sich!

Merke: "Investition in Bildung bringt immer noch die höchste Dividende." (Benjamin Franklin)

DerNoob
Newbie
Beiträge: 11
Registriert: 11. Mär 2008, 23:05

Beitrag von DerNoob » 16. Mär 2008, 22:07

Wow. Vielen Dank für Eure tollen Beiträge.
Ich nehme mir das alles natürlich zu Herzen. Ich zeichne jetzt schon weniger Striche und Kreise, nur kurz zum aufwären. Ich versuche jetzt so viele Motive aus dem Buch von Jack Hamm "Drawing, The Head and Figure" zu zeichnen.

Ich bleib auf jeden Fall dabei und ich freu mich schon immer wenn ich was zeichnen kann.
Ich hoffe nur es wird schnell besser. Mit Euren Tipps sollte das dieses mal was werden.
Ich habe mittlerweile über 100 Bücher zum Thema...
Wow. Ich wäre ja schon froh, wenn ich die Zeichnungen aus dem oben beschriebenen Buch bis zum Ende durch zeichnen könnte. (Was ich auch vor habe, denn die Zeichnungen aus diesem Buch sagen mir schon sehr zu!!!)

Gruß und Dank
Alex

Benutzeravatar
Nachtwolf
Member
Beiträge: 150
Registriert: 22. Jul 2007, 21:36
Wohnort: Bielefeld

Beitrag von Nachtwolf » 16. Mär 2008, 23:49

@DerNoob: Natürlich hab ich die 100 Bücher noch nicht alle durchgezeichnet ;-)

Also keine Sorge, bisher bin ich auch noch nicht in die Gänge gekommen ;-)

Benutzeravatar
Duracel
Beiträge: 2971
Registriert: 29. Mai 2006, 10:35
Wohnort: Greven
Kontaktdaten:

Beitrag von Duracel » 20. Mär 2008, 13:35

Ah, ein sehr spannender Ansatz.

Ich selbst ziehe anders als Markus einen Großteil der Motivation daraus, über das Zeichnenlernen zu verstehen, was ein Bild(und damit die visuelle Welt) eigentlich funktioniert. ;)


Diese zwei Kern-Motivationen kann man sicher unterscheiden - einmal geht es primär um das Motiv und den "konkreten" Inhalt, einmal mehr um das Verstehen der "abstrakten" Komponenten. Beide sind natürlich immer mehr oder weniger gleichzeitig vorhanden.


Scott McCloud unterscheidet in seinem Buch "Comics Machen"(absolute Buchempfehlung zusammen mit "Comics richtig lesen") tatsächlich 4 GrundTypen:

"Die Klassizisten: Vollkommenheit, Selbstverbesserung, Virtuosität, Die Suche nach Zeitloser Schönheit"

"Die Animisten: Der Inhalt zählt, Durch Kunst etwas zum Leben erwecken, Seinen Intuitionen vertrauen"

"Die Formalisten: Die formale Struktur des Mediums verstehen und damit experimentieren"

"Die Ikonoklasten: Ehrlichkeit, Lebendigkeit, Authenzität, im Vordergrund steht das Leben selbst."


Meiner Erfahrung nach deckt man auch in verschiedenen Lebensabschnitten andere Bereiche ab ... habe ich mich selbst lange ausschließlich in den Lagern der Klassizisten und Formalisten aufgehalten, stöber ich derzeit begeistert in den anderen beiden Bereichen; weil es mir selbst einfach nichtmehr genügt, die Dinge so unausgeglichen einseitig zu betrachten.
(Buchempfehlungen, die einem neue Universen eröffnen können: Jenseits von Begabt und Unbegabt, Heinrich Jacoby; Eine kurze Geschichte des Kosmos, Ken Wilber; Story, McKee)


Zurück zur Ursprungsfrage.
Man wird umso besser, umso vielseitiger man die Dinge begreift. Wenn man allerdings alles aufeinmal aus allen Richtungen anfassen will, dann wird der Eindruck aber flüchtig, wenig eindrücklich und kaum intensiv sein.
Deswegen braucht es Zeit. Zeit sich für jede Seite erneut die nötige Ruhe und Geduld zu geben sie zu erleben. Sie nacheinander zu begreifen, sie zu erkennen, zu hören ob alles stimmt, ob man es gut riechen kann und ob es einem schmeckt.

Das Zeichnen selbst bezieht sich primär auf den visuellen Aspekt des Erlebens, aber wirklich gut kann eine Zeichnung meiner Ansicht nach erst dann werden, wenn man eine ganzheitliche Erfahrung von den Dingen gesammelt hat.

GlennVilppu (LernDVDs - sehr Empfehlenswert) betont stets "feel the volume", während er zeichnet. Der Leitspruch des Design ist "Form follows Funktion". Craig Mullins hat einmal gesagt "There is air out there!"
Das sind alles ganz verschiedene Aspekte die zu erkennen und zu verstehen es mehr braucht, als sie einmal zu hören oder zu lesen um sagen zu können, dass man das "weiß".


Es spielt soviel mit rein, das ich em Ende vorallem empfehle zu vertrauen! Vertraue, dass dir die Übungen, die du absolvierst weil sie sich gut anfühlen, weil sie gut klingen oder allem Anschein nach sinnvoll sind, jeder auf ihrer Weise dir helfen werden; auch dann, wenn es dir jetzt in diesem Moment eben noch nicht vertraut ist.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

Benutzeravatar
Duracel
Beiträge: 2971
Registriert: 29. Mai 2006, 10:35
Wohnort: Greven
Kontaktdaten:

Beitrag von Duracel » 20. Mär 2008, 13:48

PS Zur Armhaltung, Zum Härtegrad des Bleistiftes:

Es gibt da kein richtig oder falsch. Im Grunde ist das wesentliche und zielführende genau solche Fragen, wie du sie bereits gestellt hast. Versuche sie dir selbst zu beantworten!

Um nicht ganz so schwammig zu bleiben: Bei der Armhaltung ist es wie beim Spielen von Musikinstrumenten ... nicht verkrampfen, entspannte Haltung; grobe Bewegungen aus dem Oberarm, feine aus den Fingerspitzen. Es bringt nichts, alles nur aus dem Arm zu machen; erstrebenswert ist eine homogene Verteilung der Aufgaben je nach Kraftaufwand und Präzision. Es empfiehlt sich immer ab und an seine Aufmerksamkeit auf die Haltung zurückzuführen, Unstimmigkeiten wahrzunehmen und entsprechend das Verhalten anzupassen.

Beim Stift ist es ähnlich. Wie fühlt sich was an, was geht mit welchem Medium; welche Funktionen will ich eigentlich nutzen. Auch der Querverweis zur Haltung: Welches Medium gibt mir ein gutes Gefühl oder auch auf welche verschiedenen Weisen kann ich den Stift eigentlich alles halten.
Ich selbst nutze derzeit FaberCastell-Polychromos als für mich perfekten Kompromiss zum Zeichnen. Wer die Frage also ersteinmal ausklammern will für sich, der kann sich sicher sein, damit nicht komplett falsch zu liegen. ;)
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

Benutzeravatar
OrcOYoyo
Senior Member
Beiträge: 250
Registriert: 29. Mai 2006, 10:56
Kontaktdaten:

Beitrag von OrcOYoyo » 20. Mär 2008, 23:59

Geht nicht, man darf sich maximal zwei Punkte davon aussuchen, aber das auch nur wenn du alle Bücher des Autors gekauft hast. ;)

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder