Malen in 3D

Malen in 3D (3D Brilleneffekt) - Eine feine Idee oder reine Zeitverschwendung?

Klasse Idee!
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Und erneut eine sinnlose Idee!
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Gorm
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Beitrag von Gorm » 3. Dez 2009, 15:30

Naja, wie die Technik bei den simplen blau-rot-Brillen funktioniert ist ja kein Geheimnis. Alles was du im Prinzip tun musst, das Bild in zwei Perspektiven zu malen. Einmal in blau für das Auge mit dem blauen Filter, und einmal in rot für das Auge mit dem roten Filter in den Perspektiven in denen das Auge die jeweilige Szenerie schlussendlich sieht.

MACHBAR ist das schlussendlich auf jeden Fall, keine Frage. Nur das ist, gelinde gesagt eine Scheißarbeit und garantiert eine ätzende Frickelei bis die Perspektiven tatsächlich überall so weit stimmen, dass es wirklich den gewünschten 3D-Effekt gibt, da man hier wirklich annähernd perfekt perspektivisch darstellen muss. Also irgendwelche würfeligen Dinge "3D malen" könnte ja noch funktionieren, aber alles was an Komplexität darüber hinausgeht ist dem Endergebnis in Anbetracht des Aufwandes vermutlich in keiner Form angemessen.

Die einfachste Möglichkeit ist es da nach wie vor, dein Bild in einem 3D-Programm zu erstellen und das ganze dann in entsprechenden Farbtönen zu rendern. Das stimmt dann auch wirklich exakt und man hat ein optimales Ergebnis. Für die meisten 3D-Progs gibt es mein ich auch schon Scripte dafür, die den Renderoutput so präparieren dass man keinen Finger mehr krumm machen muss und das Bild einfach "in 3D" ausgegeben wird.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 3. Dez 2009, 20:05

probier doch mal erst ein bild normal zu malen, dann grob die geometrie nachzumodellieren und dann dein bild aufs mesh zu projezieren. dann kannste die 2 minimal verschobenen betrachter standpunkte rendern und dein 3d bild draus machen. es gibt ein blender tutorial wie man aus einem foto einer landschaft einen fly-by über die landschaft in 3d macht. das prinzip ist das gleiche. wo das tut war weis ich aber nicht mehr.

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Beitrag von Neox » 3. Dez 2009, 20:46

im grunde sollte es auch reichen entsrechend der tiefe die blau/rot Kanäle weiter auseinanderzuschieben? ich wage irgendwie zu bezweifeln, dass in den YPS oder MickeyMouse Magazinen damals wo es sowas mit illus gab, das bild 2mal perspektivisch gemalt wurde oder dass es gar auf irgendeine geometrie gemappt wurde
bonus vir semper tiro

Gorm
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Beitrag von Gorm » 3. Dez 2009, 21:46

Ja, fertig... und scheiße ;) der Tiefeneffekt ist so nämlich nicht gegeben. Ist ja auch klar, der kommt ja erst zustande wenn du auf jedem Auge eine andere Perspektive hast. Alles homogen verschieben bringt null. Versuch mal zu verstehen was uns dreidimensional sehen lässt, dann wird dir auch die Problematik dahinter bewusst.
Die angesprochenen Micky Maus Hefte liegen hier auch noch rum. Ja, da wurden einfach die weit entfernteren Objekte weiter auseinandergeschoben. Bringt aber auch nur bedingt was. Die Position der Objekte zueinander hat dann Tiefe, ja, die Objekte aber halt noch nicht. Das Resultat ist dann eine Szene voller Pappaufsteller (mal davon abgesehen, dass die das in den Heften zum Teil echt vermurkst haben, so dass es nicht mal annähernd einen Tiefeneffekt gab).

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Beitrag von Herrmann » 3. Dez 2009, 22:33

Ich hab gerade in nem Projekt mit Anaglyphen-Fotos gearbeitet und hatte gerade Spaß dran, daher hab ich's mal versucht zu veranschaulichen. Ich hoffe das hilft beim Verständnis:

Bild

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 4. Dez 2009, 00:52

Wir hatten mal vor einiger Zeit (Juni 2005) das Thema in ähnlicher Form.

Und zwar lässt sich ein 3D Effekt auch ohne RotGrünBrille erzeugen ... und zwar, wenn man die Bilder, die nebeneinander liegen, durch simples schielen passgenau überlappen lässt.

