Referenzen, abzeichnen & Co

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Torpheer
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Referenzen, abzeichnen & Co

Beitrag von Torpheer » 20. Jun 2009, 12:47

Hallo Digitalforumianer.

Seit längerer Zeit stoße ich immer öfters an meine Grenzen der Vorstellungskraft.
Will sagen:
Freunde fragen mich in der Pause ob ich ihnen z.B. ein Motorrad, Eichhörnchen etc. zeichne.
Meistens muss ich diese Dinge mir dann aus dem Internet suchen um sie abzuzeichnen (später kann ich die dann meistens auch aus dem Kopf, weil ich sie dann auch oft genug gezeichnet habe).
Wenn ich jetzt aber hier im Forum die Zeichnungen der Profis ansehe sind die oft sehr genial und perfekt gezeichnet.
Wie viele davon benutzten nun Fotos um bestimmte Körperposen oder komplexe Gegenstände zu zeichnen??
Oder benutzt ihr keine und könnt das einfach ausm Kopf?

Wär euch sehr dankbar wenn ihr mir da helfen könntet

MfG
Torpheer

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jaymo
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Beitrag von jaymo » 20. Jun 2009, 16:52

Fotoreferenzen sind ein grundlegendes Werkzeug für die Illustration. Man muss dabei ja auch nicht 1:1 von der Referenz abmalen oder gar -pausen (aber auch das wird häufig gemacht). Müsste ich z.B. ein glaubwürdiges Motorrad umsetzen, so würde ich als allererstes eine Sammlung von Referenzbildern anlegen mit Elementen, die in meinem Bild vorkommen sollen. Das könnten dann ganze Motorräder, aber auch Detail- oder Materialreferenzen sein, wie Bilder von Motorteilen, Lederbezüge, Metalliclacken etc. Hier sucht man sich dann das, was einem gefällt, modifiziert oder erfindet dazu, kombiniert.

Der Wunsch etwas ganz ohne Vorlage "aus dem Kopf" umsetzen zu können ist nachvollziehbar und ehrbar. Und die meisten Grafiker werden ihr Repertoire an Motiven erreichen, die sie ohne Vorlage glaubhaft umsetzen können. Bei ständig wiederkehrendem wie vor allem der menschlichen Anatomie dürfte sich das Einprägen auch lohnen. Aber auch das wird natürlich durch das Studieren und Abzeichnen von Vorlagen, sei es nun ein Foto, ein Aktmodell oder eine schematische Darstellung in einem Anatomiebuch, erreicht. Von nichts kommt nunmal nichts.

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 21. Jun 2009, 12:56

Was Casshern da beschrieben hat, ist ein sehr wichtiger Punkt: wir haben von den meisten Dingen ein viel zu oberflächliches Bild im Kopf, um sie aus dem Kopf zeichnen zu können. Motorräder sind da ein gutes Beispiel. Die Elemente, die Casshern zu einem Motorrad aufgezählt hat, würden vermutlich jedem in den Sinn kommen. Auch die ungefähren Proportionen eines Motorrades bekommt man aus der Alltagserfahrung noch auf die Reihe. Aber welche Bedienelemente finden sich genau am Lenkrad? Wie genau sieht der Motorblock aus? Aus welchen Elementen besteht er? Das sind alles Dinge, die die wenigsten Menschen wissen. Du musst nur Mal die Motorhaube eines Autos aufmachen und versuchen, jedes Teil seiner Funktion zuzuordnen. Und so ist es mit allen Dingen auf der Welt. Man hat ein mehr oder weniger oberflächliches Bild von ihnen und wenn man sie wirklich darstellen will, muss man erst mal ein Verständnis für die entwickeln.

