Fantasy-zeichnen aus dem Kopf, aber wie?

Foxy
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Beitrag von Foxy » 11. Apr 2009, 10:23

Ich glaube, es gibt kein Tutorial, dass dir zeigen kann, wie so etwas GENAU geht. Tutorials sind nur Beispiele, wie man etwas machen kann und meistens findet man für sich selbst heraus, dass man eine ganz andere Technik bevorzugt.

Ich persönlich würde dir empfehlen, dich erstmal mit einzelnen Grundlagen zu beschäftigen. In dem Bild, was du als Beispiel gezeigt hast, ist die Gestik der Frau in meinen Augen besonders wichtig. Damit verbunden sind natürlich der Grundlagen der Anatomie, Gleichgewicht/Körperschwerpunkt usw.
Die Schlange ist recht einfach gehalten, aber ich glaube, der Zeichner hat sich trotzdem einige Referenzen besonders für den Schädel gesucht - oder er war schon etwas erfahrener.
Hinzu kommt natürlich bei farbigen Illustrationen noch die Farbenlehre. Ich kenn leider nicht alle Bücher von Betty Edwards und kann deshalb nicht einschätzen, wie viel du schon wirklich weißt. Aber wenn die alle so aufgebaut sind wie "Das neue garantiert Zeichnen lernen", dann hast du nur einen Überblick.

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Beitrag von IronCalf » 11. Apr 2009, 11:05

Wenn du so gierig nach Büchern verlangst, werfe ich hier mal von Andrew Loomis "Figure Drawing for all it's worth" rein.
Gibts auch auf deutsch: Das figürliche Zeichnen: Ein vollständiger Lehrgang

Das hat für den Anfang alles was du brauchst. Noch ein bisschen Perspektive dazu: Perspective! for Comic Book Artists

Dann heißts halt üben, üben und üben. Vor allem auch von der Natur abzeichnen!
Vergesst niemals, dass sich auch der stärkste Mann aufs Kreuz legen lässt. Diesen Fehler machte Gott, als er auf die Erde kam.

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Beitrag von Scatch » 11. Apr 2009, 11:23

Ich schließ mich da Ironcalf an.

Außerdem möcht ich dir noch raten nicht zu viel auf Animexx rumzuhängen. Auch auf die Gefahr hin überheblich zu wirken: Der Anteil der Leute, die auf der Seite was drauf haben, is ziemlich gering. Kommt mir so vor als wären da größtenteils nur 13-jährige. (Was ja nichts schlimmes ist, ich war in dem Alter schließlich auch nicht weiter, aber viel lernen kann man von denen eben nicht.)
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Beitrag von IronCalf » 11. Apr 2009, 22:19

Hier kannst du dir mal die englische Ausgabe durchsehen: http://www.scribd.com/doc/6615089/Andre ... -Its-Worth
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Beitrag von Ghaz » 11. Apr 2009, 22:45

Xeno hat geschrieben:Hatte heute Mittag mal probiert zu zeichnen, aber mir ist nie ein "Symbol" für das eingefallen was ich zeichnen will.
Und das ist genau das Problem. Du hast das "Symbol" im Kopf wie eine Nase auszusehen hat, weil du das von den stilisierten Mangas abgeguckt hast. Das ist ja auch eine wesentliche Sache, die Betty Edwards anspricht. Du musst vom Symboldenken wegkommen und zeichnen, wie es wirklich ist. Da ist es schwer, das einfach aus dem Kopf zu zeichnen. Such dir Referenzen: n Kumpel, Leute auf der Straße, Fotos, einen Spiegel... und zeichne das. Vielleicht suchst du dir auch erstmal einfachere Objekte als das menschliche Gesicht. Wichtig dabei ist, dass du dabei räumlich denkst, weshalb Fotos nicht ausschließlich benutzt werden sollten. Du kannst dabei rumexperimentieren wie du verschiedene Schraffurtechniken einsetzt um es räumlicher wirken zu lassen, Licht und Schatten darstellst oder wie du Oberflächeneigenschaften darstellst. Gut ist es, wenn du dabei auch versuchst zu verstehen, warum etwas so aussieht wie es aussieht. Am besten hältst du dich nicht lange an einem Bild auf, sondern versuchst einfach viele lockere Skizzen zu machen.
Ansonsten einfach Spaß an der Sache haben und Schritt für Schritt alles angehen... und natürlich üben üben üben ;).
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Beitrag von IronCalf » 11. Apr 2009, 23:02