Hier ist mein damaliges Experiment dazu:

Bild
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Shorty » 4. Dez 2009, 09:32

Das ganze nennt sich "Kreuzblick-Stereo Fotografie"
Das beste Ergebnis erreicht man, wenn man ungefähr einen Augenabstand Differenz zwischen beiden Bildern hat (etwa 6,5cm)

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Beitrag von Tobias-M » 4. Dez 2009, 09:59

Salvador Dali hat sog. "Stereoskopische Bilder" gemalt. Vllt. auch interessant.

http://de.wikipedia.org/wiki/Stereoskopie

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cap
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Beitrag von cap » 4. Dez 2009, 20:04

check this out: http://artbytheo.deviantart.com/gallery/
der kerl hat einige sehr beeindruckende stereoskopische concept arts gemacht. Ich glaub beim ein oder anderen steht auch was zu seiner Vorgehensweise in der Bildbeschreibung :?

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Beitrag von Poi2en » 4. Dez 2009, 22:20

cap
wow das funktioniert ja erstaunlich gut... nur n bisschen anstrengend. bei dem jedefealls.
http://www.starosta.com/3dshowcase/ihelp.html

bei diesen großen bildern fällts mir noch schwer

Edit: aber mit n bisschen übung klappts... total veblüffend!!!

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Beitrag von Gorm » 5. Dez 2009, 00:03

Erläutere mal was du mit "erklären wie er es packt" und "wie kriege ich es bei den anderen hin" meinst? Ich versteh gerade deine Fragen einfach nur nicht^^
Wenn du sowas selber umsetzen willst ist es eigentlich vollkommen egal WIE du es machst, hauptsache das eine Auge bekommt die eine Perspektive, und das andere die andere. Du kannst auch zwei Bildchen malen und dir in eine Brille kleben^^ sollte auch funktionieren ;)

Das mit den Schielbildern hab ich persönlich ja noch nie hinbekommen :/ irgendwie sind meine Augen dazu nicht geeignet.

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Beitrag von digitaldecoy » 5. Dez 2009, 12:47

Die Bilder von Theo auf der Deviantart-Seite sind echt sehr cool. Ich konnte es erst nicht glauben, dass er die Bilder wirklich einfach erstellt hat, indem er mit gekreuzten Augen einzelne Layer verschoben hat. Aber ich habe es ausprobiert und es funktioniert tatsächlich. Ich hab einfach ein paar Kugeln vor einen Hintergrund gesetzt, das Motiv verdoppelt und die Kugeln im rechten Bild verschoben. Während des Verschiebens habe ich mit gekreuzten Augen auf das Motiv geschaut und konnte dabei direkt sehen, wie sich die Kugeln durch die Verschiebung in der Tiefe eingeordnet haben. Faszinierend, aber auch sehr anstrengend auf Dauer.

Wenn die Präsentation dem Publikum nicht so viel abverlangen würde (viele schaffen es gar nicht und allen tun danach die Augen weh), wäre das wirklich sehr interessant. Würde man über ein 3D-Display oder mit Hilfe einer 3D-Brille (polarisiert, nicht Grün/Blau) präsentieren können, wäre das schon wesentlich interessanter. Allerdings würde ich in dem Fall direkt mit texturierter 3D-Geometrie arbeiten, da sich dadurch auch Fluchten entlang der Tiefenachse realisieren ließen. Mit der Technik, die Theo für seine Bilder auf Deviantart verwendet hat, lassen sich im Grunde nur flache Shapes räumlich verteilen.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

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Beitrag von Poi2en » 5. Dez 2009, 13:02

Xeno hat geschrieben:Schuldigung war wohl besoffen ohne Alkohol bei der Frage...
Ich wollte wissen wie man diese Stereoskopie Bilder sieht von dem DeviantArt Künslter.

Da will es mir nie gelingen.
Ob jemand vielleicht Tipps hat.
also ich schiele einfach --> alles verschwommen. dann versuche ich die Bilder zu überlagern - bisschen rumprobieren.... wenn das einigermaßen der Fall ist, dann versuch ich das Bild "scharfzustellen"... brauch ein bisschen Übung aber irgendwann hat man's raus und es funktioniert intuitiv. Mittlerweile tun nicht mal mehr meine Augen weh
digitaldecoy hat geschrieben:Mit der Technik, die Theo für seine Bilder auf Deviantart verwendet hat, lassen sich im Grunde nur flache Shapes räumlich verteilen.
ja ist mir auch aufgefallen, aber mit extrem viel Aufwand müsste es auch theoretisch möglich sein "fließende Tiefenunterschiede" hinzubekommen. aber ich finde es auch so schon beeindruckend