Daher finde ich auch, dass man Referenzen auf unterschiedliche Weisen nutzen kann. Wenn ich jetzt z.B. für ein Storyboard einen Typen zeichnen sollte, der verszweifelt vor einer offenen Motorhaube steht, dann würde ich mir für diesen Fall bestimmt einfach ein Foto im Internet suchen und versuchen, mit möglichst wenig Aufwand (z.B. durch Abpausen oder vielleicht sogar einfach durch Montage des Fotos) den entsprechenden Platz im Storyboard zu füllen. Wenn der Motorinnenraum keine wichtige Rolle spielt, dann lohnt es sich auch nicht, sich großartig Gedanken dazu zu machen.
Wenn ich jetzt aber für ein Racing-Computerspiel z.B. verschiedene Ausbaustufen des Motors entwerfen soll, die man vielleicht von außen auch noch sehen können soll (bei unverkleideten Buggys oder Derby-Autos z.B.), dann lohnt es sich schon, sich über die wichtigsten Teile eines Motors zu informieren und somit einfach zu verstehen, woraus sich ein Motor zusammensetzt, und wie man ihn sinnvoll erweitern kann.

Mein Parradebeispiel sind hier immer die Segelschiffe, die ich für "Tortuga - Die Rache der Piraten" gestaltet habe. Vor dem Projekt hatte ich von Segelschiffen keine Ahnung. Nach dem Projekt könnte ich jetzt Vorträge über den Aufbau von Segelschiffen halten und jedes Teil auf so einem Schiff macht auf ein Mal Sinn. Ich finde, das ist eigentlich mit das Schönste im Bereich Concept Art - man lernt immer mehr von der Welt verstehen und erhält so immer mehr Material, was man kombinieren und erweitern kann.
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Duracel
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Beitrag von Duracel » 21. Jun 2009, 14:34

Die Antwort ergibt sich meiner Erfahrung nach aus dem zielgerichteten Fragen nach dem Sinn und Zweck der Zeichnung/Illustration.

Will ich z.B. etwas ausdrücken/erzählen, was mir ein persönliches Anliegen ist!? Dann brauche ich schlichtweg keine Referenzen, denn ich weiß per Definition alles was relevant ist. Ein Verzicht auf Referenzen hier, führt denke ich hier eher zu einer klaren Aussage.

Gerade viele Übungszeichnungen dienen mir dazu, mein Wissen zu testen/überprüfen; also mir zu erzählen, was ich weiß, um zu sehen, was alles in mir steckt. Ja, in solchen Fällen betrüge ich mich mit Referenzen nur selbst.

Will ich dagegen etwas neues kennenlernen? Dann ist jede Form des Inputs willkommen. An dieser Stelle dient der Weg über eine Zeichnung auch mehr dem intensiven Kontakt zur neuen Sache als dem Endergebnis. Ohne Referenzen tritt man dann womöglich auf der Stelle und malt doch nur wieder altbekanntes. Es besteht aber sicher die Gefahr trotz Referenz nicht wirklich in Kontakt zur Sache zu gelangen, dann wird es ebenfalls schnell zur Augenwischerei.

Oder, und das ist sicher der klassischste Fall des nutzens einer Referenz, ich will die Idee eines anderen Menschen illustrieren. Dann ist, was in meinem Kopf ist und was alles nicht, nicht primär von Belang. Ich bin aufeinmal nur Medium, um eine Idee zu visualisieren.


Zurück zur eigentlichen Frage:
Wollen deine Freunde eine Zeichnung eines Motorrades? Referenzen nutzen kein Problem.
Wollen deine Freunde dagegen stolz auf ihren Bekanntenkreis sein oder vielleicht sogar wissen, was Du alles kannst?

Letzteres ist auch die tägliche Situation in Foren wie diesem; die Leute wollen sich gegenseitig zeigen was sie können und mögen und was ihnen wichtig ist - und was nicht.
Gerade deshalb wird es hier besonders kritisch beäugt mit zuviel Hilfe von Rerferenzen zu arbeiten.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Torpheer » 21. Jun 2009, 15:41