Soll ich also menschliche Sachen und so abzeichnen und abzeichnen und abzeichnen und abzeichnen bis sich die alten Smybole langsam mit den neuen abgezeichneten Symbolen ersetzen oder wie
Nein, es geht nicht darum, stumpfsinnig abzuzeichnen, sondern zu verstehen und zu begreifen wie etwas - in diesem Fall zb. der Kopf oder Körper - aufgebaut ist. Nur so kann man es in verschiedenen Lagen anwenden und/oder gegebenenfalls abwandeln und sich seinen Vorstellungen anpassen.
das sieht aber extrem nach technischem Kram aus, ich seh da beim ersten reingucken nur Körperbau mit extrem vielen Linien un so, ähhhm
Wie ich oben schon geschrieben habe, geht es ums Begreifen und die Linien sind dazu da, dies zu unterstützen. Um die Basics wirst du früher oder später nicht herum kommen. Du kannst ja auch mal in Netz zB bei deviantart schauen ob du passende Tutorials für dich findest. Ich wollte dir ehrlich gesagt nicht gleich den Bammes aufs Auge drücken. Das wäre meiner Meinung nach viel zu viel des Guten.

Fantasy sind für mich zB leicht bekleidete Chicks und Muskelmänner mit Äxten und Schwertern. Da kommt man um, zumindest vorerst, rudimentäre Kenntnisse des Körperaufbaus nur schwer drum rum.

Ich tu mich ehrlich gesagt etwas schwer, mit gutem Gewissen andere Bücher zu empfehlen. Evtl. noch die beiden Bücher von Jack Hamm "Drawing the Head and Figure" und "Drawing Scenery Seascapes And Landscapes". Die sind allerdings auf english.

Nachdem du speziell Fantasy suchst, wirst du evlt. in Versuchung geraten "Anatomie für Fantasy-Zeichner" von Glenn Fabry zu kaufen. Ich will es nicht schlecht reden, es ist sicher eins der besseren Bücher die in diese Kerbe schlagen, aber fundierter aufbereitet hat das Material sicher Loomis. Es ist allerdings immer noch besser als alles von Christopher Hart.

Eins muss dir halt klar sein. Bücher können nur eine gewisse (anatomische) Grundlage schaffen. Die "Fantasy" muss dann schon von dir kommen. Du kannst dir für deine Bilder, wenn du nicht weiter weißt, auch Referenzen im Netz suchen, selbst fotographieren etc. ... das hat eh Gahz oben schon geschrieben.
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Beitrag von IronCalf » 11. Apr 2009, 23:25

umh... indem du aus Büchern abzeichnest?... am besten wäre von der Wirklichkeit "abzuzeichnen"...
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Beitrag von Scatch » 12. Apr 2009, 00:11

Ich glaub du solltest dir auch mal den Begriff "Symbol" aus dem Kopf schlagen. Das lässt sich mit realistischen Darstellungen wohl kaum vereinen.

Wenn du so ein Schlagwort brauchst eignet sich in der Zeichenkunst jenseits des Mangas wohl eher sowas wie "Konzept". Und diese Konzepte, beispielsweise das Konzept einer Nase, wenn man so will, muss verstanden werden und nicht einfach symbolhaft wie ein Stempel aufs Blatt gedrückt.

Du musst es einfach verstehen. Was macht sone Nase aus? Proportion, Position, Variationen, Schattenwurf, veränderte Darstellungen in verschiedenen Perspektiven u.s.w. Je mehr du darüber rausfindest, desto besser kannst du sie darstellen.
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Beitrag von Tugelbend » 12. Apr 2009, 19:55

Die Bücher von Loomis werden meines Wissens nicht mehr gedruckt.
Jedoch kannst du sie dir hier laden:
http://www.alexhays.com/loomis/

//edit
Ah, ich Idiot hätte erstmal alles durchlesen sollen d:

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Beitrag von Chinasky » 12. Apr 2009, 21:23