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 5. Dez 2009, 13:21

man könnte das nächste zoomquilt doch für 3d brillen auslegen :)

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Beitrag von MartinH. » 5. Dez 2009, 15:37

mir ist grad beim aufräumen ne alte shutterbrille in die hände gefallen. da fiel mir ein, das es für nvidia 3d karten nen extra stereoskopischen treiber gibt. weis einer von euch, ob der auch für die farbbrillen 3d ausgeben kann? früher war das problem, das die hudelemente dann immer flimmerten und zielkreuze unbrauchbar wurden. aber bei nem spiel wie dead space, wo alles ohne hud auskommt, könnte das ja vielleicht sogar gut funktionieren.

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Beitrag von aeyol » 5. Dez 2009, 17:05

Wie ist das denn mit diesen "gräulichen" Brillen, die man im Kino für die 3D-Filme bekommt (das ist wohl das, was Daniel meinte?) - ließe sich dafür in "Heimarbeit" auch etwas entsprechendes basteln, oder braucht man da gleich wieder spezielle Hardware?
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

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Beitrag von Herrmann » 5. Dez 2009, 17:25

Hi Martin,
ich glaub Nvidia-Treiber konnten mal anaglyphisch rendern, könnens aber nicht mehr. Kanns nicht überprüfen weil ich zur Zeit Ati verbaut habe.
Es gibt aber einen 3D-Monitor-Treiber, der unabhängig von der Grafikkarte einen Anaglyphen-Modus anbietet:
http://www.iz3d.com/driver
Den kann ich empfehlen und hab ihn benutzt um GTA San Andreas durchzuspielen. Eine sehr coole Erfahrung :)

Aeyol, die grauen Brillen aus dem Kino sind Polarisationsfilter-Brillen und funktionieren nur mit spezieller Hardware. Diese muss in der Lage sein gerichtete Lichtwellen auszugeben. Im Kino sind das zwei Projektoren mit vorgelagertem Polfilter. Ein Projektor schickt im Grunde nur Licht mit horizontalen Wellen und der andere mit vertikalen Wellen auf die Leinwand, die das Licht dann überlagert zu Deinen Augen reflektiert. Die Brillengläser filtern dann die nicht passende Wellenrichtung wieder raus, so dass Du nur ein Bild pro Auge hast. Da der Filter nur einen Teil des eingehenden Lichts durchlässt, erscheint er auch so grau.

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Beitrag von Noren » 5. Dez 2009, 17:35

digitaldecoy hat geschrieben:Mit der Technik, die Theo für seine Bilder auf Deviantart verwendet hat, lassen sich im Grunde nur flache Shapes räumlich verteilen.
So wie ich das verstanden habe, hat er teils wirklich einzelne Objekte auch in sich verzerrt, so dass zum Beispiel der untere Teil der einen Treppe naeher beim betrachter ist als der obere.
Und das wohl mit dieser Schielmethode. Ansonsten braeuchte er die ja garnicht, sondern koennte das auch bequemer haben, indem er einfach die Verschiebungen in der Ferne immer kleiner werden laesst und ab und an mit Schielen nachkontrolliert.
Gerade durch die scharfen, layerartigen Tiefenunterschiede, die er meistens verwendet, entfaltet sich aber auch eine ganz eigene Wirkung und entweder dadurch oder leichte Unsauberkeiten entsteht so ein gewisser "Glanz". Weiss garnicht, wie ich das beschreiben soll.
Auf jeden Fall saucool. :o
Interessant ist auch, dass man die Augen fast natuerlich verstellt, wenn man einmal drin ist.
Um nahe Gegenstaende scharf zu stellen muss man die Augen staerker ueberkreuzen als in der Ferne.
Komisch waere es wohl, wenn die einzelnen Ebenen/Gegenstaende durch die Maltechnik nicht sauber voneinander getrennt werden, wie bei manchen Oelgemaelden. Unscharfe Kanten, ineinandergemalte Pinselstriche etc. Die sind ja nur in der Flaeche des Gemaeldes ineinander verwisch und vermalbar. Evtl. liesse sich ein aehnlicher Effekt ueber Transparenzen erzeugen.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 5. Dez 2009, 19:49

@herrmann: danke für den tipp! kanns sein, das das nur mit directx spielen geht?

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Beitrag von Herrmann » 5. Dez 2009, 22:34

MartinH: Hm, ja, leider nur DirectX.

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