Wow.
Ein Tag, soviele Antworten...
Also ersteinmal ein Danke an alle.
Das mit dem Motorrad war jetzt nur ein Beispiel, weil ich die noch nich so gut kann.
Meine Freunde fragen mich meistens nur ob ich ihnen was zeichne, weil sie zu faul sind es selbst zu machen :) .
Natürlich zeichne ich wenn möglich nicht nach Fotos, weil ich mir hierbei ebenfalls wie eine Art Lügner fühle.
Allerdings bin ich gerade 16 und habe mich das letzte Jahr mit der menschlichen Anatomie beschäftigt, die ich jetzte relativ gut auch aus dem Kopf kann (Bewegungen sind teilweise noch etwas steif).
Mein größtes Problem ist, dass ich meistens Comics zeichne und deshalb Menschen und Gegenstände eigentlich aus jeder Position zeichnen können müsste.
Würde ich bei jedem Comic Panel immer eine Fotoreferenz benötigen, würde ich mich ja bekloppt fotografieren.
Oft mache ich es so, dass ich Fotos im Internet so oft abskizziere, dass ich es irgentwann aus dem Kopf kann.
Ich weiß nicht, ob es vielleicht an meinem Alter liegt, dass ich eben noch nicht soviel Zeit für alles hatte :) .

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oleg
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Beitrag von oleg » 21. Jun 2009, 15:50

Bei der Frage nach den Referenzen schwingt manchmal ein moralisierender Unterton mit.
So auch hier: "Zu den Fragen kann ich nur sagen, dass ich kaum Fotoreferenzen benutze, weil ich mir immer wie ein Lügner vorkomme". Diese Einstellung halte ich für falsch.

Referenzen sind Arbeitsmittel, Werkzeuge. Mehr ist nicht dabei.
Dummer Beispiel: Wenn du eine Flasche mit den Zähnen aufmachen kannst - Glückwunsch. Das beeindruckt. Aber einfacher ist es mit dem Flaschenöffner.

Referenzen sind nützlich, wenn ein Bildelement "weisse Löcher" aufweist und das Gehirn die fehlenden Teile nicht ergänzen kann oder will. Bei naturalistischen Bildern, ergebnissorientierten technischen und kommerziellen Illustrationen, Concept-Art. Das Einsetzen von Referenzen erweitert dein Repertoire und erzeugt bessere Ergebnisse.

Was vermieden werden sollte, ist die Abhängigkeit von Referenzen. Ich meine wenn du glaubst, nichts ohne eine Vorlage zu können, Refs nur aus Unsicherheit und nicht als Mittel zum Zweck benutzt.

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Beitrag von Tobias-M » 23. Jun 2009, 09:59

Lest mal, wie aufwendig James Gurney seine Dinotopia-Sachen macht:

http://www.dinotopia.com/faq-artists.html

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Beitrag von oleg » 23. Jun 2009, 11:49

Unglaublich.

Ich dachte erst, das wäre übertrieben (Posen in Kostümen? aufwänding gefertigte Gebäude- und Dinosauriermodelle?), aber wenn etwas traditionell wirken und perfekt werden soll, sind das wahrscheinlich die Mittel. Aber diese Hingabe muss man erstmal aufbringen.

HenrikFetz
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Beitrag von HenrikFetz » 23. Jun 2009, 13:01

Tobias-M hat geschrieben:Lest mal, wie aufwendig James Gurney seine Dinotopia-Sachen macht:

http://www.dinotopia.com/faq-artists.html

hmm....ist aber auch ein wenig ernüchternd. :|

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Beitrag von oleg » 23. Jun 2009, 13:08

Weil es an Fanatismus grenzt.

Aber wenn er so arbeiten kann und will, warum nicht?

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Beitrag von digitaldecoy » 23. Jun 2009, 16:58

Also, ich finde Gurneys Methoden faszinierend und sehr inspirierend. Für eine Standansicht, die Stadt einfach zu bauen ist doch ein grandioser Ansatz. Und es gibt auch einfach Bereiche, da kommt man ohne Referenzen nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Z.B. aufwendiger Faltenwurf. Man sieht auf den ersten Blick, ob ein Faltenwurf ausgedacht oder nach Referenz gearbeitet ist. Manche Dinge kann man sich schlicht und einfach nicht in der Perfektion ausdenken. Wobei man natürlich immer noch diskutieren kann, ob man Perfektion braucht. Für manche Genres ist er aber einfach notwendig. Stellt Euch gemalte Liebesroman-Cover ohne perfekten Faltenwurf vor! :)
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MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 24. Jun 2009, 00:36

ich versuch mir lieber gemalte liebesromancover ohne ekligen zuckerguss-kitsch vorzustellen und das ist schon schwer genug :P.