Iron Calf wollte Dir den Bammes nicht gleich auf's Auge drücken... :D Dann mach ich das mal. Geh in die nächste Stadtbibliothek und leih Dir dort das Standardwerk "Die Gestalt des Menschen" von Gottfried Bammes aus. Wie Du anhand des Links schon sehen kannst, ist das wohl erstmal zu teuer, um Dir's selbst zu kaufen. Aber dafür sind öffentliche Bibliotheken ja da, daß man teure Bücher nicht selbst kaufen muß. :D

Wie Scatch schon ganz richtig sagt, solltest Du Dir schleunigst dieses "Symbole"-Denken aus dem Kopf schlagen. Beim Bammes kannst Du sehen, wie man konstruktivistisch zeichnet. Das heißt: Du lernst die grundlegenden Körperformen verstehen, damit Du sie irgendwann aus allen Perspektiven zeichnen kannst. Man versteht irgendwann, wie Körper konstruiert sind... Der Bammes ist da Standard und wenn Du Dich nicht so wie manche andere an seiner etwas umständlichen Sprache störst, dann kannst Du von ihm eine Menge lernen.
Dazu kommen dann die anderen Tipps, die hier ja schon gegeben wurden: Üben, üben, üben... Nach der Natur zeichnen. Nicht zuviel nach Fotos oder von anderen Künstlern stur abzeichnen - aber natürlich ist Kopieren erlaubt und man lernt vor allem auch, indem man anderer Künstler Zeichnungen abzeichnet (besser Gemälde und Zeichnungen kopieren als Fotos!).
Ach ja, und falls es untergegangen sein sollte: Viel üben. Und dann, wenn Du damit fertig bist: Weiter üben! ;)
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Beitrag von IronCalf » 12. Apr 2009, 21:33

Könnt ihr mit noch andere Bücher bezüglich Anatomie empfehlen sodass ich den Körper langsam anfange zu verstehen
Nein, mit dem Bammes hat Chinasky alles gesagt, was es zu sagen gibt. -thx Hank! :D

Ansonsten kannst du auch mal im Büchertrhead von Big_O stöbern: http://www.digitalartforum.de/forum/viewtopic.php?t=277
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Beitrag von BRANDISH » 13. Apr 2009, 14:50

Also imho brauchst du noch eine zeitlang keinen Bammes -
falls du das geld uebrig hast, kauf ihn dir, du wirst ihn wahrscheinlich ein leben lang benutzen, also ists sicher keine geldverschwendung.
zzt scheitern deine Zeichnungen aber imho noch nicht an der Anatomie, sondern an grundlegenderem wie dreidimensionalen verstaendnis. wenn du jetzt detailliert anatomie lernst, ueberlaedst du deine figuen hoechstens mit unpassenden details.
Auf lange zeit gesehen glaub ich allerdings auch nicht, dass es was schadet wenn du jetzt anatomie lernst - einfacher und befriedigender ists sicher wenn du erst mal ein bisschen "zeichnen" lernst.?da wirst du imho mit der guten betty edwards nicht dort hinkommen wo du willst. du solltest erst mal deine figuren so aufbauen wie hier http://comicrazys.com/2008/08/01/famous ... ic-figure/
oder aehnlich bevor du dich mit details rumschlaegst.

und da du ziemlich am anfang stehst wirst du sicher noch viele ratschlaege in internetforen bekommen, aber mein ratschlag ist, nimm nur die ernst die selber was koennen! dh. wenn du meinst nimm meinen ratschlag auch nicht ernst :D
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Beitrag von BRANDISH » 14. Apr 2009, 04:45

Die Grundlagen sind die gleichen.
wenn du meinen post gelesen hast, kannst du dich sicher erinnern dass ich geschrieben habe dass du erst einmal deine figuren so oder so aehnlich wie in dem verlinkten Famous artist Cartoon Course konstruieren solltest.
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Beitrag von oleg » 14. Apr 2009, 11:09

Xeno:

http://itchstudios.com/psg/art_tut.htm
ist ein Crashkurs im Zeichnen.

Ich würde dir raten, dich nicht auf Fantasy zu versteifen, wo du Gefahr läufst, immer die gleichen Clichees zu reproduzieren. Denke global - Licht, Landschaft, Natur, Architektur, Figur, Gegenstand... oder noch globaler - Farbe, Kontrast, Harmonie, Form, Masse...

Das Setting ist zweitrangig, und wenn du die Grundlagen beherrschst, kannst du beliebige Welten erschaffen.

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