so rein aus meiner persönlichen erfahrungen bereue ich mittlerweile nie viel mit refferenzen gearbeitet zu haben. mir fehlt dadurch viel wissen, viel hat sich falsch eingeschliffen, und selbst wenn ich mir refs nehme hab ich das gefühl mangels übung nicht viel damit anfangen zu können.

ErichSchreiner
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Beitrag von ErichSchreiner » 24. Jun 2009, 08:17

Ich habe alle moralischen bedenken längst über bord geworfen, und benutze alles was geht: Photorefs, 3d geometrie, jüngst auch poser figuren als dummies etc etc. Außerdem male ich auch über photorefs drüber, wenns sein muß oder schnell gehen muß.

Die meisten ADs in meinem Bereich verlangen immer mehr details und realismus, aber bezahlen nicht allzuviel, um da noch einigermaßen im plus zu bleiben muß man abkürzen wo's geht.

Und manchmal kommts mir so vor das einige leute halt auch zu faul sind, um sich refs zu suchen...weil aus dem kopf machen ist ja so viel einfacher, und va moralisch vertretbar.

Wer diesen muß-alles-aus-der-vorstellung-heraus-gemacht-werden Mythos erschaffen hat ist mir eh ein rätsel, als ob's die letzten paar jahrhunderte nicht gegeben hätte, wo immer referenzen in der ein oder anderen form verwendet worden sind.

Kommt halt auch drauf an, was man machen will, aber selbst im comicbereich arbeiten manche leute mit refs...

HenrikFetz
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Beitrag von HenrikFetz » 24. Jun 2009, 17:09

digitaldecoy hat geschrieben:.... Und es gibt auch einfach Bereiche, da kommt man ohne Referenzen nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Z.B. aufwendiger Faltenwurf. Man sieht auf den ersten Blick, ob ein Faltenwurf ausgedacht oder nach Referenz gearbeitet ist. Manche Dinge kann man sich schlicht und einfach nicht in der Perfektion ausdenken. Wobei man natürlich immer noch diskutieren kann, ob man Perfektion braucht. Für manche Genres ist er aber einfach notwendig. Stellt Euch gemalte Liebesroman-Cover ohne perfekten Faltenwurf vor! :)

na da guck dir mal die Sachen von Travis Charest an. Ok die sind auch nicht 100% aber sehr nah dran. Ausreichend eben.

Ich finde es hat einfach etwas magisches an sich wenn, man ohne Hilfsmittel auskommt. Das gibt einem das wunderbare Gefühl von Freiheit...hat was von fliegen :)

Ich muß Dir aber Recht geben, bei bestimmten Aufgabenstellungen verlangt es einfach nach absoluter Realität. Solch Jobs können aber gerne andere machen, wäre mir viel zu langweilig.

unkraut
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Beitrag von unkraut » 25. Jun 2009, 15:12

chaoshell hat geschrieben:Aber direktes Abpausen ist Tabu, nur freihand alles andere bescheißt man sich selbst und im endeffekt lernt man dabei nichts.
diese aussage halte ich für etwas übermütig. klar, abpausen sollte man definitiv in maßen und eher mal für die kleine übung zwischendurch, aber das man dabei nichts lernt - da kann ich nicht zustimmen.

neulich wollte ich z.b. etwas porträt malen üben und habe ein foto von mir selbst genommen und davon die kopfform, augen, nase und mund einfach abgepaust (eigentlich aus reiner faulheit weil's mir eher um die farben ging) und während des weiteren malens an dem bild ist mir bewusst geworden, dass ich gerade z.b. bei nasen arg eingefahren bin, dass ich selbst nur mit einer referenz ein brett vorm kopf hab und die nasen dann eigentlich doch so male wie immer.

beim nächsten gesicht was ich komplett ohne ref gezeichnet hatte, erschien mir dann auch der aufbau der nase viel logischer.

ErichSchreiner
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Beitrag von ErichSchreiner » 25. Jun 2009, 16:57

Würde ich zB jetzt eine Übungsrunde Kleidung anfangen würd ich auch erstmal 30-40 abpausen, um mal ein Gefühl dafür zu bekommen und sich wiederholende Muster (Falten, Kragen, Schnittformen,...etc) zu entdecken.
Also abpausen kategorisch abzulehnen halte ich für einen Fehler...nur mal so am Rande.

unkraut
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Beitrag von unkraut » 26. Jun 2009, 13:07

chaoshell hat geschrieben:Hängt mich höher ^^, jetzt mal im ernst wenn ich abpause lern ich nichts gefällt euch das so besser ? dann nehmen wir das.
klar, wenn du meinst es für dich ablehnen zu müssen ist das ja auch deine sache ^^

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 26. Jun 2009, 13:33

Die Sache ist eigentlich ganz einfach:
Wer oft und ausdauernd bestimmte Sujets zeichnet kann diese vermutlich irgendwann auch aus dem Kopf in Perfektion zeichnen. Dem armen ausgebeuteten Gebrauchspinsler wird aber diese Zeit zum Üben nicht zugestanden – der kriegt gesagt was er zu malen hat und eine feste Honorarsumme. Jetzt steht es der fleissigen Arbeitsbiene ja frei für jeden Popeljob erstmal 3 Tage freies Trocken-Üben im Atelier einzulegen bevor man an die Umsetzung des eigentlichen Jobs geht.
Ich wage mal zu behaupten das die Mehrheit der bezahlten Pinsler sich einfach eine passende Referenz zum Abmalen oder gar durchpausen sucht um dann den Rest des Tages lieber im Liegestuhl zu verbringen. Referenzen sind nichts anderes als ein weiteres Mittel zur Arbeitserleichterung, genau wie der schnellere Rechner,der größere Schreibtisch, der bessere Stuhl...

Wer viel übt wird vielleicht mal ein Meister, wer viel kopiert (referenzen benutzt) kann sich vielleicht auch ohne Meisterschaft ganz gut ernähren...

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Amanda
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Beitrag von Amanda » 27. Jun 2009, 07:43

chaoshell hat geschrieben:Hängt mich höher ^^, jetzt mal im ernst wenn ich abpause lern ich nichts gefällt euch das so besser ? dann nehmen wir das.
Du lernst sogar, wenn Du dir nur Sachen anschaust und gar keinen Stift in die Hand nimmst, sondern mit deinen Augen Umrisse verfolgst.

Ansonsten finde ich das Thema sowas von kontraproduktiv. Ihr nicht?

LG
Ellie

Schmatzkeks
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Beitrag von Schmatzkeks » 22. Jul 2009, 03:31

Meine persönliche Meinung zu dem Thema ist, das man allgemein bei einem neuen Objekt eben dieses erst einmal studieren muss...Klingt jetzt doof, aber so lern ich's wenigstens im Kunstunterricht, als seien wir alle blöd wird uns Schülern dort immer erzählt "VORLAGEN VORLAGEN VORLAGEN" und dies sicher nicht mit dem Argument, dass wir "nur" schüler seien. Das ist sicher mit ein Grund, aber mir sagte diese Lehrerin zum Beispiel, dass es auch den erfahrenen künstlern nicht mal eben ausser Hand rutscht einen komplett proportional korrekten Menschen (nur als Beispiel jetzt) zu zeichnen.

Ich finde es rein garnicht schlimm, sich mit Vorlagen zu helfen, wenn man hier von "helfen" reden kann. Ich find's eigentlich total normal...

Klar lernt man gewisse Muster bsp. Körperformen; wie eine Hand aussieht, Augen usw. - trotzdem wird jeder immer wieder mal auf Vorlagen zurückgreifen!

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